Popp: "Diese Saison perfekt abrunden"

Das Finale der Champions League haben sie verpasst, in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga können sie in dieser Woche mit zwei Siegen die deutsche Meisterschaft perfekt machen. Der VfL Wolfsburg durchlebt gerade ein Wechselbad der Gefühle. VfL-Kapitänin und Nationalspielerin Alexandra Popp (31) schaut im DFB.de-Interview zurück auf das Ausscheiden gegen den FC Barcelona und blickt voraus auf die beiden anstehenden Begegnungen bei der SGS Essen am Mittwoch (ab 19.15 Uhr, live bei MagentaSport) und bei Carl Zeiss Jena am Sonntag (ab 16 Uhr, live bei MagentaSport).

DFB.de: Alexandra Popp, mit Siegen im Nachholspiel in Essen und dann in Jena können Sie die deutsche Meisterschaft perfekt machen. Wie denken Sie über die beiden anstehenden Begegnungen?

Alexandra Popp: Uns ist natürlich bewusst, dass das wichtige Spiele für uns sind. Wir werden sie mit großem Respekt angehen. Wir wollen Leistungen abliefern wie in den vergangenen Wochen. Unser Ziel ist es, so schnell wie möglich die deutsche Meisterschaft zu gewinnen.

DFB.de: Wie ordnen Sie die Ausgangslage in der Bundesliga vor den beiden Wochen der Entscheidung ein?

Popp: Wir haben uns eine sehr gute Ausgangsposition erspielt. Wir werden auch die drei noch ausstehenden Begegnungen mit einem klaren Fokus angehen. Wir wollen diese Saison, in der wir uns extrem entwickelt haben, perfekt abrunden.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat bei Ihnen persönlich die Deutsche Meisterschaft?

Popp: Mit den höchsten Stellenwert. Die Deutsche Meisterschaft ist der Wettbewerb, in dem die größte Konstanz entscheidend ist. In der Hinrunde haben wir etwas gebraucht und mussten uns als Mannschaft zusammen mit dem neuen Trainerteam erst finden. Aber wir sind immer konstanter geworden, vor allem in der Rückrunde.

DFB.de: Wie schwer ist es, nach dem Ausscheiden aus der Champions League nun den Hebel wieder umzulegen?

Popp: Ich glaube, gar nicht so schwer. Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir es am Ende relativ knapp nicht geschafft haben. Aber das Spiel in der Volkswagen Arena vor einer Rekordkulisse mit dem Sieg am Ende hat gezeigt, zu was wir fähig sind. Wir sind auf der einen Seite enttäuscht, aber andererseits auch sehr stolz, dass wir es so weit geschafft haben. Wir haben das Rückspiel gegen Barcelona gewonnen, gegen die meiner Meinung nach beste Mannschaft in Europa, vielleicht sogar auf der ganzen Welt. Das war ein sehr guter Abschluss unserer Saison in der Champions League. Aber jetzt richtet sich unsere gesamte Konzentration auf die anstehenden Aufgaben in der Bundesliga.

DFB.de: Wie ordnen Sie das Ausscheiden gegen den FC Barcelona mit etwas Abstand ein?

Popp: Es war schon sehr ärgerlich. Wir haben es im Hinspiel verpasst, unser wahres Gesicht zu zeigen und ein gutes Spiel zu machen. Vielleicht war die Kulisse im Camp Nou für die eine oder andere doch etwas ausschlaggebend. Wir hatten sowohl mannschaftlich wie auch individuell einfach keinen guten Tag. Das hat Barcelona mit den Fans im Rücken unglaublich ausgenutzt. Aber wir haben es im Rückspiel wieder gutgemacht. Wir sind froh, am Ende noch so ein Spiel abgeliefert zu haben.

DFB.de: Haben Sie im Rückspiel gezeigt, dass Sie mit dem derzeit vermutlichen besten Team der Welt mithalten können?

Popp: Ja, grundsätzlich schon. Wir haben die Qualität. Das wussten wir auch vorher schon. Bei uns war immer das große Fragezeichen, ob wir es auch schaffen, diese Leistung im richtigen Moment auf den Rasen zu bringen – vor allem zweimal. Im Rückspiel haben wir gezeigt, was wir spielen können. Wenn wir das in den kommenden Monaten und Jahren weiter schaffen, das zu stärken und die Qualität und den Zusammenhalt zu verbessern, dann kann etwas ganz Großes hier entstehen. Aber wir haben auch gesehen, dass es noch Optimierungsmöglichkeiten gibt.

