Rodriguez: "Qualität alleine reicht nicht"

Sein Bruder Ricardo spielt beim AC Mailand, er selber hat in der Schweizer Super League und der Europa League gespielt. Nun aber erlebt Winterzugang Roberto Rodriguez beim KFC Uerdingen eine schwierige Rückrunde. Mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht der Flügelspieler im DFB.de-Interview über das Spiel gegen Eintracht Braunschweig am heutigen Montag (ab 19 Uhr), den drohenden Abstiegskampf und seine Familie.

DFB.de: Herr Rodriguez, droht dem KFC Uerdingen in den letzten Wochen der Saison der Abstiegskampf?

Roberto Rodriguez: Wir sind uns jedenfalls bewusst, dass wir am Montag ein sehr wichtiges Spiel gegen Eintracht Braunschweig haben. Gewinnen wir die Partie, können wir den Abstand vergrößern. Sorgen mache ich mir jedenfalls nicht. Die letzten Spiele waren positiv - auch wenn wir gegen Osnabrück verloren haben. Jeder hat gesehen, dass die Mannschaft noch lebt.

DFB.de: Gilt gegen Braunschweig also das Motto: verlieren verboten?

Rodriguez: Ja, das ist praktisch ein Sechs-Punkte-Spiel. Wir dürfen nicht verlieren.

DFB.de: Wo sehen Sie die Gründe dafür, dass der Verein nach einer starken Hinrunde in der Rückrunde so abgestürzt ist?

Rodriguez: Über die Hinrunde kann ich nicht viel sagen, weil ich erst seit der Winterpause mit dem Verein im Kontakt stehe. Es ist schwierig, die letzten Wochen zu erklären. Wie gesagt: Oft haben wir gut gespielt. Viele Spiele liefen sehr unglücklich. Wenn ich alleine an das Auswärtsspiel in Meppen zurückdenke: Wir führen 2:0, kassieren in den letzten sieben Minuten dann noch drei Gegentreffer und verlieren. Wenn eine Mannschaft in einer negativen Spirale steckt, kommt man nur schwer wieder heraus. Der Sieg vor zwei Wochen gegen Lotte tat uns allerdings sehr gut.

DFB.de: Sie sind erst seit drei Monaten im Verein und hatten in Stefan Krämer, Stefan Reisinger, Norbert Meier und nun Frank Heinemann bereits vier unterschiedliche Trainer…

Rodriguez: Ich muss zugeben, dass ich so etwas auch noch nicht erlebt habe. Aber jeder Trainer hat seine eigenen Ideen und seine eigene Philosophie eingebracht. Daher konnte ich von jedem Trainer etwas lernen. Aber natürlich ist es für einen neuen Spieler wie mich auch schwierig, sich im Verein zu akklimatisieren, wenn man bereits drei Trainerwechsel erlebt hat.

DFB.de: Was hat der aktuelle Trainer Frank Heinemann eingebracht?

Rodriguez: Wir spielen einen anderen Fußball, spielen offensiver nach vorne, haben viel Ballbesitz und erspielen uns viele Chancen. Was uns noch fehlt, ist die Entschlossenheit auf den letzten 20, 30 Metern, um mehr Tore zu schießen.

DFB.de: Wenn man sich den Kader anschaut, findet man viele gestandene Bundesligaspieler wie Kevin Großkreutz, Maximilian Beister, Dominic Maroh oder Stefan Aigner. Müsste KFC Uerdingen nicht eigentlich um den Aufstieg spielen?

Rodriguez: Wenn man sich die Mannschaft anschaut, stimmt das, ja. Aber in dieser Liga genügt es nicht allein, nur eine sehr gute Qualität im Kader zu haben. Andere Komponenten sind mindestens genauso wichtig.

DFB.de: Themawechsel: Die Familie Rodriguez ist eine richtige Fußball-Familie. Ihr zwei Jahre jüngerer Bruder Ricardo spielt beim AC Mailand, der jüngste Bruder Francisco beim FC Luzern. Woher kommt das Talent in Ihrer Familie?

Rodriguez: Unser Vater hat früher auch Fußball gespielt, war allerdings nie Profi. Er ging aber viel mit uns raus zum Fußballspielen. Nach der Schule oder am Wochenende waren wir immer auf dem Fußballplatz. Er selber wurde im Sport nie groß unterstützt von seinen Eltern. Daher war es ihm wichtig, uns umso mehr zu unterstützen.



