Reus: "In der Rückrunde bei 100 Prozent"

Einen Auftritt der Extraklasse zeigte Marco Reus bei seinem Bundesliga-Startelfdebüt am 12. Spieltag. Beim 4:1-Erfolg von Borussia Dortmund über Borussia Mönchengladbach legte der umtriebige Nationalspieler seinen Mitspielern gleich dreimal den Ball zum Tor auf. Erst spitzelte er die Kugel vor dem Ausgleich in den Lauf von Pierre-Emerick Aubameyang (7. Minute), dann servierte er Ousmane Dembélé den Ball zum 3:1 (64.), ehe er nach einem starken Solo mit der Hacke erneut Aubameyang bediente (68.). Zweimal schoss er selbst aus aussichtsreicher Position, wurde aber jeweils geblockt. Sein Zauber-Hackentor in der 50. Minute war vom guten Schiedsrichter Marco Fritz wegen Abseits zurecht nicht anerkannt worden.

"Es ist fantastisch, wie Marco zurückgekehrt ist", sagte Trainer Thomas Tuchel beeindruckt von der Leistung des 27-Jährigen. Drei Vorlagen in einem Spiel – das ist auch für Reus eine Premiere in seinen nun 207 Bundesligaspielen. In der 78. Minute hatte Tuchel den erst seit Kurzem nach langer Leistenverletzung wiedergenesenen Kreativspieler vom Platz geholt. Die Zuschauer im ausverkauften Signal Iduna Park bedachten Dortmunds Nummer 11 mit tosendem Applaus.

Im Interview auf DFB.de spricht der Gefeierte über seine aufsteigende Formkurve, über den klaren Sieg gegen seinen Ex-Verein, das tolle Zusammenspiel der BVB-Offensive – mit 31 Treffern die beste der Liga – und über die bevorstehende Champions-League-Partie bei Real Madrid am kommenden Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und auf Sky).

Frage: Marco Reus, wie viel Spaß hat Ihnen dieses 4:1 gemacht? Von außen sah es nach großem Spaß aus, mit Pierre-Emerick Aubameyang und Ousmane Dembélé zusammen zu spielen.

Marco Reus: Von außen sieht das immer nach Spaß aus (lacht). Nee, wenn Gladbach länger das 1:0 hält, wird es schon auch ein anderes Spiel. Aber wir sind nach dem frühen Gegentor schnell zurückgekommen. Insgesamt war es wichtig, dass wir kompakt gestanden haben und die Kontinuität über 90 Minuten in das Spiel gebracht haben.

Frage: Sie haben Ihre Bundesliga-Startelfpremiere in dieser Saison gefeiert. Wie lief das Spiel aus Ihrer Sicht?

Reus: Dass wir ein frühes Gegentor gefressen haben, war natürlich nicht so gut. Dann haben wir zum Glück schnell das 1:1 und 2:1 gemacht. Wie gesagt: Wichtig war, dass wir kompakt gestanden haben, die Abwehr sehr hoch stand und dass wir das Feld eng halten konnten. So haben wir die Gladbacher nicht in ihr Kombinationsspiel kommen lassen. Mitte der ersten Halbzeit hatten wir dann die Kontrolle über das Spiel, und in der zweiten Halbzeit nach dem 3:1 auch.

Frage: In den letzten Spielen hat es oftmals gehakt, das sah gegen Mönchengladbach deutlich flüssiger aus. Warum hat es diesmal besser geklappt?

Reus: In der zweiten Halbzeit war es besser. Aber in der ersten Halbzeit war es schon nicht einfach. Gladbach ist eine gute Mannschaft, die spielerisch einfach saustark ist, vor allem mit Raffael, Stindl, Hazard und Dahoud. Sie spielen gute Kombinationen, bei denen es schwer ist, an den Ball zu kommen. Aber wir standen sehr hoch, das wollten wir auch, einfach um wenig Platz zu bieten und dann selber auf Konter zu spielen.

Frage: Wie bewerten Sie für sich persönlich Ihre beiden jüngsten Startelfeinsätze gegen Legia Warschau und Mönchengladbach mit zwei Treffern und sechs Torvorlagen?

Reus: Ich glaube, dass ich nach einem halben Jahr Verletzungspause noch ein paar Spiele brauche. Ich denke, ab der Rückrunde werde ich dann schon bei 100 Prozent sein. So braucht man einfach noch ein paar Spiele auf dem Niveau wie heute oder dann nächste Woche. Das ist schon wichtig.

Frage: Wie gut funktioniert es denn schon in der Offensive mit Ihren Kollegen im Angriff? Von außen betrachtet erst einmal ganz gut.

