Rau stellt bei DFB-Matinee Bedeutung des WM-Triumphes heraus

Mit einem stimmungsvollen Festakt hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) noch einmal an das „Wunder von Bern“ erinnert. Knapp 50 Jahre nach dem WM-Finale gegen Ungarn wurde am Sonntag bei einer Jubiläums-Matinee im Pfalztheater in Kaiserslautern, in deren Mittelpunkt einige der Helden, aber auch die Verlierer von damals standen, einmal mehr die weitreichende und völkerverbindende Bedeutung des 3:2-Erfolgs und des WM-Triumphes 1954 hervorgehoben.

„In dieser schweren Zeit ging damals von dem WM-Spiel ein Impuls aus, der einer ganzen Nation Hoffnung und Selbstachtung zurückgab und Deutschland nach den schweren Kriegszeiten den Weg zurück in den Völkerbund ebnete. Es hat bis heute kein Sportereignis eine solch historische und politische Bedeutung Gehabt“, sagte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder bei der Begrüßung vor rund 350 hochrangigen Gästen aus Sport, Wirtschaft und Politik.

Auch der scheidende Bundespräsident Johannes Rau stellte den besonderen Wert der Partie am 4. Juli 1954 im Berner Wankdorf-Stadion heraus. „Was da passierte ist, war zwar nur ein Fußballspiel, aber eins das Geschichte geschrieben hat. Vermutlich war es das sensationellste Endspiel der Fußball-Geschichte. Bis heute müssen sich die Nationalmannschaften an diesen beiden Teams messen lassen“, meinte Rau, bevor sich am Abend im Fritz-Walter-Stadion die aktuellen Auswahlmannschaften von Deutschland und Ungarn gegenüber stehen.

Der ungarische Staatspräsident Ferenc Madl konnte seinem Amtskollegen und Mayer-Vorfelder nur beipflichten: „Wir waren damals nicht nur in Sieg und Niederlage, sondern in Freundschaft verbunden. Nach der traurigen Zeit mit den schlimmen Kriegserlebnissen haben wir alle durch dieses Spiel Hoffnung auf eine bessere Zukunft erhalten.“

Dies sei alles zuviel der Ehre, erklärte jedoch Weltmeister Horst Eckel. „Wir sind keine Helden. Wir wollten auch alle keine Helden sein. Wir wollten immer ganz normale Spieler sein und vor allem ganz normale Menschen“, sagte Eckel, der mit seinen Kollegen im Mittelpunkt der emotionalen Veranstaltung stand.

Horst Eckel: "Wir sind keine Helden"

Neben Eckel feierten die noch lebenden deutschen Weltmeister Ottmar Walter, Alfred Pfaff, Ulrich Biesinger, Heinrich Kwiatkowski und Herbert Erhardt - Hans Schäfer musste gesundheitsbedingt kurzfristig absagen - ein Wiedersehen mit ihren damaligen Gegnern Gyula Grosics und Jenö Buzansky. Bei klassischer Musik und Bildern von damals tauschten sie Erinnerungen aus.

Moderiert wurde die Matinee ebenfalls von Zeitzeugen des Berner Finales: Rudi Michel (83) hatte damals als Hörfunk- und Fernsehreporter aus der Schweiz berichtet. György Szepesi war bei der WM 1954 das Pendant zum deutschen Herbert Zimmermann („Rahn müsste schießen...“) und die Stimme Ungarns im Radio.

