Rekorde, Gegensätze und spektakuläre Tore

Schon in den ersten 170 der insgesamt 380 Partien der Saison 2022/2023 lieferte die 3. Liga zahlreiche Höhepunkte und Kuriositäten. Mit der SV 07 Elversberg überwintert der beste Aufsteiger aller Zeiten auf Rang eins. Zwei komplett verschiedene Gesichter zeigte der SV Waldhof Mannheim und MSV Duisburgs Torhüter Vincent Müller traf aus der eigenen Hälfte. DFB.de mit den spektakulärsten Fakten.

Neue Bestmarke: Ein Aufsteiger sorgt für Furore. In ihrer insgesamt erst zweiten Drittliga-Saison der Vereinsgeschichte (nach 2013/2014) überwintert die SV 07 Elversberg als souveräner Tabellenführer. Noch eindrucksvoller: Auf die Ausbeute von 41 Zählern nach 17 Begegnungen kam seit der Einführung der Spielklasse (2008/2009) noch kein anderer Drittligist. Lediglich der SC Paderborn 07 (40) kam in der Saison 2017/2018, an deren Ende der Verein in die 2. Bundesliga aufstieg, bis zu diesem Zeitpunkt in einen ähnlichen Bereich. Der saarländische Rivale 1. FC Saarbrücken hat - trotz des 2:0-Derbysieges im direkten Duell am 2. Spieltag – als Tabellenzweiter bereits acht Punkte Rückstand. Vom Relegationsplatz drei (SV Wehen Wiesbaden) trennen die SVE zehn Punkte. Elversbergs 14 Gegentreffer sind nach Saarbrücken (13) der zweitbeste Wert. 42 Tore bedeuten die erfolgreichste Offensive. Daher überrascht es auch nicht allzu sehr, dass mit Luca Schnellbacher (neun) und dem im Sommer vom Südwest-Regionalligisten SSV Ulm 1846 Fußball verpflichtete Jannik Rochelt (acht) auch in der Torschützenliste ganz vorne zu finden sind. Sollten die Elversberger nach der Winterpause an die gute erste Saisonhälfte anknüpfen, dann könnten sie als vierter Aufsteiger nach RB Leipzig (2013/2014), den Würzburger Kickers (2015/2016) und dem SSV Jahn Regensburg (2016/2017) auf dem direkten Weg noch eine weitere Liga nach oben rücken. Die nicht aufstiegsberechtigte U 23 des FC Bayern München hatte es in der Spielzeit 2019/2020 als einziger Aufsteiger sogar geschafft, sich den Meistertitel zu sichern.

Spitzenreiter und Schlusslicht: Tabellenführer, aber auch gleichzeitig Schlusslicht? Gibt es nicht? Doch, gibt es. Zumindest für den SV Waldhof Mannheim beim Blick auf die Heim- und Auswärtstabelle. Aus acht von neun Begegnungen im heimischen Carl-Benz-Stadion gingen die "Buwe" als Sieger hervor. 24 Zähler sind eine noch bessere Ausbeute als die von Gesamt-Tabellenführer SV 07 Elversberg (21). Keine Punkte vor eigenem Publikum gab es für die Mannheimer lediglich beim 1:2 gegen Rot-Weiss Essen, den Ex-Klub von Waldhof-Trainer Christian Neidhart. Keine guten Erinnerungen hat der 54-Jährige auch an die Partie im Emsland beim SV Meppen, den er von Juli 2013 bis Juli 2020 betreut und zum Aufstieg in die 3. Liga geführt hatte. Obwohl seine Mannschaft am 4. Spieltag nach nur 47 Sekunden durch Dominik Martinovic in Führung gegangen war, unterlagen die Mannheimer am Ende 2:6. Damit ist die Begegnung neben dem 3:5 zwischen dem VfB Oldenburg und Rot-Weiss Essen die torreichste Partie der Saison. In den übrigen sieben Spielen in der Fremde sprangen für den SV Waldhof nur zwei Zähler heraus. In der Auswärtsstatistik bedeutet das für den ehemaligen Bundesligisten den letzten Platz. Nur der Hallesche FC (ebenfalls zwei Punkte) und der SV Meppen (fünf) konnten auswärts auch noch nicht gewinnen.

