Ritter und der FCK: "Duell in Würzburg wie ein Heimspiel angehen"

Neue Position, aber weiterhin torgefährlich: Marlon Ritter spielt für den 1. FC Kaiserslautern in der 3. Liga seit dieser Saison im defensiven Mittelfeld. Nach seinem Treffer gegen den MSV Duisburg (5:1) führt er gemeinsam mit drei Mitspielern dennoch die interne Torjägerliste an. Im DFB.de-Interview spricht der 27-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine neue Rolle und das Spiel heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) bei den Würzburger Kickers.

DFB.de: 5:1 im Traditionsduell gegen den MSV Duisburg: War das eine deutliche Ansage an die Konkurrenz im Aufstiegsrennen, Herr Ritter?

Marlon Ritter: Die anderen Mannschaften werden das Ergebnis mit Sicherheit registriert haben. Viel wichtiger als die Außenwirkung war der Sieg aber für uns und unsere Fans. Es war ein rundum gelungener Auftritt.

DFB.de: Was war aus Ihrer Sicht entscheidend?

Ritter: Wir haben schon gut ins Spiel gefunden, waren in den Zweikämpfen sofort voll da. Die Unterstützung der Fans haben wir direkt gespürt. In der zweiten Halbzeit waren wir bei unseren Chancen sehr konsequent. Auch in der Höhe ging das 5:1 daher in Ordnung.

DFB.de: Die Partie haben insgesamt 28.000 Zuschauer*innen im Stadion verfolgt. Wie war es, erstmals seit langer Zeit wieder vor solch einer Kulisse zu spielen?

Ritter: Ich kann mir aktuell kaum etwas Schöneres vorstellen, als Heimspiele mit dem FCK zu bestreiten. Die Unterstützung der Fans ist etwas Besonderes. Das Zusammenspiel lässt sich schwer in Worte fassen. Zum Derby am 34. Spieltag gegen den 1. FC Saarbrücken werden voraussichtlich noch deutlich mehr Fans dabei sein. Die Tabellensituation sorgt für zusätzliche Euphorie. Am Freitag wollen wir mit einem erfolgreichen Spiel in Würzburg dafür sorgen, dass die Ausgangslage mindestens so gut wie jetzt bleibt.

DFB.de: Ihnen ist gegen Duisburg Ihr sechster Saisontreffer gelungen. Unter anderem zusammen mit Winterzugang Terrence Boyd gehören Sie damit zu den erfolgreichsten Torschützen im FCK-Trikot. Kommt da der Offensivspieler in Ihnen durch?

Ritter: Die Statistik war mir gar nicht bewusst. Da muss ich mich ranhalten, dass das so bleibt. (lacht) Mir macht es auf jeden Fall weiterhin großen Spaß, mich in unser Offensivspiel einzuschalten. Gegen den MSV hat Hikmet Ciftci neben mir im Mittelfeld gespielt, da kann ich das etwas häufiger machen. Im Endeffekt spielt es aber keine Rolle, wer von uns trifft, solange wir die Spiele auf unsere Seite ziehen können.

DFB.de: Mittlerweile sind Sie auf dem Rasen nicht mehr hinter den Spitzen, sondern im defensiven Mittelfeld zu Hause. Wie kam es zur Umschulung?

Ritter: Während der Vorbereitung hatten wir das erstmals in einem Testspiel gegen den Zweitligisten SV Sandhausen ausprobiert. Schon da lief es gut. Ich bin dadurch mehr in den Zweikämpfen gefordert. Genauso bin ich als Anspielstation noch mehr eingebunden. Ich habe einen größeren Teil des Spielfelds vor mir und kann mehr Einfluss nehmen. Das macht mir großen Spaß.

DFB.de: In der zurückliegenden Saison waren Sie unter Trainer Marco Antwerpen noch kein Stammspieler. Was hat sich verändert?

Ritter: Mit der Situation in der zurückliegenden Saison war niemand zufrieden. Daher hatten wir im Sommer ein offenes Gespräch. Jeder hat seine Erwartungen geäußert. Dazu kommt noch meine neue Position, die sehr gut zu mir passt.

