Popp: "Die Gruppe wird kein Selbstläufer"

Mit Beginn des Turniers am Donnerstag steigt auch das WM-Fieber bei den DFB-Frauen. Kapitänin Alexandra Popp und Sophia Kleinherne sprechen auf DFB.de über die Atmosphäre im Team.

Alexandra Popp über...

... die Stimmung im Team: Wir sind extrem froh, dass es endlich losgeht. Die ersten Tage haben sich schon ein wenig gezogen. Wir freuen uns nun, zusammen als Team schon die anderen Spiele anzuschauen und das Feeling zu spüren, bevor es für uns selbst losgeht. Die Stimmung ist sehr gut, die Konzentration ist super. Der freie Tag hat uns geholfen, gefühlt richtig anzukommen.

... die Wahl der Kapitänsbinde: Wir werden eine einzige Binde während des gesamten Turniers tragen, und zwar mit einem Statement gegen Gewalt an Frauen. Häusliche Gewalt an Frauen ist ein riesiges Thema, das wir mit der Binde weiter entfachen wollen. Dadurch, dass wir mit dem DFB eine Kooperation mit UN Women pflegen, war uns früh klar, dass wir dieses Thema bespielen wollen, und es ist ein ganz wichtiges Thema, das teilweise zu kurz kommt. Das Vielfaltsthema ist grundsätzlich unser Ding, das bespielen wir schon seit Jahren und werden das auch so bespielen, das ist jedem klar.

... die erhöhte Aufmerksamkeit im Vergleich zur vorangegangenen WM: Die Sichtbarkeit, die wir uns erspielt haben, wollten wir auch. Natürlich ist das auch ein Stück weit Neuland, aber es ist auch eine Frage, wie man selbst damit umgeht. Wir fühlen uns sehr gut aufgehoben und unterstützt, für mich ist es kein Thema, ob nun in jedem Artikel mein Name steht. Es verändert meine Position im Team nicht. Ich will einfach Fußball spielen und der Mannschaft helfen. Die neue Aufmerksamkeit ist also keine Last.

... die große Dichte in der Weltspitze und die deutsche Gruppe: Wenn man die ganzen Testspiele verfolgt hat, waren da keine extrem klaren Ergebnisse, aber dafür die eine oder andere Überraschung dabei. Die Gruppe wird definitiv kein Selbstläufer und nicht einfach. Es wurde viel darüber gesprochen, dass wir die einfachste Gruppe überhaupt haben. Das sehe ich nicht so. Wir müssen von Anfang an sehr gut in das Turnier starten, um einen gewissen Flow in die nächsten Spiele mitzunehmen. Nach der Gruppenphase können dann auch schon richtige Kaliber kommen. Ab Spiel eins sollten wir schon ein gewissen Selbstbewusstsein erspielen.

... Erwartungen für das Turnier: Natürlich geht es bei uns nicht nur um das Thema Stimmung, sondern hauptsächlich darum, was auf dem Platz passiert. Auf dem Platz funktioniert es auch, die Qualität ist hoch, der Ball läuft sehr gut. Es sind Emotionen dabei. Wir wissen, was wir für eine Qualität haben. Entscheidend wird sein, sie auf den Platz zu bringen. Die WM ist jetzt eine ganz andere Nummer als die EM. Jeder Turnier schreibt eine ganz andere Geschichte, und diese wollen wir hier schreiben. Wir sind die vergangenen Tage immer besser reingekommen. Wir benötigen auch noch ein paar Tage, aber ich bin mir sicher, dass wir voll da sein werden, wenn es losgeht.

... die größten Probleme zuletzt: Die hatten wir beim Torabschluss (lacht). Wir hatten in den letzten Spielen gute Spielsequenzen, aber im letzten Drittel hatte ein wenig die Konzentartion gefehlt. Wir sind aber dran, das Thema zu bearbeiten.

