RL Nordost: Neustrelitzer Siegesserie sorgt für Regionalliga-Rekord

Mit gleich mehreren Bestmarken hat sich die Regionalliga Nordost in die Winterpause verabschiedet. Ein neuer Tor-Rekord für eine einzige Partie (beim 3:8 zwischen Germania Halberstadt und dem 1. FC Union Berlin II) und eine in allen fünf Regionalliga-Staffeln bislang unerreichte Serie von 13 Siegen hintereinander durch die TSG Neustrelitz sind nur zwei der bemerkenswerten Ereignisse in der aktuellen Spielzeit 2013/2014.

Entgegen zahlreicher Prognosen überwintert mit der TSG Neustrelitz ein "Außenseiter" an der Tabellenspitze. Die Mecklenburger schafften - nicht zuletzt dank ihrer eindrucksvollen Siegesserie - in der erst zweiten Regionalliga-Saison der Vereinsgeschichte den Sprung aus dem Mittelfeld in die Spitzengruppe und führen die Tabelle nach 16 Spieltagen sogar mit satten sieben Punkten Vorsprung an. "Wir haben mit einem kleinen Budget eine schlagkräftige Mannschaft zusammengestellt. Mit der Entwicklung sind wir sehr zufrieden", äußert sich TSG-Trainer und Ex-Nationalspieler Thomas Brdaric im Gespräch mit DFB.de.

Im Verfolgerfeld des Tabellenführers etablierten sich vier Vereine. Dabei haben der 1. FC Magdeburg und der FC Carl Zeiss Jena (beide 33 Punkte) die besten Chancen, noch in das Rennen um die Meisterschaft einzugreifen. Dahinter liegen die Hauptstadtvereine des 1. FC Union II (30) und des Berliner AK (27/ein Spiel weniger) in Lauerstellung.

FSV Optik Rathenow rutscht durch Negativtrend ab

In den Kampf gegen den drohenden Abstieg sind aktuell vor allem drei Mannschaften verwickelt. Schlusslicht 1. FC Lokomotive Leipzig (acht Punkte) und die Reserve von Hertha BSC (neun Zähler) belegen zur Winterpause trotz ihrer Trainerwechsel die beiden Abstiegsplätze. Leipzig ist allerdings gegenüber der Konkurrenz noch mit zwei Spielen, Hertha zumindest mit einer Nachholpartie im Rückstand.

Nach einer immer noch andauernden Negativserie von inzwischen elf Spielen ohne Sieg ist der FSV Optik Rathenow (13 Punkte) auf den ersten Nichtabstiegsplatz zurückgefallen und muss im neuen Jahr wohl um den Klassenverbleib bangen. Beachtlich: Die Mannschaft von Trainer-Urgestein Ingo Kahlisch (bereits seit 1989 beim FSV Optik tätig) holte zehn ihrer 13 Zähler in den ersten fünf Begegnungen.

Dem Trio im unteren Tabellendrittel am nächsten kommt noch der VfB Auerbach (16 Zähler). Die beiden Aufsteiger FC Viktoria Berlin (18) und Wacker Nordhausen (20) rangieren dagegen beide im Tabellenmittelfeld und weisen bereits einige Punkte Vorsprung auf die Gefahrenzone auf.

Carl Zeiss Jena geht nur einmal als Verlierer vom Platz

Die Mannschaft mit den wenigsten Niederlagen steht immer nicht ganz oben. Diese Erfahrung macht in dieser Saison bisher der FC Carl Zeiss Jena. Zwar verloren die Thüringer nur eine ihrer 16 Partien. Allerdings musste sich der FCC insgesamt sechsmal mit einem Remis begnügen, was den Thüringern den Sieben-Punkte-Rückstand auf die Spitze bescherte.