Rekordtrainer ist zurück: Wenn am Montag, 16. Januar (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport), in der Partie beim FC Ingolstadt 04 auch für den FC Erzgebirge Aue wieder der Ball rollt, dann wird Pavel Dotchev seinen Status als Rekordtrainer der 3. Liga vor Stefan Krämer vom SV Meppen (279 Begegnungen) wieder festigen. Der frühere Bundesligaprofi und bulgarische Ex-Nationalspieler Dotchev wurde Anfang Dezember bereits zum dritten Mal während seiner Laufbahn als Cheftrainer in Aue vorgestellt. Nachdem er die "Veilchen" in seiner ersten Amtszeit (Juli 2015 bis Februar 2017) zum Aufstieg in die 2. Bundesliga geführt und in der zurückliegenden Saison ab November in der zweithöchsten deutschen Spielklasse neben seiner Tätigkeit als Sportdirektor auch als Trainer an der Seitenlinie gestanden hatte, soll der 57-Jährige den FC Erzgebirge jetzt als Nachfolger von Timo Rost und Interimstrainer Carsten Müller zum Klassenverbleib in der 3. Liga führen. Ein Nichtabstiegsplatz ist derzeit zwei Punkte entfernt. Gemeinsam mit seinen vorherigen Stationen beim MSV Duisburg, FC Viktoria Köln, FC Hansa Rostock, SC Preußen Münster, SV Sandhausen und SC Paderborn 07 bringt es Dotchev vor seinem erneuten Debüt bereits auf die Erfahrung von 294 Drittligapartien.

Vom Manager zum Trainer: Zu den insgesamt drei Drittligisten, die mittlerweile nicht mehr von den Cheftrainern betreut werden, mit denen sie noch in die Saison gestartet waren, zählt auch der 1. FC Saarbrücken. Nach zunächst drei Siegen in Folge zum Auftakt kam für die Saarländer in den folgenden acht Begegnungen (acht Punkte) nur noch ein Dreier dazu. Im Anschluss an das 0:1 beim SV Waldhof Mannheim entschieden sich die Verantwortlichen, sich von Trainer Uwe Koschinat zu trennen. Mit Manager Rüdiger Ziehl sprang einer der Entscheidungsträger zunächst kurzfristig ein. Nachdem die Verhandlungen mit einem Kandidaten nach Vereinsangaben gescheitert waren, sollte der 45-Jährige - der Mitte September in anderer Funktion verpflichtet worden war - bis zur Winterpause im Amt bleiben. Da der FCS in diesem Zeitraum aber fünf seiner sechs Ligaspiele gewann, den zweiten Tabellenplatz eroberte sowie im Saarlandpokal das Viertelfinale erreichte, soll Ziehl, der in der vergangenen Saison den Abstieg des TSV Havelse in die Regionalliga Nord nicht verhindern konnte, jetzt bis zum Saisonende in Doppelfunktion tätig bleiben. Den dritten Trainerwechsel der Saison gab es beim VfL Osnabrück. Bereits Mitte August hatte sich Daniel Scherning dazu entschlossen, die Lila-Weißen zu verlassen, um beim Zweitligisten Arminia Bielefeld an der Seitenlinie zu stehen. Als Nachfolger wurde Tobias Schweinsteiger, älterer Bruder von Ex-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger, verpflichtet.

Treffer aus der eigenen Hälfte: Die Spielzeit 2022/2023 ist in der 3. Liga zwar noch nicht einmal zur Hälfte vorbei, dieser Treffer hat aber schon jetzt seinen Platz im Saisonrückblick sicher: Vincent Müller vom MSV Duisburg hat es am 5. Spieltag in der Partie beim SV Meppen (3:0) als insgesamt siebter Torhüter geschafft, sich in die Torschützenliste einzutragen. Der 22-Jährige verwandelte einen Freistoß aus der eigenen Hälfte direkt. "Um ehrlich zu sein, hatte ich den Freistoß eigentlich anders geplant", gab Müller gegenüber DFB.de zu. "Der Ball sollte diagonaler zu unseren Offensivspielern kommen. Als ich gemerkt hatte, dass der Schuss zu stramm ist, hatte ich mich schon per Handsignal bei meinen Mitspielern entschuldigt. Als ich mich wieder zu meinem Strafraum orientiert habe, ging dann plötzlich ein Raunen durch das Stadion. Und als ich wieder hingeschaut habe, ging der Ball tatsächlich rein." Müller ist somit schon der zweite Schlussmann des MSV Duisburg, der einen Treffer in der 3. Liga bejubeln konnte. Zuvor war das Mark Flekken, der mittlerweile beim Bundesligisten SC Freiburg zwischen den Pfosten steht und auf vier Länderspiele für die niederländische Nationalmannschaft kommt, in der Saison 2016/2017 mit der Hacke gelungen. Der Treffer von Müller gewann bei der ARD-Sportschau im August sogar die Wahl zum "Tor des Monats". Nur einen Monat später wurde mit Dimitrij Nazarov vom FC Erzgebirge Aue ein weiterer Spieler aus der 3. Liga ausgezeichnet. Der 45-malige Nationalspieler von Aserbaidschan hatte am 10. Spieltag nach einem zunächst geklärten Freistoß aus rund 20 Metern volley ins rechte obere Eck getroffen. Auch da hieß der Gegner SV Meppen (3:0). Beide Treffer stehen demnächst als "Tor des Jahres 2022" zur Wahl.

