Rostocks Riedel: "Drittes VfB-Los ist ein wenig verrückt"

Sind aller guten Dinge drei? Der FC Hansa Rostock aus der 3. Liga trifft in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals am 13. September (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) zum dritten Mal in Folge auf den Bundesliga-Aufsteiger VfB Stuttgart. Der 29 Jahre alte Hansa-Kapitän Julian Riedel spricht im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die bisherigen Duelle und das bevorstehende Aufeinandertreffen.

DFB.de: Bis zur ersten Runde im DFB-Pokal sind es nur noch wenige Tage. Kribbelt es schon, Herr Riedel?

Julian Riedel: Man hat mittlerweile auf dem Schirm, dass es bald soweit ist. Während der Vorbereitung haben wir alles darauf ausgerichtet, uns diesen Höhepunkt über das Halbfinale und das Endspiel im Verbandspokal von Mecklenburg-Vorpommern zu erarbeiten. Jede Teilnahme am DFB-Pokal ist etwas Besonderes und immer auch etwas anders.

DFB.de: Im Gegensatz zu den Vorjahren läuft diesmal vor dem DFB-Pokal noch nicht der Spielbetrieb in der 3. Liga. Ist das als klassentieferer Verein ein Nachteil?

Riedel: Es entfällt damit zumindest ein kleiner Vorteil, den wir sonst hatten. Man darf den Faktor, schon eine oder zwei Wochen zuvor voll in der Belastung zu sein, nicht unterschätzen. Testspielen schreibe ich da nicht ganz so viel Bedeutung zu. Dafür sind die Phasen, in denen sich die Mannschaften jeweils befinden, zu unterschiedlich. Mal hat ein Gegner kurz vor einem Testspiel noch intensiv trainiert, ein anderes Mal dagegen Rücksicht darauf genommen.

DFB.de: Immerhin zwei Pflichtspiele hat der FC Hansa durch die verschobene Austragung des Verbandspokals schon bestritten. Wie zufrieden waren Sie mit dem Auftritt beim 3:0 im Endspiel gegen den Oberligisten Torgelower FC Greif?

Riedel: Die Vorzeichen waren - im Vergleich zu unserem nun anstehenden DFB-Pokalspiel - umgekehrt. Wir waren als klassenhöherer Verein klar in der Favoritenrolle und hatten es mit einem eklig verteidigenden Gegner zu tun. Wir hätten das eine oder andere Tor vielleicht früher oder mehr erzielen können, haben die Aufgabe aber unter dem Strich souverän gelöst. Das Ticket für den DFB-Pokal zu lösen, stand über allem.

DFB.de: Die Partie im Ostseestadion durften zumindest 780 Zuschauer verfolgen. Was war das für ein Gefühl?

Riedel: Wenn man es gewohnt ist, vor 10.000 bis 15.000 Fans zu spielen, vermisst man das natürlich. Es war dennoch schön, wieder eine Atmosphäre im Stadion zu spüren, wenn auch anders als sonst. Es lag wieder Bratwurstduft in der Luft. Ich hoffe darauf, dass auch in naher Zukunft wieder Fans im Stadion dabei sein können und die Anzahl nach und nach erhöht werden kann.

DFB.de: Im DFB-Pokal trifft der FC Hansa zum dritten Mal in Folge in der ersten Runde auf den VfB Stuttgart. Wie war Ihre erste Reaktion auf die kuriose Auslosung?

Riedel: Ich hatte die Auslosung mit meiner Frau und ihren Großeltern in der Heimat Münster verfolgt. Als die Kugel mit dem Teilnehmer des Fußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern gezogen wurde, haben wir erst noch gescherzt: Jetzt kommt bestimmt der VfB Stuttgart. Das es wirklich so war, ist schon sehr kurios und auch ein wenig verrückt. Ich finde, der VfB Stuttgart ist aber auch beim dritten Mal ein attraktives Los. Gegen einen Bundesligisten im DFB-Pokal zu spielen, ist immer etwas Besonderes. Einige Spieler aus unserer Mannschaft erleben das zum ersten Mal.

DFB.de: An das erste Aufeinandertreffen mit dem VfB Stuttgart sind die Erinnerungen bestimmt noch gut, oder?

Riedel: Eigentlich waren wir vor der Partie von einigen verletzungsbedingten Ausfällen gebeutelt. Wir haben es dann aber im vollen Ostseestadion immer wieder geschafft, bei den Stuttgarter Offensivaktionen noch ein Bein entscheidend dazwischen zu bekommen. Auf der anderen Seite hatte uns das frühe Tor von Cebio Soukou in die Karten gespielt. Wir haben das nötige Spielglück erzwungen und dann sogar noch durch Mirnes Pepic den 2:0-Endstand nachgelegt.

