Rekordsaison: Zuschauerschnitt steigt um 277 Prozent

Ein neuer Zuschauerrekord nach nicht einmal der Hälfte der Spiele, ein Spitzenreiter ohne Punktverlust und ein sechsmaliger Deutscher Meister als siegloses Schlusslicht: Schon bis zur Winterpause der Saison 2022/2023 hatte die FLYERALARM Frauen-Bundesliga jede Menge zu bieten. Besonders sticht die riesige Fan-Resonanz heraus: Zu den bisherigen 60 Partien kamen exakt 183.477 Zuschauer*innen. Damit wurde die bisherige Bestmarke aus der (gesamten) Spielzeit 2013/2014 schon jetzt um mehr als 10.000 Besucher*innen übertroffen. DFB.de wirft zur Winterpause den Blick auf interessante Zahlen und Fakten aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga.

Mehr als 3000 Fans pro Partie: Zwar hatte es für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg bei der Europameisterschaft im Sommer in England ganz knapp nicht zum ganz großen Wurf gereicht. Nach einem 1:2 im Endspiel gegen die Gastgeberinnen stand jedoch ein hervorragender Rang zwei zu Buche. Während des gesamten Turniers begeisterte die DFB-Auswahl mit ihrem Auftreten auf und neben dem Platz. Das Team löste damit einen Boom aus, der nun mitverantwortlich für die frühzeitige Besucher*innen-Bestmarke von 183.477 Zuschauer*innen an den ersten zehn Spieltagen der FLYERALARM Frauen-Bundesliga ist. Im Schnitt besuchten 3058 Fans pro Partie die insgesamt 60 Begegnungen. Zum Vergleich: In der bisherigen Rekordsaison 2013/2014 waren es nach 22 Runden insgesamt 173.438 Fans (Schnitt: 1314), in der Vorsaison 2021/2022 zum Abschluss 107.071 (811). Damit stieg der Zuschauerschnitt im Vergleich zur abgelaufenen Spielzeit um satte 277,06 Prozent.

Drei Partien knacken 20.000er-Marke: Drei Partien in dieser Spielzeit sahen sogar mehr als 20.000 Zuschauer*innen. Den Rekord für eine Partie in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga stellte direkt am 1. Spieltag das Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Vizemeister FC Bayern München auf. Das torlose Remis sahen 23.200 Besucher*innen im Deutsche Bank Park. Das Heimspiel von Meister und DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg gegen Vizemeister FC Bayern München (2:1) verfolgten in der Volkswagen Arena 21.287 Fans, bei der Partie SV Werder Bremen gegen den SC Freiburg (1:2) waren 20.417 Zuschauer*innen im wohninvest WESERSTADION dabei. Auch die Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt (5:0 vor 14.027 Besucher*innen) lag noch über der vorherigen Bestmarke, die vom 22. und letzten Spieltag der Saison 2013/2014 stammte. Damals hatten am 8. Juni 2014 exakt 12.464 Zuschauer*innen den 2:1-Heimsieg des VfL Wolfsburg gegen den damaligen 1. FFC Frankfurt im Stadion am Elsterweg und damit den Titelgewinn der "Wölfinnen" um Last-Minute-Torschützin Alexandra Popp gesehen.