Auf den Spuren der Profis: Die U 23-Spieler von Borussia Dortmund wandeln in dieser Saison in mehrfacher Hinsicht auf den Spuren der eigenen Bundesligaprofis. Die Talente hoffen nicht nur darauf, eines Tages in der höchsten deutschen Spielklasse aufzulaufen. Fünf ihrer bisherigen acht Heimspiele hat die zweite Mannschaft des BVB auch im Stadion der Profis absolviert. Grund: Die unmittelbar daneben liegende Spielstätte der U 23, das traditionsreiche Stadion Rote Erde, befindet sich wegen der durch den früheren Kohleabbau unter dem Spielfeld entstandenen Hohlräume nach wie vor im Umbau. Da das Team aus terminlichen Gründen aber nicht immer in den Signal Iduna Park ausweichen konnte, wurden die NRW-Duelle mit dem MSV Duisburg (2:0), dem SC Verl (1:0) und dem FC Viktoria Köln (0:2) im etwa 51 Kilometer entfernten Stadion am Zoo in Wuppertal ausgetragen. Dort soll zumindest auch das erste Heimspiel des Jahres 2023 gegen den VfL Osnabrück (Samstag, 21. Januar, ab 14 Uhr) noch stattfinden. Mit dem SC Verl trägt noch ein weiterer Drittligist seine Heimspiele derzeit nicht im eigenen Stadion aus. In der Sportclub Arena laufen derzeit ebenfalls noch Umbauarbeiten, um die Spielstätte an die Anforderungen der 3. Liga anzupassen. "Unser Ziel ist es, in dieser Saison noch einige Spiele in Verl austragen zu können", sagt Andre Theilmeier, Sprecher des Verwaltungsrates. Bis dahin weicht der SC Verl weiterhin in die Arena des benachbarten Zweitligisten SC Paderborn 07 aus. 

[mspw]

Schon in den ersten 170 der insgesamt 380 Partien der Saison 2022/2023 lieferte die 3. Liga zahlreiche Höhepunkte und Kuriositäten. Mit der SV 07 Elversberg überwintert der beste Aufsteiger aller Zeiten auf Rang eins. Zwei komplett verschiedene Gesichter zeigte der SV Waldhof Mannheim und MSV Duisburgs Torhüter Vincent Müller traf aus der eigenen Hälfte. DFB.de mit den spektakulärsten Fakten.

Neue Bestmarke: Ein Aufsteiger sorgt für Furore. In ihrer insgesamt erst zweiten Drittliga-Saison der Vereinsgeschichte (nach 2013/2014) überwintert die SV 07 Elversberg als souveräner Tabellenführer. Noch eindrucksvoller: Auf die Ausbeute von 41 Zählern nach 17 Begegnungen kam seit der Einführung der Spielklasse (2008/2009) noch kein anderer Drittligist. Lediglich der SC Paderborn 07 (40) kam in der Saison 2017/2018, an deren Ende der Verein in die 2. Bundesliga aufstieg, bis zu diesem Zeitpunkt in einen ähnlichen Bereich. Der saarländische Rivale 1. FC Saarbrücken hat - trotz des 2:0-Derbysieges im direkten Duell am 2. Spieltag – als Tabellenzweiter bereits acht Punkte Rückstand. Vom Relegationsplatz drei (SV Wehen Wiesbaden) trennen die SVE zehn Punkte. Elversbergs 14 Gegentreffer sind nach Saarbrücken (13) der zweitbeste Wert. 42 Tore bedeuten die erfolgreichste Offensive. Daher überrascht es auch nicht allzu sehr, dass mit Luca Schnellbacher (neun) und dem im Sommer vom Südwest-Regionalligisten SSV Ulm 1846 Fußball verpflichtete Jannik Rochelt (acht) auch in der Torschützenliste ganz vorne zu finden sind. Sollten die Elversberger nach der Winterpause an die gute erste Saisonhälfte anknüpfen, dann könnten sie als vierter Aufsteiger nach RB Leipzig (2013/2014), den Würzburger Kickers (2015/2016) und dem SSV Jahn Regensburg (2016/2017) auf dem direkten Weg noch eine weitere Liga nach oben rücken. Die nicht aufstiegsberechtigte U 23 des FC Bayern München hatte es in der Spielzeit 2019/2020 als einziger Aufsteiger sogar geschafft, sich den Meistertitel zu sichern.

