Rekordmann Müller: "Jetzt oben bleiben"

Kein anderer Spieler kam in der 3. Liga häufiger zum Einsatz. Robert Müller vom VfR Aalen hat als erster Profi die Marke von 270 Einsätzen geknackt. Der 30 Jahre alte Abwehrspieler spielte in der 3. Liga bisher für fünf verschiedene Vereine. Vor seinem Engagement bei seinem aktuellen Klub VfR Aalen (bislang 62 Einsätze) war er bereits für die Ligakonkurrenten SV Wehen Wiesbaden (100), FC Hansa Rostock (35) und Holstein Kiel (36) sowie für den frisch gebackenen Regionalliga Nordost-Meister FC Carl Zeiss Jena (37) am Ball.

Er löste als Rekordspieler der 3. Liga den 30-jährigen Fabian Stenzel vom Chemnitzer FC ab, der wegen einer Knieverletzung aktuell nicht einsatzfähig ist und vorerst bei 269 Spielen bleibt. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Robert Müller, der in 270 Partien 16 Tore erzielte, mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über seine neue Bestmarke, die Gründe für die vielen Einsätze und seinen Ehrgeiz.

DFB.de: Herzlich Glückwunsch zum 270. Einsatz in der 3. Liga. Was bedeutet Ihnen diese Bestmarke?

Robert Müller: Darüber freue ich mich selbstverständlich sehr. Es ist für mich Bestätigung für meine kontinuierliche Arbeit, die ich in mich selbst und in den Fußball gesteckt habe. Dass ich jetzt Erster bin, überrascht mich schon ein wenig. Denn mir fehlt ein Jahr in der 3. Liga. Schließlich war ich in der Saison 2011/2012 mit dem FC Hansa Rostock in der 2. Bundesliga am Ball. Ich war allerdings nie jemand, der häufig mit Verletzungen oder Sperren zu kämpfen hatte.

DFB.de: Wie groß war die Enttäuschung, dass ausgerechnet Ihr Jubiläumsspiel gegen die U 23 des FSV Mainz mit 0:2 verloren ging?

Müller: An dem Tag ist eine Menge schiefgelaufen. Die gesamte Mannschaft konnte ihr Leistungsvermögen nicht abrufen. Für mich war es unser schwächstes Spiel in dieser Saison. Auf der anderen Seite haben wir es den Mainzern angemerkt, dass sie den letzten Strohhalm im Rennen um den Klassenverbleib unbedingt ergreifen wollten.

DFB.de: War Ihr Rekord Thema in der Mannschaft?

Müller: Einige Mitspieler wussten davon, ein paar Freunde auch. Der Frust über die Niederlage saß jedoch im ersten Moment tiefer und hat das überlagert.

DFB.de: Können Sie sich noch an Ihr erstes Spiel in der 3. Liga erinnern?

Müller: Das war definitiv mit Carl Zeiss Jena. Wir waren 2008 gerade aus der 2. Bundesliga abgestiegen. Aber ganz ehrlich: Den Gegner weiß ich nicht mehr.

DFB.de: Im Gastspiel beim SSV Jahn Regensburg gab es damals ein 2:2.

Müller: Okay. Dieses Spiel hat bei mir offenbar keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. (lacht)

DFB.de: Welche Partie ist Ihnen denn ganz besonders in Erinnerung geblieben?

Müller: Kurioserweise eine Begegnung, in der ich 90 Minuten auf der Bank gesessen habe. Mit dem FC Hansa Rostock haben wir damals 7:2 gegen die SpVgg Unterhaching gewonnen. Das war ein Spektakel. Außerdem habe ich einmal für Rostock den 1:0-Siegtreffer gegen Dynamo Dresden erzielt. Wenn man in so einem Duell alleiniger Torschütze ist, bleibt das haften.



Kein anderer Spieler kam in der 3. Liga häufiger zum Einsatz. Robert Müller vom VfR Aalen hat als erster Profi die Marke von 270 Einsätzen geknackt. Der 30 Jahre alte Abwehrspieler spielte in der 3. Liga bisher für fünf verschiedene Vereine. Vor seinem Engagement bei seinem aktuellen Klub VfR Aalen (bislang 62 Einsätze) war er bereits für die Ligakonkurrenten SV Wehen Wiesbaden (100), FC Hansa Rostock (35) und Holstein Kiel (36) sowie für den frisch gebackenen Regionalliga Nordost-Meister FC Carl Zeiss Jena (37) am Ball.

Er löste als Rekordspieler der 3. Liga den 30-jährigen Fabian Stenzel vom Chemnitzer FC ab, der wegen einer Knieverletzung aktuell nicht einsatzfähig ist und vorerst bei 269 Spielen bleibt. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Robert Müller, der in 270 Partien 16 Tore erzielte, mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über seine neue Bestmarke, die Gründe für die vielen Einsätze und seinen Ehrgeiz.

DFB.de: Herzlich Glückwunsch zum 270. Einsatz in der 3. Liga. Was bedeutet Ihnen diese Bestmarke?

Robert Müller: Darüber freue ich mich selbstverständlich sehr. Es ist für mich Bestätigung für meine kontinuierliche Arbeit, die ich in mich selbst und in den Fußball gesteckt habe. Dass ich jetzt Erster bin, überrascht mich schon ein wenig. Denn mir fehlt ein Jahr in der 3. Liga. Schließlich war ich in der Saison 2011/2012 mit dem FC Hansa Rostock in der 2. Bundesliga am Ball. Ich war allerdings nie jemand, der häufig mit Verletzungen oder Sperren zu kämpfen hatte.