Besonders bemerkenswert ist die Statistik von Tabellenführer Neustrelitz. Ihre 13 Saisonsiege sammelte die TSG in Folge. Zum "Angstgegner" avancierte war der FC Carl Zeiss Jena, gegen den es beim 1:1 im Hinspiel und beim 1:3 im Rückspiel keinen Sieg gab. Den 13 Dreiern der TSG stehen insgesamt lediglich zwei Niederlagen gegenüber. Ebenfalls nur zweimal musste sich die Reserve des 1. FC Union Berlin geschlagen geben.

Der 1. FC Lok Leipzig und die Zweitvertretung von Hertha BSC, die aktuell die Abstiegsränge belegen, haben zusammen mit dem ZFC Meuselwitz die meisten Niederlagen (jeweils zehn) auf dem Konto. Kurios: Beim ZFC stehen den zehn Niederlagen sechs Siege gegenüber. Die Mannschaft von Trainer Holm Pinder kann damit als einziger Nordost-Regionalligist noch kein einziges Unentschieden vorweisen.

Neuling FC Viktoria Berlin mit den meisten Remis

Die unangefochtenen "Remis-Könige" stellt Aufsteiger FC Viktoria Berlin. Bis zum sechsten Spieltag (0:2 bei der TSG Neustrelitz) bekamen die Anhänger des im Sommer neu gegründeten Vereins in der ersten Saison der Vereinsgeschichte sogar ausschließlich Unentschieden zu sehen, inzwischen kommen die Hauptstädter auf neun Punkteteilungen. Auf den ersten Sieg seiner Mannschaft musste Trainer Thomas Herbst bis zur neunten Runde (1:0 in Meuselwitz) warten. Drei Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte (Jena, Union II, VFC Plauen) haben mit jeweils sechs Remis die zweitmeisten Unentschieden auf dem Konto.

In der vergangenen Saison steckte die Zweitvertretung des 1. FC Union lange Zeit im Rennen um den Klassenverbleib, erzielte in 30 Begegnungen lediglich 36 Treffer. Der neue Union-Trainer Robert Jaspert formte in dieser Spielzeit jedoch mit nur wenigen Zugängen die torgefährlichste Mannschaft der Liga. Stolze 2,81 Tore markierten die "Eisernen" im Schnitt pro Partie - das macht 45 Tore in 16 Spielen. Rang zwei in dieser Statistik belegt der Tabellenzweite 1. FC Magdeburg (36). Mit nur elf Toren weist Tabellenschlusslicht Lok Leipzig den schwächsten Angriff auf. Insgesamt fielen pro Partie im Schnitt 3,15 Treffer. Damit liegt der Nordosten im Regionalliga-Vergleich hinter Bayern (3,27) auf Platz zwei. Weniger Treffer fallen im Norden (3,12), Südwesten (2,92) und Westen (2,86).

Germania Halberstadt punktet trotz anfälliger Abwehr

Wenig Grund zum Jubeln hatten die Gegner der TSG Neustrelitz. Erst neun Gegentreffer kassierte die Mannschaft von Trainer Thomas Brdaric. Fast doppelt so häufig konnte der Berliner AK (16 Tore), der in dieser Wertung Platz zwei belegt, einen Netzeinschlag des Gegners nicht verhindern.

Kurios: Die Mannschaft mit der anfälligsten Abwehr rangiert nicht - wie zu vermuten wäre - im unteren Tabellendrittel, sondern mit 22 Zählern im gesicherten Mittelfeld. Der VfB Germania Halberstadt musste schon 36 Gegentreffer hinnehmen, belegt mit einer negativen Tordifferenz von 25:36 aber trotzdem Platz sechs.

Elf Treffer in einem Spiel - Nur zwei "Nullnummern"

An den zahlreichen Gegentreffern der Halberstädter hatte besonders ein Spiel großen Anteil. Der VfB Germania und der 1. FC Union Berlin II sorgten nämlich für das torreichste Spiel in der Geschichte der Regionalliga Nordost. Der VfB unterlag den Hauptstädtern vor eigenem Publikum 3:8 (2:2). Besonders bemerkenswert: Die acht Union-Tore wurden von nur zwei Spielern erzielt. Lizenzspieler Steven Skrzybski zeigte sich allein für fünf Treffer verantwortlich, Kapitän David Hollwitz steuerte die weiteren drei Tore bei. Es war zusammen mit einem 9:2 aus der Regionalliga Nord (Hannover 96 II gegen Werder Bremen II) das höchste Ergebnis in allen Regionalliga-Staffeln.