Spitzenreiter und Schlusslicht: Tabellenführer, aber auch gleichzeitig Schlusslicht? Gibt es nicht? Doch, gibt es. Zumindest für den SV Waldhof Mannheim beim Blick auf die Heim- und Auswärtstabelle. Aus acht von neun Begegnungen im heimischen Carl-Benz-Stadion gingen die "Buwe" als Sieger hervor. 24 Zähler sind eine noch bessere Ausbeute als die von Gesamt-Tabellenführer SV 07 Elversberg (21). Keine Punkte vor eigenem Publikum gab es für die Mannheimer lediglich beim 1:2 gegen Rot-Weiss Essen, den Ex-Klub von Waldhof-Trainer Christian Neidhart. Keine guten Erinnerungen hat der 54-Jährige auch an die Partie im Emsland beim SV Meppen, den er von Juli 2013 bis Juli 2020 betreut und zum Aufstieg in die 3. Liga geführt hatte. Obwohl seine Mannschaft am 4. Spieltag nach nur 47 Sekunden durch Dominik Martinovic in Führung gegangen war, unterlagen die Mannheimer am Ende 2:6. Damit ist die Begegnung neben dem 3:5 zwischen dem VfB Oldenburg und Rot-Weiss Essen die torreichste Partie der Saison. In den übrigen sieben Spielen in der Fremde sprangen für den SV Waldhof nur zwei Zähler heraus. In der Auswärtsstatistik bedeutet das für den ehemaligen Bundesligisten den letzten Platz. Nur der Hallesche FC (ebenfalls zwei Punkte) und der SV Meppen (fünf) konnten auswärts auch noch nicht gewinnen.

Rekordtrainer ist zurück: Wenn am Montag, 16. Januar (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport), in der Partie beim FC Ingolstadt 04 auch für den FC Erzgebirge Aue wieder der Ball rollt, dann wird Pavel Dotchev seinen Status als Rekordtrainer der 3. Liga vor Stefan Krämer vom SV Meppen (279 Begegnungen) wieder festigen. Der frühere Bundesligaprofi und bulgarische Ex-Nationalspieler Dotchev wurde Anfang Dezember bereits zum dritten Mal während seiner Laufbahn als Cheftrainer in Aue vorgestellt. Nachdem er die "Veilchen" in seiner ersten Amtszeit (Juli 2015 bis Februar 2017) zum Aufstieg in die 2. Bundesliga geführt und in der zurückliegenden Saison ab November in der zweithöchsten deutschen Spielklasse neben seiner Tätigkeit als Sportdirektor auch als Trainer an der Seitenlinie gestanden hatte, soll der 57-Jährige den FC Erzgebirge jetzt als Nachfolger von Timo Rost und Interimstrainer Carsten Müller zum Klassenverbleib in der 3. Liga führen. Ein Nichtabstiegsplatz ist derzeit zwei Punkte entfernt. Gemeinsam mit seinen vorherigen Stationen beim MSV Duisburg, FC Viktoria Köln, FC Hansa Rostock, SC Preußen Münster, SV Sandhausen und SC Paderborn 07 bringt es Dotchev vor seinem erneuten Debüt bereits auf die Erfahrung von 294 Drittligapartien.

Vom Manager zum Trainer: Zu den insgesamt drei Drittligisten, die mittlerweile nicht mehr von den Cheftrainern betreut werden, mit denen sie noch in die Saison gestartet waren, zählt auch der 1. FC Saarbrücken. Nach zunächst drei Siegen in Folge zum Auftakt kam für die Saarländer in den folgenden acht Begegnungen (acht Punkte) nur noch ein Dreier dazu. Im Anschluss an das 0:1 beim SV Waldhof Mannheim entschieden sich die Verantwortlichen, sich von Trainer Uwe Koschinat zu trennen. Mit Manager Rüdiger Ziehl sprang einer der Entscheidungsträger zunächst kurzfristig ein. Nachdem die Verhandlungen mit einem Kandidaten nach Vereinsangaben gescheitert waren, sollte der 45-Jährige - der Mitte September in anderer Funktion verpflichtet worden war - bis zur Winterpause im Amt bleiben. Da der FCS in diesem Zeitraum aber fünf seiner sechs Ligaspiele gewann, den zweiten Tabellenplatz eroberte sowie im Saarlandpokal das Viertelfinale erreichte, soll Ziehl, der in der vergangenen Saison den Abstieg des TSV Havelse in die Regionalliga Nord nicht verhindern konnte, jetzt bis zum Saisonende in Doppelfunktion tätig bleiben. Den dritten Trainerwechsel der Saison gab es beim VfL Osnabrück. Bereits Mitte August hatte sich Daniel Scherning dazu entschlossen, die Lila-Weißen zu verlassen, um beim Zweitligisten Arminia Bielefeld an der Seitenlinie zu stehen. Als Nachfolger wurde Tobias Schweinsteiger, älterer Bruder von Ex-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger, verpflichtet.

