Rorsted: "Leadership fängt mit Hören an"

Seit Oktober 2016 leitet er als Vorstandsvorsitzender die Geschicke des Sportartikelherstellers adidas, auch bei seinen vorherigen Stationen Henkel oder Hewlett-Packard war Kasper Rorsted schon erfolgreich in Führungspositionen tätig. Der 58 Jahre alte Däne wurde für seine Arbeit im vergangenen Jahr vom Manager Magazin zum "Manager des Jahres" gewählt und verlängerte seinen Vertrag mit adidas um weitere fünf Jahre. Im Leadership-Talk der DFB-Akademie spricht Kasper Rorsted über mobiles Arbeiten, worauf er bei der Zusammenstellung seines Teams achtet und den Stellenwert von Nachhaltigkeit.

Kasper Rorsted über...

… das Zusammenspiel von Leadership im Beruf mit dem Familienleben: Die Familie interessiert sich nicht dafür, ob ich DAX-Vorstand bin. Dort bin ich wie jeder andere auch. Da ich meine Familie unter der Woche meistens nicht sehen kann, telefoniere ich fünf- bis sechsmal am Tag über Facetime mit meiner Frau und meinen Kindern. Ich denke, dass man sich die Zeit für die Dinge nehmen muss, die einem wirklich wichtig sind, denn sie wird einem nicht gegeben.

… Homeoffice als Dauerlösung: Kurzfristig ist es sehr beeindruckend, dass das so umzusetzen ist. Aber ich denke, die allermeisten Menschen wollen einen Arbeitsplatz haben, mit Kollegen, die sie mögen, wo man zusammen mal einen Kaffee trinken kann. Diese kleinen Dinge werden so groß, wenn man es gewohnt ist, nur noch mit Trainingsanzug und Adiletten in der Wohnung zu sitzen. Wir möchten Freiheit anbieten, dazu gehört auch, mal von zu Hause zu arbeiten. Aber langfristig gesehen wollen wir die Leute ermutigen, herzukommen und ein Teil des Teams zu sein.

… seine Lehren als Handball-Juniorennationalspieler Dänemarks: Man spielt nicht allein. Wenn man versucht, alles selbst zu machen, dann scheitert man. Es gehört dazu, von anderen zu lernen. Die, die es im Sport weit bringen, haben den Appetit, immer besser zu werden. Mit Demut, aber ohne Neid.

… den Umgang mit Fehlern: Als Leader ist man gezwungen, auch Entscheidungen zu treffen, die unangenehm sind. Wenn aber ein Fehler gemacht wurde, muss man den Mut haben, die Entscheidung rückgängig zu machen, anstatt darauf zu bestehen. Denn indem man den ersten Fehler bestätigt, macht man direkt den zweiten Fehler.

… den Einfluss von Großkonzernen auf die Umwelt: Ein Großkonzern hat auf positive Art und Weise viel Macht, diese Dinge zu beeinflussen. Bei adidas arbeiten wir sehr hart daran, die CO2-Bilanz nach unten zu bringen. Wir produzieren etwa 1,1 Milliarden Produkte im Jahr - je nachhaltiger wir diese herstellen, desto mehr Einfluss haben wir auf die Umweltverschmutzung. Das ist wichtig, und wir müssen es ernst nehmen.

#EverydayLeadership für mich...? Zuhören und fragen. Ich glaube, es gibt einen Grund, warum man nur eine Zunge hat und zwei Ohren. Leadership fängt mit Hören an, nicht mit Sprechen.

[hk]

Seit Oktober 2016 leitet er als Vorstandsvorsitzender die Geschicke des Sportartikelherstellers adidas, auch bei seinen vorherigen Stationen Henkel oder Hewlett-Packard war Kasper Rorsted schon erfolgreich in Führungspositionen tätig. Der 58 Jahre alte Däne wurde für seine Arbeit im vergangenen Jahr vom Manager Magazin zum "Manager des Jahres" gewählt und verlängerte seinen Vertrag mit adidas um weitere fünf Jahre. Im Leadership-Talk der DFB-Akademie spricht Kasper Rorsted über mobiles Arbeiten, worauf er bei der Zusammenstellung seines Teams achtet und den Stellenwert von Nachhaltigkeit.

Kasper Rorsted über...

… das Zusammenspiel von Leadership im Beruf mit dem Familienleben: Die Familie interessiert sich nicht dafür, ob ich DAX-Vorstand bin. Dort bin ich wie jeder andere auch. Da ich meine Familie unter der Woche meistens nicht sehen kann, telefoniere ich fünf- bis sechsmal am Tag über Facetime mit meiner Frau und meinen Kindern. Ich denke, dass man sich die Zeit für die Dinge nehmen muss, die einem wirklich wichtig sind, denn sie wird einem nicht gegeben.

… Homeoffice als Dauerlösung: Kurzfristig ist es sehr beeindruckend, dass das so umzusetzen ist. Aber ich denke, die allermeisten Menschen wollen einen Arbeitsplatz haben, mit Kollegen, die sie mögen, wo man zusammen mal einen Kaffee trinken kann. Diese kleinen Dinge werden so groß, wenn man es gewohnt ist, nur noch mit Trainingsanzug und Adiletten in der Wohnung zu sitzen. Wir möchten Freiheit anbieten, dazu gehört auch, mal von zu Hause zu arbeiten. Aber langfristig gesehen wollen wir die Leute ermutigen, herzukommen und ein Teil des Teams zu sein.

… seine Lehren als Handball-Juniorennationalspieler Dänemarks: Man spielt nicht allein. Wenn man versucht, alles selbst zu machen, dann scheitert man. Es gehört dazu, von anderen zu lernen. Die, die es im Sport weit bringen, haben den Appetit, immer besser zu werden. Mit Demut, aber ohne Neid.

… den Umgang mit Fehlern: Als Leader ist man gezwungen, auch Entscheidungen zu treffen, die unangenehm sind. Wenn aber ein Fehler gemacht wurde, muss man den Mut haben, die Entscheidung rückgängig zu machen, anstatt darauf zu bestehen. Denn indem man den ersten Fehler bestätigt, macht man direkt den zweiten Fehler.

… den Einfluss von Großkonzernen auf die Umwelt: Ein Großkonzern hat auf positive Art und Weise viel Macht, diese Dinge zu beeinflussen. Bei adidas arbeiten wir sehr hart daran, die CO2-Bilanz nach unten zu bringen. Wir produzieren etwa 1,1 Milliarden Produkte im Jahr - je nachhaltiger wir diese herstellen, desto mehr Einfluss haben wir auf die Umweltverschmutzung. Das ist wichtig, und wir müssen es ernst nehmen.

#EverydayLeadership für mich...? Zuhören und fragen. Ich glaube, es gibt einen Grund, warum man nur eine Zunge hat und zwei Ohren. Leadership fängt mit Hören an, nicht mit Sprechen.

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