Popp: "Es ist ein Traum geplatzt"

Sie haben es nicht geschafft. Die Frauen des VfL Wolfsburg haben das Finale der Champions League gegen Olympique Lyon mit 1:3 verloren. Auf DFB.de ordnet VfL-Kapitänin Alexandra Popp (29) die Niederlage ein. Gleichzeitig aber wirft die deutsche Nationalspielerin auch schon einen Blick auf den Start der FLYERALARM Frauen-Bundesliga am kommenden Wochenende.

DFB.de: Frau Popp, was hat am Ende gefehlt, um die Champions League wieder nach Wolfsburg zu holen?

Alexandra Popp: Wir haben es leider nicht geschafft, unser Spiel über 90 Minuten auf den Platz zu bringen. Das ist schade, weil es Phasen in der Begegnung gab, in denen wir am Drücker waren. Jetzt sind wir enttäuscht und traurig. Wir hatten uns extrem viel vorgenommen. Das hatten wir ja im Vorfeld auch immer wieder betont. Wir wollten den Titel mal wieder nach Deutschland holen. Nun müssen wir uns an die eigene Nase fassen, dass es nicht gereicht hat. Wir brauchen jetzt etwas Zeit, um das zu verarbeiten und um die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

DFB.de: Überwiegt so kurz nach Schlusspfiff die Enttäuschung über die Niederlage oder doch der Stolz über das Erreichte?

Popp: Noch ist die Enttäuschung stärker. Das ist ganz normal, denke ich. Aber klar ist, dass man bei aller berechtigten Niedergeschlagenheit eines nicht vergessen darf: Wir haben trotzdem eine überragende Saison gespielt. Ich bin stolz, Teil dieser Mannschaft zu sein. Aber es ist ein Traum geplatzt.

DFB.de: Wie haben Sie die Begegnung auf dem Platz erlebt?

Popp: Wir haben es in der ersten Halbzeit leider nicht so gemacht, wie wir es uns vorgenommen hatten. Das ist ärgerlich, weil uns das auch schon im Halbfinale gegen den FC Barcelona passiert ist. Sowohl in der Offensive wie auch in der Defensive haben ein paar Prozent gefehlt. Und das nutzt eine Mannschaft mit der Qualität von Lyon eiskalt aus. Nach dem Wechsel haben wir es gut gemacht und Olympique unter Druck gesetzt. Da hat man gemerkt, dass sie verwundbar sind. Der Anschlusstreffer war absolut verdient. Wir waren drauf und dran, das 2:2 zu machen. Dann hätte die Partie nochmal kippen können. Aber wir haben es nicht geschafft. Das 3:1 war leider die Entscheidung. Herzlichen Glückwunsch an Lyon zur erneuten Titelverteidigung. Am Ende sind sie wahrscheinlich die verdienten Siegerinnen – so fair muss man sein.

DFB.de: War es geplant, dass Sie anfangs so defensiv agieren?

Popp: Wir wollten die Räume eng machen, um Lyons überragende Offensive zu stoppen. Das ist uns über weite Teile auch gut gelungen. Wir haben die Gegnerinnen in den meisten Szenen sehr gut von unserem Tor weghalten können. Leider ist es uns in der ersten Halbzeit im Gegenzug nicht gelungen, Druck auf die Defensive von Lyon aufzubauen. Das war sicher ein Manko. Wir wollten häufig die Flügel wechseln und so Räume öffnen und Lyon ans Laufen bringen. Nach dem Wechsel war es besser. Da waren wir dem Ausgleich nahe. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass wir das 2:2 schaffen werden. Schade, dass es nicht geklappt hat.

DFB.de: Wie schwierig war es, nach dem 0:2 zur Pause noch mal zurückzukommen?

