Prus: "In puncto Kaltschnäuzigkeit zulegen"

Das EM-Ticket gelöst, aber nicht restlos überzeugt. Die deutsche U 17-Nationalmannschaft ist eines von 16 Teams, das an der EURO in England (4. bis 20. Mai) teilnehmen wird. Gegen Norwegen (2:2), Griechenland (3:0) und Schottland (0:1) holte die Auswahl von DFB-Trainer Michael Prus vier Punkte. Die bestandene Quali-Prüfung wird der Mannschaft weiteren Rückenwind geben, um das vorhandene Potenzial freizusetzen. Im DFB.de-Interview spricht Michael Prus mit Redakteur Ronny Zimmermann über gute Ansätze, neue Erkenntnisse und seine EM-Planung.

DFB.de: Herr Prus, herzlichen Glückwunsch zur Qualifikation für die U 17-Europameisterschaft. Es war allerdings ein hartes Stück Arbeit, oder?

Michael Prus: In der Tat. Wir haben jeweils eine Partie gewonnen, einmal Remis gespielt und eine Niederlage kassiert. Dass wir unsere Überlegenheit noch nicht in die richtigen Ergebnisse umwandeln, zieht sich ein bisschen durch die gesamte Saison. Fakt ist, dass die Jungs unglaublich motiviert an die Aufgaben herangehen, aber wir uns durch kleinere Fehler und mangelnde Chancenverwertung das Leben selbst etwas schwer machen.

DFB.de: An welchen Aspekten muss Ihre Mannschaft bis zur EM noch arbeiten?

Prus: Wir müssen effizienter werden – in allen Bereichen. Die Jungs leiten ihre Aktionen oftmals hervorragend ein, ziehen sie anschließend aber nicht mit der nötigen Überzeugung bis zum Schluss durch. Das gilt auch für unsere Defensivarbeit: In unserem letzten Drittel müssen wir konsequenter agieren. Mir ist es allerdings lieber, dass wir noch diese Luft nach oben haben – als wenn wir jetzt schon am Limit wären. Einige Spieler haben in der EM-Quali sicherlich nicht ihre Grenze erreicht und können bei der EM nochmals einen deutlichen Sprung nach vorne machen. Es ist fantastisch, dass wir solch ein großes Turnier absolvieren werden.

DFB.de: Welche positiven Erkenntnisse nehmen Sie mit aus der Quali-Runde?

Prus: Wir waren in allen drei Quali-Spielen, in denen die Jungs zum ersten Mal unter richtigem Druck standen, das überlegene Team. Wir hatten mehr Ballbesitz, spielten mehr Pässe ins Angriffsdrittel und kamen häufiger zum Torabschluss. Im Vergleich zum Algarve Cup im Februar haben wir es auch verstanden, mehr Ruhe am Ball zu haben und den Rhythmus besser zu bestimmen. Ich erwarte allerdings, dass wir bei der EM in puncto Kaltschnäuzigkeit zulegen. Diesen ‚Killerinstinkt‘ müssen wir uns noch holen.

DFB.de: Am 5. April werden in England die Gruppen für die U 17-EURO ausgelost. Wie sieht Ihre Planung bis zur EM aus?

Prus: Die Jungs sind die nächsten Wochen in ihren Vereinen. Gemeinsam mit meinem Trainerteam werden wir beobachten, in welcher Form sie bleiben und anschließend unseren Kader nominieren. Zudem haben wir vor, Ende April ein Kurz-Trainingslager in Deutschland zu absolvieren, bevor wir nach England fliegen. Wenn am 5. April die EM-Gruppen ausgelost werden, beginnt auch die gezielte Gegnersichtung.

DFB.de: Gibt es ein spezielles Ziel, mit dem die U 17 in das Turnier gehen wird?

Prus: Wir wollen die Fesseln lösen und das vorhandene Potenzial des Teams freisetzen. Nach der Quali-Runde schwingt allerdings etwas Demut mit: Spanien, Portugal und Italien kamen ebenfalls nur als Gruppenzweiter weiter. Frankreich ist sogar ganz ausgeschieden. Die Teams im U 17-Bereich sind unheimlich eng beisammen. Umso wichtiger ist mir, dass wir auf jede Kleinigkeit achten und entschlossen agieren. Es wird auch die Tagesform entscheidend sein.