DFB.de: Überwiegt die Erleichterung, die richtige Reaktion gezeigt zu haben - oder doch die Enttäuschung über das Ausscheiden?

Popp: Irgendwie beides. Wir waren logischerweise enttäuscht, dass wir es nicht geschafft haben. Aber trotzdem haben wir nach der Begegnung mit unseren zahlreichen Fans etwas gefeiert.

DFB.de: Wie hat es sich angefühlt, vor 20.000 Zuschauer*innen in der Volkswagen Arena zu spielen?

Popp: Es war unglaublich schön. Wir hatten noch nie zuvor so eine Kulisse hier in Wolfsburg. Man hat gesehen, was möglich ist. Ich erhoffe mir persönlich, aber vor allem für die Mannschaft, eine gewisse Nachhaltigkeit. Gerade in den vergangenen Wochen haben wir es geschafft, die Menschen hier in Wolfsburg und der Umgebung zu begeistern. Es wäre schön, wenn möglichst viele uns auch weiterhin in der Bundesliga unterstützen würden. Wenn wir diese Nachhaltigkeit hinbekommen, würde ein Traum in Erfüllung gehen.

DFB.de: Nächste Saison dann ein neuer Versuch, die europäische Krone zu gewinnen?

Popp: Das ist unser Ziel. Wir haben es diesmal bis ins Halbfinale geschafft. Wichtig ist, dass wir jetzt dranbleiben. Gerade die Begegnungen gegen Topteams wie Barcelona oder Arsenal haben uns gezeigt, wo wir aktuell stehen und wo wir noch hinkommen können. Wir haben viel lernen können. Gerade in den Rückspielen konnte man Reaktionen und Verbesserungen innerhalb der Mannschaft sehen. Wir wollen diesen Lernprozess fortsetzen und in der kommenden Saison definitiv wieder angreifen.

[sw]

Das Finale der Champions League haben sie verpasst, in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga können sie in dieser Woche mit zwei Siegen die deutsche Meisterschaft perfekt machen. Der VfL Wolfsburg durchlebt gerade ein Wechselbad der Gefühle. VfL-Kapitänin und Nationalspielerin Alexandra Popp (31) schaut im DFB.de-Interview zurück auf das Ausscheiden gegen den FC Barcelona und blickt voraus auf die beiden anstehenden Begegnungen bei der SGS Essen am Mittwoch (ab 19.15 Uhr, live bei MagentaSport) und bei Carl Zeiss Jena am Sonntag (ab 16 Uhr, live bei MagentaSport).

DFB.de: Alexandra Popp, mit Siegen im Nachholspiel in Essen und dann in Jena können Sie die deutsche Meisterschaft perfekt machen. Wie denken Sie über die beiden anstehenden Begegnungen?

Alexandra Popp: Uns ist natürlich bewusst, dass das wichtige Spiele für uns sind. Wir werden sie mit großem Respekt angehen. Wir wollen Leistungen abliefern wie in den vergangenen Wochen. Unser Ziel ist es, so schnell wie möglich die deutsche Meisterschaft zu gewinnen.

DFB.de: Wie ordnen Sie die Ausgangslage in der Bundesliga vor den beiden Wochen der Entscheidung ein?

Popp: Wir haben uns eine sehr gute Ausgangsposition erspielt. Wir werden auch die drei noch ausstehenden Begegnungen mit einem klaren Fokus angehen. Wir wollen diese Saison, in der wir uns extrem entwickelt haben, perfekt abrunden.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat bei Ihnen persönlich die Deutsche Meisterschaft?

Popp: Mit den höchsten Stellenwert. Die Deutsche Meisterschaft ist der Wettbewerb, in dem die größte Konstanz entscheidend ist. In der Hinrunde haben wir etwas gebraucht und mussten uns als Mannschaft zusammen mit dem neuen Trainerteam erst finden. Aber wir sind immer konstanter geworden, vor allem in der Rückrunde.