Popp: Wir haben immer daran geglaubt, dass wir es noch drehen können. Darauf hat uns unser Trainer Stephan Lerch in der Pause auch nochmal eingeschworen. Und in der zweiten Halbzeit hat man ja auch gesehen, dass es möglich gewesen wäre. Wir haben alles riskiert, haben alles nach vorne geworfen. Wir haben das Spiel in Lyons Hälfte verlegt. Am Ende sind wir für diesen Mut nicht belohnt worden. Ich hätte wirklich gerne erlebt, was nach einem 2:2 passiert wäre.

DFB.de: Ausgerechnet die Ex-Wolfsburgerin Sara Gunnarsdottir hat das entscheidende 3:1 erzielt. Vor ein paar Wochen hat sie mit Ihnen noch das Double gefeiert.

Popp: Es spielt für uns letztlich keine Rolle, wer die Tore für den Gegner gemacht hat. Klar ist das eine ungewöhnliche Konstellation. Aber nochmal: Wir sind selbst schuld, dass wir verloren haben. Ich habe Sara nach dem Spiel kurz abgeklatscht und ihr gratuliert. Sie hat sich für ihr Tor bei mir entschuldigt. Es bringt nichts, dass wir uns darüber noch lange ärgern. Auch wenn es heute noch schwer fällt, sollten wir den Blick nun wieder nach vorne richten. Die nächsten großen Aufgaben warten schließlich schon auf uns.

DFB.de: Am Freitag startet für Sie die neue Saison der FLYERALARM Frauen-Bundesliga.

Popp: Wir werden am Montag zurück nach Deutschland fliegen. Am Dienstag haben wir frei und ab Mittwoch beginnt unsere Vorbereitung auf den Ligastart. Wir bestreiten dann das Eröffnungsspiel im eigenen Stadion gegen die SGS Essen. Wir brauchen jetzt die Zeit bis dahin, um den Kopf etwas freizubekommen. Die vergangenen Tage waren sehr intensiv. Nun müssen wir wieder Kraft tanken. Aber am Freitag werden wir bereit sein. Davon bin ich absolut überzeugt. Ab dann sind wir die Gejagten. Dieser Rolle stellen wir uns. Wir kennen es ja nicht anders aus den vergangenen Jahren.

[sw]

Sie haben es nicht geschafft. Die Frauen des VfL Wolfsburg haben das Finale der Champions League gegen Olympique Lyon mit 1:3 verloren. Auf DFB.de ordnet VfL-Kapitänin Alexandra Popp (29) die Niederlage ein. Gleichzeitig aber wirft die deutsche Nationalspielerin auch schon einen Blick auf den Start der FLYERALARM Frauen-Bundesliga am kommenden Wochenende.

DFB.de: Frau Popp, was hat am Ende gefehlt, um die Champions League wieder nach Wolfsburg zu holen?

Alexandra Popp: Wir haben es leider nicht geschafft, unser Spiel über 90 Minuten auf den Platz zu bringen. Das ist schade, weil es Phasen in der Begegnung gab, in denen wir am Drücker waren. Jetzt sind wir enttäuscht und traurig. Wir hatten uns extrem viel vorgenommen. Das hatten wir ja im Vorfeld auch immer wieder betont. Wir wollten den Titel mal wieder nach Deutschland holen. Nun müssen wir uns an die eigene Nase fassen, dass es nicht gereicht hat. Wir brauchen jetzt etwas Zeit, um das zu verarbeiten und um die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

DFB.de: Überwiegt so kurz nach Schlusspfiff die Enttäuschung über die Niederlage oder doch der Stolz über das Erreichte?

Popp: Noch ist die Enttäuschung stärker. Das ist ganz normal, denke ich. Aber klar ist, dass man bei aller berechtigten Niedergeschlagenheit eines nicht vergessen darf: Wir haben trotzdem eine überragende Saison gespielt. Ich bin stolz, Teil dieser Mannschaft zu sein. Aber es ist ein Traum geplatzt.

DFB.de: Wie haben Sie die Begegnung auf dem Platz erlebt?

