RL Nordost: "Rote Bullen" sorgen für Rekorde

Klein, aber oho: Während der Hinrunde der Premieren-Saison in der Regionalliga Nordost wurde ausgerechnet in der kleinsten der fünf neuen Regionalliga-Staffeln (16 Mannschaften) ein neuer und durchaus beachtlicher Rekord aufgestellt. Denn die Rekordkulisse unter den insgesamt 874 Regionalligaspielen bis zur Winterpause gab es im Nordosten. Stolze 24.795 Zuschauer sahen das Derby zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und dem souveränen "Wintermeister" RB Leipzig (1:3) am 2. September.

Doch damit nicht genug: Mit einem Schnitt von 2196 Zuschauern pro Spiel in den 109 bisher absolvierten Partien (Gesamt: 239.399 Besucher) ist die Nordost-Staffel auch der Zuschauerkrösus der fünf Regionalligen. Dafür sorgen neben den beiden Leipziger Vereinen RB (7933) und 1. FC Lok (5648) auch die Traditionsklubs 1. FC Magdeburg (6007 Fans im Schnitt) und FC Carl Zeiss Jena (3266). Als "Zuschauermagnet" erwies sich auch der starke Aufsteiger FSV Zwickau (2125).

Auf Platz zwei der bestbesuchten Partien folgt nach dem Leipziger Derby - mit reichlich Abstand - das Revierduell zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen (2:4) am 1. Spieltag in der Regionalliga West, zu dem 13.145 Besucher ins Stadion gekommen waren. RWE ist mit 8.250 Fans im Schnitt allerdings auch der einzige deutsche Fünftligist, der über einen noch größeren Zuschauerzuspruch verfügt als Nordost-Primus RB Leipzig.

FSV Zwickau unter Trainer Ziegner bester Aufsteiger

"Die Stadt Leipzig hat ein Fußballfest erlebt", sagten Lok-Trainer Marco Rose und Leipzigs Alexander Zorniger nach dem Derby vor der eindrucksvollen Rekordkulisse. Für die erneut als Meisterschaftsfavorit in ihre dritte Regionalligasaison gestarteten "Roten Bullen" war es der zweite von insgesamt schon elf Saisonsiegen, weshalb die Sachsen mit sechs Punkten Vorsprung und einem Spiel weniger als der ärgste Verfolger FC Carl Zeiss Jena (30 Zähler) in die Winterpause gehen. Die weiteren Verfolger FSV Zwickau (25 Zähler), ZFC Meuselwitz (23) und der 1. FC Magdeburg (22) weisen bereits einen zweistelligen Punkte-Abstand zum Spitzenreiter auf.

Die erst seit Saisonbeginn vom ehemaligen FSV-Spieler Torsten Ziegner trainierten Zwickauer sind damit der beste der insgesamt sieben Aufsteiger. Während weitere Neulinge wie der VfB Auerbach, die TSG Neustrelitz (jeweils 16 Punkte) und der FSV Optik Rathenow (15) dicht gestaffelt im Tabellenmittelfeld rangieren, haben die U 23 des 1. FC Union Berlin und der 1. FC Lokomotive Leipzig nur drei Zähler Vorsprung zu den beiden Abstiegsplätzen, die der FC Energie Cottbus II (zehn) sowie Aufsteiger Torgelower SV Greif (sechs) belegen.

Bemerkenswert: Die Union-Reserve rangierte nach sieben Spieltagen mit vier Unentschieden und drei Niederlagen noch am Tabellenende, arbeitete sich dann aber nach und nach aus der Gefahrenzone heraus. Noch länger als die "Eisernen" blieben nur Cottbus II (zehn Runden) und der Torgelower SV Greif (neun Partien) sieglos.

RB Leipzig: Längste Siegesserie und bestes Auswärtsteam

Der Tabellenführer aus Leipzig stellte in dieser Saison zahlreiche Bestmarken auf, darunter auch die beiden längsten Erfolgsserien. So blieb RB als einzige Mannschaft in den ersten vier Ligen Deutschlands bis zur Winterpause ungeschlagen und fuhr in der Zeit vom zweiten bis siebten Spieltag sechs Dreier in Folge ein. Ausgerechnet der VFC Plauen, der die meisten Niederlagen hintereinander (vier) hinnehmen musste, stoppte durch ein 1:1 vor heimischer Kulisse die Leipziger Siegesserie.

