Raschl: "Haaland ist schon der Wahnsinn"

Tobias Raschl debütierte für Borussia Dortmund bereits in der Bundesliga und ist Stammspieler der U 23 in der 3. Liga. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 21-Jährige mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Spiel gegen 1860 München heute (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport), seine Erfahrungen bei der ersten Mannschaft und Zweikämpfe mit Erling Haaland.

DFB.de: Herr Raschl, sind Spiele gegen große Traditionsvereine wie 1860 München oder kürzlich gegen den 1. FC Kaiserslautern etwas Besonderes für Sie?

Tobias Raschl: Definitiv. Solche Vereine, die früher in der Bundesliga spielten, habe ich bereits in der Jugend verfolgt. Es ist etwas Besonderes, gegen solch großen Vereine zu spielen.

DFB.de: Borussia Dortmund II ist als Aufsteiger zunächst gut in die Saison gestartet, erlebte ab Mitte Oktober allerdings eine Schwächephase mit vier Niederlagen in Serie. Nun sind Sie seit drei Spielen ungeschlagen und bezwangen den SC Verl mit 3:0. Wie bewerten Sie diesen schwankenden Saisonverlauf?

Raschl: Wir sind eine junge Mannschaft, andere Drittligisten haben mehr Erfahrung. Und trotzdem stehen wir mit 27 Punkten aus 18 Spielen wirklich gut da. Es ist unser Anspruch, die Liga zu bereichern und attraktiven Fußball zu spielen.

DFB.de: Die zweite Mannschaft des FC Bayern München wurde in der Saison 2019/2020 nach einer durchwachsenen Hinrunde sogar Drittligameister. Abgesehen davon, dass sie ein Jahr später abgestiegen sind: Ist das ein Vorbild für Ihre Mannschaft?

Raschl: Nach dem guten Saisonstart wurde viel darüber geredet und von außen an uns herangetragen. Wir haben uns nicht damit beschäftigt, aber natürlich sind die Bayern aus der ersten Saison beispielhaft, wie man in der 3. Liga auch als U 23 auftreten kann. Die Vorzeichen sind aber nun andere als vor zwei Jahren.

DFB.de: Lars Ricken, der Direktor des Nachwuchsleistungszentrums, hat Sie im vergangenen Sommer im Interview mit unserer Redaktion gelobt und sagte: "Er hat einen großen Anteil daran, dass wir aufgestiegen sind." Was bedeutet Ihnen dieses Lob?

Raschl: Sehr viel. Lars ist eine große Persönlichkeit, der sportlich so viel erreicht hat wie nur wenige. Von jemandem wie ihm, so etwas zu hören, macht mich stolz.

DFB.de: Sie entspringen der Nachwuchsabteilung von Fortuna Düsseldorf, wechselten aber im Alter von 15 Jahren zu Borussia Dortmund. Was hatte sich dadurch für Sie verändert?

Raschl: Dortmund war von den Bedingungen und dem Umfeld her noch einmal eine ganz andere Adresse. Alles ist viel professioneller. Auch die Atmosphäre ist eine völlig andere. Auch für mich persönlich war das ein großer Umbruch. Nachdem ich das erste Jahr noch gependelt bin, zog ich zu einer Gastfamilie und danach ins Jugendhaus am Trainingsgelände.

DFB.de: Sie waren Kapitän bei der U 16, U 17 und U 19 von Borussia Dortmund. Übernehmen Sie gerne eine Führungsrolle?

Raschl: Ja, ich übernehme gerne Verantwortung auf dem Platz und bin in diese Rolle hineingewachsen.

DFB.de: Vor der Bundesligasaison 2019/2020 rückten Sie von der U 19 zum Profikader auf und absolvierten die Saisonvorbereitung mit den Profis. Wie lange hat es gedauert, bis Sie sich an dieses hohe Niveau gewöhnt hatten?

Raschl: Das war natürlich ein riesiger Unterschied, gerade vom Tempo. Aber ich konnte viel von den anderen Spielern lernen, mich verbessern und mich so daran anpassen.

DFB.de: Gibt es bestimmte Spieler, von denen Sie besonders viel gelernt haben?

Raschl: Was das Training und die Einstellung angeht, habe ich von vielen Spielern etwas gelernt, zum Beispiel von Lukasz Piszczek. Er hat mir damals viel mit auf den Weg gegeben. Auch von Marco Reus konnte ich einiges mitnehmen. Mit solchen Spielern trainieren zu können, ihnen zuzusehen – davon konnte ich viel lernen und aufsaugen. Auf meiner Position habe ich mir vor allem von Axel Witsel und Mahmoud Dahoud vieles abgeguckt. 