Tore sind in den Spielen im Nordosten fast immer garantiert. Von 125 Begegnungen endeten nur zwei Begegnungen 0:0 (Viktoria Berlin gegen den FSV Optik Rathenow und Lokomotive Leipzig gegen den VFC Plauen). Das häufigste Ergebnis war ein 2:1. Fast ein Fünftel (24) aller Partien endete mit diesem Resultat. 18 Spiele pfiffen die Schiedsrichter beim Stand von 1:0 ab.

Christian Beck in der Torschützenliste das Maß der Dinge

Bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison hatte Christian Beck, seit Januar Stürmer des 1. FC Magdeburg, seine Torgefährlichkeit unter Beweis gestellt. In den 16 Spielen nach der Winterpause traf er damals neunmal. Diesen Wert verbesserte der 1,96 Meter-Hüne in der laufenden Spielzeit noch einmal deutlich. Beck führt aktuell die Torschützenliste mit zwölf Treffern an, dicht gefolgt von David Hollwitz (1. FC Union Berlin II/zehn Tore).

Auch Velimir Jovanovic (TSG Neustrelitz/neun), Steven Skrzybski (1. FC Union Berlin II/acht), Süleyman Koc (SV Babelsberg 03/acht) und Kiyan Soltanpour (Berliner AK/acht) präsentierten sich in der ersten Halbserie in Torlaune. Zumindest Koc wird trotzdem nicht mehr in das Rennen um die Torjägerkrone eingreifen können. Er hat einen Vertrag beim Zweitligisten SC Paderborn 07 unterschrieben.

Ex-Profi "Zecke" Neuendorf ist der "Oldie" der Liga

Die Reserve von Hertha BSC stellt trotz des geringsten Altersdurchschnitts der Liga (20.4 Jahre) gleichzeitig den ältesten Spieler. Ex-Profi Andreas "Zecke" Neuendorf, der bis zur Winterpause fünfmal eingewechselt wurde, ist mit 38 Jahren der "Oldie" im Nordosten und damit mehr als doppelt so alt wie sein jüngster Mitspieler.

Denn die Hertha-Zweitvertretung hat auch den Spieler mit dem spätesten Geburtsdatum in ihren Reihen. Torhüter Nils-Jonathan Körber (dreimal im Kader) ist mit 17 Jahren der "Jungspund", spielt gleichzeitig noch für die U 19 in der A-Junioren-Bundesliga.

ZFC Meuselwitz auswärts stärker als zu Hause

13 Spiele lang blieb die TSG Neustrelitz ohne Punktverlust. Diese Serie schlägt sich auch in der Heim- und Auswärtsstatistik wieder. In beiden Ranglisten steht Neustrelitz an der Spitze. Vor heimischem Publikum ist die Mannschaft von Thomas Brdaric sogar noch ungeschlagen, holte 19 von 21 möglichen Punkten. Die einzige Mannschaft ohne Heimsieg ist bisher Aufsteiger Viktoria Berlin. In den bisherigen sieben Begegnungen vor eigenem Publikum kamen die Hauptstädter gleich sechsmal zu einem Remis (eine Niederlage).

Der Tabellenzwölfte ZFC Meuselwitz präsentiert sich in der laufenden Spielzeit auswärts deutlich erfolgreicher als im eigenen Stadion. Zu Hause sammelte der ZFC nur sechs Punkte, auswärts waren es doppelt so viele. Eine ähnliche Statistik weist Viktoria Berlin auf. Auch der Aufsteiger holte vor eigenem Publikum nur sechs Punkte, auswärts dagegen zwölf. Als einzige Mannschaft ohne Auswärtssieg ist die Zweitvertretung von Hertha BSC (ein Remis und sieben Niederlagen).

