Revanche und Premiere: Fakten zum Achtelfinale gegen Algerien

Ab jetzt kann jedes Spiel das letzte sein. Die deutsche Nationalmannschaft wird heute Abend im WM-Achtelfinale von Algerien herausgefordert. Los geht's um 22 Uhr MESZ, das ZDF überträgt live. DFB.de bietet die wichtigsten Fakten vor dem Anpfiff.

Der bisherige Weg: Deutschland ist als Erstplatzierter der Gruppe G ins Achtelfinale eingezogen. Das Team von Joachim Löw startete mit einem 4:0 gegen Portugal furios ins Turnier. Es folgte der 2:2-Kraftakt gegen Ghana, ehe im abschließenden Gruppenspiel ein 1:0 gegen die USA gelang. Das ergab in Summe sieben Punkte und 7:2 Tore.

Algerien belegte mit vier Punkten und 6:5 Toren den zweiten Platz in der Gruppe H. Ihren besten Auftritt hatten die Nordafrikaner im zweiten Gruppenspiel beim 4:2 über Südkorea. Zuvor hatten sie unglücklich mit 1:2 gegen Belgien verloren. Das 1:1 gegen Russland sicherte das überraschende Weiterkommen.

Direkte Duelle: Algerien gehört zu den wenigen Nationen, gegen die das deutsche Nationalteam eine negative Bilanz hat. Zwei Partien wurden bisher ausgetragen, beide endeten mit einer Niederlage für die DFB-Auswahl. Am Neujahrstag 1964 unterlag die damals von Sepp Herberger trainierte Elf in Algier mit 0:2. Schwerer wog das blamable 1:2 im ersten Gruppenspiel der WM 1982 in Spanien. Die Tore von Madjer und Belloumi verletzten die deutsche Fußballseele, der Treffer von Karl-Heinz Rummenigge war zu wenig.

Für die DFB-Auswahl war es die erste und bis heute einzige Auftaktniederlage bei einer WM – und gleichzeitig ein Weckruf. Die Mannschaft von Jupp Derwall kam noch weiter, lieferte sich im Halbfinale mit Frankreich eine der legendärsten Partien der WM-Geschichte (8:7 n.E., 3:3) und wurde Vizeweltmeister.

WM-Bilanz: Algerien nimmt nach 1982, 1986 und 2010 zum vierten Mal an einer WM-Endrunde teil. Erstmals hat der Afrikameister von 1990 die Vorrunde überstanden. Für Deutschland ist es bereits die 18. WM-Teilnahme, nur Brasilien war häufiger dabei. Auch in der ewigen WM-Tabelle liegt die DFB-Auswahl auf Platz zwei hinter den Brasilianern. Keine Mannschaft hat mehr WM-Spiele bestritten (102) als Deutschland, keine stand häufiger im Finale (siebenmal).

Achtelfinalbilanz: Neun Achtelfinalspiele hat die deutsche Mannschaft in ihrer WM-Historie bestritten, nur einmal blieb sie auf der Strecke. 1938 unterlag die Auswahl von Professor Otto Nerz der Schweiz im Wiederholungsspiel mit 2:4, nachdem der erste Vergleich 1:1 geendet hatte. Das einzige Achtelfinalduell gegen ein afrikanisches Team gab es 1986 in Mexiko. In der Gluthitze von Monterrey erlöste Lothar Matthäus das deutsche Team gegen Marokko in der 87. Minute und sorgte mit seinem Freistoß für das 1:0. Für Algerien ist es das erste WM-Achtelfinale seiner Fußballgeschichte.

WM-Qualifikation: Deutschland präsentierte sich in seiner Gruppe souverän. Nur beim 4:4 gegen Schweden verließ die Löw-Auswahl das Spielfeld nicht als Sieger. 28 Punkte und 36:10 Tore standen am Ende aus zehn Spielen zu Buche, womit Deutschland das torhungrigste Team der Europa-Qualifikation stellte.



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Ab jetzt kann jedes Spiel das letzte sein. Die deutsche Nationalmannschaft wird heute Abend im WM-Achtelfinale von Algerien herausgefordert. Los geht's um 22 Uhr MESZ, das ZDF überträgt live. DFB.de bietet die wichtigsten Fakten vor dem Anpfiff.