Für die Mannschaft von RB-Trainer Alexander Zorniger, der vor Saisonbeginn vom Südwest-Regionalligisten SG Sonnenhof Großaspach nach Sachsen gewechselt war, bedeutete das 1:1 im Vogtland den ersten und bisher einzigen Punktverlust in der Fremde (22 von 24 möglichen Punkten). Mit reichlich Abstand folgen auch in der Auswärtstabelle der FC Carl Zeiss Jena (zwölf Zähler) und der FSV Zwickau (neun) erneut auf den Plätzen zwei und drei. Ebenfalls auf neun Punkte kommen Magdeburg und Germania Halberstadt.

Mit Lokomotive Leipzig und dem Tabellenletzten aus Torgelow warten dagegen noch zwei Mannschaften auf ihren ersten dreifachen Punktgewinn auf des Gegners Platz. Gern gesehene Gäste in anderen Stadien waren bisher auch der VfB Auerbach und die Zweitvertretung von Hertha BSC mit jeweils fünf Zählern.

FC Carl Zeiss Jena an der Spitze der Heimtabelle

Anders sieht die Sache beim Blick auf die Heimbilanz aus. Es ist eine der wenigen Statistiken, in der RB Leipzig nicht Platz eins belegt. Allerdings haben die "Roten Bullen" bisher auch erst sechs Partien in der heimischen Arena ausgetragen. 14 Punkte bedeuten deshalb "nur" Platz vier hinter Drittliga-Absteiger Jena (18) und Meuselwitz (17), die vor eigenem Publikum ebenfalls ungeschlagen blieben, sowie Zwickau (16). Auf Rang fünf folgt der Berliner AK, der vor heimischer Kulisse ebenfalls noch keine Niederlage hinnehmen musste und dort im DFB-Pokal mit dem 4:0 gegen den Bundesligisten 1899 Hoffenheim auch für eine Sensation sorgte. Gegen den TSV 1860 München (0:3) war dann allerdings in der zweiten Runde Endstation.

Noch keinen einzigen Heimsieg bejubeln konnten lediglich die Anhänger von Energie Cottbus II, mit vier Zählern Tabellenletzter der Heimtabelle. Zu jeweils einem Sieg reichte es bisher Union Berlin II (sieben Punkte), Plauen (sechs) und Torgelow (fünf).

Daniel Frahn jagt erneut die Torjägerkanone

Seine gute Ausgangsposition im Rennen um die Meisterschaft und die damit verbundene Qualifikation zur Aufstiegsrelegation verdankt der Spitzenreiter aus Leipzig vor allem seiner starken Offensive um Torjäger Daniel Frahn. Mit 35 Treffern weisen die Sachsen vor dem FSV Zwickau (22) und Carl Zeiss Jena (21) auch den erfolgreichsten Angriff auf.

Der 25-jährige Frahn, der sich bereits in der vergangenen Saison die Torjägerkrone in der damaligen Regionalliga Nord (26 Treffer) gesichert hatte, führt auch nach der Regionalliga-Umstrukturierung die Torschützenliste mit 13 Toren in 14 Partien vor Steffen Kellig vom FSV Zwickau (acht) und Jenas Marcel Schlosser (sieben) an. Nur in vier Partien war der RB-Kapitän nicht erfolgreich.

Magdeburgs Florian Beil ist "Mister 100 Prozent"

Zwei seiner sieben Treffer markierte Schlosser, der im Dezember 2007 übrigens durch das "Tor des Monats" (direkt verwandelte Ecke) auf sich aufmerksam gemacht hatte, per Elfmeter aus. Zu einem der sichersten Strafstoßschützen macht das den 25-Jährigen aber noch nicht. Im letzten Spiel vor der Winterpause gegen den FC Energie Cottbus II (2:0) scheiterte der Mittelfeldmann an der Latte. "Mister 100 Prozent" vom Elfmeterpunkt aus ist Florian Beil (drei) vom 1. FC Magdeburg. Von insgesamt 31 Strafstößen wurden 26 und damit über 80 Prozent verwandelt.