Nur Siege für VfL Wolfsburg im Kalenderjahr 2022

Wolfsburg kann "perfekte" Saison schaffen: Den Rekord für die höchste Punktzahl in einer Saison hält nach wie vor und seit der Saison 2004/2005 der 1. FFC Frankfurt, der seit Sommer 2020 als Eintracht Frankfurt an den Start geht. Die Hessinnen hatten sich damals die Meisterschaft mit 63 von 66 möglichen Punkten gesichert. Bis zur "perfekten" Saison fehlte nicht viel. Die ersten 19 Begegnungen hatten die Hessinnen allesamt für sich entschieden. Erst im 20. Saisonspiel setzte es mit dem 1:2 gegen den FCR 2001 Duisburg (heute: MSV Duisburg) die erste und einzige Niederlage. Für den aktuellen Spitzenreiter VfL Wolfsburg ist eine komplette Saison ohne Punktverlust nach wie vor möglich. Die Mannschaft von VfL-Trainer Tommy Stroot gewann die ersten zehn Spiele allesamt. Damit ist Wolfsburg in der Meisterschaft bereits Bemerkenswertes gelungen. Im Kalenderjahr 2022 entschied der VfL nämlich alle 21 Liga-Spiele für sich. Auch im DFB-Pokal gab sich das Team erneut keine Blöße und verlängerte die einmalige Erfolgsserie auf 42 Spiele ohne Niederlage (acht Pokalsiege in Serie). Schon in der Bundesliga-Spielzeit 2020/2021 war der VfL Wolfsburg dem Frankfurter Punkterekord recht nah gekommen. Das Team aus der Autostadt gewann den Titel ungeschlagen mit 62 Zählern. Die einzigen Punktverluste gab es in den beiden Duellen mit dem FC Bayern München (1:1 und 0:0).

Ein "Urgestein" muss zittern: Seit mehr als 28 Jahren ist der 1. FFC Turbine Potsdam, der schon zu DDR-Zeiten sechsmal Meister war, ununterbrochen erstklassig. Zwei Europapokalsiege, sechs Meisterschaften und drei DFB-Pokalsiege stehen in der Bilanz. Noch in der vergangenen Spielzeit verpassten die Brandenburgerinnen die Qualifikation für die Champions League als Tabellenvierter nur knapp. In dieser Saison läuft es für Potsdam nach einem großen personellen Umbruch im Kader jedoch alles andere als nach Plan. Mit lediglich einem Zähler aus zehn Partien ist ein "Urgestein" der höchsten deutschen Frauen-Spielklasse siegloses Tabellenschlusslicht. Der Rückstand des Traditionsvereins auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt bereits neun Punkte. Für die auch finanziell nicht auf Rosen gebetteten Potsdamerinnen wird es also ein weiter Weg, um den ersten Abstieg der Vereinsgeschichte aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga noch zu verhindern.

Bremen und Potsdam warten auf ersten Sieg

Frankfurt in Lauerstellung: Der Deutsche Meister heißt seit 2013 entweder VfL Wolfsburg (sieben Titel seitdem) oder FC Bayern München (drei Meisterschaften in diesem Zeitraum). Auch diesmal spricht viel dafür, dass sich diese Serie weiter verlängert. Wolfsburg führt die Tabelle mit optimalen 30 Punkten an, der FC Bayern (25) ist mit fünf Zählern weniger auf dem Konto Tabellenzweiter. Weitere zwei Punkte zurück liegt Eintracht Frankfurt (23) in Lauerstellung und hätte nach aktuellem Stand die Teilnahme an der Qualifikation für die UEFA Women's Champions League sicher. Der viertplatzierte SC Freiburg (19) und die TSG Hoffenheim (17) weisen bereits einen größeren Rückstand auf. Neben Schlusslicht 1. FFC Turbine Potsdam (ein Punkt) belegt auch der ebenfalls noch sieglose SV Werder Bremen (vier Zähler) einen Abstiegsplatz. Aufsteiger MSV Duisburg, die SGS Essen und der 1. FC Köln sammelten jeweils zehn Punkte und damit sechs Zähler mehr als die Bremerinnen, sind aber noch nicht auf der sicheren Seite. Auch Neuling SV Meppen und Bayer 04 Leverkusen (jeweils zwölf) müssen zumindest ein wachsames Auge nach unten richten.

Bayern-Defensive top: Der VfL Wolfsburg hat nicht nur die meisten Punkte auf dem Konto, sondern als einzige Mannschaft auch mehr als 30 Tore erzielt. Exakt 35 Treffer und damit 3,5 Treffer im Schnitt pro Spiel stehen für den Ligaprimus auf der Habenseite. Dagegen bedeuten fünf kassierte Treffer "nur" den zweitbesten Wert aller Mannschaften. Besser ist in dieser Statistik der Tabellenzweite FC Bayern München, der in seinen zehn Begegnungen lediglich drei Gegentore zuließ, zwei davon beim 1:2 im direkten Duell mit dem VfL. Dem FCB gelangen außerdem die zweitmeisten Tore (26). Die wenigsten Treffer (fünf) und die meisten Gegentore (28) stehen in der Bilanz von Schlusslicht 1. FFC Turbine Potsdam.

