Rielasingens Klose: "Ein Jahrhundertspiel"

Als Ex-Nationalspieler Sebastian Kehl am 11. Juni die erste Runde im DFB-Pokal 2017/18 ausloste, war im äußersten Südwesten Deutschlands die Hölle los. Um genau zu sein, im Vereinsheim des 1. FC Rielasingen-Arlen. Der Verbandsligist, zum ersten Mal überhaupt im erlauchten Kreis der 64 Cup-Anwärter, trifft auf den amtierenden Pokalsieger Borussia Dortmund. Torhüter Dennis Klose, auf dem Weg zum Gewinn des Südbaden-Pokals einer der Helden des Sechstligisten, erwartet nun ein heißes Duell mit Topstars wie Pierre-Emerick Aubameyang, Ousmane Dembelé und möglicherweise auch Weltmeister Mario Götze.

Im Interview mit DFB.de gibt der 22 Jahre alte frühere Junioren-Keeper des VfB Stuttgart und SC Freiburg zu, dass sein Herz in diesen Tagen etwas schneller als sonst schlägt.

DFB.de: Dennis Klose, haben Sie sich zur Einstimmung auf den kommenden Samstag mit Ihren Mannschaftskollegen den Supercup zwischen dem BVB und Bayern München angesehen?

Dennis Klose: Nein, leider nicht, denn wir waren zu der Zeit auf der Rückfahrt von unserem Meisterschaftsspiel in Lörrach, als das Spiel lief, sodass ich mir nur noch das Elfmeterschießen im Fernsehen anschauen konnte.

DFB.de: Wie bereitet man sich als Amateurkeeper auf ein Duell mit Weltklasse-Stürmern wie Pierre-Emerick Aubameyang und Ousmane Dembelé vor?

Klose: Der Puls wird natürlich ein bisschen höher, je näher das Spiel rückt, aber ich werde mir sicher nicht stundenlang DVDs von Dortmunder Spielen anschauen, um genau zu wissen, wie der eine oder andere Spieler läuft oder schießt. Ich weiß ja, welche Kaliber da auf dem Platz auf mich zukommen, gerade Aubameyang und Dembelé sind ja kaum auszurechnen.

DFB.de: Ist denn die Vorbereitung der Mannschaft anders als sonst?

Klose: Nein, wir trainieren in der Woche ganz normal dreimal. Am Samstagmorgen treffen wir uns dann bei uns auf der Anlage und fahren dann nach Freiburg.

DFB.de: Rielasingen ist ein kleiner Ort mit weniger als 12.000 Einwohnern. Was ist los bei Euch seit der Auslosung?

Klose: Hier ist natürlich Ausnahmezustand. Dass wir bei der ersten Teilnahme überhaupt an der DFB-Pokalhauptrunde gleich gegen einen der größten Klubs Deutschlands und amtierenden Titelträger antreten dürfen, ist der Hammer. Für die gesamte Region ist das ein Jahrhundertspiel!

DFB.de: Für das der Verein ins fast 100 Kilometer entfernte Freiburg umzieht.

Klose: Das hat Vor- und Nachteile für uns. Während wir sonst daheim vor 400, 500 Leuten auflaufen, können in Freiburg mehr als 20.000 Zuschauer das Spiel sehen. Allerdings werden wir dort wohl nicht unbedingt ein Heimspiel haben, denn die Dortmunder bringen bestimmt 15.000 Fans mit. Bei uns zu Hause auf den Talwiesen hätten wir solch eine große Partie auch gar nicht austragen können, daher sind wir dem SC Freiburg sehr dankbar, dass wir uns dort präsentieren dürfen.

DFB.de: Überwiegen in Ihrer Truppe eigentlich die BVB-Anhänger oder sind mehr Bayern- oder Schalke-Fans dabei, die gerade den BVB besonders gerne ärgern wollen?