Für RB Leipzig trafen Daniel Frahn und Stefan Kutschke jeweils einmal per Elfmeter. Zusammen kommen die beiden Stürmer auf 18 Tore und bilden damit auch das beste Sturmduo der Liga. Jeweils neun Treffer erzielten Marcel Schuch und Martin Bocek vom VfB Auerbach sowie Daniel Ujazdowski und Steven Skrzybski (1. FC Union Berlin II). Zum torreichsten Spiel bis zur Winterpause (5:3 von FC Carl Zeiss Jena gegen Auerbach) steuerte Schuch einen Treffer bei.

Dafür gelang dem 27-Jährigen mit dem VfB der bisher höchste Heimsieg. Beim 5:0 gegen den ZFC Meuselwitz trug sich der Angreifer ebenfalls einmal in die Torschützenliste ein. Auswärts landeten Union Berlin II (5:0 bei Lokomotive Leipzig) und Zwickau (5:0 beim Torgelower SV Greif) jeweils Siege mit fünf Toren Unterschied.

Meuselwitzer Minimalisten mit maximaler Ausbeute

Im Vergleich zu den anderen vier Regionalligen fielen in der Nordost-Staffel mit 260 Treffern, was einem Schnitt von 2,39 Toren pro Spiel ergibt, die wenigsten Treffer. Zum Vergleich: Im Norden fielen durchschnittlich 3,17 Tore pro Spiel, in Bayern 2,96, im Westen 2,93 und im Südwesten 2,77. Häufigste Ergebnisse waren ein 1:0 (21 Mal) und ein 1:1 (17 Mal).

Sind Torjäger nicht erfolgreich, müssen es meist die "Joker" richten oder für die Entscheidung sorgen: Im Falle von RB Leipzig ist das Timo Röttger, der sich Magdeburg-Spiel (4:1) innerhalb weniger Minuten sogar doppelt zur Stelle war. Gleich viermal bewies Zwickaus Trainer Torsten Ziegner ein glückliches Händchen. Davy Frick und Steffen Kellig erzielten nach Einwechslungen ebenfalls jeweils zwei Treffer.

Eher weniger auf Torjäger oder "Joker", scheint der ZFC Meuselwitz angewiesen zu sein. Mit gerade einmal 13 Toren holte die Mannschaft von ZFC-Trainer Holm Pinder immerhin 23 Punkte und überwintert auf dem vierten Tabellenplatz. Ähnlich sieht es beim sechsplatzierten Berliner AK aus, dem zwölf Tore zu 21 Zählern reichten. Kurios: Der höchste Saisonsieg gelang den Hauptstädtern beim 4:0 im DFB-Pokal gegen Hoffenheim.

Marian Unger behält neunmal die "weiße Weste"

Das Prunkstück des BAK, der erst eine Partie verloren hat, ist die sattelfeste Defensive. So kassierte die Mannschaft von Trainer Jens Härtel nur sieben Gegentore und damit vier weniger als Spitzenreiter RB Leipzig (elf). Übertroffen werden die Berliner nur vom FSV Zwickau, der gerade einmal fünf Treffer zuließ. FSV-Torhüter Marian Unger hielt bei zwölf Einsätzen gleich neunmal "die Null" und treibt die Stürmer regelmäßig zur Verzweiflung. "Eigentlich ist Marian Unger zu gut für die Regionalliga", lobt Trainer Torsten Ziegner, der mit dem 29-Jährigen früher beim FC Carl Zeiss Jena zusammengespielt hatte.

