Rödinghausen-Trainer Lichtsinn: "Norbert Elgert ist ein Vorbild"

Der SV Rödinghausen hat Historisches geschafft. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte gehört die U 19 des West-Regionalligisten aus der 10.000 Einwohner-Gemeinde zum Teilnehmerfeld der A-Junioren-Bundesliga. Vorzeitig hatte sich das Team von Trainer Daniel Lichtsinn die Meisterschaft in der Westfalenliga gesichert und damit den größten Erfolg in der Historie des Klubs perfekt gemacht.

Nun wartet die Herausforderung Bundesliga auf das Team aus Ostwestfalen. Der 32-jährige Lichtsinn, im Hauptberuf im Versicherungsbereich eines Kreditinstituts tätig, ist seit rund vier Jahren für die U 19 des SVR tätig. Im DFB.de-Interview spricht Daniel Lichtsinn mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seine schon 17 Jahre andauernde Trainerlaufbahn, die zusätzliche Tätigkeit als Scout des FC Schalke 04 und das Auftaktspiel gegen die Schalker A-Junioren.

DFB.de: Die erste Saison des SV Rödinghausen in der A-Junioren-Bundesliga nähert sich mit großen Schritten. Verspüren Sie schon Aufregung, Herr Lichtsinn?

Daniel Lichtsinn: Aktuell ist es eher Vorfreude pur. Für uns alle - Verein, Spieler und Trainer - wird die Saison ein Höhepunkt und auch eine Riesenchance, sich auf dem höchstmöglichen U 19-Niveau präsentieren zu können.

DFB.de: Das erste Bundesligaspiel steigt am 12. August gegen den viermaligen Deutschen Meister und aktuellen Vizemeister FC Schalke 04. Es hätte kaum einen attraktiveren Gegner geben können, oder?

Lichtsinn: Das stimmt. Es geht damit direkt in die Vollen. Dass wir mit einem Heimspiel starten, hat uns sehr gefreut. Wir tragen unsere Partien im Wiehenstadion aus, in dem auch unsere Regionalligamannschaft spielt. Schalke 04 ist mit die größte Aufgabe, die es zum Auftakt geben kann.

DFB.de: Sie sind schon seit einigen Jahren als Scout ausgerechnet für Schalke 04 unterwegs. Kommt es da nicht manchmal zu Interessenskonflikten?

Lichtsinn: Ich scoute für den FC Schalke 04 im Bereich Ostwestfalen die Toptalente. Im Anschluss gebe ich meine Beobachtungen weiter. Es ist eine spannende Aufgabe, die jungen Spieler zu beobachten und zu sehen, wer es schafft und wer nicht. Interessenskonflikte gibt es nicht. Der SV Rödinghausen hat in den vergangenen Jahren eine exzellente Entwicklung genommen. Doch die Spieler, die für Schalke interessant sind, kommen nicht für den SVR infrage. Meine Tätigkeit hat für Rödinghausen sogar Vorteile. Ich kenne schließlich die meisten Spieler der Region. Bei Partien, in denen ich für Schalke scoute, fallen mir auch schon einmal andere Spieler auf, die wir dann auf den Zettel nehmen.

DFB.de: Wie gut kennen Sie Schalke-Trainer Norbert Elgert?

Lichtsinn: Bei Besprechungen haben wir hin und wieder miteinander zu tun. Deshalb freue ich mich auch sehr auf das erste direkte Duell am 1. Spieltag.

DFB.de: Ist Norbert Elgert ein Vorbild?

Lichtsinn: Absolut! Er ist der Nachwuchsexperte schlechthin in Deutschland - wenn nicht sogar in Europa. Norbert Elgert entwickelt seit Jahrzehnten mit Spaß und Akribie Talente. Es ist bewundernswert, wie er es regelmäßig schafft, Spieler nach oben zu bringen.

DFB.de: Wie kann Ihre Mannschaft gegen die Schalker, die Sie ja auch sehr gut kennen, bestehen?

Lichtsinn: Das geht nur mit einer geschlossen Mannschaftsleistung, die uns schon in der Vorsaison ausgezeichnet hat. Fundament gegen Schalke muss eine kompakte Grundordnung in der Defensive sein. Wir müssen leidenschaftlich verteidigen und die Motivation des Aufstiegs mitnehmen. Nur auf die Defensive wollen wir uns aber nicht beschränken. Es geht auch darum, im Umschaltspiel immer wieder Nadelstiche zu setzen.

