Radtke: "Andere wären zerbrochen"

Vier Mannschaften kämpfen in der Allianz Frauen-Bundesliga noch um den Klassenverbleib - und zwei dieser Teams müssen am Saisonende den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Wer kann sich retten? Der 1. FC Köln, der FF USV Jena, der SV Werder Bremen? Die beste Ausgangslage hat im Moment der MSV Duisburg - und das ist deshalb beachtlich, weil die Mannschaft zu Beginn des Jahres mit null Punkten abgeschlagen am Tabellenende stand.

Am Sonntag (11 Uhr) erwarten die Duisburgerinnen am 20. Spieltag die TSG 1899 Hoffenheim. Zu den absoluten Leistungsträgerinnen beim MSV zählt Kathleen Radtke. Im DFB.de-Interview spricht die 33-Jährige über die Duisburger Aufholjagd, über ihren unerschütterlichen Glauben an die Rettung und die noch ausstehenden drei Begegnungen, die auf ein dramatisches Saisonfinale hindeuten.

DFB.de: Frau Radtke, die Lage im Tabellenkeller der Allianz Frauen-Bundesliga spitzt sich zu. Wie sehen Sie die Situation drei Spieltage vor Schluss?

Kathleen Radtke: Ich persönlich schaue aktuell wieder lieber auf die Tabelle als noch vor einigen Wochen oder Monaten. Wir sind zwar natürlich noch nicht durch, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir den Klassenverbleib schaffen werden. Wir sind im Moment auf dem neunten Platz und haben alle Trümpfe selbst in der Hand. Diese Ausgangslage wollen wir zu unserem Vorteil nutzen.

DFB.de: Es ist noch gar nicht so lange her, da waren Sie mit dem MSV Duisburg punktlos Tabellenletzter.

Radtke: Die Hinrunde lief wirklich überhaupt nicht gut. Da hatten wir einfach auch unfassbares Pech. Ich wusste, dass das nicht immer so weitergehen würde. Mit dem in der Rückrunde etwas glücklichen Sieg gegen Freiburg hat sich die Sache gedreht. Wir haben gemerkt, dass wir Tore schießen und sogar gegen die Topteams gewinnen können und jetzt gilt es genauso weiterzumachen.

DFB.de: Was hat sich im Vergleich zur Hinrunde verändert? Ist es wirklich nur Glück und Pech?

Radtke: Natürlich nicht nur. Der Trainerwechsel hat die Situation noch einmal verändert. Vorher war nicht alles schlecht. Aber vielleicht kommt die eine oder andere Spielerin mit dem neuen Trainer Thomas Gerstner besser zurecht. Manchmal haben ja Kleinigkeiten ganz große Auswirkungen. Außerdem spielen wir jetzt offensiver, was uns offensichtlich ganz gut tut. Und ein weiterer wichtiger Grund ist meiner Meinung nach auch die Verpflichtung von Genoveva Anonma. Als sie in der Winterpause zu uns kam, war sie nicht fit. Aber ich wusste genau, dass sie uns helfen wird, je länger die Saison noch dauert. Und genauso ist es gekommen. Inzwischen macht sie regelmäßig entscheidende Tore für uns.

DFB.de: Wie schwer war es, nach jeder Niederlage wieder aufzustehen und sich für die nächste Aufgabe zu motivieren?

Radtke: Klar ist man niedergeschlagen und enttäuscht. Jeder Fehler wurde in dieser Zeit bitterböse bestraft. Und klar nerven irgendwann die knappen Niederlagen, da wollte ich am nächsten Morgen die Begegnung am liebsten noch mal spielen. Wir waren nie chancenlos oder haben zu keinem Zeitpunkt gedacht, dass es nicht reichen würde. Eine Saison hat schließlich 22 Spieltage, mit Höhen und Tiefen und deshalb haben wir immer an unsere Möglichkeiten geglaubt.



Vier Mannschaften kämpfen in der Allianz Frauen-Bundesliga noch um den Klassenverbleib - und zwei dieser Teams müssen am Saisonende den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Wer kann sich retten? Der 1. FC Köln, der FF USV Jena, der SV Werder Bremen? Die beste Ausgangslage hat im Moment der MSV Duisburg - und das ist deshalb beachtlich, weil die Mannschaft zu Beginn des Jahres mit null Punkten abgeschlagen am Tabellenende stand.

Am Sonntag (11 Uhr) erwarten die Duisburgerinnen am 20. Spieltag die TSG 1899 Hoffenheim. Zu den absoluten Leistungsträgerinnen beim MSV zählt Kathleen Radtke. Im DFB.de-Interview spricht die 33-Jährige über die Duisburger Aufholjagd, über ihren unerschütterlichen Glauben an die Rettung und die noch ausstehenden drei Begegnungen, die auf ein dramatisches Saisonfinale hindeuten.

DFB.de: Frau Radtke, die Lage im Tabellenkeller der Allianz Frauen-Bundesliga spitzt sich zu. Wie sehen Sie die Situation drei Spieltage vor Schluss?