Pajor und Minge führen Torjägerinnenliste an

Schüller und Popp als Verfolgerinnen: Große Spannung verspricht das Rennen um den Titel der Torschützenkönigin. Ewa Pajor vom VfL Wolfsburg und Janina Minge vom SC Freiburg liegen mit jeweils acht Treffern gleichauf an der Spitze. Dahinter lauern Titelverteidigerin Lea Schüller vom FC Bayern München und DFB-Kapitänin Alexandra Popp vom VfL Wolfsburg mit je sechs Toren. Schüller war in der abgelaufenen Saison mit insgesamt 16 Treffern die Nummer eins und wurde auch zur "Fußballerin des Jahres" gewählt. Pajor konnte sich den Titel der besten Torschützin bereits in der Saison 2018/2019 sichern. Damals waren der polnischen Auswahlspielerin 24 Treffer geglückt.

SGS Essen an deutlichsten Ergebnissen beteiligt: Die höchsten Siege bis zur Winterpause schafften nicht die Titelaspiranten, sondern Bayer 04 Leverkusen und die SGS Essen. Im Heimspiel gegen die SGS gelang Bayer 04 am 6. Spieltag ein 6:0-Kantersieg. Die Essenerinnen gewannen dafür ihr Derby beim Reviernachbarn MSV Duisburg am 10. Spieltag ebenfalls 6:0 und verabschiedeten sich mit dem höchsten Auswärtssieg im bisherigen Saisonverlauf in die Winterpause.

Fair geht vor: Doublesieger VfL Wolfsburg liegt auch in der Fairplay-Wertung an der Spitze. Gerade einmal vier Gelbe Karten kassierte der Spitzenreiter in zehn Partien, blieb außerdem (wie noch sieben weitere Teams) ohne Platzverweis. Zum Vergleich: Spielerinnen von Bayer 04 Leverkusen und des SV Werder Bremen wurden bislang insgesamt 20-mal verwarnt. Bereits ihre erste Gelbsperre (nach fünf Verwarnungen) mussten die englische Europameisterin Georgia Stanway (FC Bayern München) und Lina Hausicke (SV Werder Bremen) absitzen. Der 1. FFC Turbine Potsdam beendete als einzige Mannschaft schon zwei Spiele in Unterzahl. Torhüterin Vanessa Fischer (Rote Karte) und Jennifer Cramer (Gelb-Rot) wurden vorzeitig unter die Dusche geschickt. Insgesamt gab es erst fünf Platzverweise (dreimal Rot, zweimal Gelb-Rot).

Maria-Luisa Grohs hält Kasten achtmal sauber

Beim FC Bayern steht die "Null": Maria-Luisa Grohs, Torhüterin des FC Bayern München, kassierte bis zur Winterpause nicht nur die wenigsten Gegentreffer (drei). Die FCB-Defensive um die 21 Jahre alte Torhüterin spielte auch am häufigsten zu Null. In acht von zehn Begegnungen musste Grohs den Ball gar nicht aus dem Netz holen. Nur im Spiel beim Dauerkonkurrenten VfL Wolfsburg (1:2) und in der Partie gegen den Aufsteiger SV Meppen (3:1) gab es Gegentreffer. Nationaltorhüterin Merle Frohms vom VfL Wolfsburg blieb in der Meisterschaft sechsmal ohne Gegentor, Stina Johannes von Eintracht Frankfurt fünfmal.