DFB.de: Auch das Tabellenbild ist ein anderes: Statt im Rennen um den Klassenverbleib mischt der FCK um die Aufstiegsplätze mit. Was zeichnet das Team aus?

Ritter: Wir funktionieren als Mannschaft sehr gut. Das zeigt sich unter anderem daran, dass wir nur wenige Gegentore kassieren. Das 0:0 in der Hinserie gegen den SV Waldhof Mannheim, als wir nach zwei Platzverweisen lange Zeit in Unterzahl waren, hatte uns vor Augen geführt, zu welchen Leistungen wir in der Lage sind. In die nächsten Spiele sind wir daher mit der Einstellung gegangen: Wenn wir schon mit neun Spielern eine solche Leistung zeigen können, dann muss das erst recht mit elf Spielern möglich sein. Unsere zahlreichen verschiedenen Torschützen gehören ebenfalls zu unseren Stärken. So sind wir in der Lage, auch enge Spiele für uns zu entscheiden.

DFB.de: Während Ihrer Karriere sind Sie bereits mehrfach aufgestiegen. Mit dem SC Paderborn 07 ging es sogar von der 3. Liga auf dem direkten Weg bis in die Bundesliga. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Ritter: Das war der Wahnsinn und ein kleines Wunder. Deutscher Meister zu werden, ist enorm schwierig. Danach sind Aufstiege fast schon das Größte, was man als Profi sportlich erreichen kann. Ich denke schon, dass mir die Erfahrung im Aufstiegsrennen jetzt ein wenig hilft. Wie schon in Paderborn haben wir auch beim FCK einen sehr guten Teamgeist. Dennoch lassen sich die Situationen nur schwierig vergleichen.

DFB.de: Unter Umständen wäre es fast gar nicht dazu gekommen. Sie hatten zwischenzeitlich sogar mit dem Fußball aufgehört. Warum?

Ritter: Ich hatte mich schon im Alter von sieben Jahren dem FC Schalke 04 angeschlossen. Während der Pubertät hatte ich dann andere Gedanken. Die Begeisterung am Fußball hatte nachgelassen. Also meldete ich mich ab und habe stattdessen Handball gespielt. Mit meinem Opa bin ich früher häufig zu den Heimspielen von TUSEM Essen gegangen. Nach einigen Monaten habe ich dann bei der Essener SG 99/06 doch wieder mit dem Fußball angefangen. Ich wollte einfach wieder Spaß am Kicken haben. Es dauerte nicht lange, bis Rot-Weiss Essen auf mich aufmerksam wurde. Und mit dem Interesse von Borussia Mönchengladbach ging es dann doch schneller wieder in Richtung Profifußball, als ich selbst gedacht hätte. Aus mir wäre vielleicht auch kein schlechter Handballspieler geworden. Ich kann mich aber nicht beschweren, wie sich die Dinge entwickelt haben.

DFB.de: Ihr Weg könnte Sie jetzt mit dem FCK zurück in die 2. Bundesliga führen. Was wird bis zum Saisonende wichtig sein?

Ritter: Wir müssen weiterhin unseren Stärken vertrauen und uns darauf konzentrieren, sie von Spiel zu Spiel auf den Platz zu bringen. Durch den Rückzug von Türkgücü München haben wir leider eine Partie weniger vor uns als einige Konkurrenten und sind ausgerechnet am letzten Spieltag nicht im Einsatz. Ein Heimspiel vor einer großen Kulisse zum Saisonfinale wäre eine super Sache gewesen.

DFB.de: Nun geht es zu den Würzburger Kickers, die zuletzt viermal in Serie gegen den FCK erfolgreich waren. Was erwarten Sie für ein Spiel?

Ritter: Die Würzburger stecken mittendrin im Kampf um den Klassenverbleib. Daher wird das Team alles unternehmen, um gegen uns zu punkten. Wir wollen die Begegnung wie ein Heimspiel angehen und mit der gleichen Überzeugung auftreten, wie es zuletzt gegen den MSV Duisburg der Fall war. Wenn uns das gelingt, stehen unsere Chancen gut.