DFB.de: Wie schwer ist es, nach dem Ausscheiden aus der Champions League nun den Hebel wieder umzulegen?

Popp: Ich glaube, gar nicht so schwer. Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir es am Ende relativ knapp nicht geschafft haben. Aber das Spiel in der Volkswagen Arena vor einer Rekordkulisse mit dem Sieg am Ende hat gezeigt, zu was wir fähig sind. Wir sind auf der einen Seite enttäuscht, aber andererseits auch sehr stolz, dass wir es so weit geschafft haben. Wir haben das Rückspiel gegen Barcelona gewonnen, gegen die meiner Meinung nach beste Mannschaft in Europa, vielleicht sogar auf der ganzen Welt. Das war ein sehr guter Abschluss unserer Saison in der Champions League. Aber jetzt richtet sich unsere gesamte Konzentration auf die anstehenden Aufgaben in der Bundesliga.

DFB.de: Wie ordnen Sie das Ausscheiden gegen den FC Barcelona mit etwas Abstand ein?

Popp: Es war schon sehr ärgerlich. Wir haben es im Hinspiel verpasst, unser wahres Gesicht zu zeigen und ein gutes Spiel zu machen. Vielleicht war die Kulisse im Camp Nou für die eine oder andere doch etwas ausschlaggebend. Wir hatten sowohl mannschaftlich wie auch individuell einfach keinen guten Tag. Das hat Barcelona mit den Fans im Rücken unglaublich ausgenutzt. Aber wir haben es im Rückspiel wieder gutgemacht. Wir sind froh, am Ende noch so ein Spiel abgeliefert zu haben.

DFB.de: Haben Sie im Rückspiel gezeigt, dass Sie mit dem derzeit vermutlichen besten Team der Welt mithalten können?

Popp: Ja, grundsätzlich schon. Wir haben die Qualität. Das wussten wir auch vorher schon. Bei uns war immer das große Fragezeichen, ob wir es auch schaffen, diese Leistung im richtigen Moment auf den Rasen zu bringen – vor allem zweimal. Im Rückspiel haben wir gezeigt, was wir spielen können. Wenn wir das in den kommenden Monaten und Jahren weiter schaffen, das zu stärken und die Qualität und den Zusammenhalt zu verbessern, dann kann etwas ganz Großes hier entstehen. Aber wir haben auch gesehen, dass es noch Optimierungsmöglichkeiten gibt.

DFB.de: Überwiegt die Erleichterung, die richtige Reaktion gezeigt zu haben - oder doch die Enttäuschung über das Ausscheiden?

Popp: Irgendwie beides. Wir waren logischerweise enttäuscht, dass wir es nicht geschafft haben. Aber trotzdem haben wir nach der Begegnung mit unseren zahlreichen Fans etwas gefeiert.

DFB.de: Wie hat es sich angefühlt, vor 20.000 Zuschauer*innen in der Volkswagen Arena zu spielen?

Popp: Es war unglaublich schön. Wir hatten noch nie zuvor so eine Kulisse hier in Wolfsburg. Man hat gesehen, was möglich ist. Ich erhoffe mir persönlich, aber vor allem für die Mannschaft, eine gewisse Nachhaltigkeit. Gerade in den vergangenen Wochen haben wir es geschafft, die Menschen hier in Wolfsburg und der Umgebung zu begeistern. Es wäre schön, wenn möglichst viele uns auch weiterhin in der Bundesliga unterstützen würden. Wenn wir diese Nachhaltigkeit hinbekommen, würde ein Traum in Erfüllung gehen.

DFB.de: Nächste Saison dann ein neuer Versuch, die europäische Krone zu gewinnen?

Popp: Das ist unser Ziel. Wir haben es diesmal bis ins Halbfinale geschafft. Wichtig ist, dass wir jetzt dranbleiben. Gerade die Begegnungen gegen Topteams wie Barcelona oder Arsenal haben uns gezeigt, wo wir aktuell stehen und wo wir noch hinkommen können. Wir haben viel lernen können. Gerade in den Rückspielen konnte man Reaktionen und Verbesserungen innerhalb der Mannschaft sehen. Wir wollen diesen Lernprozess fortsetzen und in der kommenden Saison definitiv wieder angreifen.

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