Drei Teams daheim noch ungeschlagen: Dass der verlustpunktfreie Tabellenführer VfL Wolfsburg auch in der Heimtabelle weit vorne zu finden ist, dürfte keine Überraschung sein. Sechs Siege und 24:2 Tore weisen die "Wölfinnen" nach sechs Begegnungen vor eigenem Publikum auf. Dahinter liegt Eintracht Frankfurt mit fünf Siegen, einem Remis und 12:3 Toren nach sechs Auftritten. Die dritte Mannschaft, die in Heimspielen noch keine Niederlage hinnehmen musste, ist der FC Bayern München, der aus allerdings erst fünf Auftritten im heimischen Stadion optimale 15 Zähler bei 14:1 Treffern einfuhr. Der SV Werder Bremen (drei Remis aus fünf Spielen) blieb ebenso ohne Heimsieg wie der 1. FFC Turbine Potsdam, der nach erst vier Partien im Karl-Liebknecht-Stadion sogar noch auf den ersten Heimpunkt wartet. Schlusslicht im Auswärtstableau ist der 1. FC Köln mit fünf Niederlagen aus fünf Begegnungen. Das heißt: Seine zehn Zähler sammelte der "Effzeh" allesamt im eigenen Stadion. Je einen Auswärtspunkt holten der SV Werder Bremen und Turbine Potsdam. Erfolgreichstes Team in der Fremde ist Wolfsburg (vier Siege aus vier Spielen) vor Bayern München, SC Freiburg und TSG Hoffenheim (alle zehn Punkte aus fünf Partien).

Anfang Februar geht es weiter: Die Winterpause in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga endet Anfang Februar. Zum Auftakt des 11. Spieltages kommt es am Freitag, 3. Februar (ab 19.15 Uhr), zum Westduell zwischen der SGS Essen und dem 1. FC Köln. Neben MagentaSport ist auch Eurosport live auf Sendung. Einen Tag später am Samstag, 4. Februar (ab 14 Uhr, live im Stream auf sportschau.de), folgt das Gastspiel von Spitzenreiter VfL Wolfsburg beim SC Freiburg. Am Sonntag, 5. Februar (jeweils ab 13 Uhr), kommt es dann zu den Duellen TSG Hoffenheim gegen den MSV Duisburg sowie 1. FFC Turbine Potsdam gegen den FC Bayern München. Ab 16 Uhr stehen sich Bayer 04 Leverkusen und der SV Werder Bremen sowie der SV Meppen und Eintracht Frankfurt gegenüber. Es ist der abschließende Spieltag der Hinserie. Der VfL Wolfsburg steht bei fünf Punkten Vorsprung bereits zuvor als inoffizieller Herbstmeister fest.

[mspw]

Ein neuer Zuschauerrekord nach nicht einmal der Hälfte der Spiele, ein Spitzenreiter ohne Punktverlust und ein sechsmaliger Deutscher Meister als siegloses Schlusslicht: Schon bis zur Winterpause der Saison 2022/2023 hatte die FLYERALARM Frauen-Bundesliga jede Menge zu bieten. Besonders sticht die riesige Fan-Resonanz heraus: Zu den bisherigen 60 Partien kamen exakt 183.477 Zuschauer*innen. Damit wurde die bisherige Bestmarke aus der (gesamten) Spielzeit 2013/2014 schon jetzt um mehr als 10.000 Besucher*innen übertroffen. DFB.de wirft zur Winterpause den Blick auf interessante Zahlen und Fakten aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga.

Mehr als 3000 Fans pro Partie: Zwar hatte es für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg bei der Europameisterschaft im Sommer in England ganz knapp nicht zum ganz großen Wurf gereicht. Nach einem 1:2 im Endspiel gegen die Gastgeberinnen stand jedoch ein hervorragender Rang zwei zu Buche. Während des gesamten Turniers begeisterte die DFB-Auswahl mit ihrem Auftreten auf und neben dem Platz. Das Team löste damit einen Boom aus, der nun mitverantwortlich für die frühzeitige Besucher*innen-Bestmarke von 183.477 Zuschauer*innen an den ersten zehn Spieltagen der FLYERALARM Frauen-Bundesliga ist. Im Schnitt besuchten 3058 Fans pro Partie die insgesamt 60 Begegnungen. Zum Vergleich: In der bisherigen Rekordsaison 2013/2014 waren es nach 22 Runden insgesamt 173.438 Fans (Schnitt: 1314), in der Vorsaison 2021/2022 zum Abschluss 107.071 (811). Damit stieg der Zuschauerschnitt im Vergleich zur abgelaufenen Spielzeit um satte 277,06 Prozent.

