Ricken: "Konkurrenz im Jugendbereich wird immer größer"

Lars Ricken arbeitet seit 2008 als Nachwuchskoordinator für Borussia Dortmund. In dieser Funktion hat der 40-Jährige maßgeblich an den jüngsten Erfolgen des BVB im Jugendbereich mitgewirkt. Vor dem Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München am Montag (ab 19.30 Uhr, live bei Sport1) spricht der A-Jugend-Meister von 1994, dreimaliger Deutsche Meister und Champions-League-Sieger von 1997 mit DFB.de über die Komplexität und Chancen der Talentförderung.

DFB.de: Herr Ricken, schon wieder steht eine Nachwuchsmannschaft des BVB in einem Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Verraten Sie uns das Geheimnis des Erfolgs?

Lars Ricken: Das eine Geheimnis gibt es nicht. Letztendlich geht es darum, dass wir ein familiäres Umfeld geschaffen haben, in dem sich die Spieler zu den im Rahmen ihrer Möglichkeiten besten Fußballern entwickeln können. Wir kategorisieren nicht in A-, B- oder C-Spieler, wir wollen aus jedem Spieler das Maximum herausholen. Das gleiche gilt auch für die Bildung, dass sie auch auf diesem Feld den bestmöglichen schulischen Abschluss erreichen. Gleichzeitig sind wir in unseren Ansprüchen an die Spieler sehr ambitioniert, wir fordern viel Leistung ein. Dabei erhalten die Spieler große Unterstützung von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Da sind wir aktuell hervorragend aufgestellt, alle Mitarbeiter im Nachwuchsleistungszentrum – seien es Trainer, Betreuer, Athletiktrainer, Physiotherapeuten, Sozialpädagogen – sind an der bestmöglichen Entwicklung der Spieler interessiert.

DFB.de: Wie komplex und kompliziert ist das Thema Nachwuchsförderung wirklich?

Ricken: Natürlich ist es sehr komplex. Auch weil die Jungs einerseits die bestmöglichen Fußballer werden wollen, andererseits wollen und sollen sie aber auch die beste schulische Ausbildung erlangen. Neben den Ligaspielen stehen ja auch noch Spiele in der Youth League, im DFB-Pokal sowie Lehrgänge und Länderspiele an. Dazu eben die Schule. Der Belastungssteuerung kommt dadurch immer größerer Bedeutung zu.

DFB.de: Warum engagiert sich der BVB so stark im Jugendbereich – zu Zeiten, da andere Klubs ihre U 23-Mannschaften vom Spielbetrieb abmelden?

Ricken: Auch andere Vereine investieren sehr viel, die Konkurrenzsituation im Jugendbereich wird immer größer. Unser klarer Anspruch ist, hier Spieler auszubilden, die am Ende auch in den Profibereich kommen. Das erhöht natürlich auch die Identifikation. Sowohl die der Spieler gegenüber dem Verein, als auch die der Fans mit der Mannschaft. Viele Fans wünschen sich eigene Jugendspieler im Verein, Spieler die im Idealfall seit Jahren im Jugendbereich des BVB spielen. Aktuell sind im Kader der U 19 zum Beispiel 14 Spieler, die sich seit mindestens sieben Jahren bei Borussia Dortmund entwickeln konnten.

DFB.de: Was ist für Sie ein Erfolgsindikator im Jugendbereich – eine gewonnene Meisterschaft oder ein Nachwuchsspieler, der den Sprung in den Profikader schafft?

Ricken: In erster Linie ist es wichtig, dass Spieler den Sprung in den Profikader schaffen. Aber auf dem Weg dahin sind gewonnene Meisterschaften sehr, sehr wichtig. Diese Siegermentalität erhöht die Möglichkeiten, ganz nach oben zu kommen. Wir wollen Spieler für den Profikader entwickeln, die hungrig auf Titel sind. Wenn es am Ende – wie zuletzt – zu einer Meisterschaft führt, ist das natürlich toll. Für den Verein und die Spieler. Diese Titel nimmt dir niemand mehr.

DFB.de: Wie schwer ist es, einen neuen Pulisic oder Ricken auszubilden?

Ricken: Am Ende geht es immer um die Bereitschaft des Spielers, sich zu entwickeln, zu lernen, alles anzunehmen, was wir hier anbieten. Das erhöht die Chancen, es zu schaffen. Wir bieten tolle Plätze, top ausgebildete Menschen, die sich um alles kümmern, die Jungs bei dieser Entwicklung bestmöglich fordern und fördern. Diese Eigenmotivation, sich immer auf einen neuen Level zu bringen, muss aus dem Spieler selbst herauskommen. Da sind wir bei Borussia Dortmund auf einem guten Weg, was auch die Einsätze von aktuell vier U 19-Spielern im Profikader zeigen.