Klose: Das hält sich die Waage, spielt aber für Samstag keine Rolle. Es ist doch klar, dass wir der absolute Außenseiter sind, sondern wollen dieses tolle Ereignis einfach genießen und das bestmögliche rausholen. Wir alle wissen, dass wir solch ein Spiel wahrscheinlich nicht mehr ein zweites Mal in unserer Fußballer-Karriere erleben werden.

DFB.de: Schon der Gewinn des Rothaus-Pokals war für den 1. FC Rielasingen-Arlen ein Riesenerfolg. In Südbaden ist es für einen kleinen Verein dennoch einfacher, mal das große Los zu ziehen als in anderen Verbänden, oder?

Klose: Wenn man vergleicht, wie viele Dritt- oder Regionalligisten woanders spielen, dann trifft das sicherlich zu. Bei uns kommen die höchsten Klubs aus der Oberliga, in den letzten Jahren waren es zum Beispiel Villingen 08 oder der Bahlinger SC, die mehrfach in den DFB-Pokal eingezogen sind. Wir haben es zum ersten Mal geschafft, und wenn man dann noch so ein Hammerlos wie Borussia Dortmund erwischt, ist es umso schöner.

DFB.de: Sie selbst haben in der Jugend beim VfB Stuttgart sowie SC Freiburg im Tor gestanden und kennen daher einige Bundesliga-Stars noch von früher.

Klose: Ja, mit Maximilian Philipp habe ich noch vor wenigen Jahren in der Freiburger U 19 zusammen gespielt. Ich freue mich auf das Wiedersehen am Samstag. Beim VfB hatte ich in der C-Jugend unter anderem Joshua Kimmich, Timo Werner und Serge Gnabry in der Mannschaft. Als sich bei mir abzeichnete, dass es mit einer Bundesliga-Karriere wohl nichts werden würde, habe ich mich auf meine berufliche Zukunft konzentriert, eine Ausbildung zum Industrie-Kaufmann begonnen und bin von der Freiburger U 23 nach Rielasingen gewechselt.

[hb]

Als Ex-Nationalspieler Sebastian Kehl am 11. Juni die erste Runde im DFB-Pokal 2017/18 ausloste, war im äußersten Südwesten Deutschlands die Hölle los. Um genau zu sein, im Vereinsheim des 1. FC Rielasingen-Arlen. Der Verbandsligist, zum ersten Mal überhaupt im erlauchten Kreis der 64 Cup-Anwärter, trifft auf den amtierenden Pokalsieger Borussia Dortmund. Torhüter Dennis Klose, auf dem Weg zum Gewinn des Südbaden-Pokals einer der Helden des Sechstligisten, erwartet nun ein heißes Duell mit Topstars wie Pierre-Emerick Aubameyang, Ousmane Dembelé und möglicherweise auch Weltmeister Mario Götze.

Im Interview mit DFB.de gibt der 22 Jahre alte frühere Junioren-Keeper des VfB Stuttgart und SC Freiburg zu, dass sein Herz in diesen Tagen etwas schneller als sonst schlägt.

DFB.de: Dennis Klose, haben Sie sich zur Einstimmung auf den kommenden Samstag mit Ihren Mannschaftskollegen den Supercup zwischen dem BVB und Bayern München angesehen?

Dennis Klose: Nein, leider nicht, denn wir waren zu der Zeit auf der Rückfahrt von unserem Meisterschaftsspiel in Lörrach, als das Spiel lief, sodass ich mir nur noch das Elfmeterschießen im Fernsehen anschauen konnte.

DFB.de: Wie bereitet man sich als Amateurkeeper auf ein Duell mit Weltklasse-Stürmern wie Pierre-Emerick Aubameyang und Ousmane Dembelé vor?

Klose: Der Puls wird natürlich ein bisschen höher, je näher das Spiel rückt, aber ich werde mir sicher nicht stundenlang DVDs von Dortmunder Spielen anschauen, um genau zu wissen, wie der eine oder andere Spieler läuft oder schießt. Ich weiß ja, welche Kaliber da auf dem Platz auf mich zukommen, gerade Aubameyang und Dembelé sind ja kaum auszurechnen.