Kathleen Radtke: Ich persönlich schaue aktuell wieder lieber auf die Tabelle als noch vor einigen Wochen oder Monaten. Wir sind zwar natürlich noch nicht durch, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir den Klassenverbleib schaffen werden. Wir sind im Moment auf dem neunten Platz und haben alle Trümpfe selbst in der Hand. Diese Ausgangslage wollen wir zu unserem Vorteil nutzen.

DFB.de: Es ist noch gar nicht so lange her, da waren Sie mit dem MSV Duisburg punktlos Tabellenletzter.

Radtke: Die Hinrunde lief wirklich überhaupt nicht gut. Da hatten wir einfach auch unfassbares Pech. Ich wusste, dass das nicht immer so weitergehen würde. Mit dem in der Rückrunde etwas glücklichen Sieg gegen Freiburg hat sich die Sache gedreht. Wir haben gemerkt, dass wir Tore schießen und sogar gegen die Topteams gewinnen können und jetzt gilt es genauso weiterzumachen.

DFB.de: Was hat sich im Vergleich zur Hinrunde verändert? Ist es wirklich nur Glück und Pech?

Radtke: Natürlich nicht nur. Der Trainerwechsel hat die Situation noch einmal verändert. Vorher war nicht alles schlecht. Aber vielleicht kommt die eine oder andere Spielerin mit dem neuen Trainer Thomas Gerstner besser zurecht. Manchmal haben ja Kleinigkeiten ganz große Auswirkungen. Außerdem spielen wir jetzt offensiver, was uns offensichtlich ganz gut tut. Und ein weiterer wichtiger Grund ist meiner Meinung nach auch die Verpflichtung von Genoveva Anonma. Als sie in der Winterpause zu uns kam, war sie nicht fit. Aber ich wusste genau, dass sie uns helfen wird, je länger die Saison noch dauert. Und genauso ist es gekommen. Inzwischen macht sie regelmäßig entscheidende Tore für uns.

DFB.de: Wie schwer war es, nach jeder Niederlage wieder aufzustehen und sich für die nächste Aufgabe zu motivieren?

Radtke: Klar ist man niedergeschlagen und enttäuscht. Jeder Fehler wurde in dieser Zeit bitterböse bestraft. Und klar nerven irgendwann die knappen Niederlagen, da wollte ich am nächsten Morgen die Begegnung am liebsten noch mal spielen. Wir waren nie chancenlos oder haben zu keinem Zeitpunkt gedacht, dass es nicht reichen würde. Eine Saison hat schließlich 22 Spieltage, mit Höhen und Tiefen und deshalb haben wir immer an unsere Möglichkeiten geglaubt.

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DFB.de: Auch nach dem 0:3 Anfang des Jahres im Nachholspiel gegen den FF USV Jena, die bis dahin ebenfalls noch punktlos waren?

Radtke: Ja, auch dann noch. Das Ergebnis hört sich klar an. Aber in Wirklichkeit haben wir am Ende alles nach vorne geworfen und sind dafür bestraft worden. Aber auch da wussten wir, dass es noch lange nicht vorbei ist. Ich denke, diese Einstellung zeigt auch, welch starken Charakter diese Mannschaft hat. Andere wären an dieser Niederlagenserie vielleicht zerbrochen. Uns hat es noch enger zusammengeschweißt.

DFB.de: Sind Sie stolz, nach diesem Negativlauf nun wieder voll im Rennen zu sein?

Radtke: Nein, stolz ist meiner Meinung nach das falsche Wort. Kurzfristig gebremste Freude trifft es eher. Wir haben erstens noch nichts erreicht. Und zweitens sollte es einfach unser Anspruch sein, den Klassenerhalt in der Allianz Frauen-Bundesliga zu schaffen.

DFB.de: Nun ist die TSG Hoffenheim zu Gast. Was für ein Spiel erwarten Sie?

Radtke: Ein Duell auf Augenhöhe, in dem wir die nächsten Punkte holen wollen, um unsere Ausgangslage im Abstiegskampf weiter zu verbessern. Wir werden da nur bestehen können, wenn wir erneut eine Topleistung abliefern, in der Defensive diszipliniert spielen und im Angriff unsere Möglichkeiten konsequent nutzen.

DFB.de: Danach geht es zum SC Sand und am letzten Spieltag ist mit Jena der aktuelle Tabellenletzte zu Gast. Wird das ein großes Abstiegsendspiel?

Radtke: Ich hoffe nicht. Es wäre überragend, wenn wir schon vorher nichts mehr mit dem Abstieg zu tun hätten. Wie gesagt: Wir haben es jetzt selbst in der Hand. Ein Sieg gegen Hoffenheim, dann noch etwas Zählbares in Sand und wir hätten uns eine super Ausgangslage erarbeitet. Allerdings kommt es dann auch noch darauf an, was Jena, Köln und Bremen machen, die ja teilweise auch noch direkt aufeinandertreffen. Wir gucken auf unsere nächste Partie und konzentrieren uns auf die Dinge, die wir beeinflussen können, alles andere ist mir zu hypothetisch. Es war bis jetzt nicht nur physisch eine extrem anstrengende Saison, sondern auch psychisch. Wir haben bis jetzt viel Geduld ins Spiel gebracht und werden das bis zum Ende beibehalten.