DFB.de: Müssen Sie Ihren Spielern erst einmal die Ehrfurcht nehmen?

Lichtsinn: Zugegeben: Die Bundesliga ist für uns zunächst einmal eine andere Welt. Ich denke, dass wir das gerade bei einigen Auswärtsfahrten merken werden. Wir wollen uns davon aber nicht beeindrucken lassen. Vielmehr sollte es uns motivieren, gegen Mannschaften wie Borussia Dortmund, den 1. FC Köln oder eben Schalke antreten zu dürfen.

DFB.de: Wie lauten Ihre Ziele für die bevorstehende Saison?

Lichtsinn: Wir sind allesamt Realisten. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es für die Neulinge meistens sehr schwer wird. Wir als SV Rödinghausen sind sogar zum ersten Mal überhaupt in der A-Junioren-Bundesliga am Start. Unser Ziel ist es, bis zum Ende der Saison eine Chance auf den Klassenverbleib zu haben.

DFB.de: Sie sind 32 Jahre alt und schon seit 17 Jahren Trainer. Wie kam es dazu?

Lichtsinn: Ich habe im Alter von 15 Jahren angefangen, beim TSV Amshausen Kindermannschaften zu trainieren. Das hat mir soviel Spaß gemacht, dass ich am Ball geblieben bin. Nach ein paar Jahren bin ich dann zur U 15 des VfL Theesen gewechselt. Danach habe ich die U 17 übernommen. Beim SV Rödinghausen war der Nachwuchsbereich zum Zeitpunkt meines Wechsels im Aufbau. Genau das hat mich gereizt. Die U 19 spielte damals noch in der Landesliga. Wir sind dann im ersten Jahr gleich in die Westfalenliga aufgestiegen, haben uns dort etabliert und in der vergangenen Saison den Sprung in die Bundesliga geschafft.

DFB.de: Haben Sie einen mittelfristigen Karriereplan?

Lichtsinn: Den gibt es nicht. Ich sehe nicht die Notwendigkeit, sagen zu müssen, ich muss in zwei bis drei Jahren da oder dort sein. Mein Anspruch ist es, meine aktuelle Aufgabe so gut wie möglich auszufüllen und unsere Mannschaft bestmöglich auf die bevorstehenden Aufgaben vorzubereiten.

[mspw]

Der SV Rödinghausen hat Historisches geschafft. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte gehört die U 19 des West-Regionalligisten aus der 10.000 Einwohner-Gemeinde zum Teilnehmerfeld der A-Junioren-Bundesliga. Vorzeitig hatte sich das Team von Trainer Daniel Lichtsinn die Meisterschaft in der Westfalenliga gesichert und damit den größten Erfolg in der Historie des Klubs perfekt gemacht.

Nun wartet die Herausforderung Bundesliga auf das Team aus Ostwestfalen. Der 32-jährige Lichtsinn, im Hauptberuf im Versicherungsbereich eines Kreditinstituts tätig, ist seit rund vier Jahren für die U 19 des SVR tätig. Im DFB.de-Interview spricht Daniel Lichtsinn mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seine schon 17 Jahre andauernde Trainerlaufbahn, die zusätzliche Tätigkeit als Scout des FC Schalke 04 und das Auftaktspiel gegen die Schalker A-Junioren.

DFB.de: Die erste Saison des SV Rödinghausen in der A-Junioren-Bundesliga nähert sich mit großen Schritten. Verspüren Sie schon Aufregung, Herr Lichtsinn?

Daniel Lichtsinn: Aktuell ist es eher Vorfreude pur. Für uns alle - Verein, Spieler und Trainer - wird die Saison ein Höhepunkt und auch eine Riesenchance, sich auf dem höchstmöglichen U 19-Niveau präsentieren zu können.

DFB.de: Das erste Bundesligaspiel steigt am 12. August gegen den viermaligen Deutschen Meister und aktuellen Vizemeister FC Schalke 04. Es hätte kaum einen attraktiveren Gegner geben können, oder?

Lichtsinn: Das stimmt. Es geht damit direkt in die Vollen. Dass wir mit einem Heimspiel starten, hat uns sehr gefreut. Wir tragen unsere Partien im Wiehenstadion aus, in dem auch unsere Regionalligamannschaft spielt. Schalke 04 ist mit die größte Aufgabe, die es zum Auftakt geben kann.

DFB.de: Sie sind schon seit einigen Jahren als Scout ausgerechnet für Schalke 04 unterwegs. Kommt es da nicht manchmal zu Interessenskonflikten?

