Reimers: "Der rote Faden wird immer dicker"

Die U 17 des Hamburger SV mischt in der Staffel Nord/Nordost ganz oben mit und kann sich in dieser Saison erstmals für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifizieren. Heute (ab 11 Uhr) trifft das Team von Trainer Pit Reimers im Topspiel auf RB Leipzig. Im DFB.de-Interview spricht der 35 Jahre alte Trainer mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den guten Start.

DFB.de: Wie sehr genießen Sie aktuell den Blick auf die Tabelle, Herr Reimers?

Pit Reimers: Es ist schön, dass wir nach einem etwas holprigen Saisonstart eine Serie hingelegt haben und jetzt zur Spitzengruppe gehören.

DFB.de: Wie bewerten Sie insgesamt das bisherige Abschneiden mit 26 Punkten aus elf Partien?

Reimers: Mit dem Derbysieg gegen den FC St. Pauli waren wir gut in die Saison gestartet, hatten jedoch eine Woche später jedoch mit dem 1:3 beim FC Carl Zeiss Jena eine schmerzhafte Niederlage kassiert. Dort wurden wir für unsere Nachlässigkeiten eiskalt bestraft. Seitdem legt die Mannschaft eine große Galligkeit und Gier an den Tag. Sowohl mit der individuellen als auch der mannschaftlichen Entwicklung bin ich sehr zufrieden. Die Leistungen und damit einhergehend auch die Punktausbeute einstimmen.

DFB.de: Wie sehr wirkt sich der gute Start der Profis auch auf die Jugendabteilung aus?

Reimers: Der trägt auf jeden Fall zu einer positiven Gesamtstimmung im Verein bei. Auch in der Stadt merkt man, wie sehr sich die Hamburger danach sehnen, dass die Rückkehr in die Bundesliga in dieser Saison gelingt.

DFB.de: Findet ein regelmäßiger Austausch mit Cheftrainer Dieter Hecking statt und wie sieht der aus?

Reimers: Wir pflegen einen guten Kontakt zum Trainerteam der Profis. Wir laufen uns regelmäßig über den Weg und tauschen uns aus. Es gibt keinerlei Berührungsängste und es ist ein angenehmes Miteinander. Dieter Hecking und sein Team schauen sich auch die Spiele unserer Nachwuchsmannschaften an. Das ist für die Jungs wertvoll und gibt ihnen zusätzliche Motivation.

DFB.de: Sie sind bereits seit 2007 beim HSV und haben von der U 12 bis zur U 17 schon alle Jahrgänge trainiert. Was zeichnet die aktuelle Mannschaft besonders aus?

Reimers: Ein Großteil der aktuellen Mannschaft spielt schon viele Jahre zusammen. Mit Innenverteidiger Dennis Duah war im Sommer nur ein externer Zugang dazugekommen. Meine Jungs verbindet eine hohe Identifikation mit dem HSV und der Teamgeist ist extrem ausgebildet. Die Spieler lassen sich von Rückschlägen nicht umwerfen und halten zusammen. Das gilt auch für die Jungs mit weniger Einsatzzeiten, die einen großen Anteil daran haben, dass die Gruppe so gut harmoniert.

DFB.de: Kann Ihr Team die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft erreichen?

Reimers: Die Endrunde ist noch ganz weit weg. Die Ergebnisse und die Art und Weise, wie Fußball gespielt wird, sollten im Jugendbereich ohnehin getrennt voneinander betrachtet werden. Wir wollen weiterhin attraktiven und mutigen Fußball spielen und natürlich auch unsere Position festigen. Von Tabellenführer Hertha BSC bis zum fünftplatzierten VfL Wolfsburg werden alle Mannschaften um den einen Startplatz in der Endrunde kämpfen.

DFB.de: Sie haben schon in jungen Jahren erste Trainererfahrungen gesammelt. Wie kam das?

Reimers: Bei meinem Heimatverein SV Blankenese hatte ich schon mit 14 Jahren eine G-Junioren-Mannschaft trainiert. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich bis heute dabeigeblieben bin und mich glücklich schätzen darf, mein Hobby zum Beruf gemacht zu haben.

DFB.de: Mit beispielsweise Hannes Wolf, Domenico Tedesco oder Julian Nagelsmann haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Nachwuchstrainer den Sprung ins Profigeschäft geschafft. Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie?

Reimers: Ich habe gerade die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolviert, bin jetzt im dritten Jahr bei der U 17 und fühle mich dort sehr wohl. In der Junioren-Bundesliga kann man sich als Trainer gut weiterentwickeln. Im Fußball ist nichts planbar und deshalb sollte man einen Schritt nach dem anderen machen.