Reus: Ja. Wenn wir ein Tor schießen und in unseren Fluss kommen, dann sind wir schon sehr gut. Aber wir müssen einfach Kontinuität in unser Spiel bringen, defensiv vor allem in der Kompaktheit. Da sind wir gerade dabei. Das braucht ein bisschen Zeit, aber die Geduld haben wir.

Frage: Pierre-Emerick Aubameyang hat als BVB-Torjäger Nummer eins schon 15 Treffer in zwölf Bundesligaspielen erzielt. Wie wichtig ist er für Sie als kongenialer Partner?

Reus: Auba ist immer eine Anspielstation. Wir spielen jetzt schon ein bisschen länger zusammen und ich weiß, was Aubas Qualitäten sind. Von daher weiß ich immer, wie er läuft. Das klappt mal weniger, mal gut. Perfekt ist es noch nicht, aber so wie heute ganz in Ordnung.

Frage: Wie wichtig ist Aubameyang für den BVB? Ist er manchmal sogar zu wichtig?

Reus: Nein. Wir haben "Auba" damals geholt, weil er Tore schießen soll. Das macht er momentan wie ein Uhrwerk. Er arbeitet aber auch sehr viel für die Mannschaft. Das sagen wir ihm auch immer, dass er das tun muss, um auch sein Spiel zu verbessern und drin zu bleiben. Wenn er so weitermacht, steht ihm dieses Jahr nichts mehr im Wege.

Frage: War das gegen Gladbach aus BVB-Sicht in puncto Pressing und Gegenpressing im Vergleich zu den vorangegangenen Partien schon eine sehr starke Leistung?

Reus: Ja. Genau das ist es ja. Wenn wir kompakt stehen und die Abwehrreihe hoch steht, wie wir das auch in der Vergangenheit gemacht haben, dann ist es schwer, uns zu schlagen. Aber auch nur dann. Wenn wir fünf Prozent weniger geben, egal gegen wen, bekommen wir Probleme. Das war gegen Legia genauso. Von daher müssen wir genau da weitermachen, wo wir gegen Gladbach aufgehört haben.

Frage: Wird das am Mittwoch bei Real Madrid auch das Erfolgsrezept sein?

Reus: Das wird man sehen. Wir werden uns noch explizit mit Madrid auseinandersetzen. Sicherlich wird es ein Spiel auf hohem Niveau. Wie die taktische Ausrichtung aussieht, das werden wir dann noch sehen.

Aufgezeichnet von dfb.de

[tl]

Einen Auftritt der Extraklasse zeigte Marco Reus bei seinem Bundesliga-Startelfdebüt am 12. Spieltag. Beim 4:1-Erfolg von Borussia Dortmund über Borussia Mönchengladbach legte der umtriebige Nationalspieler seinen Mitspielern gleich dreimal den Ball zum Tor auf. Erst spitzelte er die Kugel vor dem Ausgleich in den Lauf von Pierre-Emerick Aubameyang (7. Minute), dann servierte er Ousmane Dembélé den Ball zum 3:1 (64.), ehe er nach einem starken Solo mit der Hacke erneut Aubameyang bediente (68.). Zweimal schoss er selbst aus aussichtsreicher Position, wurde aber jeweils geblockt. Sein Zauber-Hackentor in der 50. Minute war vom guten Schiedsrichter Marco Fritz wegen Abseits zurecht nicht anerkannt worden.

"Es ist fantastisch, wie Marco zurückgekehrt ist", sagte Trainer Thomas Tuchel beeindruckt von der Leistung des 27-Jährigen. Drei Vorlagen in einem Spiel – das ist auch für Reus eine Premiere in seinen nun 207 Bundesligaspielen. In der 78. Minute hatte Tuchel den erst seit Kurzem nach langer Leistenverletzung wiedergenesenen Kreativspieler vom Platz geholt. Die Zuschauer im ausverkauften Signal Iduna Park bedachten Dortmunds Nummer 11 mit tosendem Applaus.

Im Interview auf DFB.de spricht der Gefeierte über seine aufsteigende Formkurve, über den klaren Sieg gegen seinen Ex-Verein, das tolle Zusammenspiel der BVB-Offensive – mit 31 Treffern die beste der Liga – und über die bevorstehende Champions-League-Partie bei Real Madrid am kommenden Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und auf Sky).

Frage: Marco Reus, wie viel Spaß hat Ihnen dieses 4:1 gemacht? Von außen sah es nach großem Spaß aus, mit Pierre-Emerick Aubameyang und Ousmane Dembélé zusammen zu spielen.

Marco Reus: Von außen sieht das immer nach Spaß aus (lacht). Nee, wenn Gladbach länger das 1:0 hält, wird es schon auch ein anderes Spiel. Aber wir sind nach dem frühen Gegentor schnell zurückgekommen. Insgesamt war es wichtig, dass wir kompakt gestanden haben und die Kontinuität über 90 Minuten in das Spiel gebracht haben.