DFB.de: Was hatte beim zweiten Vergleich gefehlt, um den VfB erneut ein Bein zu stellen?

Riedel: Ich würde sogar sagen, dass unsere Leistung an dem Tag eigentlich sogar besser war als beim ersten Aufeinandertreffen ein Jahr zuvor. Wir hatten mehr Spielanteile als der VfB, konnten das allerdings nicht in Tore ummünzen. Der VfB Stuttgart markierte dagegen nach einer Standardsituation den Treffer zum 0:1-Endstand. Um einen Verein aus der Bundesliga ärgern zu können, muss einiges zusammenkommen. Das hatte an diesem Tag leider nicht geklappt.

DFB.de: Sind Sie ein klein wenig froh, dass es nicht zum erneuten Duell mit Ex-Nationalspieler Mario Gomez kommen wird?

Riedel: Mario Gomez war bis zu seinem Karriereende in diesem Sommer ein sehr guter Stürmer. Ich hätte aber auch nichts gegen ein weiteres Spiel gegen ihn gehabt. Gegen meine Mannschaften hat er bislang noch nicht getroffen. (lacht) Der VfB Stuttgart verfügt aber auch ohne ihn über gute Angreifer, die uns das Leben schwer machen wollen.

DFB.de: Haben Sie sich auch mal nach dem Spiel miteinander ausgetauscht?

Riedel: Nein, die Möglichkeit dazu gab es nicht. Dafür waren die Duelle unserer Mannschaften auch oft zu emotional. Ich hatte mir damals aber bewusst das Trikot von Gonzalo Castro gesichert. Wir kennen uns noch aus gemeinsamer Zeit bei Bayer 04 Leverkusen. Als er Profi wurde, war ich als Nachwuchsspieler als Balljunge dabei.

DFB.de: Werden Sie auch das dritte Spiel gegen den VfB Stuttgart als Kapitän bestreiten?

Riedel: Es ist mir immer eine Ehre, bei einem Traditionsverein wie Hansa Rostock Kapitän zu sein. Und ich würde mich auch freuen, wenn das weiterhin so sein sollte. Die Spielführerbinde ändert aber nichts an der Art und Weise, wie ich für das Team da sein will. Wir haben mit unseren Zugängen eine neue Mannschaft, die noch dabei ist, neue Strukturen zu entwickeln. Die Wahlen zum Mannschaftsrat stehen noch an. Anschließend wird unser Trainer Jens Härtel den Kapitän bestimmen.

[mspw]

Sind aller guten Dinge drei? Der FC Hansa Rostock aus der 3. Liga trifft in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals am 13. September (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) zum dritten Mal in Folge auf den Bundesliga-Aufsteiger VfB Stuttgart. Der 29 Jahre alte Hansa-Kapitän Julian Riedel spricht im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die bisherigen Duelle und das bevorstehende Aufeinandertreffen.

DFB.de: Bis zur ersten Runde im DFB-Pokal sind es nur noch wenige Tage. Kribbelt es schon, Herr Riedel?

Julian Riedel: Man hat mittlerweile auf dem Schirm, dass es bald soweit ist. Während der Vorbereitung haben wir alles darauf ausgerichtet, uns diesen Höhepunkt über das Halbfinale und das Endspiel im Verbandspokal von Mecklenburg-Vorpommern zu erarbeiten. Jede Teilnahme am DFB-Pokal ist etwas Besonderes und immer auch etwas anders.

DFB.de: Im Gegensatz zu den Vorjahren läuft diesmal vor dem DFB-Pokal noch nicht der Spielbetrieb in der 3. Liga. Ist das als klassentieferer Verein ein Nachteil?

Riedel: Es entfällt damit zumindest ein kleiner Vorteil, den wir sonst hatten. Man darf den Faktor, schon eine oder zwei Wochen zuvor voll in der Belastung zu sein, nicht unterschätzen. Testspielen schreibe ich da nicht ganz so viel Bedeutung zu. Dafür sind die Phasen, in denen sich die Mannschaften jeweils befinden, zu unterschiedlich. Mal hat ein Gegner kurz vor einem Testspiel noch intensiv trainiert, ein anderes Mal dagegen Rücksicht darauf genommen.

DFB.de: Immerhin zwei Pflichtspiele hat der FC Hansa durch die verschobene Austragung des Verbandspokals schon bestritten. Wie zufrieden waren Sie mit dem Auftritt beim 3:0 im Endspiel gegen den Oberligisten Torgelower FC Greif?

Riedel: Die Vorzeichen waren - im Vergleich zu unserem nun anstehenden DFB-Pokalspiel - umgekehrt. Wir waren als klassenhöherer Verein klar in der Favoritenrolle und hatten es mit einem eklig verteidigenden Gegner zu tun. Wir hätten das eine oder andere Tor vielleicht früher oder mehr erzielen können, haben die Aufgabe aber unter dem Strich souverän gelöst. Das Ticket für den DFB-Pokal zu lösen, stand über allem.

