Pokalsieger-Sohn Verlaat: "Bock auf Freiburg"

An den Moment, als Vater Frank im Trikot des VfB Stuttgart 1997 den DFB-Pokal in den Berliner Abendhimmel reckte, kann sich Jesper Verlaat nicht mehr erinnern. Das ist kein Wunder. Schließlich hatte der neue Innenverteidiger des Drittligisten SV Waldhof Mannheim erst wenige Tage vor dem Finale gegen den unmittelbar zuvor in die 2. Bundesliga aufgestiegenen FC Energie Cottbus seinen ersten Geburtstag gefeiert.

Dennoch war der kleine Jesper nach dem 2:0-Erfolg des VfB, der vom heutigen Bundestrainer Joachim Löw betreut wurde, im Olympiastadion mittendrin statt nur dabei. "Ich habe einige Fotos gesehen, auf denen ich mit meinem Vater nach dem Pokalsieg auf dem Platz zu sehen bin", sagt Jesper Verlaat im Gespräch mit DFB.de. "Das sind natürlich sehr schöne Kindheitserlebnisse."

Dass er eines Tages selbst ein DFB-Pokal-Endspiel bestreiten könnte, ist für den inzwischen 24 Jahre alten Abwehrspieler aktuell noch ein Traum. Realistischer wäre da schon der Einzug in die zweite Pokalrunde, auch wenn der SV Waldhof am Sonntag, 13. September (ab 18.30 Uhr), in seinem Erstrundenspiel gegen den Bundesligisten SC Freiburg als Außenseiter antreten wird. "Wir sind hochmotiviert und haben riesigen Bock darauf, uns gegen einen Klub aus der Bundesliga zu beweisen und möglichst für eine Überraschung zu sorgen", kündigt Jesper Verlaat zuversichtlich an.

In Sandhausen erst gesetzt - dann außen vor

Der 1,92 Meter große Niederländer, der nach der abgelaufenen Saison vom Zweitligisten SV Sandhausen nach Mannheim wechselte, sprüht vor Energie und Tatendrang. "Ich kann es nach der langen Vorbereitung kaum erwarten, dass es endlich losgeht. Die Vorfreude ist riesengroß", schwärmt Jesper Verlaat, der sich beim SV Waldhof "längst angekommen" fühlt.

Zum einen kannte er sich wegen der geringen Entfernung zu seinem bisherigen Arbeitgeber (knapp 25 Kilometer) schon einigermaßen in der Stadt Mannheim aus. Zum anderen bestritt der technisch beschlagene Abwehrspieler auch in der 3. Liga kein Neuland, da er zwischen 2015 und 2018 bereits 78 Partien für die U 23 des SV Werder Bremen in der dritthöchsten deutschen Spielklasse bestritten hatte.

Die Gründe für seine Rückkehr in die 3. Liga liegen beim Blick auf die Einsatzstatistik der beiden vergangenen Jahre auf der Hand. War er in seiner Premierensaison in Sandhausen noch nahezu gesetzt (29 Einsätze), kam Verlaat in der abgelaufenen Spielzeit unter Cheftrainer Uwe Koschinat praktisch gar nicht mehr zum Zug (drei Partien). Erst an den letzten beiden Spieltagen durfte er noch jeweils über 90 Minuten ran. "Ich will unbedingt wieder spielen und der Mannschaft auf dem Platz helfen", begründet er den Wechsel zum SV Waldhof. "Dass ich noch dazu die Chance bekommen habe, für einen so großen Traditionsverein aufzulaufen, ist umso schöner."

"3. Liga ist in jedem Jahr eine Wundertüte"

Mit Prognosen, in welche Richtung es in der kommenden Saison in der Meisterschaft gehen könnte, hält sich Jesper Verlaat vorerst zurück. "Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die 3. Liga in jedem Jahr wie eine Wundertüte ist. Da ist nahezu alles möglich", meint der Lockenkopf.

Klar ist aber auch: Nach der starken Premierenspielzeit, die der SV Waldhof als Neuling in der Liga hingelegt hatte (Platz neun, aber lange Zeit im Aufstiegsrennen dabei), will das Team des neuen Trainers Patrick Glöckner (für Bernhard Trares) an die "gezeigten Leistungen anknüpfen", wie es Zugang Verlaat formuliert.

Von Skripnik und Votava zum Verteidiger umgeschult

Dass Jesper genau wie einst Vater Frank seinen Platz in der Innenverteidigung gefunden hat, war nicht geplant. "Ich habe als Stürmer begonnen, bin dann nach und nach weiter nach hinten gerückt", sagt Jesper Verlaat, der nach seiner Anfangszeit beim FC Oberneuland in Bremen (als Papa Frank für den SV Werder in der Bundesliga kickte) durch die berufsbedingten Umzüge der Familie nach Österreich und Portugal für den Nachwuchs von Admira Wacker, Sturm Graz, FC Ferreiras und CD Odiaxere am Ball war.