DFB.de: Der momentan meistgefeierte Spieler von Borussia Dortmund dürfte Erling Haaland sein. Wie schwierig ist es, den Stürmer zum Beispiel bei einem Trainingsspiel zu stoppen?

Raschl: Es ist schon der Wahnsinn, was dieser Junge mitbringt. Er hat eine Wucht, die kriegt man gefühlt gar nicht verteidigt. Er hat so viel Power, die er in jede Aktion einbringt - selbst wenn es einmal nicht Richtung Tor geht. Dementsprechend schwierig ist es auch im Training, ihn zu verteidigen.

DFB.de: Am letzten Spieltag der Saison 2019/2020 absolvierten Sie Ihr Bundesligadebüt. Ausgerechnet dieses Spiel endete mit einem 0:4. Wie blicken Sie heute auf dieses Spiel zurück?

Raschl: Es lief nicht so wie erwünscht, weil wir das Spiel verloren haben und die Partie leider ohne Zuschauer stattfand. Aber trotzdem war es ein geiles Gefühl, dass sich der Traum von der Bundesliga erfüllt hat. Davon habe ich geträumt, seit ich ein kleiner Junge bin. Wenn ich daran zurückdenke, bin ich noch immer stolz darauf. Ich hoffe natürlich auf weitere Einsätze. 

DFB.de: In der Vorbereitung auf die Spielzeit 2020/2021 zogen Sie sich eine langwierige Fußverletzung zu. War das der denkbar schlechteste Zeitpunkt, weil Sie sich in dieser Zeit womöglich bei den Profis hätten etablieren können?

Raschl: Es gibt nie einen guten Zeitpunkt für eine Verletzung. Aber das war schon echt doof, weil ich in der Saisonvorbereitung gut drauf war. Durch diese Verletzung war ich zwei Monate raus.

DFB.de: Auch wenn der zweite Pflichtspieleinsatz für die erste Mannschaft noch auf sich warten lässt: Bereitet es Ihnen trotzdem Freude, bei Champions-League-Spielen wie gegen Ajax Amsterdam oder Manchester City Teil des Kaders zu sein? 

Raschl: Klar, man ist voll drin und bekommt alles mit. Man ist angespannt, fiebert mit und freut sich mit dem Team, wenn man gewinnt. Das macht schon Spaß. Und natürlich hat man immer die Hoffnung, dass man eingewechselt wird.

[oj]

Tobias Raschl debütierte für Borussia Dortmund bereits in der Bundesliga und ist Stammspieler der U 23 in der 3. Liga. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 21-Jährige mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Spiel gegen 1860 München heute (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport), seine Erfahrungen bei der ersten Mannschaft und Zweikämpfe mit Erling Haaland.

DFB.de: Herr Raschl, sind Spiele gegen große Traditionsvereine wie 1860 München oder kürzlich gegen den 1. FC Kaiserslautern etwas Besonderes für Sie?

Tobias Raschl: Definitiv. Solche Vereine, die früher in der Bundesliga spielten, habe ich bereits in der Jugend verfolgt. Es ist etwas Besonderes, gegen solch großen Vereine zu spielen.

DFB.de: Borussia Dortmund II ist als Aufsteiger zunächst gut in die Saison gestartet, erlebte ab Mitte Oktober allerdings eine Schwächephase mit vier Niederlagen in Serie. Nun sind Sie seit drei Spielen ungeschlagen und bezwangen den SC Verl mit 3:0. Wie bewerten Sie diesen schwankenden Saisonverlauf?

Raschl: Wir sind eine junge Mannschaft, andere Drittligisten haben mehr Erfahrung. Und trotzdem stehen wir mit 27 Punkten aus 18 Spielen wirklich gut da. Es ist unser Anspruch, die Liga zu bereichern und attraktiven Fußball zu spielen.

DFB.de: Die zweite Mannschaft des FC Bayern München wurde in der Saison 2019/2020 nach einer durchwachsenen Hinrunde sogar Drittligameister. Abgesehen davon, dass sie ein Jahr später abgestiegen sind: Ist das ein Vorbild für Ihre Mannschaft?

Raschl: Nach dem guten Saisonstart wurde viel darüber geredet und von außen an uns herangetragen. Wir haben uns nicht damit beschäftigt, aber natürlich sind die Bayern aus der ersten Saison beispielhaft, wie man in der 3. Liga auch als U 23 auftreten kann. Die Vorzeichen sind aber nun andere als vor zwei Jahren.

DFB.de: Lars Ricken, der Direktor des Nachwuchsleistungszentrums, hat Sie im vergangenen Sommer im Interview mit unserer Redaktion gelobt und sagte: "Er hat einen großen Anteil daran, dass wir aufgestiegen sind." Was bedeutet Ihnen dieses Lob?