Frage: Sie haben Ihre Bundesliga-Startelfpremiere in dieser Saison gefeiert. Wie lief das Spiel aus Ihrer Sicht?

Reus: Dass wir ein frühes Gegentor gefressen haben, war natürlich nicht so gut. Dann haben wir zum Glück schnell das 1:1 und 2:1 gemacht. Wie gesagt: Wichtig war, dass wir kompakt gestanden haben, die Abwehr sehr hoch stand und dass wir das Feld eng halten konnten. So haben wir die Gladbacher nicht in ihr Kombinationsspiel kommen lassen. Mitte der ersten Halbzeit hatten wir dann die Kontrolle über das Spiel, und in der zweiten Halbzeit nach dem 3:1 auch.

Frage: In den letzten Spielen hat es oftmals gehakt, das sah gegen Mönchengladbach deutlich flüssiger aus. Warum hat es diesmal besser geklappt?

Reus: In der zweiten Halbzeit war es besser. Aber in der ersten Halbzeit war es schon nicht einfach. Gladbach ist eine gute Mannschaft, die spielerisch einfach saustark ist, vor allem mit Raffael, Stindl, Hazard und Dahoud. Sie spielen gute Kombinationen, bei denen es schwer ist, an den Ball zu kommen. Aber wir standen sehr hoch, das wollten wir auch, einfach um wenig Platz zu bieten und dann selber auf Konter zu spielen.

Frage: Wie bewerten Sie für sich persönlich Ihre beiden jüngsten Startelfeinsätze gegen Legia Warschau und Mönchengladbach mit zwei Treffern und sechs Torvorlagen?

Reus: Ich glaube, dass ich nach einem halben Jahr Verletzungspause noch ein paar Spiele brauche. Ich denke, ab der Rückrunde werde ich dann schon bei 100 Prozent sein. So braucht man einfach noch ein paar Spiele auf dem Niveau wie heute oder dann nächste Woche. Das ist schon wichtig.

Frage: Wie gut funktioniert es denn schon in der Offensive mit Ihren Kollegen im Angriff? Von außen betrachtet erst einmal ganz gut.

Reus: Ja. Wenn wir ein Tor schießen und in unseren Fluss kommen, dann sind wir schon sehr gut. Aber wir müssen einfach Kontinuität in unser Spiel bringen, defensiv vor allem in der Kompaktheit. Da sind wir gerade dabei. Das braucht ein bisschen Zeit, aber die Geduld haben wir.

Frage: Pierre-Emerick Aubameyang hat als BVB-Torjäger Nummer eins schon 15 Treffer in zwölf Bundesligaspielen erzielt. Wie wichtig ist er für Sie als kongenialer Partner?

Reus: Auba ist immer eine Anspielstation. Wir spielen jetzt schon ein bisschen länger zusammen und ich weiß, was Aubas Qualitäten sind. Von daher weiß ich immer, wie er läuft. Das klappt mal weniger, mal gut. Perfekt ist es noch nicht, aber so wie heute ganz in Ordnung.

Frage: Wie wichtig ist Aubameyang für den BVB? Ist er manchmal sogar zu wichtig?

Reus: Nein. Wir haben "Auba" damals geholt, weil er Tore schießen soll. Das macht er momentan wie ein Uhrwerk. Er arbeitet aber auch sehr viel für die Mannschaft. Das sagen wir ihm auch immer, dass er das tun muss, um auch sein Spiel zu verbessern und drin zu bleiben. Wenn er so weitermacht, steht ihm dieses Jahr nichts mehr im Wege.

Frage: War das gegen Gladbach aus BVB-Sicht in puncto Pressing und Gegenpressing im Vergleich zu den vorangegangenen Partien schon eine sehr starke Leistung?

Reus: Ja. Genau das ist es ja. Wenn wir kompakt stehen und die Abwehrreihe hoch steht, wie wir das auch in der Vergangenheit gemacht haben, dann ist es schwer, uns zu schlagen. Aber auch nur dann. Wenn wir fünf Prozent weniger geben, egal gegen wen, bekommen wir Probleme. Das war gegen Legia genauso. Von daher müssen wir genau da weitermachen, wo wir gegen Gladbach aufgehört haben.

Frage: Wird das am Mittwoch bei Real Madrid auch das Erfolgsrezept sein?

Reus: Das wird man sehen. Wir werden uns noch explizit mit Madrid auseinandersetzen. Sicherlich wird es ein Spiel auf hohem Niveau. Wie die taktische Ausrichtung aussieht, das werden wir dann noch sehen.

Aufgezeichnet von dfb.de

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