Trainerwechsel in Jena, Leipzig und bei der Hertha

Tore und vergebene Chancen entscheiden oft auch über die Weiterbeschäftigung von Trainern. Für drei Übungsleiter reichte die jeweilige Punktausbeute nicht, sie wurden von ihren Aufgaben entbunden. Zuerst traf es in dieser Saison Petrik Sander beim FC Carl Zeiss Jena, der als Titelfavorit in die Saison gestartet war. Nach nur vier Partien (ein Sieg, drei Remis) musste Sander ohne Niederlage seinen Posten räumen. Für ihn übernahm Andreas Zimmermann bereits Anfang September das Kommando.

Rund einen Monat später trennte sich der 1. FC Lokomotive Leipzig von Carsten Hänsel. Der ehemalige Bundesliga- und Nationalspieler Heiko Scholz ersetzte ihn, konnte die Sachsen aber auch noch nicht aus der Abstiegszone führen. Nur wenig Zeit, um noch vor der Winterpause etwas zu ändern, hatte Herthas neuer U 23-Trainer Ante Covic, der bis Ende November für die U 19 verantwortlich war. Er beerbte Jörg Schwanke. Covic’ Bilanz nach zwei Spielen unter seiner Regie: Ein Sieg, eine Niederlage.

Magdeburg und Jena mit gleich drei "Dauerbrennern"

Zwölf "Dauerbrenner" standen bei allen Spielen ihres Vereins von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz, wobei gleich drei Magdeburger (Christian Beck, Nico Hammann und Matthias Tischer) und drei Jenaer (Tino Berbig, Justin Gerlach, Marco Riemer) in dieser Statistik auftauchen. Sieben der zwölf Akteure waren Feldspieler, fünf Torhüter erreichten in den bisherigen 16 Begegnungen die volle Spielzeit.

Drei "Kurzarbeiter" standen jeweils nur eine Minute auf dem Platz. Evangelos Stathoglou (FC Viktoria Berlin), Samet Pala (Berliner AK) und Sven-Torge Bremer (1. FC Magdeburg) hatten jeweils erst kurz vor dem Spielende das Feld betreten.

Ex-Europapokalsieger FCM der "Zuschauerkrösus"

Insgesamt besuchten 184.497 Zuschauer die Spiele der Regionalliga Nordost. Bei 125 ausgetragenen Begegnungen macht das einen Schnitt von 1476 Besuchern pro Partie. Diesen Wert trieb besonders der Tabellenzweite und Ex-Europapokalsieger 1. FC Magdeburg nach oben. Zu den Heimspielen der Mannschaft von Trainer Andreas Petersen kamen durchschnittlich 5235 Zuschauer. Auf den Plätzen folgen der FC Carl Zeiss Jena (3517), Drittliga-Absteiger SV Babelsberg 03 (2671) und der 1. FC Lok Leipzig (2140).

Auch die am besten besuchte Partie fand mit Beteiligung der Magdeburger statt. Beim Traditionsduell gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig (3:1) fanden 6598 Anhänger den Weg in das 2006 erbaute Stadion des FCM. Nur 75 Zuschauer sahen dagegen die Begegnung des 1. FC Union Berlin II gegen den VfB Auerbach (4:1) - Minusrekord!

Gleich drei Platzverweise (zweimal Rot, einmal Gelb-Rot) bei nur acht Einsätzen: Auf diesen „stolzen“ Wert kommt Frederic Schütze, Innenverteidiger des VfB Germania Halberstadt. Der 20-Jährige stand insgesamt 494 Minuten auf dem Platz und kassierte damit alle 164 Minuten (statistisch also in jedem zweiten Spiel) einen Platzverweis. Insgesamt mussten die Schiedsrichter jeweils 18 Gelb-Rote und Rote Karten zeigen.