Mit Fabio Coltorti von RB Leipzig, Pascal Nagel (Germania Halberstadt) und Magdeburgs Matthias Tischer schafften es allerdings "nur" drei Torhüter auch unter die "Dauerbrenner" der Liga, die bis zur Winterpause jeweils von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz standen. Alle Partien von Anstoß bis Schlusspfiff absolvierten auch Fabian Franke (RB Leipzig), Tobias Friebertshäuser (Magdeburg), Justin Gerlach (Berliner AK), Mirko Kotowski, Andreas Luck (beide Meuselwitz), Mike Keyser (Torgelower SV Greif) und Sebastian Seifert vom 1. FC Lokomotive Leipzig. Weil Carl Zeiss Jena als einzige Mannschaft alle 15 Partien absolviert und kein Nachholspiel mehr in der Hinterhand hat, kommt allerdings nur Jenas Marco Riemer auf die maximale Minutenzahl von 1350 Minuten.

1. FC Magdeburg in der Fairplay-Wertung vorn

Für die Tabellenspitze hat es für den Traditionsverein 1. FC Magdeburg zwar nicht gereicht. Doch der Europapokalsieger der Pokalsieger von 1974 führt dafür die Fairplay-Wertung mit nur 24 Gelben Karten an. Ohne Platzverweise kam neben dem 1. FC Magdeburg und dem VfB Auerbach zwar auch Germania Halberstadt aus. Die Mannschaft von Germania-Trainer Willi Kronhardt kassierte zusammen dem VFC Plauen (40) allerdings die meisten Verwarnungen. Fast die Hälfte der Halberstädter Verwarnungen ging dabei auf das Konto von Carl-Christoph Labisch (acht) und Florian Büchler (sieben).

Unangenehm aufgefallen ist auch Alfredo Morales. Der Jungprofi von Hertha BSC sah jeweils einmal die Rote und Gelb-Rote Karte und musste damit als einziger Spieler schon zweimal vorzeitig vom Feld. Die Hertha-Reserve musste insgesamt bereits sechs Platzverweise (zweimal Gelb-Rot und viermal Rot) hinnehmen.

Der Torgelower SV Greif wechselte vor wenigen Tagen als erster Klub vorzeitig den Trainer. Nach nur sechs Punkten aus 14 Partien unter der Regie von Routinier Jürgen Decker (66) soll jetzt Danny König (38), zuvor U 23-Trainer, die "Greifen"wieder zu Höhenflügen führen und den Klassenverbleib in der Regionalliga Nordost schaffen.

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Klein, aber oho: Während der Hinrunde der Premieren-Saison in der Regionalliga Nordost wurde ausgerechnet in der kleinsten der fünf neuen Regionalliga-Staffeln (16 Mannschaften) ein neuer und durchaus beachtlicher Rekord aufgestellt. Denn die Rekordkulisse unter den insgesamt 874 Regionalligaspielen bis zur Winterpause gab es im Nordosten. Stolze 24.795 Zuschauer sahen das Derby zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und dem souveränen "Wintermeister" RB Leipzig (1:3) am 2. September.

Doch damit nicht genug: Mit einem Schnitt von 2196 Zuschauern pro Spiel in den 109 bisher absolvierten Partien (Gesamt: 239.399 Besucher) ist die Nordost-Staffel auch der Zuschauerkrösus der fünf Regionalligen. Dafür sorgen neben den beiden Leipziger Vereinen RB (7933) und 1. FC Lok (5648) auch die Traditionsklubs 1. FC Magdeburg (6007 Fans im Schnitt) und FC Carl Zeiss Jena (3266). Als "Zuschauermagnet" erwies sich auch der starke Aufsteiger FSV Zwickau (2125).

Auf Platz zwei der bestbesuchten Partien folgt nach dem Leipziger Derby - mit reichlich Abstand - das Revierduell zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen (2:4) am 1. Spieltag in der Regionalliga West, zu dem 13.145 Besucher ins Stadion gekommen waren. RWE ist mit 8.250 Fans im Schnitt allerdings auch der einzige deutsche Fünftligist, der über einen noch größeren Zuschauerzuspruch verfügt als Nordost-Primus RB Leipzig.