DFB.de: Die Partie im Ostseestadion durften zumindest 780 Zuschauer verfolgen. Was war das für ein Gefühl?

Riedel: Wenn man es gewohnt ist, vor 10.000 bis 15.000 Fans zu spielen, vermisst man das natürlich. Es war dennoch schön, wieder eine Atmosphäre im Stadion zu spüren, wenn auch anders als sonst. Es lag wieder Bratwurstduft in der Luft. Ich hoffe darauf, dass auch in naher Zukunft wieder Fans im Stadion dabei sein können und die Anzahl nach und nach erhöht werden kann.

DFB.de: Im DFB-Pokal trifft der FC Hansa zum dritten Mal in Folge in der ersten Runde auf den VfB Stuttgart. Wie war Ihre erste Reaktion auf die kuriose Auslosung?

Riedel: Ich hatte die Auslosung mit meiner Frau und ihren Großeltern in der Heimat Münster verfolgt. Als die Kugel mit dem Teilnehmer des Fußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern gezogen wurde, haben wir erst noch gescherzt: Jetzt kommt bestimmt der VfB Stuttgart. Das es wirklich so war, ist schon sehr kurios und auch ein wenig verrückt. Ich finde, der VfB Stuttgart ist aber auch beim dritten Mal ein attraktives Los. Gegen einen Bundesligisten im DFB-Pokal zu spielen, ist immer etwas Besonderes. Einige Spieler aus unserer Mannschaft erleben das zum ersten Mal.

DFB.de: An das erste Aufeinandertreffen mit dem VfB Stuttgart sind die Erinnerungen bestimmt noch gut, oder?

Riedel: Eigentlich waren wir vor der Partie von einigen verletzungsbedingten Ausfällen gebeutelt. Wir haben es dann aber im vollen Ostseestadion immer wieder geschafft, bei den Stuttgarter Offensivaktionen noch ein Bein entscheidend dazwischen zu bekommen. Auf der anderen Seite hatte uns das frühe Tor von Cebio Soukou in die Karten gespielt. Wir haben das nötige Spielglück erzwungen und dann sogar noch durch Mirnes Pepic den 2:0-Endstand nachgelegt.

DFB.de: Was hatte beim zweiten Vergleich gefehlt, um den VfB erneut ein Bein zu stellen?

Riedel: Ich würde sogar sagen, dass unsere Leistung an dem Tag eigentlich sogar besser war als beim ersten Aufeinandertreffen ein Jahr zuvor. Wir hatten mehr Spielanteile als der VfB, konnten das allerdings nicht in Tore ummünzen. Der VfB Stuttgart markierte dagegen nach einer Standardsituation den Treffer zum 0:1-Endstand. Um einen Verein aus der Bundesliga ärgern zu können, muss einiges zusammenkommen. Das hatte an diesem Tag leider nicht geklappt.

DFB.de: Sind Sie ein klein wenig froh, dass es nicht zum erneuten Duell mit Ex-Nationalspieler Mario Gomez kommen wird?

Riedel: Mario Gomez war bis zu seinem Karriereende in diesem Sommer ein sehr guter Stürmer. Ich hätte aber auch nichts gegen ein weiteres Spiel gegen ihn gehabt. Gegen meine Mannschaften hat er bislang noch nicht getroffen. (lacht) Der VfB Stuttgart verfügt aber auch ohne ihn über gute Angreifer, die uns das Leben schwer machen wollen.

DFB.de: Haben Sie sich auch mal nach dem Spiel miteinander ausgetauscht?

Riedel: Nein, die Möglichkeit dazu gab es nicht. Dafür waren die Duelle unserer Mannschaften auch oft zu emotional. Ich hatte mir damals aber bewusst das Trikot von Gonzalo Castro gesichert. Wir kennen uns noch aus gemeinsamer Zeit bei Bayer 04 Leverkusen. Als er Profi wurde, war ich als Nachwuchsspieler als Balljunge dabei.

DFB.de: Werden Sie auch das dritte Spiel gegen den VfB Stuttgart als Kapitän bestreiten?

Riedel: Es ist mir immer eine Ehre, bei einem Traditionsverein wie Hansa Rostock Kapitän zu sein. Und ich würde mich auch freuen, wenn das weiterhin so sein sollte. Die Spielführerbinde ändert aber nichts an der Art und Weise, wie ich für das Team da sein will. Wir haben mit unseren Zugängen eine neue Mannschaft, die noch dabei ist, neue Strukturen zu entwickeln. Die Wahlen zum Mannschaftsrat stehen noch an. Anschließend wird unser Trainer Jens Härtel den Kapitän bestimmen.

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