DFB.de: Was muss ein Talent mitbringen, um den Sprung bis ganz nach oben zu schaffen?

Reimers: Ein junger Spieler sollte sich nie mit dem Erreichten zufriedengeben, sollte ehrlich zu sich sein und sich nichts schönreden. Der Wille, sich immer weiter verbessern zu wollen, muss stark ausgeprägt sein.

DFB.de: Wie gehen Sie im Training mit den Spielern um?

Reimers: Für mich als Trainer steht der Mensch an erster Stelle. Bevor ich über taktische Inhalte rede, muss ich ihn überzeugen und gewinnen. Wenn ich als Trainer ein Team für eine gemeinsame Idee begeistern kann, ist schon viel gewonnen. Jedem Spieler muss klar sein, dass die Wahrscheinlichkeit zum Erreichen seiner persönlichen Ziele größer ist, wenn die Gruppe funktioniert. Das versuche ich meinen Jungs täglich zu vermitteln.

DFB.de: Welche ehemaligen Nachwuchsspieler des HSV haben den Sprung in den Profibereich zuletzt geschafft?

Reimers: Josha Vagnoman und Jonas David sind gerade dabei, sich bei unseren Profis zu etablieren. Mit Fiete Arp, der jetzt für den FC Bayern München spielt, hat es ein Dritter geschafft. Aaron Opoku wurde zum Drittligisten FC Hansa Rostock ausgeliehen und macht dort gerade auf sich aufmerksam.

DFB.de: Was hat sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren im Nachwuchsbereich geändert?

Reimers: Der rote Ausbildungsfaden ist in der HSV-Nachwuchsabteilung immer dicker geworden, weil wir ein gewachsenes Trainerteam haben, das bereits lange zusammenarbeitet.

DFB.de: In der Staffel Nord/Nordost geht es für den HSV nun mit dem Spitzenspiel gegen den Tabellendritten RB Leipzig weiter. Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft?

Reimers: Leipzig zähle ich zum engsten Favoritenkreis. Die Mannschaft vereint fußballerische Qualität und Wucht. Wir wollen dominant auftreten und uns mehr Chancen erspielen als beim torlosen Topspiel gegen den VfL Wolfsburg vor zwei Wochen.

[mspw]

Die U 17 des Hamburger SV mischt in der Staffel Nord/Nordost ganz oben mit und kann sich in dieser Saison erstmals für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifizieren. Heute (ab 11 Uhr) trifft das Team von Trainer Pit Reimers im Topspiel auf RB Leipzig. Im DFB.de-Interview spricht der 35 Jahre alte Trainer mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den guten Start.

DFB.de: Wie sehr genießen Sie aktuell den Blick auf die Tabelle, Herr Reimers?

Pit Reimers: Es ist schön, dass wir nach einem etwas holprigen Saisonstart eine Serie hingelegt haben und jetzt zur Spitzengruppe gehören.

DFB.de: Wie bewerten Sie insgesamt das bisherige Abschneiden mit 26 Punkten aus elf Partien?

Reimers: Mit dem Derbysieg gegen den FC St. Pauli waren wir gut in die Saison gestartet, hatten jedoch eine Woche später jedoch mit dem 1:3 beim FC Carl Zeiss Jena eine schmerzhafte Niederlage kassiert. Dort wurden wir für unsere Nachlässigkeiten eiskalt bestraft. Seitdem legt die Mannschaft eine große Galligkeit und Gier an den Tag. Sowohl mit der individuellen als auch der mannschaftlichen Entwicklung bin ich sehr zufrieden. Die Leistungen und damit einhergehend auch die Punktausbeute einstimmen.

DFB.de: Wie sehr wirkt sich der gute Start der Profis auch auf die Jugendabteilung aus?

Reimers: Der trägt auf jeden Fall zu einer positiven Gesamtstimmung im Verein bei. Auch in der Stadt merkt man, wie sehr sich die Hamburger danach sehnen, dass die Rückkehr in die Bundesliga in dieser Saison gelingt.

DFB.de: Findet ein regelmäßiger Austausch mit Cheftrainer Dieter Hecking statt und wie sieht der aus?

Reimers: Wir pflegen einen guten Kontakt zum Trainerteam der Profis. Wir laufen uns regelmäßig über den Weg und tauschen uns aus. Es gibt keinerlei Berührungsängste und es ist ein angenehmes Miteinander. Dieter Hecking und sein Team schauen sich auch die Spiele unserer Nachwuchsmannschaften an. Das ist für die Jungs wertvoll und gibt ihnen zusätzliche Motivation.