FSV Zwickau unter Trainer Ziegner bester Aufsteiger

"Die Stadt Leipzig hat ein Fußballfest erlebt", sagten Lok-Trainer Marco Rose und Leipzigs Alexander Zorniger nach dem Derby vor der eindrucksvollen Rekordkulisse. Für die erneut als Meisterschaftsfavorit in ihre dritte Regionalligasaison gestarteten "Roten Bullen" war es der zweite von insgesamt schon elf Saisonsiegen, weshalb die Sachsen mit sechs Punkten Vorsprung und einem Spiel weniger als der ärgste Verfolger FC Carl Zeiss Jena (30 Zähler) in die Winterpause gehen. Die weiteren Verfolger FSV Zwickau (25 Zähler), ZFC Meuselwitz (23) und der 1. FC Magdeburg (22) weisen bereits einen zweistelligen Punkte-Abstand zum Spitzenreiter auf.

Die erst seit Saisonbeginn vom ehemaligen FSV-Spieler Torsten Ziegner trainierten Zwickauer sind damit der beste der insgesamt sieben Aufsteiger. Während weitere Neulinge wie der VfB Auerbach, die TSG Neustrelitz (jeweils 16 Punkte) und der FSV Optik Rathenow (15) dicht gestaffelt im Tabellenmittelfeld rangieren, haben die U 23 des 1. FC Union Berlin und der 1. FC Lokomotive Leipzig nur drei Zähler Vorsprung zu den beiden Abstiegsplätzen, die der FC Energie Cottbus II (zehn) sowie Aufsteiger Torgelower SV Greif (sechs) belegen.

Bemerkenswert: Die Union-Reserve rangierte nach sieben Spieltagen mit vier Unentschieden und drei Niederlagen noch am Tabellenende, arbeitete sich dann aber nach und nach aus der Gefahrenzone heraus. Noch länger als die "Eisernen" blieben nur Cottbus II (zehn Runden) und der Torgelower SV Greif (neun Partien) sieglos.

RB Leipzig: Längste Siegesserie und bestes Auswärtsteam

Der Tabellenführer aus Leipzig stellte in dieser Saison zahlreiche Bestmarken auf, darunter auch die beiden längsten Erfolgsserien. So blieb RB als einzige Mannschaft in den ersten vier Ligen Deutschlands bis zur Winterpause ungeschlagen und fuhr in der Zeit vom zweiten bis siebten Spieltag sechs Dreier in Folge ein. Ausgerechnet der VFC Plauen, der die meisten Niederlagen hintereinander (vier) hinnehmen musste, stoppte durch ein 1:1 vor heimischer Kulisse die Leipziger Siegesserie.

Für die Mannschaft von RB-Trainer Alexander Zorniger, der vor Saisonbeginn vom Südwest-Regionalligisten SG Sonnenhof Großaspach nach Sachsen gewechselt war, bedeutete das 1:1 im Vogtland den ersten und bisher einzigen Punktverlust in der Fremde (22 von 24 möglichen Punkten). Mit reichlich Abstand folgen auch in der Auswärtstabelle der FC Carl Zeiss Jena (zwölf Zähler) und der FSV Zwickau (neun) erneut auf den Plätzen zwei und drei. Ebenfalls auf neun Punkte kommen Magdeburg und Germania Halberstadt.

Mit Lokomotive Leipzig und dem Tabellenletzten aus Torgelow warten dagegen noch zwei Mannschaften auf ihren ersten dreifachen Punktgewinn auf des Gegners Platz. Gern gesehene Gäste in anderen Stadien waren bisher auch der VfB Auerbach und die Zweitvertretung von Hertha BSC mit jeweils fünf Zählern.

FC Carl Zeiss Jena an der Spitze der Heimtabelle

Anders sieht die Sache beim Blick auf die Heimbilanz aus. Es ist eine der wenigen Statistiken, in der RB Leipzig nicht Platz eins belegt. Allerdings haben die "Roten Bullen" bisher auch erst sechs Partien in der heimischen Arena ausgetragen. 14 Punkte bedeuten deshalb "nur" Platz vier hinter Drittliga-Absteiger Jena (18) und Meuselwitz (17), die vor eigenem Publikum ebenfalls ungeschlagen blieben, sowie Zwickau (16). Auf Rang fünf folgt der Berliner AK, der vor heimischer Kulisse ebenfalls noch keine Niederlage hinnehmen musste und dort im DFB-Pokal mit dem 4:0 gegen den Bundesligisten 1899 Hoffenheim auch für eine Sensation sorgte. Gegen den TSV 1860 München (0:3) war dann allerdings in der zweiten Runde Endstation.

