Potsdams Sophie Weidauer: "Es ist noch nichts verloren"

Turbine Potsdam wartet auch nach dem fünften Spieltag in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga auf den ersten Saisonsieg. Am Freitagabend gab es ein 0:2 beim SV Meppen. Damit ist Turbine mit einem Punkt weiterhin Tabellenschlusslicht. Wie kann die Mannschaft sich aus dieser prekären Lage befreien? Im DFB.de-Interview unmittelbar nach Schlusspfiff spricht Potsdams Kapitänin Sophie Weidauer (20) über die aktuelle Situation und die Aspekte, die ihr Hoffnung machen.

DFB.de: Sophie Weidauer, das 0:2 bei Aufsteiger SV Meppen ist der nächste Rückschlag in dieser noch jungen Saison. Wie nehmen Sie als Spielerin die Situation wahr?

Sophie Weidauer: Es ist ein bitterer Abend und eine sehr schwere Situation. Ein Blick auf die Tabelle reicht ja schon, um zu sehen, wie es gerade für uns läuft. Wir sind Tabellenletzter. Natürlich kann man sagen, dass wir gegen Köln und Wolfsburg gute Spiele gezeigt haben. Der Wille war da, die Einsatzbereitschaft war da. Wir haben den Kampf angenommen. Aber wir haben eben keine Punkte geholt. Und jetzt in Meppen auch nicht. Das ist schon sehr hart. Aber es ist ein Lernprozess, den wir gerade durchmachen. Er darf allerdings nicht zu lange dauern.

DFB.de: Wie weh tut derzeit der Blick auf die Tabelle?

Weidauer: Es tut weh. Ich war noch nie in der Situation, Tabellenschlusslicht zu sein. Das ist auch nicht der Anspruch jeder einzelnen Spielerin und des gesamten Vereins. Wir werden alles dafür tun, um die Situation zu verbessern. Wir müssen da unten rauskommen. Und ganz klar ist auch: Wir lassen uns nicht so leicht abschreiben. Wir werden analysieren, woran es liegt und dann die nächsten Schritte nach vorne machen.

DFB.de: Was macht Ihnen Hoffnung in dieser Situation?

Weidauer: Wir haben auch in dieser Saison bereits gezeigt, dass wir Fußball spielen und mithalten können. Umso ärgerlicher ist es, dass wir uns dafür nicht belohnen. Wir haben jetzt schon gegen vermutliche direkte Konkurrenten zu viele Punkte liegen gelassen. Trotzdem müssen wir weiter an unsere Stärke glauben. Wichtig ist, dass wir nicht immer wieder dieselben Fehler machen. Dann wird es schwer, Punkte zu holen.

DFB.de: Im Sommer gab es einen riesigen Umbruch auf allen Ebenen innerhalb des Vereins. Viele haben Ihnen eine schwere Saison prophezeit. Hatten Sie erwartet, dass es so schwer werden könnte?

Weidauer: Wenn ich ehrlich bin, gibt es nur eine Antwort auf die Frage: Ja, ich hatte erwartet, dass es schwer werden könnte. Aber wir müssen es jetzt langsam schaffen, die Stärken jeder einzelnen Spielerin als Team auf den Rasen zu bringen. Das ist der Schlüssel zum Erfolg.

DFB.de: Könnte es also auch darauf hinauslaufen, dass es bis zum Ende gegen den Abstieg geht?

Weidauer: Ja, das kann passieren. Aber wir versuchen alles, dass es nicht so kommt. Für uns ist jetzt jedes Spiel enorm wichtig und wir müssen immer mehr als 100 Prozent geben. Es startet nun eine neue Trainingswoche. Da werden wir wieder alles reinhauen. Und dann sind wir bereit, um nächsten Sonntag gegen den SC Freiburg im eigenen Stadion zu bestehen. Im Karli sind wir stärker als auswärts. Wir müssen den Schwung mitnehmen, den uns die Fans bei den Heimspielen geben.

DFB.de: Sie sind seit 2014 in Potsdam. Ist das gerade die schwerste Phase, die Sie hier erleben?

