Rekordtrainer Peter Vollmann: "Bis keiner mehr anruft"

Peter Vollmann steht kurz vor einem neuen Meilenstein seiner Karriere. Der Trainer des VfR Aalen bestreitet am Samstag (ab 14 Uhr, live bei Telekom Sport) bei seinem Ex-Verein SC Fortuna Köln sein 200. Spiel an der Seitenlinie in der 3. Liga. Mehr Drittliga-Partien hat kein anderer Trainer auf dem Konto. Auf Rang zwei liegt nach wie vor Frank Schmidt vom aktuellen Zweitligisten 1. FC Heidenheim (190 Spiele mit dem FCH in Liga drei). Vollmann, der im Dezember seinen 60. Geburtstag feiert, trainierte in der 3. Liga neben Aalen auch schon den FC Hansa Rostock, mit dem er in die 2. Bundesliga aufstieg, und den SV Wehen Wiesbaden.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Peter Vollmann mit Thomas Ziehn über sein Jubiläumsspiel zum Saisonstart, die abgeschlossene Insolvenz beim VfR und Politik.

DFB.de: Ihre 200. Partie als Trainer in der 3. Liga steht ausgerechnet am 1. Spieltag der Saison 2017/2018 an. Aufgeregt, Herr Vollmann?

Peter Vollmann: Ich bin vor jedem Pflichtspiel angespannt und aufgeregt. Mit der Anzahl der Partien nimmt das bei mir auch nicht ab. Man denkt zum Beispiel immer darüber nach, ob man sich bestmöglich vorbereitet hat.

DFB.de: Was bedeutet Ihnen die Rekordmarke, die so schnell erst einmal kein anderer Trainer erreichen wird?

Vollmann: Darüber freue ich mich sehr. Ich sehe es als Auszeichnung, über einen so langen Zeitraum im Profibereich arbeiten zu können. Als Trainer tätig zu sein, ist für mich ein Privileg. Dieser Beruf hat schöne Seiten, allerdings auch Schattenseiten, die mitunter sehr extrem sein können.

DFB.de: Steht die Mannschaft jetzt am Samstag in Köln ganz besonders unter Druck, damit Ihr Jubiläumsspiel nicht verloren geht?

Vollmann: Das würde ich nicht sagen. Wir alle wollen einen erfolgreichen Start hinlegen. Das ist das Entscheidende.

DFB.de: Welche Bedeutung hat der Auftakt in die Saison?

Vollmann: Es ist wichtig, sich gleich ein gutes Gefühl zu holen und nicht mit einer Niederlage zu starten. Keiner weiß so richtig, wo er steht und was er vom anderen halten soll. Vorbereitungsspiele können den richtigen Wettkampf, in dem es um Punkte geht, auch nie vollständig simulieren.

DFB.de: Wohin soll der Weg mit dem VfR in dieser Spielzeit gehen?

Vollmann: Wir wollen so schnell wie möglich die Marke von 45 Punkten erreichen. Damit würden wir eine weitere Saison in der 3. Liga und auch die Arbeitsplätze aller Mitarbeiter beim VfR sichern. Nach dem Abschluss der Insolvenz ist es entscheidend, dass wir uns auf allen Ebenen stabilisieren.

DFB.de: Einige Ihrer Trainerkollegen trauen Ihrer Mannschaft allerdings auch einen Spitzenplatz zu.

Vollmann: Die vergangene Saison ist für uns sportlich maximal gut gelaufen. Wir hatten vor allem kaum mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Man darf nicht vergessen, dass wir nur 18 Feldspieler im Kader haben. Gibt es Probleme mit Verletzungen oder Sperren, wird es eng. Deshalb tun wir gut daran, mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu bleiben und uns nicht mit irgendwelchen Wunschprognosen zu beschäftigen.



Peter Vollmann steht kurz vor einem neuen Meilenstein seiner Karriere. Der Trainer des VfR Aalen bestreitet am Samstag (ab 14 Uhr, live bei Telekom Sport) bei seinem Ex-Verein SC Fortuna Köln sein 200. Spiel an der Seitenlinie in der 3. Liga. Mehr Drittliga-Partien hat kein anderer Trainer auf dem Konto. Auf Rang zwei liegt nach wie vor Frank Schmidt vom aktuellen Zweitligisten 1. FC Heidenheim (190 Spiele mit dem FCH in Liga drei). Vollmann, der im Dezember seinen 60. Geburtstag feiert, trainierte in der 3. Liga neben Aalen auch schon den FC Hansa Rostock, mit dem er in die 2. Bundesliga aufstieg, und den SV Wehen Wiesbaden.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Peter Vollmann mit Thomas Ziehn über sein Jubiläumsspiel zum Saisonstart, die abgeschlossene Insolvenz beim VfR und Politik.

DFB.de: Ihre 200. Partie als Trainer in der 3. Liga steht ausgerechnet am 1. Spieltag der Saison 2017/2018 an. Aufgeregt, Herr Vollmann?