Noch keinen einzigen Heimsieg bejubeln konnten lediglich die Anhänger von Energie Cottbus II, mit vier Zählern Tabellenletzter der Heimtabelle. Zu jeweils einem Sieg reichte es bisher Union Berlin II (sieben Punkte), Plauen (sechs) und Torgelow (fünf).

Daniel Frahn jagt erneut die Torjägerkanone

Seine gute Ausgangsposition im Rennen um die Meisterschaft und die damit verbundene Qualifikation zur Aufstiegsrelegation verdankt der Spitzenreiter aus Leipzig vor allem seiner starken Offensive um Torjäger Daniel Frahn. Mit 35 Treffern weisen die Sachsen vor dem FSV Zwickau (22) und Carl Zeiss Jena (21) auch den erfolgreichsten Angriff auf.

Der 25-jährige Frahn, der sich bereits in der vergangenen Saison die Torjägerkrone in der damaligen Regionalliga Nord (26 Treffer) gesichert hatte, führt auch nach der Regionalliga-Umstrukturierung die Torschützenliste mit 13 Toren in 14 Partien vor Steffen Kellig vom FSV Zwickau (acht) und Jenas Marcel Schlosser (sieben) an. Nur in vier Partien war der RB-Kapitän nicht erfolgreich.

Magdeburgs Florian Beil ist "Mister 100 Prozent"

Zwei seiner sieben Treffer markierte Schlosser, der im Dezember 2007 übrigens durch das "Tor des Monats" (direkt verwandelte Ecke) auf sich aufmerksam gemacht hatte, per Elfmeter aus. Zu einem der sichersten Strafstoßschützen macht das den 25-Jährigen aber noch nicht. Im letzten Spiel vor der Winterpause gegen den FC Energie Cottbus II (2:0) scheiterte der Mittelfeldmann an der Latte. "Mister 100 Prozent" vom Elfmeterpunkt aus ist Florian Beil (drei) vom 1. FC Magdeburg. Von insgesamt 31 Strafstößen wurden 26 und damit über 80 Prozent verwandelt.

Für RB Leipzig trafen Daniel Frahn und Stefan Kutschke jeweils einmal per Elfmeter. Zusammen kommen die beiden Stürmer auf 18 Tore und bilden damit auch das beste Sturmduo der Liga. Jeweils neun Treffer erzielten Marcel Schuch und Martin Bocek vom VfB Auerbach sowie Daniel Ujazdowski und Steven Skrzybski (1. FC Union Berlin II). Zum torreichsten Spiel bis zur Winterpause (5:3 von FC Carl Zeiss Jena gegen Auerbach) steuerte Schuch einen Treffer bei.

Dafür gelang dem 27-Jährigen mit dem VfB der bisher höchste Heimsieg. Beim 5:0 gegen den ZFC Meuselwitz trug sich der Angreifer ebenfalls einmal in die Torschützenliste ein. Auswärts landeten Union Berlin II (5:0 bei Lokomotive Leipzig) und Zwickau (5:0 beim Torgelower SV Greif) jeweils Siege mit fünf Toren Unterschied.

Meuselwitzer Minimalisten mit maximaler Ausbeute

Im Vergleich zu den anderen vier Regionalligen fielen in der Nordost-Staffel mit 260 Treffern, was einem Schnitt von 2,39 Toren pro Spiel ergibt, die wenigsten Treffer. Zum Vergleich: Im Norden fielen durchschnittlich 3,17 Tore pro Spiel, in Bayern 2,96, im Westen 2,93 und im Südwesten 2,77. Häufigste Ergebnisse waren ein 1:0 (21 Mal) und ein 1:1 (17 Mal).

Sind Torjäger nicht erfolgreich, müssen es meist die "Joker" richten oder für die Entscheidung sorgen: Im Falle von RB Leipzig ist das Timo Röttger, der sich Magdeburg-Spiel (4:1) innerhalb weniger Minuten sogar doppelt zur Stelle war. Gleich viermal bewies Zwickaus Trainer Torsten Ziegner ein glückliches Händchen. Davy Frick und Steffen Kellig erzielten nach Einwechslungen ebenfalls jeweils zwei Treffer.

