Ringe und Beck vor Finale: "Nerven spielen wichtige Rolle"

Titelverteidiger oder Neuling? Der VfL Wolfsburg kann am Samstag (ab 11 Uhr, live bei DFB-TV) gegen den SC Freiburg zum zweiten Mal in Folge Deutscher B-Juniorinnen-Meister werden. Die Freiburgerinnen stehen dagegen zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Endspiel. Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die Trainer Holger Ringe und Edgar Beck mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Finale.

DFB.de: Am Samstag steigt in Wolfsburg das Finale um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft. Ist die Vorfreude schon greifbar, Herr Ringe und Herr Beck?

Holger Ringe: Absolut. Schon nach dem 6:0 im Halbfinalhinspiel gegen die SGS Essen war absehbar, dass wir in das Endspiel einziehen würden. Nun freuen wir uns, dass endlich das Endspiel ansteht. Darauf ist alles ausgerichtet.

Edgar Beck: Die Vorfreude ist riesig. Schließlich stehen wir zum ersten Mal überhaupt im Finale. Schon auf der Rückfahrt vom Rückspiel beim 1. FFC Turbine Potsdam nach Freiburg herrschte großer Jubel und großer Trubel im Bus.

DFB.de: Was läuft bei der Vorbereitung auf das Finale im Vergleich zu einem Ligaspiel anders?

Ringe: Aus unserer Sicht macht es keinen Sinn, da irgendwelche Veränderungen vorzunehmen. Die Rahmenbedingungen sind das Spezielle. Wie im Vorjahr bestreiten wir das Endspiel im eigenen Stadion. Im Vorfeld haben wir einiges dafür getan, dass möglichst viele Zuschauer zum Finale kommen werden. Im vergangenen Jahr waren fast 1000 Besucher da. Wir hoffen nun, dass wir diese Marke noch übertreffen können. Wir wollen in einem schönen Rahmen, der eines Endspiels würdig ist, unter Beweis stellen, dass sich der Mädchen- und Frauenfußball weiterentwickelt hat.

Beck: Von den Abläufen werden wir bewusst nichts ändern. Klar, die Distanz zum Austragungsort ist größer als sonst. Allerdings sind wir es auch schon aus der Liga gewohnt, vor Auswärtsspielen zu übernachten. Das Drumherum wird aber besonders sein. Beide Mannschaften sind im gleichen Hotel untergebracht. Am Abend vorher findet noch das gemeinsame DFB-Bankett statt.

DFB.de: Ab wann war Ihnen bewusst, dass es für Ihre Mannschaft um die Deutsche Meisterschaft gehen kann?

Ringe: Ein erstes Indiz war, als wir in der Hinrunde beim 1:1 in Potsdam auf Augenhöhe agiert haben. Noch konkreter wurde es, als wir das Rückspiel am 12. Spieltag 1:0 für uns entscheiden konnten. Da wusste ich: Wir werden in der Staffel Nord/Nordost der B-Juniorinnen-Bundesliga einen der beiden Startplätze für die Endrunde erreichen. Dass wir dann sogar in allen 18 Partien ungeschlagen geblieben sind und 15 Siege eingefahren haben, hat aber alles übertroffen.

Beck: Zur Winterpause waren wir mit zwei Punkten Vorsprung vor der TSG Hoffenheim Tabellenführer im Süden. Da kam schon der Gedanke, dass wir in dieser Saison etwas Großes erreichen können. Dass wir dann aber auch noch alle Partien der Rückrunde gewonnen haben, kam selbst für mich unerwartet.

DFB.de: Sie werden nach zwölf Jahren Ihr letztes Spiel als Trainer der Freiburger B-Juniorinnen bestreiten. Wäre da die Deutsche Meisterschaft das i-Tüpfelchen, Herr Beck?

Beck: Absolut. Aber ganz egal, wie das Spiel ausgeht: Ich werde es auf jeden Fall genießen. Ich war sehr gerne B-Juniorinnen-Trainer beim SC Freiburg. Genauso freue ich mich aber jetzt auch auf meine neue Aufgabe als Nachwuchsleiter Sport.

DFB.de: Der VfL Wolfsburg, dessen Frauenteam schon seit vielen Jahren eine dominierende Rolle im deutschen Fußball spielt, hat die Chance auf die Titelverteidigung. Ist der VfL nun auch im Nachwuchsbereich die Nummer eins, Herr Ringe?

