Ronny König: "38 ist nur eine Zahl"

Zweimal zurückgelegen, aber dennoch gepunktet: Der FSV Zwickau hat seine Positivserie in der 3. Liga durch das 2:2 beim SV Wehen Wiesbaden auf sieben Partien ohne Niederlage ausgebaut. Das lag auch an Angreifer Ronny König, der gegen seinen Ex-Klub als Torschütze erfolgreich war. Im DFB.de-Interview spricht der 38 Jahre alte Routinier mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den aktuellen Lauf.

DFB.de: Nach einem zweimaligen Rückstand beim SV Wehen Wiesbaden sprang für den FSV noch ein 2:2 heraus. Wie bewerten Sie den Auftritt, Herr König?

Ronny König: Das war ein gerechter Punkt, den wir uns mit einer guten Moral mehr als verdient haben. In dem Spiel gab es kein langes Geplänkel, es wurde schnell der Weg nach vorne gesucht. Das war ein schönes Duell.

DFB.de: Sie waren von 2006 bis 2009 selbst für den SVWW am Ball. Bedeutet Ihnen Ihr Treffer dadurch noch mehr?

König: Dafür bin ich nun schon zu lange weg. Ich freue mich aber jedes Mal zu sehen, wie sich der Verein mit der Zeit entwickelt. Als ich beim SV Wehen angefangen hatte, spielte der Verein noch in Taunusstein, nach dem erstmaligen Aufstieg in die 2. Bundesliga war der Umzug nach Wiesbaden notwendig. Die Entstehung des Stadions habe ich damals miterlebt. Jetzt ist auch eine Tribüne aus Beton fertig. Ich hatte beim SVWW eine sehr schöne Zeit.

DFB.de: Die Serie ohne Niederlagen hat sich für Ihr Team durch das Unentschieden auf sieben Spiele verlängert. Warum ist der FSV Zwickau aktuell so schwer zu besiegen?

König: Weil wir nie aufgeben. Wir verkraften Rückschläge wie Gegentore gut und stemmen uns mit aller Macht dagegen. Jeder hat verinnerlicht, worum es geht. Spielerisch werden wir leider oft auf lange Bälle reduziert. Sehr viele unserer Tore sind aber auch herauskombiniert.

DFB.de: In Wiesbaden lag der FSV bereits zum neunten Mal in einer Partie zurück, sechsmal sprang noch etwas Zählbares heraus. Wie sehr nerven dennoch die Rückstände?

König: Klar, jeder geht lieber in Führung. Das muss aber nicht immer etwas heißen. Zum Beispiel haben wir unsere beiden Heimspiele gegen die U 23 von Borussia Dortmund und den SC Verl verloren, obwohl wir in diesen Partien zunächst vorgelegt hatten. Durch die Rückstände ärgern wir uns zwar für einen Moment. Solange wir dennoch unsere Punkte holen, ist das aber nebensächlich.

DFB.de: Noch am Wochenende zuvor war das Heimspiel gegen den TSV Havelse wegen einer Corona-Quarantäne abgesagt worden. Ist der Punktgewinn in Wiesbaden daher umso höher zu bewerten?

König: Ich glaube nicht, dass die Absage eine Rolle gespielt hat. Die Quarantäne hat uns nicht aus der Bahn geworfen. Als intakte Mannschaft konnten wir das wegstecken. Auch ein Kräfteverschleiß durch das nicht vollständige Training war kein Thema.

DFB.de: Auch mit 38 Jahren gehören Sie noch zu den Stammspielern. Wie lange haben Sie noch vor, im Profifußball aktiv zu sein?

König: Ich lasse diese Entscheidung in Ruhe auf mich zukommen und mache das nicht an einem Zeitpunkt fest. Mit einer Verletzung kann ein solcher Plan ohnehin schnell hinfällig werden. Ich denke nicht darüber nach, wie alt ich bin. 38 ist nur eine Zahl. Ich habe weiterhin jeden Tag großen Spaß daran, auf dem Platz zu stehen. Ich genieße jedes Spiel.