Treffer aus der eigenen Hälfte: Die Spielzeit 2022/2023 ist in der 3. Liga zwar noch nicht einmal zur Hälfte vorbei, dieser Treffer hat aber schon jetzt seinen Platz im Saisonrückblick sicher: Vincent Müller vom MSV Duisburg hat es am 5. Spieltag in der Partie beim SV Meppen (3:0) als insgesamt siebter Torhüter geschafft, sich in die Torschützenliste einzutragen. Der 22-Jährige verwandelte einen Freistoß aus der eigenen Hälfte direkt. "Um ehrlich zu sein, hatte ich den Freistoß eigentlich anders geplant", gab Müller gegenüber DFB.de zu. "Der Ball sollte diagonaler zu unseren Offensivspielern kommen. Als ich gemerkt hatte, dass der Schuss zu stramm ist, hatte ich mich schon per Handsignal bei meinen Mitspielern entschuldigt. Als ich mich wieder zu meinem Strafraum orientiert habe, ging dann plötzlich ein Raunen durch das Stadion. Und als ich wieder hingeschaut habe, ging der Ball tatsächlich rein." Müller ist somit schon der zweite Schlussmann des MSV Duisburg, der einen Treffer in der 3. Liga bejubeln konnte. Zuvor war das Mark Flekken, der mittlerweile beim Bundesligisten SC Freiburg zwischen den Pfosten steht und auf vier Länderspiele für die niederländische Nationalmannschaft kommt, in der Saison 2016/2017 mit der Hacke gelungen. Der Treffer von Müller gewann bei der ARD-Sportschau im August sogar die Wahl zum "Tor des Monats". Nur einen Monat später wurde mit Dimitrij Nazarov vom FC Erzgebirge Aue ein weiterer Spieler aus der 3. Liga ausgezeichnet. Der 45-malige Nationalspieler von Aserbaidschan hatte am 10. Spieltag nach einem zunächst geklärten Freistoß aus rund 20 Metern volley ins rechte obere Eck getroffen. Auch da hieß der Gegner SV Meppen (3:0). Beide Treffer stehen demnächst als "Tor des Jahres 2022" zur Wahl.

Auf den Spuren der Profis: Die U 23-Spieler von Borussia Dortmund wandeln in dieser Saison in mehrfacher Hinsicht auf den Spuren der eigenen Bundesligaprofis. Die Talente hoffen nicht nur darauf, eines Tages in der höchsten deutschen Spielklasse aufzulaufen. Fünf ihrer bisherigen acht Heimspiele hat die zweite Mannschaft des BVB auch im Stadion der Profis absolviert. Grund: Die unmittelbar daneben liegende Spielstätte der U 23, das traditionsreiche Stadion Rote Erde, befindet sich wegen der durch den früheren Kohleabbau unter dem Spielfeld entstandenen Hohlräume nach wie vor im Umbau. Da das Team aus terminlichen Gründen aber nicht immer in den Signal Iduna Park ausweichen konnte, wurden die NRW-Duelle mit dem MSV Duisburg (2:0), dem SC Verl (1:0) und dem FC Viktoria Köln (0:2) im etwa 51 Kilometer entfernten Stadion am Zoo in Wuppertal ausgetragen. Dort soll zumindest auch das erste Heimspiel des Jahres 2023 gegen den VfL Osnabrück (Samstag, 21. Januar, ab 14 Uhr) noch stattfinden. Mit dem SC Verl trägt noch ein weiterer Drittligist seine Heimspiele derzeit nicht im eigenen Stadion aus. In der Sportclub Arena laufen derzeit ebenfalls noch Umbauarbeiten, um die Spielstätte an die Anforderungen der 3. Liga anzupassen. "Unser Ziel ist es, in dieser Saison noch einige Spiele in Verl austragen zu können", sagt Andre Theilmeier, Sprecher des Verwaltungsrates. Bis dahin weicht der SC Verl weiterhin in die Arena des benachbarten Zweitligisten SC Paderborn 07 aus. 

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