Prävention von Muskelverletzungen: Ein Projekt für alle

Ein zentrales Vorhaben ist umgesetzt, weitere sollen folgen. Nach der Maxime "Nicht übereinander reden, sondern miteinander" hat die geplante DFB-Akademie sie zusammengebracht: renommierte Experten aus ganz unterschiedlichen Disziplinen. Gemeinsam haben sie den Fortschritt im Sinn, die Weiterentwicklung des Spitzenfußballs, um der Konkurrenz idealerweise den entscheidenden Schritt voraus zu sein. Sie haben aber auch den Fußballer an der Basis im Blick, der oftmals mit den gleichen Widrigkeiten zu kämpfen hat wie der Nationalspieler aus der Bundesliga. Von muskulären Verletzungen sind schließlich Wochenende für Wochenende neben Profisportlern auch Amateurfußballer betroffen. Die Erkenntnisse der DFB-Akademie zur Prävention von Muskelverletzungen sollen also allen zugutekommen - deshalb reden auch alle mit.

In dieser Woche kamen sie am Universitätsklinikum in Frankfurt zusammen, an dem Ort, wo in Kooperation mit der Universität des Saarlandes den Muskelverletzungen nachgespürt wird: Dr. Thomas Hauser, Verantwortlicher des Akademie-Moduls Think Tank & Open Innovation Network, Prof. Dr. Tim Meyer, Arzt der Nationalmannschaft und Leiter des Forschungsprojekts, Dr. Andreas Schlumberger, Leiter Medizin und Prävention beim Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, Dr. Raymond Best, Mannschaftsarzt des VfB Stuttgart, Prof. Dr. Katrin Eichler, Oberärztin des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Uniklinik Frankfurt, Christine Leibinger, Athletiktrainerin der Frauen-Nationalmannschaft, und Krunoslav Banovcic, Fitnesstrainer der U 21-Nationalmannschaft. Geballtes Wissen aus unterschiedlichen Bereichen - Dr. Markus Braun, Mannschaftsarzt von Borussia Dortmund, und Nicklas Dietrich, Fitnesstrainer des DFB-Teams und von RB Leipzig, zählen ebenso zum Expertengremium.

"Die Leistungsfähigkeit der Spieler aufrechterhalten"

Die Sportwissenschaftlerin Ida Bo Steendahl, Doktorandin an der Universität des Saarlandes, die in ihrer Heimat Dänemark einst selbst Fußball gespielt hat, stellte ihre praxisorientierten Forschungsvorhaben vor. In den kommenden rund zwei Jahren will sie die Mechanismen besser ergründen, die zu Muskelverletzungen führen und wie man diese mithilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) bildlich darstellen kann. Hierbei wird insbesondere großen Wert auf die bildliche Darstellung des Heilungsverlaufes gelegt mit dem Ziel, Medizinern und Trainern bei der oftmals schweren Entscheidung helfen zu können, wann der Sportler wieder fit genug für Training oder Wettkampf ist -  dem so genannten „Return to Train“ oder „Return to Play“. „Viele Spieler werden nach einer erfolgten Muskelverletzung zu früh wieder eingesetzt und verletzen sich hierbei sehr häufig wieder. Nur weil ein Spieler beschwerdefrei ist, heißt das schließlich noch lange nicht, dass er wieder voll belastbar ist“, sagt Dr. Thomas Hauser.

Am Universitätsklinikum Frankfurt arbeiten daher Physiker in einem Teilprojekt daran, die Bildgebung des MRT derart zu verbessern, dass selbst eine beinahe ausgeheilte Muskelverletzung noch erkennbar ist. „Wir wollen die Wiederverletzungsrate senken und die Leistungsfähigkeit der Spieler aufrechterhalten. Daher sprechen wir in diesem Feld von Sekundärprävention“, sagt Hauser.

„Wahrnehmung und Entscheidungshandeln“

Im Idealfalle harmonieren beim Fußball Kopf und Körper. Deshalb forscht parallel eine zweite Arbeitsgruppe des Think Tanks zum Thema „Wahrnehmung und Entscheidungshandeln“. In Kooperation mit dem VfB Stuttgart erforscht Prof. Dr. Oliver Höner von der Universität Tübingen den möglichen Nutzen von „Virtual Reality“ für den Fußball. Gemeinsam mit der TSG Hoffenheim und unter Leitung von Prof. Dr. Jan Mayer, Sportpsychologe des Bundesligaklubs, werden zudem Exekutivfunktionen, also das bewusste Denken, das Entscheiden, das Abwägen, die Informationsverarbeitung, sowie die Objektverfolgung und das Arbeitsgedächtnis, und ihr Einfluss auf die Leistung des Fußballspielers erforscht, mit dem Ziel, kognitive Fähigkeiten zu verbessern. Zu diesem Komplex promoviert der Australier Adam Beavan an der Universität des Saarlandes.

Anfang kommenden Jahres sollen erste Erkenntnisse der Pilotprojekte diskutiert werden: gemeinsam mit den Erfahrungen der Vereine und dem Wissen aus den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Aus dem Dialog sollen Tipps und Hinweise für den täglichen Gebrauch hervorgehen, für den sportlichen Alltag - in der Bundesliga wie in der Kreisliga.