Peter Vollmann: Ich bin vor jedem Pflichtspiel angespannt und aufgeregt. Mit der Anzahl der Partien nimmt das bei mir auch nicht ab. Man denkt zum Beispiel immer darüber nach, ob man sich bestmöglich vorbereitet hat.

DFB.de: Was bedeutet Ihnen die Rekordmarke, die so schnell erst einmal kein anderer Trainer erreichen wird?

Vollmann: Darüber freue ich mich sehr. Ich sehe es als Auszeichnung, über einen so langen Zeitraum im Profibereich arbeiten zu können. Als Trainer tätig zu sein, ist für mich ein Privileg. Dieser Beruf hat schöne Seiten, allerdings auch Schattenseiten, die mitunter sehr extrem sein können.

DFB.de: Steht die Mannschaft jetzt am Samstag in Köln ganz besonders unter Druck, damit Ihr Jubiläumsspiel nicht verloren geht?

Vollmann: Das würde ich nicht sagen. Wir alle wollen einen erfolgreichen Start hinlegen. Das ist das Entscheidende.

DFB.de: Welche Bedeutung hat der Auftakt in die Saison?

Vollmann: Es ist wichtig, sich gleich ein gutes Gefühl zu holen und nicht mit einer Niederlage zu starten. Keiner weiß so richtig, wo er steht und was er vom anderen halten soll. Vorbereitungsspiele können den richtigen Wettkampf, in dem es um Punkte geht, auch nie vollständig simulieren.

DFB.de: Wohin soll der Weg mit dem VfR in dieser Spielzeit gehen?

Vollmann: Wir wollen so schnell wie möglich die Marke von 45 Punkten erreichen. Damit würden wir eine weitere Saison in der 3. Liga und auch die Arbeitsplätze aller Mitarbeiter beim VfR sichern. Nach dem Abschluss der Insolvenz ist es entscheidend, dass wir uns auf allen Ebenen stabilisieren.

DFB.de: Einige Ihrer Trainerkollegen trauen Ihrer Mannschaft allerdings auch einen Spitzenplatz zu.

Vollmann: Die vergangene Saison ist für uns sportlich maximal gut gelaufen. Wir hatten vor allem kaum mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Man darf nicht vergessen, dass wir nur 18 Feldspieler im Kader haben. Gibt es Probleme mit Verletzungen oder Sperren, wird es eng. Deshalb tun wir gut daran, mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu bleiben und uns nicht mit irgendwelchen Wunschprognosen zu beschäftigen.

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DFB.de: Sehen Sie Ihre Mannschaft im Vergleich zur Vorsaison besser aufgestellt?

Vollmann: Wir haben versucht, die Stammelf zu halten. Mit Ausnahme von Fabian Menig, der jetzt für Preußen Münster am Ball ist, haben wir das auch geschafft. Unser Ziel war es außerdem, uns auf den anderen Positionen individuell zu verbessern - immer mit Blick auf unseren Etat. Ich finde, das ist uns gelungen.

DFB.de: Besonders im Offensivbereich haben Sie neue Spieler geholt. Gibt es einen speziellen Grund dafür?

Vollmann: Zum einen hatten uns mehrere Offensivspieler verlassen. Zum anderen waren wir in der vergangenen Saison auf den Außenbahnen und im Sturmzentrum zumindest nicht optimal aufgestellt und wollten diese Schwachstellen ausmerzen.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit dem Verlauf der Vorbereitung?

Vollmann: Im Großen und Ganzen hat es gepasst. Wir sind von Verletzungen verschont geblieben, alle haben gut mitgezogen. Wir fühlen uns gut und gehen optimistisch in die Saison. Was das wert ist, werden wir nach den ersten drei Spieltagen sehen.

DFB.de: Ist es auch sportlich eine Erleichterung, dass das Insolvenzverfahren schnell abgeschlossen werden konnte?

Vollmann: In der vergangenen Saison war das schon eine zusätzliche Belastung. Ich finde es wichtig, dass wir alle das gut in Erinnerung behalten. Es hilft, Situationen richtig einzuschätzen. Wir wollen und müssen mit beiden Beinen fest auf dem Boden verankert bleiben, damit so etwas nicht noch einmal vorkommt.

DFB.de: Ende des Jahres steht noch ein weiteres Jubiläum an. Am 22. Dezember werden Sie 60 Jahre alt. Ist das für Sie nur eine Zahl?

Vollmann: Ich richte den Blick schon manchmal zurück - nicht nur auf den Fußball, sondern auch über den Tellerrand hinaus. Wenn man sich vorstellt, was für dramatische Dinge in der Welt in den vergangenen Jahrzehnten passiert sind, ist das schon außergewöhnlich. Ich bin politisch sehr interessiert und auch engagiert. Dass die Politik nur reagiert, wenn etwas passiert, finde ich bedenklich. Was ich vermisse, ist ein langfristiger Plan.

DFB.de: Wie lange werden Sie die Fans an der Seitenlinie sehen?

Vollmann: Ich habe immer gesagt, dass ich so lange im Geschäft bleibe, bis keiner mehr anruft und fragt, ob ich irgendwo Trainer sein möchte.

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