Premierentorschütze Timo Heinze: "Es war wie ein Abenteuerfilm"

Die Stimmung in der Inselparkhalle kochte, der Jubel war riesengroß. Beim ersten Länderspiel der deutschen Futsal-Nationalmannschaft gegen England drückte Timo Heinze den Ball nach sieben Minuten und 40 Sekunden über die Linie. Ein Tor für die Geschichtsbücher des DFB. Im DFB.de-Interview spricht der 30 Jahre alte Kapitän mit Redakteur Tim Noller über den historischen Moment, das 5:3 gegen die "Three Lions", den überraschenden Besuch des DFB-Präsidenten Reinhard Grindel in der Kabine und das zweite England-Spiel am Dienstag (ab 18 Uhr, live auf Sport1) erneut in Hamburg.

DFB.de: Herr Heinze, was geht einem Spieler durch den Kopf, nachdem er das erste Tor der deutschen Futsal-Nationalmannschaft erzielt hat?

Timo Heinze: Gedanken hatte ich in diesem Moment gar keine. Ich weiß auch nicht, was ich gemacht habe oder wo ich hingelaufen bin. Aber es war natürlich ein wunderschönes Gefühl. Die pure Erleichterung. Erst nach dem Spiel habe ich auf einem Bild gesehen, dass mich Michael Meyer und Nils Klems einfangen wollten, bewusst habe ich das nicht wahrgenommen. Meine Mitspieler haben dieses Tor, glaube ich, mehr realisiert als ich.

DFB.de: Die Jubelszenen nach dem Tor sahen sehr emotional aus. Ein Zeichen für den Teamgeist in der Mannschaft?

Heinze: Das hat man besonders nach dem 2:2 gemerkt, als die Köpfe kurzzeitig runtergingen. Da haben wir uns direkt wieder motiviert. Wenn von der Bank eine so positive Welle herüberschwappt, ist das wichtiger, als man denkt. Gerade bei dieser Kulisse, die wir so nicht gewohnt sind, macht dieser Teamgeist sehr viel aus.

DFB.de: Schon vor dem Anpfiff herrschte in der Inselparkhalle eine Gänsehaut-Atmosphäre. Wie haben Sie das Einlaufen und das Singen der Hymne erlebt?

Heinze: Es ist fast schade, dass dieser Moment so schnell vorbeiging und ich ihn nicht noch mehr festhalten konnte. Es war wie ein Abenteuerfilm, in dem ich trotz der Fokussierung auf das Spiel die Kulisse natürlich wahrgenommen habe. Da denkst du dir schon: Ich habe so lange darauf gewartet, jetzt bin ich endlich hier.

DFB.de: Spielte das Team bei der Premiere bereits nahe am derzeitigen Limit?

Heinze: Ich hoffe nicht. Wir können uns selbst noch nicht so gut einschätzen. Trotzdem denke ich, dass wir eine sehr starke Leistung gezeigt haben. Wir werden uns aber weiterentwickeln und haben noch Luft nach oben. Das liegt in der Natur der Sache. Wenn man die ungewohnte Kulisse berücksichtigt, muss ich wirklich sagen: Das sah nach Futsal aus.

DFB.de: Bei der Aufstellung setzte das Trainerteam um Paul Schomann überwiegend auf erfahrene Spieler. Die richtige Entscheidung?

Heinze: Das war schon ein Faktor. Ein Nachteil ist es sicherlich nicht, wenn man ähnliche Situationen schon einmal erlebt hat. Pauschal würde ich aber nicht sagen, dass ein jüngerer Spieler das schlechter gemacht hätte. Jeder Typ geht mit einer solchen Situation anders um.



Die Stimmung in der Inselparkhalle kochte, der Jubel war riesengroß. Beim ersten Länderspiel der deutschen Futsal-Nationalmannschaft gegen England drückte Timo Heinze den Ball nach sieben Minuten und 40 Sekunden über die Linie. Ein Tor für die Geschichtsbücher des DFB. Im DFB.de-Interview spricht der 30 Jahre alte Kapitän mit Redakteur Tim Noller über den historischen Moment, das 5:3 gegen die "Three Lions", den überraschenden Besuch des DFB-Präsidenten Reinhard Grindel in der Kabine und das zweite England-Spiel am Dienstag (ab 18 Uhr, live auf Sport1) erneut in Hamburg.

DFB.de: Herr Heinze, was geht einem Spieler durch den Kopf, nachdem er das erste Tor der deutschen Futsal-Nationalmannschaft erzielt hat?

Timo Heinze: Gedanken hatte ich in diesem Moment gar keine. Ich weiß auch nicht, was ich gemacht habe oder wo ich hingelaufen bin. Aber es war natürlich ein wunderschönes Gefühl. Die pure Erleichterung. Erst nach dem Spiel habe ich auf einem Bild gesehen, dass mich Michael Meyer und Nils Klems einfangen wollten, bewusst habe ich das nicht wahrgenommen. Meine Mitspieler haben dieses Tor, glaube ich, mehr realisiert als ich.