DFB.de: Wie groß war die Enttäuschung, dass ausgerechnet Ihr Jubiläumsspiel gegen die U 23 des FSV Mainz mit 0:2 verloren ging?

Müller: An dem Tag ist eine Menge schiefgelaufen. Die gesamte Mannschaft konnte ihr Leistungsvermögen nicht abrufen. Für mich war es unser schwächstes Spiel in dieser Saison. Auf der anderen Seite haben wir es den Mainzern angemerkt, dass sie den letzten Strohhalm im Rennen um den Klassenverbleib unbedingt ergreifen wollten.

DFB.de: War Ihr Rekord Thema in der Mannschaft?

Müller: Einige Mitspieler wussten davon, ein paar Freunde auch. Der Frust über die Niederlage saß jedoch im ersten Moment tiefer und hat das überlagert.

DFB.de: Können Sie sich noch an Ihr erstes Spiel in der 3. Liga erinnern?

Müller: Das war definitiv mit Carl Zeiss Jena. Wir waren 2008 gerade aus der 2. Bundesliga abgestiegen. Aber ganz ehrlich: Den Gegner weiß ich nicht mehr.

DFB.de: Im Gastspiel beim SSV Jahn Regensburg gab es damals ein 2:2.

Müller: Okay. Dieses Spiel hat bei mir offenbar keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. (lacht)

DFB.de: Welche Partie ist Ihnen denn ganz besonders in Erinnerung geblieben?

Müller: Kurioserweise eine Begegnung, in der ich 90 Minuten auf der Bank gesessen habe. Mit dem FC Hansa Rostock haben wir damals 7:2 gegen die SpVgg Unterhaching gewonnen. Das war ein Spektakel. Außerdem habe ich einmal für Rostock den 1:0-Siegtreffer gegen Dynamo Dresden erzielt. Wenn man in so einem Duell alleiniger Torschütze ist, bleibt das haften.

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DFB.de: Der große Torjäger waren Sie allerdings nie, oder?

Müller: Das stimmt. Für meine Verhältnisse habe ich in dieser Saison exorbitant häufig getroffen. Die fünf Tore sind bereits meine Bestmarke. Ich bin allerdings ein wenig stolz darauf, dass ich in jeder Drittligasaison mindestens einmal getroffen habe. Zumindest einmal haben mich meine Mitspieler also immer angeschossen. (lacht)

DFB.de: Wie groß ist nun Ihr Ehrgeiz, möglicherweise als erster Spieler die Marke von 300 Partien in der 3. Liga zu knacken?

Müller: Mein erstes Ziel ist es, in allen 38 Saisonspielen über 90 Minuten zum Einsatz zu kommen. Bisher habe ich keine Minute verpasst. Für einen Feldspieler wäre das am Saisonende alles andere als selbstverständlich. Eine Gelbsperre kann das nicht verhindern. Seit dem 12. Spieltag stehe ich bei drei Verwarnungen. Wer mich ein wenig kennt, weiß, wie ehrgeizig ich bin. Ich bin in der Liste der Rekordspieler nun einmal oben - und möchte dort auch zumindest noch eine Weile bleiben.

DFB.de: Ihr aktueller Trainer Peter Vollmann hat Sie als "Muster an Zuverlässigkeit" bezeichnet. Stimmen Sie zu?

Müller: Ich kenne Peter Vollmann schon lange. Wir haben auch schon in Rostock und Wiesbaden zusammengearbeitet. Wenn er etwas sagt, weiß ich, dass es ehrliche Worte sind. Deshalb freut mich das sehr.

DFB.de: Warum haben Sie Ihrer Meinung nach die meisten Begegnungen in der 3. Liga absolviert?

Müller: Ich war wenig verletzt, selten gesperrt und habe es geschafft, konstant meine Leistungen zu bringen. Die Trainer kamen selten an mir vorbei.

DFB.de: Ihr Vertrag in Aalen läuft bis 2018. Wissen Sie schon, wie es dann weitergeht?

Müller: Ein paar Jahre möchte ich in jedem Fall noch kicken. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Etwas Besseres gibt es doch nicht. Beim VfR sind wir mittlerweile ein eingeschworener Haufen geworden. Wie wir uns gegen Widerstände wie die Insolvenz gestemmt haben, war schon beeindruckend. Vor der Saison waren wir von vielen als Abstiegskandidat Nummer eins abgestempelt worden. Das haben wir widerlegt. Es macht großen Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen.

DFB.de: In Ihrer Bilanz steht exakt ein Bundesligaspiel. Für Hertha BSC kamen Sie 2006 beim 2:1 gegen Alemannia Aachen zum Zug. Warum blieb es bei einem Einsatz?

Müller: Es ist eine schöne Erinnerung, mehr aber auch noch nicht. Ich bin der Meinung, dass man mindestens 100 Partien in einer Liga absolviert haben muss, um sagen zu können, man war richtig drin. Ich war damals für die Bundesliga noch nicht bereit. Trotzdem bin ich zufrieden, wie sich meine Karriere entwickelt hat.

DFB.de: In der 3. Liga waren Sie für fünf verschiedene Vereine aktiv. Welche Entwicklung hat die Liga über die Jahre genommen?

Müller: Die Aufmerksamkeit hat sich stark erhöht. Auch die Professionalität ist immer weiter angestiegen, das Spiel stetig schneller geworden. Die jungen Spieler kommen mittlerweile mit einer ganz anderen körperlichen Präsenz auf dem Platz. Noch vor einigen Jahren war das anders. Ich gehe davon aus, dass einer dieser jungen Spieler früher oder später eine neue Bestmarke im Bereich Spiele setzen wird. Ein wenig möchte ich jetzt aber noch oben bleiben.

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