DFB.de: Ist denn die Vorbereitung der Mannschaft anders als sonst?

Klose: Nein, wir trainieren in der Woche ganz normal dreimal. Am Samstagmorgen treffen wir uns dann bei uns auf der Anlage und fahren dann nach Freiburg.

DFB.de: Rielasingen ist ein kleiner Ort mit weniger als 12.000 Einwohnern. Was ist los bei Euch seit der Auslosung?

Klose: Hier ist natürlich Ausnahmezustand. Dass wir bei der ersten Teilnahme überhaupt an der DFB-Pokalhauptrunde gleich gegen einen der größten Klubs Deutschlands und amtierenden Titelträger antreten dürfen, ist der Hammer. Für die gesamte Region ist das ein Jahrhundertspiel!

DFB.de: Für das der Verein ins fast 100 Kilometer entfernte Freiburg umzieht.

Klose: Das hat Vor- und Nachteile für uns. Während wir sonst daheim vor 400, 500 Leuten auflaufen, können in Freiburg mehr als 20.000 Zuschauer das Spiel sehen. Allerdings werden wir dort wohl nicht unbedingt ein Heimspiel haben, denn die Dortmunder bringen bestimmt 15.000 Fans mit. Bei uns zu Hause auf den Talwiesen hätten wir solch eine große Partie auch gar nicht austragen können, daher sind wir dem SC Freiburg sehr dankbar, dass wir uns dort präsentieren dürfen.

DFB.de: Überwiegen in Ihrer Truppe eigentlich die BVB-Anhänger oder sind mehr Bayern- oder Schalke-Fans dabei, die gerade den BVB besonders gerne ärgern wollen?

Klose: Das hält sich die Waage, spielt aber für Samstag keine Rolle. Es ist doch klar, dass wir der absolute Außenseiter sind, sondern wollen dieses tolle Ereignis einfach genießen und das bestmögliche rausholen. Wir alle wissen, dass wir solch ein Spiel wahrscheinlich nicht mehr ein zweites Mal in unserer Fußballer-Karriere erleben werden.

DFB.de: Schon der Gewinn des Rothaus-Pokals war für den 1. FC Rielasingen-Arlen ein Riesenerfolg. In Südbaden ist es für einen kleinen Verein dennoch einfacher, mal das große Los zu ziehen als in anderen Verbänden, oder?

Klose: Wenn man vergleicht, wie viele Dritt- oder Regionalligisten woanders spielen, dann trifft das sicherlich zu. Bei uns kommen die höchsten Klubs aus der Oberliga, in den letzten Jahren waren es zum Beispiel Villingen 08 oder der Bahlinger SC, die mehrfach in den DFB-Pokal eingezogen sind. Wir haben es zum ersten Mal geschafft, und wenn man dann noch so ein Hammerlos wie Borussia Dortmund erwischt, ist es umso schöner.

DFB.de: Sie selbst haben in der Jugend beim VfB Stuttgart sowie SC Freiburg im Tor gestanden und kennen daher einige Bundesliga-Stars noch von früher.

Klose: Ja, mit Maximilian Philipp habe ich noch vor wenigen Jahren in der Freiburger U 19 zusammen gespielt. Ich freue mich auf das Wiedersehen am Samstag. Beim VfB hatte ich in der C-Jugend unter anderem Joshua Kimmich, Timo Werner und Serge Gnabry in der Mannschaft. Als sich bei mir abzeichnete, dass es mit einer Bundesliga-Karriere wohl nichts werden würde, habe ich mich auf meine berufliche Zukunft konzentriert, eine Ausbildung zum Industrie-Kaufmann begonnen und bin von der Freiburger U 23 nach Rielasingen gewechselt.

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