[mspw]

Mit gleich mehreren Bestmarken hat sich die Regionalliga Nordost in die Winterpause verabschiedet. Ein neuer Tor-Rekord für eine einzige Partie (beim 3:8 zwischen Germania Halberstadt und dem 1. FC Union Berlin II) und eine in allen fünf Regionalliga-Staffeln bislang unerreichte Serie von 13 Siegen hintereinander durch die TSG Neustrelitz sind nur zwei der bemerkenswerten Ereignisse in der aktuellen Spielzeit 2013/2014.

Entgegen zahlreicher Prognosen überwintert mit der TSG Neustrelitz ein "Außenseiter" an der Tabellenspitze. Die Mecklenburger schafften - nicht zuletzt dank ihrer eindrucksvollen Siegesserie - in der erst zweiten Regionalliga-Saison der Vereinsgeschichte den Sprung aus dem Mittelfeld in die Spitzengruppe und führen die Tabelle nach 16 Spieltagen sogar mit satten sieben Punkten Vorsprung an. "Wir haben mit einem kleinen Budget eine schlagkräftige Mannschaft zusammengestellt. Mit der Entwicklung sind wir sehr zufrieden", äußert sich TSG-Trainer und Ex-Nationalspieler Thomas Brdaric im Gespräch mit DFB.de.

Im Verfolgerfeld des Tabellenführers etablierten sich vier Vereine. Dabei haben der 1. FC Magdeburg und der FC Carl Zeiss Jena (beide 33 Punkte) die besten Chancen, noch in das Rennen um die Meisterschaft einzugreifen. Dahinter liegen die Hauptstadtvereine des 1. FC Union II (30) und des Berliner AK (27/ein Spiel weniger) in Lauerstellung.

FSV Optik Rathenow rutscht durch Negativtrend ab

In den Kampf gegen den drohenden Abstieg sind aktuell vor allem drei Mannschaften verwickelt. Schlusslicht 1. FC Lokomotive Leipzig (acht Punkte) und die Reserve von Hertha BSC (neun Zähler) belegen zur Winterpause trotz ihrer Trainerwechsel die beiden Abstiegsplätze. Leipzig ist allerdings gegenüber der Konkurrenz noch mit zwei Spielen, Hertha zumindest mit einer Nachholpartie im Rückstand.

Nach einer immer noch andauernden Negativserie von inzwischen elf Spielen ohne Sieg ist der FSV Optik Rathenow (13 Punkte) auf den ersten Nichtabstiegsplatz zurückgefallen und muss im neuen Jahr wohl um den Klassenverbleib bangen. Beachtlich: Die Mannschaft von Trainer-Urgestein Ingo Kahlisch (bereits seit 1989 beim FSV Optik tätig) holte zehn ihrer 13 Zähler in den ersten fünf Begegnungen.

Dem Trio im unteren Tabellendrittel am nächsten kommt noch der VfB Auerbach (16 Zähler). Die beiden Aufsteiger FC Viktoria Berlin (18) und Wacker Nordhausen (20) rangieren dagegen beide im Tabellenmittelfeld und weisen bereits einige Punkte Vorsprung auf die Gefahrenzone auf.

Carl Zeiss Jena geht nur einmal als Verlierer vom Platz

Die Mannschaft mit den wenigsten Niederlagen steht immer nicht ganz oben. Diese Erfahrung macht in dieser Saison bisher der FC Carl Zeiss Jena. Zwar verloren die Thüringer nur eine ihrer 16 Partien. Allerdings musste sich der FCC insgesamt sechsmal mit einem Remis begnügen, was den Thüringern den Sieben-Punkte-Rückstand auf die Spitze bescherte.