Sein Bruder Ricardo spielt beim AC Mailand, er selber hat in der Schweizer Super League und der Europa League gespielt. Nun aber erlebt Winterzugang Roberto Rodriguez beim KFC Uerdingen eine schwierige Rückrunde. Mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht der Flügelspieler im DFB.de-Interview über das Spiel gegen Eintracht Braunschweig am heutigen Montag (ab 19 Uhr), den drohenden Abstiegskampf und seine Familie.

DFB.de: Herr Rodriguez, droht dem KFC Uerdingen in den letzten Wochen der Saison der Abstiegskampf?

Roberto Rodriguez: Wir sind uns jedenfalls bewusst, dass wir am Montag ein sehr wichtiges Spiel gegen Eintracht Braunschweig haben. Gewinnen wir die Partie, können wir den Abstand vergrößern. Sorgen mache ich mir jedenfalls nicht. Die letzten Spiele waren positiv - auch wenn wir gegen Osnabrück verloren haben. Jeder hat gesehen, dass die Mannschaft noch lebt.

DFB.de: Gilt gegen Braunschweig also das Motto: verlieren verboten?

Rodriguez: Ja, das ist praktisch ein Sechs-Punkte-Spiel. Wir dürfen nicht verlieren.

DFB.de: Wo sehen Sie die Gründe dafür, dass der Verein nach einer starken Hinrunde in der Rückrunde so abgestürzt ist?

Rodriguez: Über die Hinrunde kann ich nicht viel sagen, weil ich erst seit der Winterpause mit dem Verein im Kontakt stehe. Es ist schwierig, die letzten Wochen zu erklären. Wie gesagt: Oft haben wir gut gespielt. Viele Spiele liefen sehr unglücklich. Wenn ich alleine an das Auswärtsspiel in Meppen zurückdenke: Wir führen 2:0, kassieren in den letzten sieben Minuten dann noch drei Gegentreffer und verlieren. Wenn eine Mannschaft in einer negativen Spirale steckt, kommt man nur schwer wieder heraus. Der Sieg vor zwei Wochen gegen Lotte tat uns allerdings sehr gut.

DFB.de: Sie sind erst seit drei Monaten im Verein und hatten in Stefan Krämer, Stefan Reisinger, Norbert Meier und nun Frank Heinemann bereits vier unterschiedliche Trainer…

Rodriguez: Ich muss zugeben, dass ich so etwas auch noch nicht erlebt habe. Aber jeder Trainer hat seine eigenen Ideen und seine eigene Philosophie eingebracht. Daher konnte ich von jedem Trainer etwas lernen. Aber natürlich ist es für einen neuen Spieler wie mich auch schwierig, sich im Verein zu akklimatisieren, wenn man bereits drei Trainerwechsel erlebt hat.

DFB.de: Was hat der aktuelle Trainer Frank Heinemann eingebracht?

Rodriguez: Wir spielen einen anderen Fußball, spielen offensiver nach vorne, haben viel Ballbesitz und erspielen uns viele Chancen. Was uns noch fehlt, ist die Entschlossenheit auf den letzten 20, 30 Metern, um mehr Tore zu schießen.

DFB.de: Wenn man sich den Kader anschaut, findet man viele gestandene Bundesligaspieler wie Kevin Großkreutz, Maximilian Beister, Dominic Maroh oder Stefan Aigner. Müsste KFC Uerdingen nicht eigentlich um den Aufstieg spielen?

Rodriguez: Wenn man sich die Mannschaft anschaut, stimmt das, ja. Aber in dieser Liga genügt es nicht allein, nur eine sehr gute Qualität im Kader zu haben. Andere Komponenten sind mindestens genauso wichtig.

DFB.de: Themawechsel: Die Familie Rodriguez ist eine richtige Fußball-Familie. Ihr zwei Jahre jüngerer Bruder Ricardo spielt beim AC Mailand, der jüngste Bruder Francisco beim FC Luzern. Woher kommt das Talent in Ihrer Familie?

Rodriguez: Unser Vater hat früher auch Fußball gespielt, war allerdings nie Profi. Er ging aber viel mit uns raus zum Fußballspielen. Nach der Schule oder am Wochenende waren wir immer auf dem Fußballplatz. Er selber wurde im Sport nie groß unterstützt von seinen Eltern. Daher war es ihm wichtig, uns umso mehr zu unterstützen.