Der bisherige Weg: Deutschland ist als Erstplatzierter der Gruppe G ins Achtelfinale eingezogen. Das Team von Joachim Löw startete mit einem 4:0 gegen Portugal furios ins Turnier. Es folgte der 2:2-Kraftakt gegen Ghana, ehe im abschließenden Gruppenspiel ein 1:0 gegen die USA gelang. Das ergab in Summe sieben Punkte und 7:2 Tore.

Algerien belegte mit vier Punkten und 6:5 Toren den zweiten Platz in der Gruppe H. Ihren besten Auftritt hatten die Nordafrikaner im zweiten Gruppenspiel beim 4:2 über Südkorea. Zuvor hatten sie unglücklich mit 1:2 gegen Belgien verloren. Das 1:1 gegen Russland sicherte das überraschende Weiterkommen.

Direkte Duelle: Algerien gehört zu den wenigen Nationen, gegen die das deutsche Nationalteam eine negative Bilanz hat. Zwei Partien wurden bisher ausgetragen, beide endeten mit einer Niederlage für die DFB-Auswahl. Am Neujahrstag 1964 unterlag die damals von Sepp Herberger trainierte Elf in Algier mit 0:2. Schwerer wog das blamable 1:2 im ersten Gruppenspiel der WM 1982 in Spanien. Die Tore von Madjer und Belloumi verletzten die deutsche Fußballseele, der Treffer von Karl-Heinz Rummenigge war zu wenig.

Für die DFB-Auswahl war es die erste und bis heute einzige Auftaktniederlage bei einer WM – und gleichzeitig ein Weckruf. Die Mannschaft von Jupp Derwall kam noch weiter, lieferte sich im Halbfinale mit Frankreich eine der legendärsten Partien der WM-Geschichte (8:7 n.E., 3:3) und wurde Vizeweltmeister.

WM-Bilanz: Algerien nimmt nach 1982, 1986 und 2010 zum vierten Mal an einer WM-Endrunde teil. Erstmals hat der Afrikameister von 1990 die Vorrunde überstanden. Für Deutschland ist es bereits die 18. WM-Teilnahme, nur Brasilien war häufiger dabei. Auch in der ewigen WM-Tabelle liegt die DFB-Auswahl auf Platz zwei hinter den Brasilianern. Keine Mannschaft hat mehr WM-Spiele bestritten (102) als Deutschland, keine stand häufiger im Finale (siebenmal).

Achtelfinalbilanz: Neun Achtelfinalspiele hat die deutsche Mannschaft in ihrer WM-Historie bestritten, nur einmal blieb sie auf der Strecke. 1938 unterlag die Auswahl von Professor Otto Nerz der Schweiz im Wiederholungsspiel mit 2:4, nachdem der erste Vergleich 1:1 geendet hatte. Das einzige Achtelfinalduell gegen ein afrikanisches Team gab es 1986 in Mexiko. In der Gluthitze von Monterrey erlöste Lothar Matthäus das deutsche Team gegen Marokko in der 87. Minute und sorgte mit seinem Freistoß für das 1:0. Für Algerien ist es das erste WM-Achtelfinale seiner Fußballgeschichte.

WM-Qualifikation: Deutschland präsentierte sich in seiner Gruppe souverän. Nur beim 4:4 gegen Schweden verließ die Löw-Auswahl das Spielfeld nicht als Sieger. 28 Punkte und 36:10 Tore standen am Ende aus zehn Spielen zu Buche, womit Deutschland das torhungrigste Team der Europa-Qualifikation stellte.

Algerien ließ in der Gruppenphase Ruanda (4:0, 1:0), Benin (3:1, 3:1) und Mali (1:0, 1:2) deutlich hinter sich. Der Abstand zum Tabellenzweiten aus Mali betrug am Ende sieben Punkte. In den Entscheidungsspielen setzten sich die Algerier hauchdünn gegen Burkina Faso durch. Nach ihrem 1:0-Heimsieg unterlagen sie in Burkina Faso mit 2:3 und lösten nur wegen der mehr geschossenen Auswärtstore das Ticket nach Brasilien.