Eher weniger auf Torjäger oder "Joker", scheint der ZFC Meuselwitz angewiesen zu sein. Mit gerade einmal 13 Toren holte die Mannschaft von ZFC-Trainer Holm Pinder immerhin 23 Punkte und überwintert auf dem vierten Tabellenplatz. Ähnlich sieht es beim sechsplatzierten Berliner AK aus, dem zwölf Tore zu 21 Zählern reichten. Kurios: Der höchste Saisonsieg gelang den Hauptstädtern beim 4:0 im DFB-Pokal gegen Hoffenheim.

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Marian Unger behält neunmal die "weiße Weste"

Das Prunkstück des BAK, der erst eine Partie verloren hat, ist die sattelfeste Defensive. So kassierte die Mannschaft von Trainer Jens Härtel nur sieben Gegentore und damit vier weniger als Spitzenreiter RB Leipzig (elf). Übertroffen werden die Berliner nur vom FSV Zwickau, der gerade einmal fünf Treffer zuließ. FSV-Torhüter Marian Unger hielt bei zwölf Einsätzen gleich neunmal "die Null" und treibt die Stürmer regelmäßig zur Verzweiflung. "Eigentlich ist Marian Unger zu gut für die Regionalliga", lobt Trainer Torsten Ziegner, der mit dem 29-Jährigen früher beim FC Carl Zeiss Jena zusammengespielt hatte.

Mit Fabio Coltorti von RB Leipzig, Pascal Nagel (Germania Halberstadt) und Magdeburgs Matthias Tischer schafften es allerdings "nur" drei Torhüter auch unter die "Dauerbrenner" der Liga, die bis zur Winterpause jeweils von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz standen. Alle Partien von Anstoß bis Schlusspfiff absolvierten auch Fabian Franke (RB Leipzig), Tobias Friebertshäuser (Magdeburg), Justin Gerlach (Berliner AK), Mirko Kotowski, Andreas Luck (beide Meuselwitz), Mike Keyser (Torgelower SV Greif) und Sebastian Seifert vom 1. FC Lokomotive Leipzig. Weil Carl Zeiss Jena als einzige Mannschaft alle 15 Partien absolviert und kein Nachholspiel mehr in der Hinterhand hat, kommt allerdings nur Jenas Marco Riemer auf die maximale Minutenzahl von 1350 Minuten.

1. FC Magdeburg in der Fairplay-Wertung vorn

Für die Tabellenspitze hat es für den Traditionsverein 1. FC Magdeburg zwar nicht gereicht. Doch der Europapokalsieger der Pokalsieger von 1974 führt dafür die Fairplay-Wertung mit nur 24 Gelben Karten an. Ohne Platzverweise kam neben dem 1. FC Magdeburg und dem VfB Auerbach zwar auch Germania Halberstadt aus. Die Mannschaft von Germania-Trainer Willi Kronhardt kassierte zusammen dem VFC Plauen (40) allerdings die meisten Verwarnungen. Fast die Hälfte der Halberstädter Verwarnungen ging dabei auf das Konto von Carl-Christoph Labisch (acht) und Florian Büchler (sieben).

Unangenehm aufgefallen ist auch Alfredo Morales. Der Jungprofi von Hertha BSC sah jeweils einmal die Rote und Gelb-Rote Karte und musste damit als einziger Spieler schon zweimal vorzeitig vom Feld. Die Hertha-Reserve musste insgesamt bereits sechs Platzverweise (zweimal Gelb-Rot und viermal Rot) hinnehmen.

Der Torgelower SV Greif wechselte vor wenigen Tagen als erster Klub vorzeitig den Trainer. Nach nur sechs Punkten aus 14 Partien unter der Regie von Routinier Jürgen Decker (66) soll jetzt Danny König (38), zuvor U 23-Trainer, die "Greifen"wieder zu Höhenflügen führen und den Klassenverbleib in der Regionalliga Nordost schaffen.