Prus: "Hat uns beim Thema Teamgeist weitergebracht"

Unentschieden gespielt und trotzdem als Gewinner vom Platz gegangen. Die U 17-Nationalmannschaft konnte sich nach dem 2:2 in Dänemark am Freitagmittag als moralischer Sieger fühlen. Warum das so ist, und wie sich der Jahrgang 2004 entwickelt, erzählt U 17-Chefcoach Michael Prus im DFB.de-Interview mit Redakteur Peter Scheffler.

DFB.de: Herr Prus, wie lautet Ihr Fazit zum Oktober-Lehrgang und dem 2:2 gegen Dänemark am Freitag?

Michael Prus: Insgesamt haben wir unnötigerweise nur 2:2 gespielt, aber wenn man vier Minuten vor dem Abpfiff den Ausgleich erzielt, muss man trotz allem mit dem Ergebnis zufrieden sein.

DFB.de: Das heißt, es war eigentlich mehr drin?

Prus: Ja, zunächst lagen wir nach einem – leider unberechtigten – Elfmeter 0:1 zurück. Die Mannschaft hat sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen lassen, weiter aggressiv und offensiv gespielt. So konnten wir mit einer schönen Kombination auch den Ausgleich erzielen.

DFB.de: Mit dem 1:1 ging es dann in die Halbzeit.

Prus: Genau. Für die zweite Hälfte hatten wir uns dann einiges vorgenommen, sind aber durch einen Fehler im Spielaufbau nochmals in Rückstand geraten. Wieder hat das Team toll darauf reagiert, das Heft in die Hand genommen und sich den Ausgleich kurz vor dem Ende redlich verdient. Wenn es richtig gut läuft, machen wir mit der letzten Aktion des Spiels sogar noch den Siegtreffer.

DFB.de: Aber?

Prus: Nach einem Ballgewinn und schnellem Umschalten lief unser Stürmer ab der Mittellinie allein auf das dänische Tor zu. Leider ging sein Schuss knapp über das Tor. Der lange Sprint nach 90 Minuten war dann wohl doch ein bisschen zu viel für ihn nach dem kräfteaufreibenden Spiel. Oder er hatte zu viel Zeit, zum Nachdenken. (lacht)

DFB.de: An der Chancenauswertung kann also noch gearbeitet werden. Womit Sie nach dem Spiel aber sicher zufrieden waren, ist die Mentalität des Teams.

Prus: Definitiv. Es war deutlich zu erkennen, dass die Jungs das Spiel nicht verloren geben wollten. Nicht umsonst hatten wir ja die große Chance in der letzten Minute. Auch wenn es nur ein Unentschieden war, hat uns das Spiel beim Thema Teamgeist weitergebracht.

DFB.de: Sie hatten bereits nach den beiden Siegen gegen Belgien im September von einer positiven Entwicklung der Mannschaft geredet. Was zeichnet den Jahrgang 2004 aus?

Prus: Es ist noch zu früh, ein Urteil zu fällen, aber wir haben viele positive Ansätze. Gegen Belgien konnte die Mannschaft sich zweimal gegen einen richtig starken Gegner für ihren Aufwand belohnen. Das hat gegen Dänemark leider nicht einhundertprozentig geklappt. Es macht unheimlich Spaß, mit diesem Team zu arbeiten, weil die Jungs eine hohe Bereitschaft zeigen. Sie holen alles aus sich heraus und sind immer gewillt, unsere Vorgaben umzusetzen.

DFB.de: Wie sehen die nächsten Wochen und Monate bis zum Ende des Jahres für Sie und das Team aus?

Prus: Ende Oktober haben wir noch einen Sichtungslehrgang in Malente mit Spielern, die wir bisher noch nicht dabei hatten, uns aber aufgrund der ausgefallenen Sichtungsturniere von den Vereins- und Verbandstrainern empfohlen wurden. Auf diese Jungs bin ich sehr gespannt. Im November stehen noch zwei Länderspiele in Frankreich an. Das wird eine echte Standortbestimmung für unser Team gegen eine Topnation.