Besonders bemerkenswert ist die Statistik von Tabellenführer Neustrelitz. Ihre 13 Saisonsiege sammelte die TSG in Folge. Zum "Angstgegner" avancierte war der FC Carl Zeiss Jena, gegen den es beim 1:1 im Hinspiel und beim 1:3 im Rückspiel keinen Sieg gab. Den 13 Dreiern der TSG stehen insgesamt lediglich zwei Niederlagen gegenüber. Ebenfalls nur zweimal musste sich die Reserve des 1. FC Union Berlin geschlagen geben.

Der 1. FC Lok Leipzig und die Zweitvertretung von Hertha BSC, die aktuell die Abstiegsränge belegen, haben zusammen mit dem ZFC Meuselwitz die meisten Niederlagen (jeweils zehn) auf dem Konto. Kurios: Beim ZFC stehen den zehn Niederlagen sechs Siege gegenüber. Die Mannschaft von Trainer Holm Pinder kann damit als einziger Nordost-Regionalligist noch kein einziges Unentschieden vorweisen.

Neuling FC Viktoria Berlin mit den meisten Remis

Die unangefochtenen "Remis-Könige" stellt Aufsteiger FC Viktoria Berlin. Bis zum sechsten Spieltag (0:2 bei der TSG Neustrelitz) bekamen die Anhänger des im Sommer neu gegründeten Vereins in der ersten Saison der Vereinsgeschichte sogar ausschließlich Unentschieden zu sehen, inzwischen kommen die Hauptstädter auf neun Punkteteilungen. Auf den ersten Sieg seiner Mannschaft musste Trainer Thomas Herbst bis zur neunten Runde (1:0 in Meuselwitz) warten. Drei Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte (Jena, Union II, VFC Plauen) haben mit jeweils sechs Remis die zweitmeisten Unentschieden auf dem Konto.

In der vergangenen Saison steckte die Zweitvertretung des 1. FC Union lange Zeit im Rennen um den Klassenverbleib, erzielte in 30 Begegnungen lediglich 36 Treffer. Der neue Union-Trainer Robert Jaspert formte in dieser Spielzeit jedoch mit nur wenigen Zugängen die torgefährlichste Mannschaft der Liga. Stolze 2,81 Tore markierten die "Eisernen" im Schnitt pro Partie - das macht 45 Tore in 16 Spielen. Rang zwei in dieser Statistik belegt der Tabellenzweite 1. FC Magdeburg (36). Mit nur elf Toren weist Tabellenschlusslicht Lok Leipzig den schwächsten Angriff auf. Insgesamt fielen pro Partie im Schnitt 3,15 Treffer. Damit liegt der Nordosten im Regionalliga-Vergleich hinter Bayern (3,27) auf Platz zwei. Weniger Treffer fallen im Norden (3,12), Südwesten (2,92) und Westen (2,86).

Germania Halberstadt punktet trotz anfälliger Abwehr

Wenig Grund zum Jubeln hatten die Gegner der TSG Neustrelitz. Erst neun Gegentreffer kassierte die Mannschaft von Trainer Thomas Brdaric. Fast doppelt so häufig konnte der Berliner AK (16 Tore), der in dieser Wertung Platz zwei belegt, einen Netzeinschlag des Gegners nicht verhindern.

Kurios: Die Mannschaft mit der anfälligsten Abwehr rangiert nicht - wie zu vermuten wäre - im unteren Tabellendrittel, sondern mit 22 Zählern im gesicherten Mittelfeld. Der VfB Germania Halberstadt musste schon 36 Gegentreffer hinnehmen, belegt mit einer negativen Tordifferenz von 25:36 aber trotzdem Platz sechs.

Elf Treffer in einem Spiel - Nur zwei "Nullnummern"

An den zahlreichen Gegentreffern der Halberstädter hatte besonders ein Spiel großen Anteil. Der VfB Germania und der 1. FC Union Berlin II sorgten nämlich für das torreichste Spiel in der Geschichte der Regionalliga Nordost. Der VfB unterlag den Hauptstädtern vor eigenem Publikum 3:8 (2:2). Besonders bemerkenswert: Die acht Union-Tore wurden von nur zwei Spielern erzielt. Lizenzspieler Steven Skrzybski zeigte sich allein für fünf Treffer verantwortlich, Kapitän David Hollwitz steuerte die weiteren drei Tore bei. Es war zusammen mit einem 9:2 aus der Regionalliga Nord (Hannover 96 II gegen Werder Bremen II) das höchste Ergebnis in allen Regionalliga-Staffeln.