... ihre Gesundheit und die von Lena Oberdorf: Ich bin noch getaped, aber das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme. Ich bin sehr häufig schmerzfrei. Manchmal merke ich es noch ein bisschen, aber in einem Bereich, in dem man sich gar keine Sorgen machen muss. Obi ist auf einem sehr guten Weg, sie war schon ein bischen am Ball und hat keine Probleme. Ob es für das erste Spiel reicht, kann ich nicht einschätzen, aber natürlich hoffen wir das, weil jeder weiß, dass sie eine extrem wichtige Spielerin ist.

... mögliche Rücktrittsgedanken: Es ist keine Entscheidung, die ich heute oder morgen treffen könnte, weil ich mich grundsätzlich noch nicht dazu bereit bin. Es wird ein Gefühl in meinem Bauch sein. Aber ich stehe vor einer WM, die noch gar nicht begonnen hat, und dann schon vor einem möglichen Karriereende zu sprechen: Da habe ich eigentlich kein Lust drauf.

Sophia Kleinherne über...

... den freien Tag beim Whalewatching: Der freie Tag war für alle von uns sehr wertvoll für Körper und Seele. Wir kamen alle mit einem riesigen Grinsen im Gesicht ins Hotel zurück, und damit haben wir alles erreicht, was an diesem Tag erreicht werden musste. Es war eine "Once in a lifetime"-Erfahrung, die wir machen durften. Wir haben alle neue Energie geschöpft.

... wenig Spielzeit in den letzten Vorbereitungsspielen: Wir sind uns allen unserer Rolle bewusst. Jeder weiß über seine Position. Das hat uns vor der EM schon sehr stark gemacht. Natürlich hat Svenja Huth gerade die Position hinten rechts, die sie auch bespielen kann. Ich bin völlig fein damit, gerade ihr Back-up dort zu sein. In so einem Turnier ist es verdammt wichtig, dass jede Spielerin funktioniert, egal, welche Rolle sie hat. Ich stehe da auch völlig für das Team ein. Ich glaube, dass es für die ersten Spiele die richtigen Entscheidungen sind, die die Trainerinnen treffen. Vielleicht brauchen wir diese Kaliber im späteren Turnierverlauf, um an die maximale Leistungsgrenze zu gehen. Auch das geht nur als Team. Wir haben eine extreme Qualität, auch über die Bank hinweg.

[dfb]

Mit Beginn des Turniers am Donnerstag steigt auch das WM-Fieber bei den DFB-Frauen. Kapitänin Alexandra Popp und Sophia Kleinherne sprechen auf DFB.de über die Atmosphäre im Team.

Alexandra Popp über...

... die Stimmung im Team: Wir sind extrem froh, dass es endlich losgeht. Die ersten Tage haben sich schon ein wenig gezogen. Wir freuen uns nun, zusammen als Team schon die anderen Spiele anzuschauen und das Feeling zu spüren, bevor es für uns selbst losgeht. Die Stimmung ist sehr gut, die Konzentration ist super. Der freie Tag hat uns geholfen, gefühlt richtig anzukommen.

... die Wahl der Kapitänsbinde: Wir werden eine einzige Binde während des gesamten Turniers tragen, und zwar mit einem Statement gegen Gewalt an Frauen. Häusliche Gewalt an Frauen ist ein riesiges Thema, das wir mit der Binde weiter entfachen wollen. Dadurch, dass wir mit dem DFB eine Kooperation mit UN Women pflegen, war uns früh klar, dass wir dieses Thema bespielen wollen, und es ist ein ganz wichtiges Thema, das teilweise zu kurz kommt. Das Vielfaltsthema ist grundsätzlich unser Ding, das bespielen wir schon seit Jahren und werden das auch so bespielen, das ist jedem klar.

... die erhöhte Aufmerksamkeit im Vergleich zur vorangegangenen WM: Die Sichtbarkeit, die wir uns erspielt haben, wollten wir auch. Natürlich ist das auch ein Stück weit Neuland, aber es ist auch eine Frage, wie man selbst damit umgeht. Wir fühlen uns sehr gut aufgehoben und unterstützt, für mich ist es kein Thema, ob nun in jedem Artikel mein Name steht. Es verändert meine Position im Team nicht. Ich will einfach Fußball spielen und der Mannschaft helfen. Die neue Aufmerksamkeit ist also keine Last.