Drei Partien knacken 20.000er-Marke: Drei Partien in dieser Spielzeit sahen sogar mehr als 20.000 Zuschauer*innen. Den Rekord für eine Partie in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga stellte direkt am 1. Spieltag das Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Vizemeister FC Bayern München auf. Das torlose Remis sahen 23.200 Besucher*innen im Deutsche Bank Park. Das Heimspiel von Meister und DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg gegen Vizemeister FC Bayern München (2:1) verfolgten in der Volkswagen Arena 21.287 Fans, bei der Partie SV Werder Bremen gegen den SC Freiburg (1:2) waren 20.417 Zuschauer*innen im wohninvest WESERSTADION dabei. Auch die Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt (5:0 vor 14.027 Besucher*innen) lag noch über der vorherigen Bestmarke, die vom 22. und letzten Spieltag der Saison 2013/2014 stammte. Damals hatten am 8. Juni 2014 exakt 12.464 Zuschauer*innen den 2:1-Heimsieg des VfL Wolfsburg gegen den damaligen 1. FFC Frankfurt im Stadion am Elsterweg und damit den Titelgewinn der "Wölfinnen" um Last-Minute-Torschützin Alexandra Popp gesehen.

Nur Siege für VfL Wolfsburg im Kalenderjahr 2022

Wolfsburg kann "perfekte" Saison schaffen: Den Rekord für die höchste Punktzahl in einer Saison hält nach wie vor und seit der Saison 2004/2005 der 1. FFC Frankfurt, der seit Sommer 2020 als Eintracht Frankfurt an den Start geht. Die Hessinnen hatten sich damals die Meisterschaft mit 63 von 66 möglichen Punkten gesichert. Bis zur "perfekten" Saison fehlte nicht viel. Die ersten 19 Begegnungen hatten die Hessinnen allesamt für sich entschieden. Erst im 20. Saisonspiel setzte es mit dem 1:2 gegen den FCR 2001 Duisburg (heute: MSV Duisburg) die erste und einzige Niederlage. Für den aktuellen Spitzenreiter VfL Wolfsburg ist eine komplette Saison ohne Punktverlust nach wie vor möglich. Die Mannschaft von VfL-Trainer Tommy Stroot gewann die ersten zehn Spiele allesamt. Damit ist Wolfsburg in der Meisterschaft bereits Bemerkenswertes gelungen. Im Kalenderjahr 2022 entschied der VfL nämlich alle 21 Liga-Spiele für sich. Auch im DFB-Pokal gab sich das Team erneut keine Blöße und verlängerte die einmalige Erfolgsserie auf 42 Spiele ohne Niederlage (acht Pokalsiege in Serie). Schon in der Bundesliga-Spielzeit 2020/2021 war der VfL Wolfsburg dem Frankfurter Punkterekord recht nah gekommen. Das Team aus der Autostadt gewann den Titel ungeschlagen mit 62 Zählern. Die einzigen Punktverluste gab es in den beiden Duellen mit dem FC Bayern München (1:1 und 0:0).

Ein "Urgestein" muss zittern: Seit mehr als 28 Jahren ist der 1. FFC Turbine Potsdam, der schon zu DDR-Zeiten sechsmal Meister war, ununterbrochen erstklassig. Zwei Europapokalsiege, sechs Meisterschaften und drei DFB-Pokalsiege stehen in der Bilanz. Noch in der vergangenen Spielzeit verpassten die Brandenburgerinnen die Qualifikation für die Champions League als Tabellenvierter nur knapp. In dieser Saison läuft es für Potsdam nach einem großen personellen Umbruch im Kader jedoch alles andere als nach Plan. Mit lediglich einem Zähler aus zehn Partien ist ein "Urgestein" der höchsten deutschen Frauen-Spielklasse siegloses Tabellenschlusslicht. Der Rückstand des Traditionsvereins auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt bereits neun Punkte. Für die auch finanziell nicht auf Rosen gebetteten Potsdamerinnen wird es also ein weiter Weg, um den ersten Abstieg der Vereinsgeschichte aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga noch zu verhindern.