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Neue Position, aber weiterhin torgefährlich: Marlon Ritter spielt für den 1. FC Kaiserslautern in der 3. Liga seit dieser Saison im defensiven Mittelfeld. Nach seinem Treffer gegen den MSV Duisburg (5:1) führt er gemeinsam mit drei Mitspielern dennoch die interne Torjägerliste an. Im DFB.de-Interview spricht der 27-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine neue Rolle und das Spiel heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) bei den Würzburger Kickers.

DFB.de: 5:1 im Traditionsduell gegen den MSV Duisburg: War das eine deutliche Ansage an die Konkurrenz im Aufstiegsrennen, Herr Ritter?

Marlon Ritter: Die anderen Mannschaften werden das Ergebnis mit Sicherheit registriert haben. Viel wichtiger als die Außenwirkung war der Sieg aber für uns und unsere Fans. Es war ein rundum gelungener Auftritt.

DFB.de: Was war aus Ihrer Sicht entscheidend?

Ritter: Wir haben schon gut ins Spiel gefunden, waren in den Zweikämpfen sofort voll da. Die Unterstützung der Fans haben wir direkt gespürt. In der zweiten Halbzeit waren wir bei unseren Chancen sehr konsequent. Auch in der Höhe ging das 5:1 daher in Ordnung.

DFB.de: Die Partie haben insgesamt 28.000 Zuschauer*innen im Stadion verfolgt. Wie war es, erstmals seit langer Zeit wieder vor solch einer Kulisse zu spielen?

Ritter: Ich kann mir aktuell kaum etwas Schöneres vorstellen, als Heimspiele mit dem FCK zu bestreiten. Die Unterstützung der Fans ist etwas Besonderes. Das Zusammenspiel lässt sich schwer in Worte fassen. Zum Derby am 34. Spieltag gegen den 1. FC Saarbrücken werden voraussichtlich noch deutlich mehr Fans dabei sein. Die Tabellensituation sorgt für zusätzliche Euphorie. Am Freitag wollen wir mit einem erfolgreichen Spiel in Würzburg dafür sorgen, dass die Ausgangslage mindestens so gut wie jetzt bleibt.

DFB.de: Ihnen ist gegen Duisburg Ihr sechster Saisontreffer gelungen. Unter anderem zusammen mit Winterzugang Terrence Boyd gehören Sie damit zu den erfolgreichsten Torschützen im FCK-Trikot. Kommt da der Offensivspieler in Ihnen durch?

Ritter: Die Statistik war mir gar nicht bewusst. Da muss ich mich ranhalten, dass das so bleibt. (lacht) Mir macht es auf jeden Fall weiterhin großen Spaß, mich in unser Offensivspiel einzuschalten. Gegen den MSV hat Hikmet Ciftci neben mir im Mittelfeld gespielt, da kann ich das etwas häufiger machen. Im Endeffekt spielt es aber keine Rolle, wer von uns trifft, solange wir die Spiele auf unsere Seite ziehen können.

DFB.de: Mittlerweile sind Sie auf dem Rasen nicht mehr hinter den Spitzen, sondern im defensiven Mittelfeld zu Hause. Wie kam es zur Umschulung?

Ritter: Während der Vorbereitung hatten wir das erstmals in einem Testspiel gegen den Zweitligisten SV Sandhausen ausprobiert. Schon da lief es gut. Ich bin dadurch mehr in den Zweikämpfen gefordert. Genauso bin ich als Anspielstation noch mehr eingebunden. Ich habe einen größeren Teil des Spielfelds vor mir und kann mehr Einfluss nehmen. Das macht mir großen Spaß.

DFB.de: In der zurückliegenden Saison waren Sie unter Trainer Marco Antwerpen noch kein Stammspieler. Was hat sich verändert?

Ritter: Mit der Situation in der zurückliegenden Saison war niemand zufrieden. Daher hatten wir im Sommer ein offenes Gespräch. Jeder hat seine Erwartungen geäußert. Dazu kommt noch meine neue Position, die sehr gut zu mir passt.