Tore sind in den Spielen im Nordosten fast immer garantiert. Von 125 Begegnungen endeten nur zwei Begegnungen 0:0 (Viktoria Berlin gegen den FSV Optik Rathenow und Lokomotive Leipzig gegen den VFC Plauen). Das häufigste Ergebnis war ein 2:1. Fast ein Fünftel (24) aller Partien endete mit diesem Resultat. 18 Spiele pfiffen die Schiedsrichter beim Stand von 1:0 ab.

Christian Beck in der Torschützenliste das Maß der Dinge

Bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison hatte Christian Beck, seit Januar Stürmer des 1. FC Magdeburg, seine Torgefährlichkeit unter Beweis gestellt. In den 16 Spielen nach der Winterpause traf er damals neunmal. Diesen Wert verbesserte der 1,96 Meter-Hüne in der laufenden Spielzeit noch einmal deutlich. Beck führt aktuell die Torschützenliste mit zwölf Treffern an, dicht gefolgt von David Hollwitz (1. FC Union Berlin II/zehn Tore).

Auch Velimir Jovanovic (TSG Neustrelitz/neun), Steven Skrzybski (1. FC Union Berlin II/acht), Süleyman Koc (SV Babelsberg 03/acht) und Kiyan Soltanpour (Berliner AK/acht) präsentierten sich in der ersten Halbserie in Torlaune. Zumindest Koc wird trotzdem nicht mehr in das Rennen um die Torjägerkrone eingreifen können. Er hat einen Vertrag beim Zweitligisten SC Paderborn 07 unterschrieben.

Ex-Profi "Zecke" Neuendorf ist der "Oldie" der Liga

Die Reserve von Hertha BSC stellt trotz des geringsten Altersdurchschnitts der Liga (20.4 Jahre) gleichzeitig den ältesten Spieler. Ex-Profi Andreas "Zecke" Neuendorf, der bis zur Winterpause fünfmal eingewechselt wurde, ist mit 38 Jahren der "Oldie" im Nordosten und damit mehr als doppelt so alt wie sein jüngster Mitspieler.

Denn die Hertha-Zweitvertretung hat auch den Spieler mit dem spätesten Geburtsdatum in ihren Reihen. Torhüter Nils-Jonathan Körber (dreimal im Kader) ist mit 17 Jahren der "Jungspund", spielt gleichzeitig noch für die U 19 in der A-Junioren-Bundesliga.

ZFC Meuselwitz auswärts stärker als zu Hause

13 Spiele lang blieb die TSG Neustrelitz ohne Punktverlust. Diese Serie schlägt sich auch in der Heim- und Auswärtsstatistik wieder. In beiden Ranglisten steht Neustrelitz an der Spitze. Vor heimischem Publikum ist die Mannschaft von Thomas Brdaric sogar noch ungeschlagen, holte 19 von 21 möglichen Punkten. Die einzige Mannschaft ohne Heimsieg ist bisher Aufsteiger Viktoria Berlin. In den bisherigen sieben Begegnungen vor eigenem Publikum kamen die Hauptstädter gleich sechsmal zu einem Remis (eine Niederlage).

Der Tabellenzwölfte ZFC Meuselwitz präsentiert sich in der laufenden Spielzeit auswärts deutlich erfolgreicher als im eigenen Stadion. Zu Hause sammelte der ZFC nur sechs Punkte, auswärts waren es doppelt so viele. Eine ähnliche Statistik weist Viktoria Berlin auf. Auch der Aufsteiger holte vor eigenem Publikum nur sechs Punkte, auswärts dagegen zwölf. Als einzige Mannschaft ohne Auswärtssieg ist die Zweitvertretung von Hertha BSC (ein Remis und sieben Niederlagen).