Bremen und Potsdam warten auf ersten Sieg

Frankfurt in Lauerstellung: Der Deutsche Meister heißt seit 2013 entweder VfL Wolfsburg (sieben Titel seitdem) oder FC Bayern München (drei Meisterschaften in diesem Zeitraum). Auch diesmal spricht viel dafür, dass sich diese Serie weiter verlängert. Wolfsburg führt die Tabelle mit optimalen 30 Punkten an, der FC Bayern (25) ist mit fünf Zählern weniger auf dem Konto Tabellenzweiter. Weitere zwei Punkte zurück liegt Eintracht Frankfurt (23) in Lauerstellung und hätte nach aktuellem Stand die Teilnahme an der Qualifikation für die UEFA Women's Champions League sicher. Der viertplatzierte SC Freiburg (19) und die TSG Hoffenheim (17) weisen bereits einen größeren Rückstand auf. Neben Schlusslicht 1. FFC Turbine Potsdam (ein Punkt) belegt auch der ebenfalls noch sieglose SV Werder Bremen (vier Zähler) einen Abstiegsplatz. Aufsteiger MSV Duisburg, die SGS Essen und der 1. FC Köln sammelten jeweils zehn Punkte und damit sechs Zähler mehr als die Bremerinnen, sind aber noch nicht auf der sicheren Seite. Auch Neuling SV Meppen und Bayer 04 Leverkusen (jeweils zwölf) müssen zumindest ein wachsames Auge nach unten richten.

Bayern-Defensive top: Der VfL Wolfsburg hat nicht nur die meisten Punkte auf dem Konto, sondern als einzige Mannschaft auch mehr als 30 Tore erzielt. Exakt 35 Treffer und damit 3,5 Treffer im Schnitt pro Spiel stehen für den Ligaprimus auf der Habenseite. Dagegen bedeuten fünf kassierte Treffer "nur" den zweitbesten Wert aller Mannschaften. Besser ist in dieser Statistik der Tabellenzweite FC Bayern München, der in seinen zehn Begegnungen lediglich drei Gegentore zuließ, zwei davon beim 1:2 im direkten Duell mit dem VfL. Dem FCB gelangen außerdem die zweitmeisten Tore (26). Die wenigsten Treffer (fünf) und die meisten Gegentore (28) stehen in der Bilanz von Schlusslicht 1. FFC Turbine Potsdam.

Pajor und Minge führen Torjägerinnenliste an

Schüller und Popp als Verfolgerinnen: Große Spannung verspricht das Rennen um den Titel der Torschützenkönigin. Ewa Pajor vom VfL Wolfsburg und Janina Minge vom SC Freiburg liegen mit jeweils acht Treffern gleichauf an der Spitze. Dahinter lauern Titelverteidigerin Lea Schüller vom FC Bayern München und DFB-Kapitänin Alexandra Popp vom VfL Wolfsburg mit je sechs Toren. Schüller war in der abgelaufenen Saison mit insgesamt 16 Treffern die Nummer eins und wurde auch zur "Fußballerin des Jahres" gewählt. Pajor konnte sich den Titel der besten Torschützin bereits in der Saison 2018/2019 sichern. Damals waren der polnischen Auswahlspielerin 24 Treffer geglückt.

SGS Essen an deutlichsten Ergebnissen beteiligt: Die höchsten Siege bis zur Winterpause schafften nicht die Titelaspiranten, sondern Bayer 04 Leverkusen und die SGS Essen. Im Heimspiel gegen die SGS gelang Bayer 04 am 6. Spieltag ein 6:0-Kantersieg. Die Essenerinnen gewannen dafür ihr Derby beim Reviernachbarn MSV Duisburg am 10. Spieltag ebenfalls 6:0 und verabschiedeten sich mit dem höchsten Auswärtssieg im bisherigen Saisonverlauf in die Winterpause.