Lichtsinn: Ich scoute für den FC Schalke 04 im Bereich Ostwestfalen die Toptalente. Im Anschluss gebe ich meine Beobachtungen weiter. Es ist eine spannende Aufgabe, die jungen Spieler zu beobachten und zu sehen, wer es schafft und wer nicht. Interessenskonflikte gibt es nicht. Der SV Rödinghausen hat in den vergangenen Jahren eine exzellente Entwicklung genommen. Doch die Spieler, die für Schalke interessant sind, kommen nicht für den SVR infrage. Meine Tätigkeit hat für Rödinghausen sogar Vorteile. Ich kenne schließlich die meisten Spieler der Region. Bei Partien, in denen ich für Schalke scoute, fallen mir auch schon einmal andere Spieler auf, die wir dann auf den Zettel nehmen.

DFB.de: Wie gut kennen Sie Schalke-Trainer Norbert Elgert?

Lichtsinn: Bei Besprechungen haben wir hin und wieder miteinander zu tun. Deshalb freue ich mich auch sehr auf das erste direkte Duell am 1. Spieltag.

DFB.de: Ist Norbert Elgert ein Vorbild?

Lichtsinn: Absolut! Er ist der Nachwuchsexperte schlechthin in Deutschland - wenn nicht sogar in Europa. Norbert Elgert entwickelt seit Jahrzehnten mit Spaß und Akribie Talente. Es ist bewundernswert, wie er es regelmäßig schafft, Spieler nach oben zu bringen.

DFB.de: Wie kann Ihre Mannschaft gegen die Schalker, die Sie ja auch sehr gut kennen, bestehen?

Lichtsinn: Das geht nur mit einer geschlossen Mannschaftsleistung, die uns schon in der Vorsaison ausgezeichnet hat. Fundament gegen Schalke muss eine kompakte Grundordnung in der Defensive sein. Wir müssen leidenschaftlich verteidigen und die Motivation des Aufstiegs mitnehmen. Nur auf die Defensive wollen wir uns aber nicht beschränken. Es geht auch darum, im Umschaltspiel immer wieder Nadelstiche zu setzen.

DFB.de: Müssen Sie Ihren Spielern erst einmal die Ehrfurcht nehmen?

Lichtsinn: Zugegeben: Die Bundesliga ist für uns zunächst einmal eine andere Welt. Ich denke, dass wir das gerade bei einigen Auswärtsfahrten merken werden. Wir wollen uns davon aber nicht beeindrucken lassen. Vielmehr sollte es uns motivieren, gegen Mannschaften wie Borussia Dortmund, den 1. FC Köln oder eben Schalke antreten zu dürfen.

DFB.de: Wie lauten Ihre Ziele für die bevorstehende Saison?

Lichtsinn: Wir sind allesamt Realisten. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es für die Neulinge meistens sehr schwer wird. Wir als SV Rödinghausen sind sogar zum ersten Mal überhaupt in der A-Junioren-Bundesliga am Start. Unser Ziel ist es, bis zum Ende der Saison eine Chance auf den Klassenverbleib zu haben.

DFB.de: Sie sind 32 Jahre alt und schon seit 17 Jahren Trainer. Wie kam es dazu?

Lichtsinn: Ich habe im Alter von 15 Jahren angefangen, beim TSV Amshausen Kindermannschaften zu trainieren. Das hat mir soviel Spaß gemacht, dass ich am Ball geblieben bin. Nach ein paar Jahren bin ich dann zur U 15 des VfL Theesen gewechselt. Danach habe ich die U 17 übernommen. Beim SV Rödinghausen war der Nachwuchsbereich zum Zeitpunkt meines Wechsels im Aufbau. Genau das hat mich gereizt. Die U 19 spielte damals noch in der Landesliga. Wir sind dann im ersten Jahr gleich in die Westfalenliga aufgestiegen, haben uns dort etabliert und in der vergangenen Saison den Sprung in die Bundesliga geschafft.

DFB.de: Haben Sie einen mittelfristigen Karriereplan?

Lichtsinn: Den gibt es nicht. Ich sehe nicht die Notwendigkeit, sagen zu müssen, ich muss in zwei bis drei Jahren da oder dort sein. Mein Anspruch ist es, meine aktuelle Aufgabe so gut wie möglich auszufüllen und unsere Mannschaft bestmöglich auf die bevorstehenden Aufgaben vorzubereiten.

###more###