Trainerwechsel in Jena, Leipzig und bei der Hertha

Tore und vergebene Chancen entscheiden oft auch über die Weiterbeschäftigung von Trainern. Für drei Übungsleiter reichte die jeweilige Punktausbeute nicht, sie wurden von ihren Aufgaben entbunden. Zuerst traf es in dieser Saison Petrik Sander beim FC Carl Zeiss Jena, der als Titelfavorit in die Saison gestartet war. Nach nur vier Partien (ein Sieg, drei Remis) musste Sander ohne Niederlage seinen Posten räumen. Für ihn übernahm Andreas Zimmermann bereits Anfang September das Kommando.

Rund einen Monat später trennte sich der 1. FC Lokomotive Leipzig von Carsten Hänsel. Der ehemalige Bundesliga- und Nationalspieler Heiko Scholz ersetzte ihn, konnte die Sachsen aber auch noch nicht aus der Abstiegszone führen. Nur wenig Zeit, um noch vor der Winterpause etwas zu ändern, hatte Herthas neuer U 23-Trainer Ante Covic, der bis Ende November für die U 19 verantwortlich war. Er beerbte Jörg Schwanke. Covic’ Bilanz nach zwei Spielen unter seiner Regie: Ein Sieg, eine Niederlage.

Magdeburg und Jena mit gleich drei "Dauerbrennern"

Zwölf "Dauerbrenner" standen bei allen Spielen ihres Vereins von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz, wobei gleich drei Magdeburger (Christian Beck, Nico Hammann und Matthias Tischer) und drei Jenaer (Tino Berbig, Justin Gerlach, Marco Riemer) in dieser Statistik auftauchen. Sieben der zwölf Akteure waren Feldspieler, fünf Torhüter erreichten in den bisherigen 16 Begegnungen die volle Spielzeit.

Drei "Kurzarbeiter" standen jeweils nur eine Minute auf dem Platz. Evangelos Stathoglou (FC Viktoria Berlin), Samet Pala (Berliner AK) und Sven-Torge Bremer (1. FC Magdeburg) hatten jeweils erst kurz vor dem Spielende das Feld betreten.

Ex-Europapokalsieger FCM der "Zuschauerkrösus"

Insgesamt besuchten 184.497 Zuschauer die Spiele der Regionalliga Nordost. Bei 125 ausgetragenen Begegnungen macht das einen Schnitt von 1476 Besuchern pro Partie. Diesen Wert trieb besonders der Tabellenzweite und Ex-Europapokalsieger 1. FC Magdeburg nach oben. Zu den Heimspielen der Mannschaft von Trainer Andreas Petersen kamen durchschnittlich 5235 Zuschauer. Auf den Plätzen folgen der FC Carl Zeiss Jena (3517), Drittliga-Absteiger SV Babelsberg 03 (2671) und der 1. FC Lok Leipzig (2140).

Auch die am besten besuchte Partie fand mit Beteiligung der Magdeburger statt. Beim Traditionsduell gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig (3:1) fanden 6598 Anhänger den Weg in das 2006 erbaute Stadion des FCM. Nur 75 Zuschauer sahen dagegen die Begegnung des 1. FC Union Berlin II gegen den VfB Auerbach (4:1) - Minusrekord!

Gleich drei Platzverweise (zweimal Rot, einmal Gelb-Rot) bei nur acht Einsätzen: Auf diesen „stolzen“ Wert kommt Frederic Schütze, Innenverteidiger des VfB Germania Halberstadt. Der 20-Jährige stand insgesamt 494 Minuten auf dem Platz und kassierte damit alle 164 Minuten (statistisch also in jedem zweiten Spiel) einen Platzverweis. Insgesamt mussten die Schiedsrichter jeweils 18 Gelb-Rote und Rote Karten zeigen.