Raschl: Sehr viel. Lars ist eine große Persönlichkeit, der sportlich so viel erreicht hat wie nur wenige. Von jemandem wie ihm, so etwas zu hören, macht mich stolz.

DFB.de: Sie entspringen der Nachwuchsabteilung von Fortuna Düsseldorf, wechselten aber im Alter von 15 Jahren zu Borussia Dortmund. Was hatte sich dadurch für Sie verändert?

Raschl: Dortmund war von den Bedingungen und dem Umfeld her noch einmal eine ganz andere Adresse. Alles ist viel professioneller. Auch die Atmosphäre ist eine völlig andere. Auch für mich persönlich war das ein großer Umbruch. Nachdem ich das erste Jahr noch gependelt bin, zog ich zu einer Gastfamilie und danach ins Jugendhaus am Trainingsgelände.

DFB.de: Sie waren Kapitän bei der U 16, U 17 und U 19 von Borussia Dortmund. Übernehmen Sie gerne eine Führungsrolle?

Raschl: Ja, ich übernehme gerne Verantwortung auf dem Platz und bin in diese Rolle hineingewachsen.

DFB.de: Vor der Bundesligasaison 2019/2020 rückten Sie von der U 19 zum Profikader auf und absolvierten die Saisonvorbereitung mit den Profis. Wie lange hat es gedauert, bis Sie sich an dieses hohe Niveau gewöhnt hatten?

Raschl: Das war natürlich ein riesiger Unterschied, gerade vom Tempo. Aber ich konnte viel von den anderen Spielern lernen, mich verbessern und mich so daran anpassen.

DFB.de: Gibt es bestimmte Spieler, von denen Sie besonders viel gelernt haben?

Raschl: Was das Training und die Einstellung angeht, habe ich von vielen Spielern etwas gelernt, zum Beispiel von Lukasz Piszczek. Er hat mir damals viel mit auf den Weg gegeben. Auch von Marco Reus konnte ich einiges mitnehmen. Mit solchen Spielern trainieren zu können, ihnen zuzusehen – davon konnte ich viel lernen und aufsaugen. Auf meiner Position habe ich mir vor allem von Axel Witsel und Mahmoud Dahoud vieles abgeguckt. 

DFB.de: Der momentan meistgefeierte Spieler von Borussia Dortmund dürfte Erling Haaland sein. Wie schwierig ist es, den Stürmer zum Beispiel bei einem Trainingsspiel zu stoppen?

Raschl: Es ist schon der Wahnsinn, was dieser Junge mitbringt. Er hat eine Wucht, die kriegt man gefühlt gar nicht verteidigt. Er hat so viel Power, die er in jede Aktion einbringt - selbst wenn es einmal nicht Richtung Tor geht. Dementsprechend schwierig ist es auch im Training, ihn zu verteidigen.

DFB.de: Am letzten Spieltag der Saison 2019/2020 absolvierten Sie Ihr Bundesligadebüt. Ausgerechnet dieses Spiel endete mit einem 0:4. Wie blicken Sie heute auf dieses Spiel zurück?

Raschl: Es lief nicht so wie erwünscht, weil wir das Spiel verloren haben und die Partie leider ohne Zuschauer stattfand. Aber trotzdem war es ein geiles Gefühl, dass sich der Traum von der Bundesliga erfüllt hat. Davon habe ich geträumt, seit ich ein kleiner Junge bin. Wenn ich daran zurückdenke, bin ich noch immer stolz darauf. Ich hoffe natürlich auf weitere Einsätze. 

DFB.de: In der Vorbereitung auf die Spielzeit 2020/2021 zogen Sie sich eine langwierige Fußverletzung zu. War das der denkbar schlechteste Zeitpunkt, weil Sie sich in dieser Zeit womöglich bei den Profis hätten etablieren können?

Raschl: Es gibt nie einen guten Zeitpunkt für eine Verletzung. Aber das war schon echt doof, weil ich in der Saisonvorbereitung gut drauf war. Durch diese Verletzung war ich zwei Monate raus.

DFB.de: Auch wenn der zweite Pflichtspieleinsatz für die erste Mannschaft noch auf sich warten lässt: Bereitet es Ihnen trotzdem Freude, bei Champions-League-Spielen wie gegen Ajax Amsterdam oder Manchester City Teil des Kaders zu sein? 

Raschl: Klar, man ist voll drin und bekommt alles mit. Man ist angespannt, fiebert mit und freut sich mit dem Team, wenn man gewinnt. Das macht schon Spaß. Und natürlich hat man immer die Hoffnung, dass man eingewechselt wird.

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