Weidauer: Natürlich. Letzte Saison haben wir bis zum letzten Spieltag um die Champions League mitgespielt und standen im Finale um den DFB-Pokal. Jetzt sind wir plötzlich mit einem Punkt nach fünf Spielen Letzter. Aber das ändert nichts daran, dass ich alles für diesen Verein tun werde. Ich habe hier so viel geboten bekommen, so viele Chancen bekommen, ich konnte mich hier entwickeln – und deshalb bin ich jetzt natürlich auch in dieser schwierigen Phase für Turbine da. Ich werde alles auf dem Platz lassen, was ich habe.

DFB.de: Da alle anderen Kapitäninnen heute nicht dabei waren, haben Sie die Mannschaft auf den Platz geführt. Was hat Ihnen das bedeutet?

Weidauer: Es war eine Ehre für mich, die Mannschaft heute als Kapitänin auf den Platz führen zu dürfen. Aber letztlich muss jede Einzelne jetzt Verantwortung übernehmen. Anders wird es nicht funktionieren. Es wird nicht klappen, wenn wir die Aufgaben immer weiterschieben. Ich fühle mich für die Mannschaft mitverantwortlich – mit oder ohne Kapitänsbinde. Das spielt für mich im Moment keine Rolle.

DFB.de: Gibt es auch etwas Positives in der aktuellen Situation?

Weidauer: Ja, natürlich. Es ist noch nichts verloren. Es sind ja erst fünf Spieltage vorbei. Aber – und das habe ich eben bereits angedeutet – es waren schon Gegner dabei, gegen die wir uns schon einen Sieg ausgerechnet hatten. Und nun kommen eher die Konkurrenten, gegen die es vermutlich schwerer wird. Je mehr Spiele wir verlieren, desto größer wird der Druck auf uns. Das dürfen wir eigentlich nicht so nah an uns herankommen lassen. Wir müssen weitermachen und endlich den ersten Sieg feiern. Aber jetzt fahren wir erstmal nach Hause. Es wird eine lange und vermutlich ruhige Busfahrt. Jede Spielerin ist nun mit sich beschäftigt und versucht, das Erlebte sacken zu lassen. Danach greifen wir wieder an. Die nächsten Tage werden sehr, sehr wichtig für uns werden.

[sw]

Turbine Potsdam wartet auch nach dem fünften Spieltag in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga auf den ersten Saisonsieg. Am Freitagabend gab es ein 0:2 beim SV Meppen. Damit ist Turbine mit einem Punkt weiterhin Tabellenschlusslicht. Wie kann die Mannschaft sich aus dieser prekären Lage befreien? Im DFB.de-Interview unmittelbar nach Schlusspfiff spricht Potsdams Kapitänin Sophie Weidauer (20) über die aktuelle Situation und die Aspekte, die ihr Hoffnung machen.

DFB.de: Sophie Weidauer, das 0:2 bei Aufsteiger SV Meppen ist der nächste Rückschlag in dieser noch jungen Saison. Wie nehmen Sie als Spielerin die Situation wahr?

Sophie Weidauer: Es ist ein bitterer Abend und eine sehr schwere Situation. Ein Blick auf die Tabelle reicht ja schon, um zu sehen, wie es gerade für uns läuft. Wir sind Tabellenletzter. Natürlich kann man sagen, dass wir gegen Köln und Wolfsburg gute Spiele gezeigt haben. Der Wille war da, die Einsatzbereitschaft war da. Wir haben den Kampf angenommen. Aber wir haben eben keine Punkte geholt. Und jetzt in Meppen auch nicht. Das ist schon sehr hart. Aber es ist ein Lernprozess, den wir gerade durchmachen. Er darf allerdings nicht zu lange dauern.

DFB.de: Wie weh tut derzeit der Blick auf die Tabelle?

Weidauer: Es tut weh. Ich war noch nie in der Situation, Tabellenschlusslicht zu sein. Das ist auch nicht der Anspruch jeder einzelnen Spielerin und des gesamten Vereins. Wir werden alles dafür tun, um die Situation zu verbessern. Wir müssen da unten rauskommen. Und ganz klar ist auch: Wir lassen uns nicht so leicht abschreiben. Wir werden analysieren, woran es liegt und dann die nächsten Schritte nach vorne machen.

DFB.de: Was macht Ihnen Hoffnung in dieser Situation?