Der Festakt im Pfalztheater von Kaiserslautern ist Teil einer Reihe von Veranstaltungen, die der DFB 50 Jahre nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft in der Schweiz initiiert hat. So lädt der DFB seine Weltmeister zum Finale der Europameisterschaft am 4. Juli nach Lissabon ein. An diesem Tag, genau vor 50 Jahren, errang das Team von Trainer Sepp Herberger den Weltmeistertitel. [db]


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Mit einem stimmungsvollen Festakt hat der
Deutsche Fußball-Bund (DFB) noch einmal an das „Wunder von Bern“
erinnert. Knapp 50 Jahre nach dem WM-Finale gegen Ungarn wurde am
Sonntag bei einer Jubiläums-Matinee im Pfalztheater in
Kaiserslautern, in deren Mittelpunkt einige der Helden, aber auch
die Verlierer von damals standen, einmal mehr die weitreichende und
völkerverbindende Bedeutung des 3:2-Erfolgs und des WM-Triumphes
1954 hervorgehoben.



„In dieser schweren Zeit ging damals von dem WM-Spiel ein
Impuls aus, der einer ganzen Nation Hoffnung und Selbstachtung
zurückgab und Deutschland nach den schweren Kriegszeiten den Weg
zurück in den Völkerbund ebnete. Es hat bis heute kein
Sportereignis eine solch historische und politische Bedeutung
Gehabt“, sagte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder bei der
Begrüßung vor rund 350 hochrangigen Gästen aus Sport, Wirtschaft
und Politik.



Auch der scheidende Bundespräsident Johannes Rau stellte den
besonderen Wert der Partie am 4. Juli 1954 im Berner
Wankdorf-Stadion heraus. „Was da passierte ist, war zwar nur ein
Fußballspiel, aber eins das Geschichte geschrieben hat. Vermutlich
war es das sensationellste Endspiel der Fußball-Geschichte. Bis
heute müssen sich die Nationalmannschaften an diesen beiden Teams
messen lassen“, meinte Rau, bevor sich am Abend im
Fritz-Walter-Stadion die aktuellen Auswahlmannschaften von
Deutschland und Ungarn gegenüber stehen.



Der ungarische Staatspräsident Ferenc Madl konnte seinem
Amtskollegen und Mayer-Vorfelder nur beipflichten: „Wir waren
damals nicht nur in Sieg und Niederlage, sondern in Freundschaft
verbunden. Nach der traurigen Zeit mit den schlimmen
Kriegserlebnissen haben wir alle durch dieses Spiel Hoffnung auf
eine bessere Zukunft erhalten.“



Dies sei alles zuviel der Ehre, erklärte jedoch Weltmeister
Horst Eckel. „Wir sind keine Helden. Wir wollten auch alle keine
Helden sein. Wir wollten immer ganz normale Spieler sein und vor
allem ganz normale Menschen“, sagte Eckel, der mit seinen Kollegen
im Mittelpunkt der emotionalen Veranstaltung stand.



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Horst Eckel: "Wir sind keine Helden"


Neben Eckel feierten die noch lebenden deutschen Weltmeister
Ottmar Walter, Alfred Pfaff, Ulrich Biesinger, Heinrich Kwiatkowski
und Herbert Erhardt - Hans Schäfer musste gesundheitsbedingt
kurzfristig absagen - ein Wiedersehen mit ihren damaligen Gegnern
Gyula Grosics und Jenö Buzansky. Bei klassischer Musik und Bildern
von damals tauschten sie Erinnerungen aus.



Moderiert wurde die Matinee ebenfalls von Zeitzeugen des
Berner Finales: Rudi Michel (83) hatte damals als Hörfunk- und
Fernsehreporter aus der Schweiz berichtet. György Szepesi war bei
der WM 1954 das Pendant zum deutschen Herbert Zimmermann („Rahn
müsste schießen...“) und die Stimme Ungarns im Radio.



Der Festakt im Pfalztheater von Kaiserslautern ist Teil einer
Reihe von Veranstaltungen, die der DFB 50 Jahre nach dem Gewinn der
Weltmeisterschaft in der Schweiz initiiert hat. So lädt der DFB
seine Weltmeister zum Finale der Europameisterschaft am 4. Juli
nach Lissabon ein. An diesem Tag, genau vor 50 Jahren, errang das
Team von Trainer Sepp Herberger den Weltmeistertitel.