DFB.de: Die Jubelszenen nach dem Tor sahen sehr emotional aus. Ein Zeichen für den Teamgeist in der Mannschaft?

Heinze: Das hat man besonders nach dem 2:2 gemerkt, als die Köpfe kurzzeitig runtergingen. Da haben wir uns direkt wieder motiviert. Wenn von der Bank eine so positive Welle herüberschwappt, ist das wichtiger, als man denkt. Gerade bei dieser Kulisse, die wir so nicht gewohnt sind, macht dieser Teamgeist sehr viel aus.

DFB.de: Schon vor dem Anpfiff herrschte in der Inselparkhalle eine Gänsehaut-Atmosphäre. Wie haben Sie das Einlaufen und das Singen der Hymne erlebt?

Heinze: Es ist fast schade, dass dieser Moment so schnell vorbeiging und ich ihn nicht noch mehr festhalten konnte. Es war wie ein Abenteuerfilm, in dem ich trotz der Fokussierung auf das Spiel die Kulisse natürlich wahrgenommen habe. Da denkst du dir schon: Ich habe so lange darauf gewartet, jetzt bin ich endlich hier.

DFB.de: Spielte das Team bei der Premiere bereits nahe am derzeitigen Limit?

Heinze: Ich hoffe nicht. Wir können uns selbst noch nicht so gut einschätzen. Trotzdem denke ich, dass wir eine sehr starke Leistung gezeigt haben. Wir werden uns aber weiterentwickeln und haben noch Luft nach oben. Das liegt in der Natur der Sache. Wenn man die ungewohnte Kulisse berücksichtigt, muss ich wirklich sagen: Das sah nach Futsal aus.

DFB.de: Bei der Aufstellung setzte das Trainerteam um Paul Schomann überwiegend auf erfahrene Spieler. Die richtige Entscheidung?

Heinze: Das war schon ein Faktor. Ein Nachteil ist es sicherlich nicht, wenn man ähnliche Situationen schon einmal erlebt hat. Pauschal würde ich aber nicht sagen, dass ein jüngerer Spieler das schlechter gemacht hätte. Jeder Typ geht mit einer solchen Situation anders um.

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DFB.de: Nach dem historischen Sieg stattete DFB-Präsident Reinhard Grindel der Mannschaft einen Besuch ab.

Heinze: Er ist nach dem Spiel in unsere Kabine gekommen, hat uns zu einem Superstart beglückwünscht und die besten Wünsche für die Zukunft mit auf den Weg gegeben. Wir hatten den Eindruck, dass er von unserer Leistung sehr angetan war. Darüber haben wir uns sehr gefreut. Die Stimmung war nach dem Sieg natürlich sehr ausgelassen.

DFB.de: Die vergangenen Wochen waren für Sie hingegen alles andere als ausgelassen. Ein Syndesmosebandriss drohte Ihnen die Länderspielpremiere zu vermasseln. Wie haben Sie die Zeit erlebt?

Heinze: Das ist eine Sache, die in dieser Zeitspanne auskuriert sein kann, aber nicht muss. Es war ein Hoffen und Bangen. Ich hatte ein sehr gutes Rehaprogramm bekommen, ohne das es nicht hingehauen hätte. Bei der Generalprobe in der Liga eine Woche vor dem Länderspiel hat der Fuß gehalten. Die Erleichterung war riesig, obwohl ich wusste, dass ich körperlich noch nicht wieder bei 100 Prozent sein werde.

DFB.de: Zu allem Überfluss legte Sie zwei Tage vor dem Spiel ein grippaler Infekt lahm...

Heinze: Ich bin schon relativ schwach angereist und habe gehofft, dass es besser würde. In der Nacht wurde es dann aber leider schlimmer, und ich musste mich erneut mit dem Gedanken anfreunden, beim ersten Länderspiel nicht dabei zu sein. Dass es nun eine solche Wendung genommen hat, ist einfach unglaublich.

DFB.de: Nach Ihrem Tor meldete sich Ihr Körper aber erneut.

Heinze: Ich habe gemerkt, dass körperlich nicht mehr viel ging. Noch während der ersten Halbzeit musste ich mich kurz in die Kabine verabschieden und mich übergeben. Danach habe ich die Jungs nur noch von der Bank aus unterstützt. Bei ihnen und auch dem Trainerteam möchte ich mich wirklich für das Vertrauen bedanken, das sie mir geschenkt haben. Das ist nicht selbstverständlich, da bei mir vor Samstagnachmittag an Training nicht zu denken war.

DFB.de: Werden Sie im zweiten Spiel gegen England wieder auf dem Platz stehen?

Heinze: Um beim ersten Spiel dabei zu sein, habe ich wirklich alles gegeben. Nun fühle ich mich wieder etwas schwächer. Ob es bis Dienstag reicht, kann ich nicht sagen. Das wäre natürlich schade, aber es freut mich unheimlich, dass ich bei diesem historischen ersten Moment dabei war. Dieses Spiel kann mir keiner mehr nehmen.

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