[rz]

Das EM-Ticket gelöst, aber nicht restlos überzeugt. Die deutsche U 17-Nationalmannschaft ist eines von 16 Teams, das an der EURO in England (4. bis 20. Mai) teilnehmen wird. Gegen Norwegen (2:2), Griechenland (3:0) und Schottland (0:1) holte die Auswahl von DFB-Trainer Michael Prus vier Punkte. Die bestandene Quali-Prüfung wird der Mannschaft weiteren Rückenwind geben, um das vorhandene Potenzial freizusetzen. Im DFB.de-Interview spricht Michael Prus mit Redakteur Ronny Zimmermann über gute Ansätze, neue Erkenntnisse und seine EM-Planung.

DFB.de: Herr Prus, herzlichen Glückwunsch zur Qualifikation für die U 17-Europameisterschaft. Es war allerdings ein hartes Stück Arbeit, oder?

Michael Prus: In der Tat. Wir haben jeweils eine Partie gewonnen, einmal Remis gespielt und eine Niederlage kassiert. Dass wir unsere Überlegenheit noch nicht in die richtigen Ergebnisse umwandeln, zieht sich ein bisschen durch die gesamte Saison. Fakt ist, dass die Jungs unglaublich motiviert an die Aufgaben herangehen, aber wir uns durch kleinere Fehler und mangelnde Chancenverwertung das Leben selbst etwas schwer machen.

DFB.de: An welchen Aspekten muss Ihre Mannschaft bis zur EM noch arbeiten?

Prus: Wir müssen effizienter werden – in allen Bereichen. Die Jungs leiten ihre Aktionen oftmals hervorragend ein, ziehen sie anschließend aber nicht mit der nötigen Überzeugung bis zum Schluss durch. Das gilt auch für unsere Defensivarbeit: In unserem letzten Drittel müssen wir konsequenter agieren. Mir ist es allerdings lieber, dass wir noch diese Luft nach oben haben – als wenn wir jetzt schon am Limit wären. Einige Spieler haben in der EM-Quali sicherlich nicht ihre Grenze erreicht und können bei der EM nochmals einen deutlichen Sprung nach vorne machen. Es ist fantastisch, dass wir solch ein großes Turnier absolvieren werden.

DFB.de: Welche positiven Erkenntnisse nehmen Sie mit aus der Quali-Runde?

Prus: Wir waren in allen drei Quali-Spielen, in denen die Jungs zum ersten Mal unter richtigem Druck standen, das überlegene Team. Wir hatten mehr Ballbesitz, spielten mehr Pässe ins Angriffsdrittel und kamen häufiger zum Torabschluss. Im Vergleich zum Algarve Cup im Februar haben wir es auch verstanden, mehr Ruhe am Ball zu haben und den Rhythmus besser zu bestimmen. Ich erwarte allerdings, dass wir bei der EM in puncto Kaltschnäuzigkeit zulegen. Diesen ‚Killerinstinkt‘ müssen wir uns noch holen.

DFB.de: Am 5. April werden in England die Gruppen für die U 17-EURO ausgelost. Wie sieht Ihre Planung bis zur EM aus?

Prus: Die Jungs sind die nächsten Wochen in ihren Vereinen. Gemeinsam mit meinem Trainerteam werden wir beobachten, in welcher Form sie bleiben und anschließend unseren Kader nominieren. Zudem haben wir vor, Ende April ein Kurz-Trainingslager in Deutschland zu absolvieren, bevor wir nach England fliegen. Wenn am 5. April die EM-Gruppen ausgelost werden, beginnt auch die gezielte Gegnersichtung.

DFB.de: Gibt es ein spezielles Ziel, mit dem die U 17 in das Turnier gehen wird?

Prus: Wir wollen die Fesseln lösen und das vorhandene Potenzial des Teams freisetzen. Nach der Quali-Runde schwingt allerdings etwas Demut mit: Spanien, Portugal und Italien kamen ebenfalls nur als Gruppenzweiter weiter. Frankreich ist sogar ganz ausgeschieden. Die Teams im U 17-Bereich sind unheimlich eng beisammen. Umso wichtiger ist mir, dass wir auf jede Kleinigkeit achten und entschlossen agieren. Es wird auch die Tagesform entscheidend sein.

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