[ps]

Unentschieden gespielt und trotzdem als Gewinner vom Platz gegangen. Die U 17-Nationalmannschaft konnte sich nach dem 2:2 in Dänemark am Freitagmittag als moralischer Sieger fühlen. Warum das so ist, und wie sich der Jahrgang 2004 entwickelt, erzählt U 17-Chefcoach Michael Prus im DFB.de-Interview mit Redakteur Peter Scheffler.

DFB.de: Herr Prus, wie lautet Ihr Fazit zum Oktober-Lehrgang und dem 2:2 gegen Dänemark am Freitag?

Michael Prus: Insgesamt haben wir unnötigerweise nur 2:2 gespielt, aber wenn man vier Minuten vor dem Abpfiff den Ausgleich erzielt, muss man trotz allem mit dem Ergebnis zufrieden sein.

DFB.de: Das heißt, es war eigentlich mehr drin?

Prus: Ja, zunächst lagen wir nach einem – leider unberechtigten – Elfmeter 0:1 zurück. Die Mannschaft hat sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen lassen, weiter aggressiv und offensiv gespielt. So konnten wir mit einer schönen Kombination auch den Ausgleich erzielen.

DFB.de: Mit dem 1:1 ging es dann in die Halbzeit.

Prus: Genau. Für die zweite Hälfte hatten wir uns dann einiges vorgenommen, sind aber durch einen Fehler im Spielaufbau nochmals in Rückstand geraten. Wieder hat das Team toll darauf reagiert, das Heft in die Hand genommen und sich den Ausgleich kurz vor dem Ende redlich verdient. Wenn es richtig gut läuft, machen wir mit der letzten Aktion des Spiels sogar noch den Siegtreffer.

DFB.de: Aber?

Prus: Nach einem Ballgewinn und schnellem Umschalten lief unser Stürmer ab der Mittellinie allein auf das dänische Tor zu. Leider ging sein Schuss knapp über das Tor. Der lange Sprint nach 90 Minuten war dann wohl doch ein bisschen zu viel für ihn nach dem kräfteaufreibenden Spiel. Oder er hatte zu viel Zeit, zum Nachdenken. (lacht)

DFB.de: An der Chancenauswertung kann also noch gearbeitet werden. Womit Sie nach dem Spiel aber sicher zufrieden waren, ist die Mentalität des Teams.

Prus: Definitiv. Es war deutlich zu erkennen, dass die Jungs das Spiel nicht verloren geben wollten. Nicht umsonst hatten wir ja die große Chance in der letzten Minute. Auch wenn es nur ein Unentschieden war, hat uns das Spiel beim Thema Teamgeist weitergebracht.

DFB.de: Sie hatten bereits nach den beiden Siegen gegen Belgien im September von einer positiven Entwicklung der Mannschaft geredet. Was zeichnet den Jahrgang 2004 aus?

Prus: Es ist noch zu früh, ein Urteil zu fällen, aber wir haben viele positive Ansätze. Gegen Belgien konnte die Mannschaft sich zweimal gegen einen richtig starken Gegner für ihren Aufwand belohnen. Das hat gegen Dänemark leider nicht einhundertprozentig geklappt. Es macht unheimlich Spaß, mit diesem Team zu arbeiten, weil die Jungs eine hohe Bereitschaft zeigen. Sie holen alles aus sich heraus und sind immer gewillt, unsere Vorgaben umzusetzen.

DFB.de: Wie sehen die nächsten Wochen und Monate bis zum Ende des Jahres für Sie und das Team aus?

Prus: Ende Oktober haben wir noch einen Sichtungslehrgang in Malente mit Spielern, die wir bisher noch nicht dabei hatten, uns aber aufgrund der ausgefallenen Sichtungsturniere von den Vereins- und Verbandstrainern empfohlen wurden. Auf diese Jungs bin ich sehr gespannt. Im November stehen noch zwei Länderspiele in Frankreich an. Das wird eine echte Standortbestimmung für unser Team gegen eine Topnation.

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