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DFB.de: War bei Ricardo, der früher beim VfL Wolfsburg gespielt hat und bereits 63 Länderspiele für die Schweiz bestritten hat, besonders viel Talent zu erkennen?

Rodriguez: Das ist schwer zu sagen. Wir sind drei unterschiedliche Spielertypen und spielen auf unterschiedlichen Positionen. Ricardo hat aber ein Talent, das nur wenige Fußballspieler auf der Welt in diesem Ausmaß haben: die Ruhe am Ball. Er verliert nie die Lockerheit. Zudem ist er ein Linksverteidiger und zudem noch Linksfuß - das ist eher selten.

DFB.de: Waren Sie als ältester Bruder für Ihre jüngeren Brüder oft der Ratgeber?

Rodriguez: Gelegentlich schon. Aber dabei ging es eher selten um Fußball. Meine Brüder sind schließlich selber früh die Nachwuchsmannschaften durchlaufen. Ratschläge gebe ich eher im Privaten. Ich bin zum Beispiel der Erste von uns Brüdern, der eine eigene Familie gegründet hat. Ich bin heute Vater von zwei Kindern. Ich kümmere mich gerne um meine Familie – sowohl um meine eigene Familie wie auch um meine Brüder oder um meinen Vater.

DFB.de: Sie haben in Ihrer Heimat Schweiz 96 Spiele in der 1. Liga für den FC St. Gallen und den FC Zürich absolviert, hatten zudem 18 Spiele in der Europa League. An welche Zeit in Ihrer Karriere denken Sie besonders gerne zurück?

Rodriguez: Es gab viele tolle Phasen in meiner Karriere. Ich habe wie gesagt drei Spielzeiten in der Europa League gespielt, habe mit dem FC Zürich letzte Saison auch den Schweizer Pokal gewonnen. Das waren sehr erfolgreiche Jahre.

DFB.de: Sie standen in der Europa League auch gegen Bayer Leverkusen auf dem Platz…

Rodriguez: Genau, das war erst im vergangenen Oktober und wir gewannen mit 3:2. Ich wurde für die letzten 15 Minuten eingewechselt. Das war ein sehr emotionaler Sieg, weil wir richtig gut gespielt haben und das Stadion voll war.

DFB.de: Im November haben Sie noch in der erstklassigen Schweizer Super League gespielt, nun sind Sie in der deutschen 3. Liga aktiv. Wie groß ist der Unterschied?

Rodriguez: Nicht so groß. In Deutschland wird körperbetonter gespielt. Hier sind das Kämpferische und Aggressivität gefragt. In Schweiz wurde dafür mit mehr Taktik und Technik gespielt. Aber die Unterschiede sind minimal. Von den Fans und den Stadien her finde ich sogar die 3. Liga in Deutschland besser. In der Schweiz gibt es ein paar Vereine wie FC Basel, Bern, Zürich und St. Gallen, bei denen sehr viel los ist. In der Breite aber ist das Umfeld in Deutschland besser.

DFB.de: Trotzdem muss die Frage erlaubt sein, warum ein Spieler von der 1. Liga der Schweiz in die 3. Liga von Deutschland wechselt.

Rodriguez: Ich habe in Zürich nicht mehr viel gespielt. Zudem wäre mein Vertrag im Sommer eh ausgelaufen. Der Verein hat mir signalisiert, den Vertrag nicht verlängern zu wollen. Dann entstand die Chance, zum KFC Uerdingen zu wechseln. Da ich Familie habe, wollte ich eine sichere Zukunftsplanung haben. Und ich muss dazu sagen: Damals stand die Mannschaft auf dem vierten Tabellenplatz. Natürlich dachte ich, man könnte weiter oben mitspielen und wäre nächste Saison vielleicht in der 2. Bundesliga. Aber im Fußball lässt sich das eben nicht voraussehen.

DFB.de: Möglicherweise klappt es in einer späteren Saison mit dem Aufstieg. Sie haben bis zum Jahre 2021 unterschrieben. Wo sehen Sie KFC Uerdingen bis dahin?

Rodriguez: Natürlich weiß ich noch nicht, wie die Mannschaft nächste Saison aussehen wird. Ich hoffe aber, dass wir nächste Saison um den Aufstieg spielen.