Ringe: Das würde ich noch nicht sagen. Vereine wie der FF USV Jena oder der 1. FFC Turbine Potsdam sind uns da mit ihren Internaten noch ein Stück voraus. Mit der Einstellung von Athletiktrainern für die Juniorinnen-Mannschaften sind wir aber einen großen Schritt gegangen. Wir haben ein einheitliches Aufwärmprogramm entwickelt. Dadurch haben wir die Lücke zumindest kleiner werden lassen. Dass wir erneut um die Deutsche Meisterschaft spielen, liegt zum einen an unserem starken Jahrgang. Zum anderen tragen die Eltern einen riesigen Aufwand mit. Einige Spielerinnen reisen aus Göttingen oder Hamburg zum Training an.

DFB.de: Wird es für das Endspiel noch eine Rolle spielen, dass sich beide Mannschaften bereits im vergangenen Jahr im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft gegenüberstanden?

Ringe: Ich glaube schon. Einige Spielerinnen waren schon vor einem Jahr dabei, einige kennen sich auch aus den U-Nationalmannschaften. Ich kann mir vorstellen, dass die beiden 0:1-Niederlagen aus dem Vorjahr bei den Freiburgerinnen noch im Hinterkopf eine Rolle spielen. Ich rechne wieder mit einem engen Duell.

Beck: Ich weiß nicht, ob einige Spielerinnen das verlorene Halbfinale noch im Hinterkopf haben und es sie vielleicht zusätzlich anspornt. Aus sportlicher Sicht wird das von unserer Seite aus jedenfalls keine große Rolle mehr spielen. Beide Mannschaften haben sich weiterentwickelt. Ich erwarte aber - wie schon im vergangenen Jahr - einen engen Ausgang der Partie. Wir hatten in den Halbfinals jeweils nur 0:1 das Nachsehen.

DFB.de: In den Halbfinals waren Wolfsburgs Livinia Seifert mit insgesamt fünf Treffern und die Freiburgerin Selina Fockers, die im Hin- und Rückspiel gegen Potsdam erfolgreich war, prägende Spielerinnen. Werden Sie auch dem Finale ihren Stempel aufdrücken?

Ringe: Selina Fockers gehört meiner Meinung nach auf ihrer Position zu den besten Spielerinnen, die es in ihrer Altersklasse gibt. Sie spielt dynamisch und körperbetont. Gegen sie müssen wir ein Mittel finden, um sie zu stoppen. Livinia hat eine wahnsinnige Entwicklung genommen. Dennoch darf man nicht den Fehler machen, sich nur auf diese beiden zu konzentrieren. In den Mannschaften gibt es genügend Spielerinnen, die die sich ergebenen Räume ausnutzen können.

Beck: Das sehe ich ähnlich. Beide haben das Zeug dazu, auch im Finale eine wichtige Rolle zu spielen. Am Ende wird es aber nicht nur auf einzelne Spielerinnen ankommen. Entscheidend ist immer noch eine gute Mannschaftsleistung. Wenn die stimmt, dann gibt es in beiden Teams genügend Spielerinnen, die den Unterschied ausmachen können.

DFB.de: Ist der VfL Wolfsburg nach dem 6:0 und dem 7:1 im Halbfinale gegen die SGS Essen in der Favoritenrolle?

Ringe: Die Favoritenrolle nehme ich nicht an. Das 6:0 und 7:1 in den Halbfinalspielen sind für das Endspiel ein Muster ohne Wert. Ich rechne mit einer sehr großen Gegenwehr der Freiburgerinnen. Der Sportclub investiert viel für das Offensivspiel. Ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe.

Beck: Die Ergebnisse waren auf jeden Fall ein Ausrufezeichen. Wir werden aber alles versuchen, um Wolfsburg Probleme zu bereiten. Der VfL ist dennoch der Favorit. Sie spielen zu Hause und haben bereits im Vorjahr den Titel gewonnen. Diese Erfahrung kann ein Faktor werden. In einem Spiel ist aber alles denkbar.

DFB.de: Worauf wird es im Finale ankommen?

Ringe: Das Halbfinale war schon schnell entschieden. Damit rechne ich im Endspiel nicht. Daher wird die nervliche Belastung eine andere sein. Beide Mannschaften sind in der Lage, Fehler des Gegners schnell auszunutzen. Wir benötigen daher eine hohe Stabilität in der Defensive und werden uns auf keine Experimente einlassen.

Beck: Wir müssen unser volles Potenzial abrufen. Wir werden von unserer Spielidee nicht abweichen und vertrauen auf unsere Stärken. Viel wird davon abhängen, welche Mannschaft die Nervosität schneller in den Griff bekommt. Wir wollen mit einer gewissen Lockerheit in das Endspiel gehen. Es gibt schließlich nichts Schöneres, als sich mit den Besten zu messen.