Rekordspieler: Lothar Matthäus hat Maßstäbe gesetzt. Er ist Deutschlands Rekordnationalspieler (150 Länderspiele), und er hält weltweit den WM-Rekord mit 25 Einsätzen. Die meisten WM-Partien im aktuellen DFB-Kader hat Miroslav Klose bestritten (21). Damit liegen international nur noch Matthäus und Paolo Maldini (23 Spiele) vor ihm. Insgesamt steht Klose bei 134 Länderspielen und damit in Deutschland auf Platz zwei hinter Matthäus. Für Klose ist es die vierte WM, Matthäus hat an fünf Weltmeisterschaften teilgenommen.

Die meisten Länderspiele für Algerien haben Lakhdar Belloumi (89) und Rabah Madjer bestritten (86), beides Torschützen beim 2:1-Triumph von 1982 gegen die Deutschen. Madjer führt zudem die algerische WM-Einsatzliste gemeinsam mit Mahmoud Guendouz und Faouzi Mansouri an (alle 6 Spiele). Erfahrenster Akteur im aktuellen WM-Kader ist Majid Bouguerra. Der 31 Jahre alte Abwehrspieler kommt bislang auf 64 Länderspiele.

Torjäger: Miroslav Klose bleibt auf Rekordjagd. Nach Gerd Müller hat er auch den Brasilianer Ronaldo eingeholt und dessen WM-Bestmarke (15 Tore) egalisiert. Mit seinem Treffer in der Vorrunde gegen Ghana hat Klose darüber hinaus als erster deutscher Stürmer die 70-Tore-Marke im Nationaltrikot geknackt.

Teamkollege Thomas Müller führte nach der Vorrunde zusammen mit dem Brasilianer Neymar und Argentiniens Lionel Messi die WM-Torschützenliste 2014 an. Alle haben vier Treffer aus drei Spielen auf dem Konto. Algeriens gefährlichster Stürmer ist Islam Slimani mit zwei WM-Toren. Seine Gesamtbilanz: 23 Länderspiele, 11 Tore. Zum algerischen Rekord von Abdelhafid Tasfaout, der bei 34 Treffern steht, ist es noch ein weiter Weg.

Trainer: Joachim Löw ist seit August 2006 Bundestrainer. Zuvor hatte er schon zwei Jahre für die deutsche Nationalmannschaft als Assistent unter Jürgen Klinsmann gearbeitet. Das 1:0 gegen die USA war Löws 73. Sieg im 108. Länderspiel. Seine aktuelle Bilanz bei Weltmeisterschaften: zehn Partien, sieben Siege, ein Unentschieden, zwei Niederlagen.

Löw erreichte mit der DFB-Auswahl das EM-Finale 2008 (0:1 gegen Spanien) und stand bei der WM 2010 (0:1 gegen Spanien) sowie der EURO 2012 (1:2 gegen Italien) im Halbfinale. Den VfB Stuttgart führte er 1997 zum DFB-Pokalsieg und 1998 ins Endspiel um den Europapokal der Pokalsieger. Als Spieler absolvierte Löw 52 Partien in der Bundesliga und erzielte dabei sieben Tore.

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Algeriens Trainer Vahid Halilhodzic spielte 15-mal für die jugoslawische Nationalmannschaft. Seine Trainerkarriere begann 1990 bei Velez Mostar. Der Bosnier arbeitete lange in Frankreich, trainierte dort zwischen 1998 und 2005 den OSC Lille, Stade Rennes und Paris St. Germain. Mit Paris wurde er französischer Pokalsieger. Mit Dinamo Zagreb gewann Halilhodzic 2011 das Double aus kroatischer Meisterschaft und Pokal.

In Algerien ist der streitbare 61-Jährige seit drei Jahren im Amt. Es ist seine zweite Station als Nationaltrainer. Mit der Elfenbeinküste hatte sich Valilhodzic für die WM 2010 in Südafrika qualifiziert, war aber wenige Monate vor Turnierbeginn überraschend entlassen worden.