Weidauer: Wir haben auch in dieser Saison bereits gezeigt, dass wir Fußball spielen und mithalten können. Umso ärgerlicher ist es, dass wir uns dafür nicht belohnen. Wir haben jetzt schon gegen vermutliche direkte Konkurrenten zu viele Punkte liegen gelassen. Trotzdem müssen wir weiter an unsere Stärke glauben. Wichtig ist, dass wir nicht immer wieder dieselben Fehler machen. Dann wird es schwer, Punkte zu holen.

DFB.de: Im Sommer gab es einen riesigen Umbruch auf allen Ebenen innerhalb des Vereins. Viele haben Ihnen eine schwere Saison prophezeit. Hatten Sie erwartet, dass es so schwer werden könnte?

Weidauer: Wenn ich ehrlich bin, gibt es nur eine Antwort auf die Frage: Ja, ich hatte erwartet, dass es schwer werden könnte. Aber wir müssen es jetzt langsam schaffen, die Stärken jeder einzelnen Spielerin als Team auf den Rasen zu bringen. Das ist der Schlüssel zum Erfolg.

DFB.de: Könnte es also auch darauf hinauslaufen, dass es bis zum Ende gegen den Abstieg geht?

Weidauer: Ja, das kann passieren. Aber wir versuchen alles, dass es nicht so kommt. Für uns ist jetzt jedes Spiel enorm wichtig und wir müssen immer mehr als 100 Prozent geben. Es startet nun eine neue Trainingswoche. Da werden wir wieder alles reinhauen. Und dann sind wir bereit, um nächsten Sonntag gegen den SC Freiburg im eigenen Stadion zu bestehen. Im Karli sind wir stärker als auswärts. Wir müssen den Schwung mitnehmen, den uns die Fans bei den Heimspielen geben.

DFB.de: Sie sind seit 2014 in Potsdam. Ist das gerade die schwerste Phase, die Sie hier erleben?

Weidauer: Natürlich. Letzte Saison haben wir bis zum letzten Spieltag um die Champions League mitgespielt und standen im Finale um den DFB-Pokal. Jetzt sind wir plötzlich mit einem Punkt nach fünf Spielen Letzter. Aber das ändert nichts daran, dass ich alles für diesen Verein tun werde. Ich habe hier so viel geboten bekommen, so viele Chancen bekommen, ich konnte mich hier entwickeln – und deshalb bin ich jetzt natürlich auch in dieser schwierigen Phase für Turbine da. Ich werde alles auf dem Platz lassen, was ich habe.

DFB.de: Da alle anderen Kapitäninnen heute nicht dabei waren, haben Sie die Mannschaft auf den Platz geführt. Was hat Ihnen das bedeutet?

Weidauer: Es war eine Ehre für mich, die Mannschaft heute als Kapitänin auf den Platz führen zu dürfen. Aber letztlich muss jede Einzelne jetzt Verantwortung übernehmen. Anders wird es nicht funktionieren. Es wird nicht klappen, wenn wir die Aufgaben immer weiterschieben. Ich fühle mich für die Mannschaft mitverantwortlich – mit oder ohne Kapitänsbinde. Das spielt für mich im Moment keine Rolle.

DFB.de: Gibt es auch etwas Positives in der aktuellen Situation?

Weidauer: Ja, natürlich. Es ist noch nichts verloren. Es sind ja erst fünf Spieltage vorbei. Aber – und das habe ich eben bereits angedeutet – es waren schon Gegner dabei, gegen die wir uns schon einen Sieg ausgerechnet hatten. Und nun kommen eher die Konkurrenten, gegen die es vermutlich schwerer wird. Je mehr Spiele wir verlieren, desto größer wird der Druck auf uns. Das dürfen wir eigentlich nicht so nah an uns herankommen lassen. Wir müssen weitermachen und endlich den ersten Sieg feiern. Aber jetzt fahren wir erstmal nach Hause. Es wird eine lange und vermutlich ruhige Busfahrt. Jede Spielerin ist nun mit sich beschäftigt und versucht, das Erlebte sacken zu lassen. Danach greifen wir wieder an. Die nächsten Tage werden sehr, sehr wichtig für uns werden.

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