[mspw]

Titelverteidiger oder Neuling? Der VfL Wolfsburg kann am Samstag (ab 11 Uhr, live bei DFB-TV) gegen den SC Freiburg zum zweiten Mal in Folge Deutscher B-Juniorinnen-Meister werden. Die Freiburgerinnen stehen dagegen zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Endspiel. Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die Trainer Holger Ringe und Edgar Beck mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Finale.

DFB.de: Am Samstag steigt in Wolfsburg das Finale um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft. Ist die Vorfreude schon greifbar, Herr Ringe und Herr Beck?

Holger Ringe: Absolut. Schon nach dem 6:0 im Halbfinalhinspiel gegen die SGS Essen war absehbar, dass wir in das Endspiel einziehen würden. Nun freuen wir uns, dass endlich das Endspiel ansteht. Darauf ist alles ausgerichtet.

Edgar Beck: Die Vorfreude ist riesig. Schließlich stehen wir zum ersten Mal überhaupt im Finale. Schon auf der Rückfahrt vom Rückspiel beim 1. FFC Turbine Potsdam nach Freiburg herrschte großer Jubel und großer Trubel im Bus.

DFB.de: Was läuft bei der Vorbereitung auf das Finale im Vergleich zu einem Ligaspiel anders?

Ringe: Aus unserer Sicht macht es keinen Sinn, da irgendwelche Veränderungen vorzunehmen. Die Rahmenbedingungen sind das Spezielle. Wie im Vorjahr bestreiten wir das Endspiel im eigenen Stadion. Im Vorfeld haben wir einiges dafür getan, dass möglichst viele Zuschauer zum Finale kommen werden. Im vergangenen Jahr waren fast 1000 Besucher da. Wir hoffen nun, dass wir diese Marke noch übertreffen können. Wir wollen in einem schönen Rahmen, der eines Endspiels würdig ist, unter Beweis stellen, dass sich der Mädchen- und Frauenfußball weiterentwickelt hat.

Beck: Von den Abläufen werden wir bewusst nichts ändern. Klar, die Distanz zum Austragungsort ist größer als sonst. Allerdings sind wir es auch schon aus der Liga gewohnt, vor Auswärtsspielen zu übernachten. Das Drumherum wird aber besonders sein. Beide Mannschaften sind im gleichen Hotel untergebracht. Am Abend vorher findet noch das gemeinsame DFB-Bankett statt.

DFB.de: Ab wann war Ihnen bewusst, dass es für Ihre Mannschaft um die Deutsche Meisterschaft gehen kann?

Ringe: Ein erstes Indiz war, als wir in der Hinrunde beim 1:1 in Potsdam auf Augenhöhe agiert haben. Noch konkreter wurde es, als wir das Rückspiel am 12. Spieltag 1:0 für uns entscheiden konnten. Da wusste ich: Wir werden in der Staffel Nord/Nordost der B-Juniorinnen-Bundesliga einen der beiden Startplätze für die Endrunde erreichen. Dass wir dann sogar in allen 18 Partien ungeschlagen geblieben sind und 15 Siege eingefahren haben, hat aber alles übertroffen.

Beck: Zur Winterpause waren wir mit zwei Punkten Vorsprung vor der TSG Hoffenheim Tabellenführer im Süden. Da kam schon der Gedanke, dass wir in dieser Saison etwas Großes erreichen können. Dass wir dann aber auch noch alle Partien der Rückrunde gewonnen haben, kam selbst für mich unerwartet.

DFB.de: Sie werden nach zwölf Jahren Ihr letztes Spiel als Trainer der Freiburger B-Juniorinnen bestreiten. Wäre da die Deutsche Meisterschaft das i-Tüpfelchen, Herr Beck?

Beck: Absolut. Aber ganz egal, wie das Spiel ausgeht: Ich werde es auf jeden Fall genießen. Ich war sehr gerne B-Juniorinnen-Trainer beim SC Freiburg. Genauso freue ich mich aber jetzt auch auf meine neue Aufgabe als Nachwuchsleiter Sport.

DFB.de: Der VfL Wolfsburg, dessen Frauenteam schon seit vielen Jahren eine dominierende Rolle im deutschen Fußball spielt, hat die Chance auf die Titelverteidigung. Ist der VfL nun auch im Nachwuchsbereich die Nummer eins, Herr Ringe?