[nb]

Lars Ricken arbeitet seit 2008 als Nachwuchskoordinator für Borussia Dortmund. In dieser Funktion hat der 40-Jährige maßgeblich an den jüngsten Erfolgen des BVB im Jugendbereich mitgewirkt. Vor dem Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München am Montag (ab 19.30 Uhr, live bei Sport1) spricht der A-Jugend-Meister von 1994, dreimaliger Deutsche Meister und Champions-League-Sieger von 1997 mit DFB.de über die Komplexität und Chancen der Talentförderung.

DFB.de: Herr Ricken, schon wieder steht eine Nachwuchsmannschaft des BVB in einem Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Verraten Sie uns das Geheimnis des Erfolgs?

Lars Ricken: Das eine Geheimnis gibt es nicht. Letztendlich geht es darum, dass wir ein familiäres Umfeld geschaffen haben, in dem sich die Spieler zu den im Rahmen ihrer Möglichkeiten besten Fußballern entwickeln können. Wir kategorisieren nicht in A-, B- oder C-Spieler, wir wollen aus jedem Spieler das Maximum herausholen. Das gleiche gilt auch für die Bildung, dass sie auch auf diesem Feld den bestmöglichen schulischen Abschluss erreichen. Gleichzeitig sind wir in unseren Ansprüchen an die Spieler sehr ambitioniert, wir fordern viel Leistung ein. Dabei erhalten die Spieler große Unterstützung von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Da sind wir aktuell hervorragend aufgestellt, alle Mitarbeiter im Nachwuchsleistungszentrum – seien es Trainer, Betreuer, Athletiktrainer, Physiotherapeuten, Sozialpädagogen – sind an der bestmöglichen Entwicklung der Spieler interessiert.

DFB.de: Wie komplex und kompliziert ist das Thema Nachwuchsförderung wirklich?

Ricken: Natürlich ist es sehr komplex. Auch weil die Jungs einerseits die bestmöglichen Fußballer werden wollen, andererseits wollen und sollen sie aber auch die beste schulische Ausbildung erlangen. Neben den Ligaspielen stehen ja auch noch Spiele in der Youth League, im DFB-Pokal sowie Lehrgänge und Länderspiele an. Dazu eben die Schule. Der Belastungssteuerung kommt dadurch immer größerer Bedeutung zu.

DFB.de: Warum engagiert sich der BVB so stark im Jugendbereich – zu Zeiten, da andere Klubs ihre U 23-Mannschaften vom Spielbetrieb abmelden?

Ricken: Auch andere Vereine investieren sehr viel, die Konkurrenzsituation im Jugendbereich wird immer größer. Unser klarer Anspruch ist, hier Spieler auszubilden, die am Ende auch in den Profibereich kommen. Das erhöht natürlich auch die Identifikation. Sowohl die der Spieler gegenüber dem Verein, als auch die der Fans mit der Mannschaft. Viele Fans wünschen sich eigene Jugendspieler im Verein, Spieler die im Idealfall seit Jahren im Jugendbereich des BVB spielen. Aktuell sind im Kader der U 19 zum Beispiel 14 Spieler, die sich seit mindestens sieben Jahren bei Borussia Dortmund entwickeln konnten.

DFB.de: Was ist für Sie ein Erfolgsindikator im Jugendbereich – eine gewonnene Meisterschaft oder ein Nachwuchsspieler, der den Sprung in den Profikader schafft?

Ricken: In erster Linie ist es wichtig, dass Spieler den Sprung in den Profikader schaffen. Aber auf dem Weg dahin sind gewonnene Meisterschaften sehr, sehr wichtig. Diese Siegermentalität erhöht die Möglichkeiten, ganz nach oben zu kommen. Wir wollen Spieler für den Profikader entwickeln, die hungrig auf Titel sind. Wenn es am Ende – wie zuletzt – zu einer Meisterschaft führt, ist das natürlich toll. Für den Verein und die Spieler. Diese Titel nimmt dir niemand mehr.

DFB.de: Wie schwer ist es, einen neuen Pulisic oder Ricken auszubilden?

Ricken: Am Ende geht es immer um die Bereitschaft des Spielers, sich zu entwickeln, zu lernen, alles anzunehmen, was wir hier anbieten. Das erhöht die Chancen, es zu schaffen. Wir bieten tolle Plätze, top ausgebildete Menschen, die sich um alles kümmern, die Jungs bei dieser Entwicklung bestmöglich fordern und fördern. Diese Eigenmotivation, sich immer auf einen neuen Level zu bringen, muss aus dem Spieler selbst herauskommen. Da sind wir bei Borussia Dortmund auf einem guten Weg, was auch die Einsätze von aktuell vier U 19-Spielern im Profikader zeigen.

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