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Ein zentrales Vorhaben ist umgesetzt, weitere sollen folgen. Nach der Maxime "Nicht übereinander reden, sondern miteinander" hat die geplante DFB-Akademie sie zusammengebracht: renommierte Experten aus ganz unterschiedlichen Disziplinen. Gemeinsam haben sie den Fortschritt im Sinn, die Weiterentwicklung des Spitzenfußballs, um der Konkurrenz idealerweise den entscheidenden Schritt voraus zu sein. Sie haben aber auch den Fußballer an der Basis im Blick, der oftmals mit den gleichen Widrigkeiten zu kämpfen hat wie der Nationalspieler aus der Bundesliga. Von muskulären Verletzungen sind schließlich Wochenende für Wochenende neben Profisportlern auch Amateurfußballer betroffen. Die Erkenntnisse der DFB-Akademie zur Prävention von Muskelverletzungen sollen also allen zugutekommen - deshalb reden auch alle mit.

In dieser Woche kamen sie am Universitätsklinikum in Frankfurt zusammen, an dem Ort, wo in Kooperation mit der Universität des Saarlandes den Muskelverletzungen nachgespürt wird: Dr. Thomas Hauser, Verantwortlicher des Akademie-Moduls Think Tank & Open Innovation Network, Prof. Dr. Tim Meyer, Arzt der Nationalmannschaft und Leiter des Forschungsprojekts, Dr. Andreas Schlumberger, Leiter Medizin und Prävention beim Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, Dr. Raymond Best, Mannschaftsarzt des VfB Stuttgart, Prof. Dr. Katrin Eichler, Oberärztin des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Uniklinik Frankfurt, Christine Leibinger, Athletiktrainerin der Frauen-Nationalmannschaft, und Krunoslav Banovcic, Fitnesstrainer der U 21-Nationalmannschaft. Geballtes Wissen aus unterschiedlichen Bereichen - Dr. Markus Braun, Mannschaftsarzt von Borussia Dortmund, und Nicklas Dietrich, Fitnesstrainer des DFB-Teams und von RB Leipzig, zählen ebenso zum Expertengremium.

"Die Leistungsfähigkeit der Spieler aufrechterhalten"

Die Sportwissenschaftlerin Ida Bo Steendahl, Doktorandin an der Universität des Saarlandes, die in ihrer Heimat Dänemark einst selbst Fußball gespielt hat, stellte ihre praxisorientierten Forschungsvorhaben vor. In den kommenden rund zwei Jahren will sie die Mechanismen besser ergründen, die zu Muskelverletzungen führen und wie man diese mithilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) bildlich darstellen kann. Hierbei wird insbesondere großen Wert auf die bildliche Darstellung des Heilungsverlaufes gelegt mit dem Ziel, Medizinern und Trainern bei der oftmals schweren Entscheidung helfen zu können, wann der Sportler wieder fit genug für Training oder Wettkampf ist -  dem so genannten „Return to Train“ oder „Return to Play“. „Viele Spieler werden nach einer erfolgten Muskelverletzung zu früh wieder eingesetzt und verletzen sich hierbei sehr häufig wieder. Nur weil ein Spieler beschwerdefrei ist, heißt das schließlich noch lange nicht, dass er wieder voll belastbar ist“, sagt Dr. Thomas Hauser.

Am Universitätsklinikum Frankfurt arbeiten daher Physiker in einem Teilprojekt daran, die Bildgebung des MRT derart zu verbessern, dass selbst eine beinahe ausgeheilte Muskelverletzung noch erkennbar ist. „Wir wollen die Wiederverletzungsrate senken und die Leistungsfähigkeit der Spieler aufrechterhalten. Daher sprechen wir in diesem Feld von Sekundärprävention“, sagt Hauser.

„Wahrnehmung und Entscheidungshandeln“

Im Idealfalle harmonieren beim Fußball Kopf und Körper. Deshalb forscht parallel eine zweite Arbeitsgruppe des Think Tanks zum Thema „Wahrnehmung und Entscheidungshandeln“. In Kooperation mit dem VfB Stuttgart erforscht Prof. Dr. Oliver Höner von der Universität Tübingen den möglichen Nutzen von „Virtual Reality“ für den Fußball. Gemeinsam mit der TSG Hoffenheim und unter Leitung von Prof. Dr. Jan Mayer, Sportpsychologe des Bundesligaklubs, werden zudem Exekutivfunktionen, also das bewusste Denken, das Entscheiden, das Abwägen, die Informationsverarbeitung, sowie die Objektverfolgung und das Arbeitsgedächtnis, und ihr Einfluss auf die Leistung des Fußballspielers erforscht, mit dem Ziel, kognitive Fähigkeiten zu verbessern. Zu diesem Komplex promoviert der Australier Adam Beavan an der Universität des Saarlandes.

Anfang kommenden Jahres sollen erste Erkenntnisse der Pilotprojekte diskutiert werden: gemeinsam mit den Erfahrungen der Vereine und dem Wissen aus den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Aus dem Dialog sollen Tipps und Hinweise für den täglichen Gebrauch hervorgehen, für den sportlichen Alltag - in der Bundesliga wie in der Kreisliga.