DFB.de: Auch das Tabellenbild ist ein anderes: Statt im Rennen um den Klassenverbleib mischt der FCK um die Aufstiegsplätze mit. Was zeichnet das Team aus?

Ritter: Wir funktionieren als Mannschaft sehr gut. Das zeigt sich unter anderem daran, dass wir nur wenige Gegentore kassieren. Das 0:0 in der Hinserie gegen den SV Waldhof Mannheim, als wir nach zwei Platzverweisen lange Zeit in Unterzahl waren, hatte uns vor Augen geführt, zu welchen Leistungen wir in der Lage sind. In die nächsten Spiele sind wir daher mit der Einstellung gegangen: Wenn wir schon mit neun Spielern eine solche Leistung zeigen können, dann muss das erst recht mit elf Spielern möglich sein. Unsere zahlreichen verschiedenen Torschützen gehören ebenfalls zu unseren Stärken. So sind wir in der Lage, auch enge Spiele für uns zu entscheiden.

DFB.de: Während Ihrer Karriere sind Sie bereits mehrfach aufgestiegen. Mit dem SC Paderborn 07 ging es sogar von der 3. Liga auf dem direkten Weg bis in die Bundesliga. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Ritter: Das war der Wahnsinn und ein kleines Wunder. Deutscher Meister zu werden, ist enorm schwierig. Danach sind Aufstiege fast schon das Größte, was man als Profi sportlich erreichen kann. Ich denke schon, dass mir die Erfahrung im Aufstiegsrennen jetzt ein wenig hilft. Wie schon in Paderborn haben wir auch beim FCK einen sehr guten Teamgeist. Dennoch lassen sich die Situationen nur schwierig vergleichen.

DFB.de: Unter Umständen wäre es fast gar nicht dazu gekommen. Sie hatten zwischenzeitlich sogar mit dem Fußball aufgehört. Warum?

Ritter: Ich hatte mich schon im Alter von sieben Jahren dem FC Schalke 04 angeschlossen. Während der Pubertät hatte ich dann andere Gedanken. Die Begeisterung am Fußball hatte nachgelassen. Also meldete ich mich ab und habe stattdessen Handball gespielt. Mit meinem Opa bin ich früher häufig zu den Heimspielen von TUSEM Essen gegangen. Nach einigen Monaten habe ich dann bei der Essener SG 99/06 doch wieder mit dem Fußball angefangen. Ich wollte einfach wieder Spaß am Kicken haben. Es dauerte nicht lange, bis Rot-Weiss Essen auf mich aufmerksam wurde. Und mit dem Interesse von Borussia Mönchengladbach ging es dann doch schneller wieder in Richtung Profifußball, als ich selbst gedacht hätte. Aus mir wäre vielleicht auch kein schlechter Handballspieler geworden. Ich kann mich aber nicht beschweren, wie sich die Dinge entwickelt haben.

DFB.de: Ihr Weg könnte Sie jetzt mit dem FCK zurück in die 2. Bundesliga führen. Was wird bis zum Saisonende wichtig sein?

Ritter: Wir müssen weiterhin unseren Stärken vertrauen und uns darauf konzentrieren, sie von Spiel zu Spiel auf den Platz zu bringen. Durch den Rückzug von Türkgücü München haben wir leider eine Partie weniger vor uns als einige Konkurrenten und sind ausgerechnet am letzten Spieltag nicht im Einsatz. Ein Heimspiel vor einer großen Kulisse zum Saisonfinale wäre eine super Sache gewesen.

DFB.de: Nun geht es zu den Würzburger Kickers, die zuletzt viermal in Serie gegen den FCK erfolgreich waren. Was erwarten Sie für ein Spiel?

Ritter: Die Würzburger stecken mittendrin im Kampf um den Klassenverbleib. Daher wird das Team alles unternehmen, um gegen uns zu punkten. Wir wollen die Begegnung wie ein Heimspiel angehen und mit der gleichen Überzeugung auftreten, wie es zuletzt gegen den MSV Duisburg der Fall war. Wenn uns das gelingt, stehen unsere Chancen gut.

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