Ringe: Das würde ich noch nicht sagen. Vereine wie der FF USV Jena oder der 1. FFC Turbine Potsdam sind uns da mit ihren Internaten noch ein Stück voraus. Mit der Einstellung von Athletiktrainern für die Juniorinnen-Mannschaften sind wir aber einen großen Schritt gegangen. Wir haben ein einheitliches Aufwärmprogramm entwickelt. Dadurch haben wir die Lücke zumindest kleiner werden lassen. Dass wir erneut um die Deutsche Meisterschaft spielen, liegt zum einen an unserem starken Jahrgang. Zum anderen tragen die Eltern einen riesigen Aufwand mit. Einige Spielerinnen reisen aus Göttingen oder Hamburg zum Training an.

DFB.de: Wird es für das Endspiel noch eine Rolle spielen, dass sich beide Mannschaften bereits im vergangenen Jahr im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft gegenüberstanden?

Ringe: Ich glaube schon. Einige Spielerinnen waren schon vor einem Jahr dabei, einige kennen sich auch aus den U-Nationalmannschaften. Ich kann mir vorstellen, dass die beiden 0:1-Niederlagen aus dem Vorjahr bei den Freiburgerinnen noch im Hinterkopf eine Rolle spielen. Ich rechne wieder mit einem engen Duell.

Beck: Ich weiß nicht, ob einige Spielerinnen das verlorene Halbfinale noch im Hinterkopf haben und es sie vielleicht zusätzlich anspornt. Aus sportlicher Sicht wird das von unserer Seite aus jedenfalls keine große Rolle mehr spielen. Beide Mannschaften haben sich weiterentwickelt. Ich erwarte aber - wie schon im vergangenen Jahr - einen engen Ausgang der Partie. Wir hatten in den Halbfinals jeweils nur 0:1 das Nachsehen.

DFB.de: In den Halbfinals waren Wolfsburgs Livinia Seifert mit insgesamt fünf Treffern und die Freiburgerin Selina Fockers, die im Hin- und Rückspiel gegen Potsdam erfolgreich war, prägende Spielerinnen. Werden Sie auch dem Finale ihren Stempel aufdrücken?

Ringe: Selina Fockers gehört meiner Meinung nach auf ihrer Position zu den besten Spielerinnen, die es in ihrer Altersklasse gibt. Sie spielt dynamisch und körperbetont. Gegen sie müssen wir ein Mittel finden, um sie zu stoppen. Livinia hat eine wahnsinnige Entwicklung genommen. Dennoch darf man nicht den Fehler machen, sich nur auf diese beiden zu konzentrieren. In den Mannschaften gibt es genügend Spielerinnen, die die sich ergebenen Räume ausnutzen können.

Beck: Das sehe ich ähnlich. Beide haben das Zeug dazu, auch im Finale eine wichtige Rolle zu spielen. Am Ende wird es aber nicht nur auf einzelne Spielerinnen ankommen. Entscheidend ist immer noch eine gute Mannschaftsleistung. Wenn die stimmt, dann gibt es in beiden Teams genügend Spielerinnen, die den Unterschied ausmachen können.

DFB.de: Ist der VfL Wolfsburg nach dem 6:0 und dem 7:1 im Halbfinale gegen die SGS Essen in der Favoritenrolle?

Ringe: Die Favoritenrolle nehme ich nicht an. Das 6:0 und 7:1 in den Halbfinalspielen sind für das Endspiel ein Muster ohne Wert. Ich rechne mit einer sehr großen Gegenwehr der Freiburgerinnen. Der Sportclub investiert viel für das Offensivspiel. Ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe.

Beck: Die Ergebnisse waren auf jeden Fall ein Ausrufezeichen. Wir werden aber alles versuchen, um Wolfsburg Probleme zu bereiten. Der VfL ist dennoch der Favorit. Sie spielen zu Hause und haben bereits im Vorjahr den Titel gewonnen. Diese Erfahrung kann ein Faktor werden. In einem Spiel ist aber alles denkbar.

DFB.de: Worauf wird es im Finale ankommen?

Ringe: Das Halbfinale war schon schnell entschieden. Damit rechne ich im Endspiel nicht. Daher wird die nervliche Belastung eine andere sein. Beide Mannschaften sind in der Lage, Fehler des Gegners schnell auszunutzen. Wir benötigen daher eine hohe Stabilität in der Defensive und werden uns auf keine Experimente einlassen.

Beck: Wir müssen unser volles Potenzial abrufen. Wir werden von unserer Spielidee nicht abweichen und vertrauen auf unsere Stärken. Viel wird davon abhängen, welche Mannschaft die Nervosität schneller in den Griff bekommt. Wir wollen mit einer gewissen Lockerheit in das Endspiel gehen. Es gibt schließlich nichts Schöneres, als sich mit den Besten zu messen.

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