Popp: Wir haben es in der ersten Halbzeit leider nicht so gemacht, wie wir es uns vorgenommen hatten. Das ist ärgerlich, weil uns das auch schon im Halbfinale gegen den FC Barcelona passiert ist. Sowohl in der Offensive wie auch in der Defensive haben ein paar Prozent gefehlt. Und das nutzt eine Mannschaft mit der Qualität von Lyon eiskalt aus. Nach dem Wechsel haben wir es gut gemacht und Olympique unter Druck gesetzt. Da hat man gemerkt, dass sie verwundbar sind. Der Anschlusstreffer war absolut verdient. Wir waren drauf und dran, das 2:2 zu machen. Dann hätte die Partie nochmal kippen können. Aber wir haben es nicht geschafft. Das 3:1 war leider die Entscheidung. Herzlichen Glückwunsch an Lyon zur erneuten Titelverteidigung. Am Ende sind sie wahrscheinlich die verdienten Siegerinnen – so fair muss man sein.

DFB.de: War es geplant, dass Sie anfangs so defensiv agieren?

Popp: Wir wollten die Räume eng machen, um Lyons überragende Offensive zu stoppen. Das ist uns über weite Teile auch gut gelungen. Wir haben die Gegnerinnen in den meisten Szenen sehr gut von unserem Tor weghalten können. Leider ist es uns in der ersten Halbzeit im Gegenzug nicht gelungen, Druck auf die Defensive von Lyon aufzubauen. Das war sicher ein Manko. Wir wollten häufig die Flügel wechseln und so Räume öffnen und Lyon ans Laufen bringen. Nach dem Wechsel war es besser. Da waren wir dem Ausgleich nahe. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass wir das 2:2 schaffen werden. Schade, dass es nicht geklappt hat.

DFB.de: Wie schwierig war es, nach dem 0:2 zur Pause noch mal zurückzukommen?

Popp: Wir haben immer daran geglaubt, dass wir es noch drehen können. Darauf hat uns unser Trainer Stephan Lerch in der Pause auch nochmal eingeschworen. Und in der zweiten Halbzeit hat man ja auch gesehen, dass es möglich gewesen wäre. Wir haben alles riskiert, haben alles nach vorne geworfen. Wir haben das Spiel in Lyons Hälfte verlegt. Am Ende sind wir für diesen Mut nicht belohnt worden. Ich hätte wirklich gerne erlebt, was nach einem 2:2 passiert wäre.

DFB.de: Ausgerechnet die Ex-Wolfsburgerin Sara Gunnarsdottir hat das entscheidende 3:1 erzielt. Vor ein paar Wochen hat sie mit Ihnen noch das Double gefeiert.

Popp: Es spielt für uns letztlich keine Rolle, wer die Tore für den Gegner gemacht hat. Klar ist das eine ungewöhnliche Konstellation. Aber nochmal: Wir sind selbst schuld, dass wir verloren haben. Ich habe Sara nach dem Spiel kurz abgeklatscht und ihr gratuliert. Sie hat sich für ihr Tor bei mir entschuldigt. Es bringt nichts, dass wir uns darüber noch lange ärgern. Auch wenn es heute noch schwer fällt, sollten wir den Blick nun wieder nach vorne richten. Die nächsten großen Aufgaben warten schließlich schon auf uns.

DFB.de: Am Freitag startet für Sie die neue Saison der FLYERALARM Frauen-Bundesliga.

Popp: Wir werden am Montag zurück nach Deutschland fliegen. Am Dienstag haben wir frei und ab Mittwoch beginnt unsere Vorbereitung auf den Ligastart. Wir bestreiten dann das Eröffnungsspiel im eigenen Stadion gegen die SGS Essen. Wir brauchen jetzt die Zeit bis dahin, um den Kopf etwas freizubekommen. Die vergangenen Tage waren sehr intensiv. Nun müssen wir wieder Kraft tanken. Aber am Freitag werden wir bereit sein. Davon bin ich absolut überzeugt. Ab dann sind wir die Gejagten. Dieser Rolle stellen wir uns. Wir kennen es ja nicht anders aus den vergangenen Jahren.

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