... die große Dichte in der Weltspitze und die deutsche Gruppe: Wenn man die ganzen Testspiele verfolgt hat, waren da keine extrem klaren Ergebnisse, aber dafür die eine oder andere Überraschung dabei. Die Gruppe wird definitiv kein Selbstläufer und nicht einfach. Es wurde viel darüber gesprochen, dass wir die einfachste Gruppe überhaupt haben. Das sehe ich nicht so. Wir müssen von Anfang an sehr gut in das Turnier starten, um einen gewissen Flow in die nächsten Spiele mitzunehmen. Nach der Gruppenphase können dann auch schon richtige Kaliber kommen. Ab Spiel eins sollten wir schon ein gewissen Selbstbewusstsein erspielen.

... Erwartungen für das Turnier: Natürlich geht es bei uns nicht nur um das Thema Stimmung, sondern hauptsächlich darum, was auf dem Platz passiert. Auf dem Platz funktioniert es auch, die Qualität ist hoch, der Ball läuft sehr gut. Es sind Emotionen dabei. Wir wissen, was wir für eine Qualität haben. Entscheidend wird sein, sie auf den Platz zu bringen. Die WM ist jetzt eine ganz andere Nummer als die EM. Jeder Turnier schreibt eine ganz andere Geschichte, und diese wollen wir hier schreiben. Wir sind die vergangenen Tage immer besser reingekommen. Wir benötigen auch noch ein paar Tage, aber ich bin mir sicher, dass wir voll da sein werden, wenn es losgeht.

... die größten Probleme zuletzt: Die hatten wir beim Torabschluss (lacht). Wir hatten in den letzten Spielen gute Spielsequenzen, aber im letzten Drittel hatte ein wenig die Konzentartion gefehlt. Wir sind aber dran, das Thema zu bearbeiten.

... ihre Gesundheit und die von Lena Oberdorf: Ich bin noch getaped, aber das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme. Ich bin sehr häufig schmerzfrei. Manchmal merke ich es noch ein bisschen, aber in einem Bereich, in dem man sich gar keine Sorgen machen muss. Obi ist auf einem sehr guten Weg, sie war schon ein bischen am Ball und hat keine Probleme. Ob es für das erste Spiel reicht, kann ich nicht einschätzen, aber natürlich hoffen wir das, weil jeder weiß, dass sie eine extrem wichtige Spielerin ist.

... mögliche Rücktrittsgedanken: Es ist keine Entscheidung, die ich heute oder morgen treffen könnte, weil ich mich grundsätzlich noch nicht dazu bereit bin. Es wird ein Gefühl in meinem Bauch sein. Aber ich stehe vor einer WM, die noch gar nicht begonnen hat, und dann schon vor einem möglichen Karriereende zu sprechen: Da habe ich eigentlich kein Lust drauf.

Sophia Kleinherne über...

... den freien Tag beim Whalewatching: Der freie Tag war für alle von uns sehr wertvoll für Körper und Seele. Wir kamen alle mit einem riesigen Grinsen im Gesicht ins Hotel zurück, und damit haben wir alles erreicht, was an diesem Tag erreicht werden musste. Es war eine "Once in a lifetime"-Erfahrung, die wir machen durften. Wir haben alle neue Energie geschöpft.

... wenig Spielzeit in den letzten Vorbereitungsspielen: Wir sind uns allen unserer Rolle bewusst. Jeder weiß über seine Position. Das hat uns vor der EM schon sehr stark gemacht. Natürlich hat Svenja Huth gerade die Position hinten rechts, die sie auch bespielen kann. Ich bin völlig fein damit, gerade ihr Back-up dort zu sein. In so einem Turnier ist es verdammt wichtig, dass jede Spielerin funktioniert, egal, welche Rolle sie hat. Ich stehe da auch völlig für das Team ein. Ich glaube, dass es für die ersten Spiele die richtigen Entscheidungen sind, die die Trainerinnen treffen. Vielleicht brauchen wir diese Kaliber im späteren Turnierverlauf, um an die maximale Leistungsgrenze zu gehen. Auch das geht nur als Team. Wir haben eine extreme Qualität, auch über die Bank hinweg.

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