DFB.de: Sie sind bereits seit 2007 beim HSV und haben von der U 12 bis zur U 17 schon alle Jahrgänge trainiert. Was zeichnet die aktuelle Mannschaft besonders aus?

Reimers: Ein Großteil der aktuellen Mannschaft spielt schon viele Jahre zusammen. Mit Innenverteidiger Dennis Duah war im Sommer nur ein externer Zugang dazugekommen. Meine Jungs verbindet eine hohe Identifikation mit dem HSV und der Teamgeist ist extrem ausgebildet. Die Spieler lassen sich von Rückschlägen nicht umwerfen und halten zusammen. Das gilt auch für die Jungs mit weniger Einsatzzeiten, die einen großen Anteil daran haben, dass die Gruppe so gut harmoniert.

DFB.de: Kann Ihr Team die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft erreichen?

Reimers: Die Endrunde ist noch ganz weit weg. Die Ergebnisse und die Art und Weise, wie Fußball gespielt wird, sollten im Jugendbereich ohnehin getrennt voneinander betrachtet werden. Wir wollen weiterhin attraktiven und mutigen Fußball spielen und natürlich auch unsere Position festigen. Von Tabellenführer Hertha BSC bis zum fünftplatzierten VfL Wolfsburg werden alle Mannschaften um den einen Startplatz in der Endrunde kämpfen.

DFB.de: Sie haben schon in jungen Jahren erste Trainererfahrungen gesammelt. Wie kam das?

Reimers: Bei meinem Heimatverein SV Blankenese hatte ich schon mit 14 Jahren eine G-Junioren-Mannschaft trainiert. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich bis heute dabeigeblieben bin und mich glücklich schätzen darf, mein Hobby zum Beruf gemacht zu haben.

DFB.de: Mit beispielsweise Hannes Wolf, Domenico Tedesco oder Julian Nagelsmann haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Nachwuchstrainer den Sprung ins Profigeschäft geschafft. Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie?

Reimers: Ich habe gerade die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolviert, bin jetzt im dritten Jahr bei der U 17 und fühle mich dort sehr wohl. In der Junioren-Bundesliga kann man sich als Trainer gut weiterentwickeln. Im Fußball ist nichts planbar und deshalb sollte man einen Schritt nach dem anderen machen.

DFB.de: Was muss ein Talent mitbringen, um den Sprung bis ganz nach oben zu schaffen?

Reimers: Ein junger Spieler sollte sich nie mit dem Erreichten zufriedengeben, sollte ehrlich zu sich sein und sich nichts schönreden. Der Wille, sich immer weiter verbessern zu wollen, muss stark ausgeprägt sein.

DFB.de: Wie gehen Sie im Training mit den Spielern um?

Reimers: Für mich als Trainer steht der Mensch an erster Stelle. Bevor ich über taktische Inhalte rede, muss ich ihn überzeugen und gewinnen. Wenn ich als Trainer ein Team für eine gemeinsame Idee begeistern kann, ist schon viel gewonnen. Jedem Spieler muss klar sein, dass die Wahrscheinlichkeit zum Erreichen seiner persönlichen Ziele größer ist, wenn die Gruppe funktioniert. Das versuche ich meinen Jungs täglich zu vermitteln.

DFB.de: Welche ehemaligen Nachwuchsspieler des HSV haben den Sprung in den Profibereich zuletzt geschafft?

Reimers: Josha Vagnoman und Jonas David sind gerade dabei, sich bei unseren Profis zu etablieren. Mit Fiete Arp, der jetzt für den FC Bayern München spielt, hat es ein Dritter geschafft. Aaron Opoku wurde zum Drittligisten FC Hansa Rostock ausgeliehen und macht dort gerade auf sich aufmerksam.

DFB.de: Was hat sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren im Nachwuchsbereich geändert?

Reimers: Der rote Ausbildungsfaden ist in der HSV-Nachwuchsabteilung immer dicker geworden, weil wir ein gewachsenes Trainerteam haben, das bereits lange zusammenarbeitet.

DFB.de: In der Staffel Nord/Nordost geht es für den HSV nun mit dem Spitzenspiel gegen den Tabellendritten RB Leipzig weiter. Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft?

Reimers: Leipzig zähle ich zum engsten Favoritenkreis. Die Mannschaft vereint fußballerische Qualität und Wucht. Wir wollen dominant auftreten und uns mehr Chancen erspielen als beim torlosen Topspiel gegen den VfL Wolfsburg vor zwei Wochen.

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