Fair geht vor: Doublesieger VfL Wolfsburg liegt auch in der Fairplay-Wertung an der Spitze. Gerade einmal vier Gelbe Karten kassierte der Spitzenreiter in zehn Partien, blieb außerdem (wie noch sieben weitere Teams) ohne Platzverweis. Zum Vergleich: Spielerinnen von Bayer 04 Leverkusen und des SV Werder Bremen wurden bislang insgesamt 20-mal verwarnt. Bereits ihre erste Gelbsperre (nach fünf Verwarnungen) mussten die englische Europameisterin Georgia Stanway (FC Bayern München) und Lina Hausicke (SV Werder Bremen) absitzen. Der 1. FFC Turbine Potsdam beendete als einzige Mannschaft schon zwei Spiele in Unterzahl. Torhüterin Vanessa Fischer (Rote Karte) und Jennifer Cramer (Gelb-Rot) wurden vorzeitig unter die Dusche geschickt. Insgesamt gab es erst fünf Platzverweise (dreimal Rot, zweimal Gelb-Rot).

Maria-Luisa Grohs hält Kasten achtmal sauber

Beim FC Bayern steht die "Null": Maria-Luisa Grohs, Torhüterin des FC Bayern München, kassierte bis zur Winterpause nicht nur die wenigsten Gegentreffer (drei). Die FCB-Defensive um die 21 Jahre alte Torhüterin spielte auch am häufigsten zu Null. In acht von zehn Begegnungen musste Grohs den Ball gar nicht aus dem Netz holen. Nur im Spiel beim Dauerkonkurrenten VfL Wolfsburg (1:2) und in der Partie gegen den Aufsteiger SV Meppen (3:1) gab es Gegentreffer. Nationaltorhüterin Merle Frohms vom VfL Wolfsburg blieb in der Meisterschaft sechsmal ohne Gegentor, Stina Johannes von Eintracht Frankfurt fünfmal.

Drei Teams daheim noch ungeschlagen: Dass der verlustpunktfreie Tabellenführer VfL Wolfsburg auch in der Heimtabelle weit vorne zu finden ist, dürfte keine Überraschung sein. Sechs Siege und 24:2 Tore weisen die "Wölfinnen" nach sechs Begegnungen vor eigenem Publikum auf. Dahinter liegt Eintracht Frankfurt mit fünf Siegen, einem Remis und 12:3 Toren nach sechs Auftritten. Die dritte Mannschaft, die in Heimspielen noch keine Niederlage hinnehmen musste, ist der FC Bayern München, der aus allerdings erst fünf Auftritten im heimischen Stadion optimale 15 Zähler bei 14:1 Treffern einfuhr. Der SV Werder Bremen (drei Remis aus fünf Spielen) blieb ebenso ohne Heimsieg wie der 1. FFC Turbine Potsdam, der nach erst vier Partien im Karl-Liebknecht-Stadion sogar noch auf den ersten Heimpunkt wartet. Schlusslicht im Auswärtstableau ist der 1. FC Köln mit fünf Niederlagen aus fünf Begegnungen. Das heißt: Seine zehn Zähler sammelte der "Effzeh" allesamt im eigenen Stadion. Je einen Auswärtspunkt holten der SV Werder Bremen und Turbine Potsdam. Erfolgreichstes Team in der Fremde ist Wolfsburg (vier Siege aus vier Spielen) vor Bayern München, SC Freiburg und TSG Hoffenheim (alle zehn Punkte aus fünf Partien).

Anfang Februar geht es weiter: Die Winterpause in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga endet Anfang Februar. Zum Auftakt des 11. Spieltages kommt es am Freitag, 3. Februar (ab 19.15 Uhr), zum Westduell zwischen der SGS Essen und dem 1. FC Köln. Neben MagentaSport ist auch Eurosport live auf Sendung. Einen Tag später am Samstag, 4. Februar (ab 14 Uhr, live im Stream auf sportschau.de), folgt das Gastspiel von Spitzenreiter VfL Wolfsburg beim SC Freiburg. Am Sonntag, 5. Februar (jeweils ab 13 Uhr), kommt es dann zu den Duellen TSG Hoffenheim gegen den MSV Duisburg sowie 1. FFC Turbine Potsdam gegen den FC Bayern München. Ab 16 Uhr stehen sich Bayer 04 Leverkusen und der SV Werder Bremen sowie der SV Meppen und Eintracht Frankfurt gegenüber. Es ist der abschließende Spieltag der Hinserie. Der VfL Wolfsburg steht bei fünf Punkten Vorsprung bereits zuvor als inoffizieller Herbstmeister fest.

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