DFB.de: Sie sind nur noch ein Jahr und vier Monate von Branko Okic, dem ältesten Torschützen der 3. Liga entfernt. Ist diese Bestmarke denkbar?

König: Ich bin nicht der Typ, der Rekorde sammeln muss. Wie auch mein 60. Drittliga-Tor - mit dem ich nun Zehnter in der Rekordrangliste bin - sind das Statistiken, die man nebenbei mitnimmt. Ich bin einfach froh, dass ich noch immer in der Lage bin, der Mannschaft zu helfen.

DFB.de: Der Vorsprung auf die Gefahrenzone beträgt nur einen Punkt. Wie ordnen Sie die Situation ein?

König: Dass es trotz unserer Serie von sieben Partien ohne Niederlage so eng zugeht, zeigt sehr genau, wie ausgeglichen die 3. Liga ist. Wir dürfen jetzt keinen Schritt weniger machen. In jedem Spiel wird von uns aufs Neue gefordert sein, an unsere Leistungsgrenze zu gehen.

DFB.de: Die Partie gegen den TSV Havelse wird schon am Samstag nachgeholt. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

König: Obwohl die Nichtabstiegsplätze sieben Punkte entfernt sind, gibt sich die Mannschaft nicht auf. Der TSV Havelse hat schon oft gezeigt, dass das Team in der 3. Liga mithalten kann. In einigen Spieler wurden allerdings die Fehler von den Gegnern konsequent bestraft. Jetzt aber wird der TSV nach dem 2:1 gegen den Halleschen FC gegen uns nachlegen wollen. Wir sind daher gewarnt.

DFB.de: Was erwarten Sie von Ihrem Team?

König: Wir wollen uns mit einem Sieg etwas mehr Luft nach unten verschaffen. Dafür könnten wir gerne mal wieder ohne Gegentor bleiben. Für einen eigenen Treffer sind wir immer gut. Wenn es uns gelingt, in Führung zu gehen, müssen wir weiterhin auf dem Gaspedal bleiben und am besten ein weiteres Tor nachlegen. Nach den letzten Ergebnissen können wir mit Selbstvertrauen auftreten.

[mspw]

Zweimal zurückgelegen, aber dennoch gepunktet: Der FSV Zwickau hat seine Positivserie in der 3. Liga durch das 2:2 beim SV Wehen Wiesbaden auf sieben Partien ohne Niederlage ausgebaut. Das lag auch an Angreifer Ronny König, der gegen seinen Ex-Klub als Torschütze erfolgreich war. Im DFB.de-Interview spricht der 38 Jahre alte Routinier mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den aktuellen Lauf.

DFB.de: Nach einem zweimaligen Rückstand beim SV Wehen Wiesbaden sprang für den FSV noch ein 2:2 heraus. Wie bewerten Sie den Auftritt, Herr König?

Ronny König: Das war ein gerechter Punkt, den wir uns mit einer guten Moral mehr als verdient haben. In dem Spiel gab es kein langes Geplänkel, es wurde schnell der Weg nach vorne gesucht. Das war ein schönes Duell.

DFB.de: Sie waren von 2006 bis 2009 selbst für den SVWW am Ball. Bedeutet Ihnen Ihr Treffer dadurch noch mehr?

König: Dafür bin ich nun schon zu lange weg. Ich freue mich aber jedes Mal zu sehen, wie sich der Verein mit der Zeit entwickelt. Als ich beim SV Wehen angefangen hatte, spielte der Verein noch in Taunusstein, nach dem erstmaligen Aufstieg in die 2. Bundesliga war der Umzug nach Wiesbaden notwendig. Die Entstehung des Stadions habe ich damals miterlebt. Jetzt ist auch eine Tribüne aus Beton fertig. Ich hatte beim SVWW eine sehr schöne Zeit.

DFB.de: Die Serie ohne Niederlagen hat sich für Ihr Team durch das Unentschieden auf sieben Spiele verlängert. Warum ist der FSV Zwickau aktuell so schwer zu besiegen?

König: Weil wir nie aufgeben. Wir verkraften Rückschläge wie Gegentore gut und stemmen uns mit aller Macht dagegen. Jeder hat verinnerlicht, worum es geht. Spielerisch werden wir leider oft auf lange Bälle reduziert. Sehr viele unserer Tore sind aber auch herauskombiniert.

DFB.de: In Wiesbaden lag der FSV bereits zum neunten Mal in einer Partie zurück, sechsmal sprang noch etwas Zählbares heraus. Wie sehr nerven dennoch die Rückstände?

König: Klar, jeder geht lieber in Führung. Das muss aber nicht immer etwas heißen. Zum Beispiel haben wir unsere beiden Heimspiele gegen die U 23 von Borussia Dortmund und den SC Verl verloren, obwohl wir in diesen Partien zunächst vorgelegt hatten. Durch die Rückstände ärgern wir uns zwar für einen Moment. Solange wir dennoch unsere Punkte holen, ist das aber nebensächlich.

DFB.de: Noch am Wochenende zuvor war das Heimspiel gegen den TSV Havelse wegen einer Corona-Quarantäne abgesagt worden. Ist der Punktgewinn in Wiesbaden daher umso höher zu bewerten?

König: Ich glaube nicht, dass die Absage eine Rolle gespielt hat. Die Quarantäne hat uns nicht aus der Bahn geworfen. Als intakte Mannschaft konnten wir das wegstecken. Auch ein Kräfteverschleiß durch das nicht vollständige Training war kein Thema.

DFB.de: Auch mit 38 Jahren gehören Sie noch zu den Stammspielern. Wie lange haben Sie noch vor, im Profifußball aktiv zu sein?

König: Ich lasse diese Entscheidung in Ruhe auf mich zukommen und mache das nicht an einem Zeitpunkt fest. Mit einer Verletzung kann ein solcher Plan ohnehin schnell hinfällig werden. Ich denke nicht darüber nach, wie alt ich bin. 38 ist nur eine Zahl. Ich habe weiterhin jeden Tag großen Spaß daran, auf dem Platz zu stehen. Ich genieße jedes Spiel.

DFB.de: Sie sind nur noch ein Jahr und vier Monate von Branko Okic, dem ältesten Torschützen der 3. Liga entfernt. Ist diese Bestmarke denkbar?

König: Ich bin nicht der Typ, der Rekorde sammeln muss. Wie auch mein 60. Drittliga-Tor - mit dem ich nun Zehnter in der Rekordrangliste bin - sind das Statistiken, die man nebenbei mitnimmt. Ich bin einfach froh, dass ich noch immer in der Lage bin, der Mannschaft zu helfen.

DFB.de: Der Vorsprung auf die Gefahrenzone beträgt nur einen Punkt. Wie ordnen Sie die Situation ein?

König: Dass es trotz unserer Serie von sieben Partien ohne Niederlage so eng zugeht, zeigt sehr genau, wie ausgeglichen die 3. Liga ist. Wir dürfen jetzt keinen Schritt weniger machen. In jedem Spiel wird von uns aufs Neue gefordert sein, an unsere Leistungsgrenze zu gehen.

DFB.de: Die Partie gegen den TSV Havelse wird schon am Samstag nachgeholt. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

König: Obwohl die Nichtabstiegsplätze sieben Punkte entfernt sind, gibt sich die Mannschaft nicht auf. Der TSV Havelse hat schon oft gezeigt, dass das Team in der 3. Liga mithalten kann. In einigen Spieler wurden allerdings die Fehler von den Gegnern konsequent bestraft. Jetzt aber wird der TSV nach dem 2:1 gegen den Halleschen FC gegen uns nachlegen wollen. Wir sind daher gewarnt.

DFB.de: Was erwarten Sie von Ihrem Team?

König: Wir wollen uns mit einem Sieg etwas mehr Luft nach unten verschaffen. Dafür könnten wir gerne mal wieder ohne Gegentor bleiben. Für einen eigenen Treffer sind wir immer gut. Wenn es uns gelingt, in Führung zu gehen, müssen wir weiterhin auf dem Gaspedal bleiben und am besten ein weiteres Tor nachlegen. Nach den letzten Ergebnissen können wir mit Selbstvertrauen auftreten.

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