Erst als Jesper Verlaat selbst im U 17-Alter zum SV Werder Bremen wechselte, schulten ihn dort der spätere Cheftrainer Viktor Skripnik und der langjährige Bundesligaprofi Mirko Votava zum Abwehrspieler um. "Das war wohl keine so schlechte Idee", erklärt Jesper mit einem Augenzwinkern: "Es hat sofort gut funktioniert und ich habe mich auf der Position direkt wohlgefühlt."

Vater Frank gibt wertvolle Tipps

Ruhe am Ball, gutes Pass- und Stellungsspiel, physische Präsenz und Ausstrahlung waren Attribute, die den niederländischen Nationalspieler Frank Verlaat auch bei seinen weiteren Profistationen bei Ajax Amsterdam (unter anderem Europapokalsieger der Pokalsieger), Lausanne Sport, AJ Auxerre (Pokalsieger in Frankreich), Austria Wien und Sturm Graz ausgezeichnet hatten. Und es sind Eigenschaften, die auch Sohn Jesper auf den Platz zu bringen versteht. Gute Gene eben.

Angenehmer Nebeneffekt: "Da mein Vater früher auf derselben Position gespielt hat, kann er mir natürlich noch besser Tipps geben und mich unterstützen", berichtet Jesper: "Dabei schaut er sehr sachlich auf mein Spiel. Man merkt eben, dass er jede Menge Ahnung vom Fußball hat." Beruflich hat Frank Verlaat allerdings einen etwas anderen Weg eingeschlagen, ist jetzt im Bereich der Sportversicherungen tätig.

Obwohl seine Eltern nach wie vor in Portugal leben und er selbst gerade einmal ein Jahr lang in den Niederlanden gewohnt hatte (während des zweiten Ajax-Engagements von Vater Frank 1999/2000), schlägt Jespers Herz komplett für Oranje. "Holland ist und bleibt unsere Heimat. Wir freuen uns immer sehr darauf, dort Weihnachten und Silvester mit der gesamten Familie zu verbringen", schwärmt er.

Wiedersehen im DFB-Pokal mit Florian Bruns

Umgekehrt wird seine Familie auch die Daumen drücken, wenn Jesper Verlaat mit dem SV Waldhof Mannheim im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg für Furore sorgen möchte. Dabei wird er einen alten Bekannten treffen, denn bei Werder Bremen arbeitete er mehrere Jahre mit Christian Streichs aktuellem Assistenten Florian Bruns (41) zusammen: Erst als Mitspieler bei der U 23, dann als Co-Trainer von Alexander Nouri.

"Florian ist ein Super-Typ, menschlich und fachlich überragend", lobt Jesper Verlaat, fügt aber gleich hinzu: "Zu seinem Geburtstag habe ich ihm geschrieben, dass wir uns hoffentlich im DFB-Pokal sehen. Als wir uns dann endgültig durch den 4:1-Finalsieg im Verbandspokal gegen den FC Nöttingen qualifiziert hatten, kam ein Smiley zurück. Jetzt hoffe ich, dass wir nach unserem Duell Grund zum Lachen haben."

[mspw]

An den Moment, als Vater Frank im Trikot des VfB Stuttgart 1997 den DFB-Pokal in den Berliner Abendhimmel reckte, kann sich Jesper Verlaat nicht mehr erinnern. Das ist kein Wunder. Schließlich hatte der neue Innenverteidiger des Drittligisten SV Waldhof Mannheim erst wenige Tage vor dem Finale gegen den unmittelbar zuvor in die 2. Bundesliga aufgestiegenen FC Energie Cottbus seinen ersten Geburtstag gefeiert.

Dennoch war der kleine Jesper nach dem 2:0-Erfolg des VfB, der vom heutigen Bundestrainer Joachim Löw betreut wurde, im Olympiastadion mittendrin statt nur dabei. "Ich habe einige Fotos gesehen, auf denen ich mit meinem Vater nach dem Pokalsieg auf dem Platz zu sehen bin", sagt Jesper Verlaat im Gespräch mit DFB.de. "Das sind natürlich sehr schöne Kindheitserlebnisse."

Dass er eines Tages selbst ein DFB-Pokal-Endspiel bestreiten könnte, ist für den inzwischen 24 Jahre alten Abwehrspieler aktuell noch ein Traum. Realistischer wäre da schon der Einzug in die zweite Pokalrunde, auch wenn der SV Waldhof am Sonntag, 13. September (ab 18.30 Uhr), in seinem Erstrundenspiel gegen den Bundesligisten SC Freiburg als Außenseiter antreten wird. "Wir sind hochmotiviert und haben riesigen Bock darauf, uns gegen einen Klub aus der Bundesliga zu beweisen und möglichst für eine Überraschung zu sorgen", kündigt Jesper Verlaat zuversichtlich an.

In Sandhausen erst gesetzt - dann außen vor

Der 1,92 Meter große Niederländer, der nach der abgelaufenen Saison vom Zweitligisten SV Sandhausen nach Mannheim wechselte, sprüht vor Energie und Tatendrang. "Ich kann es nach der langen Vorbereitung kaum erwarten, dass es endlich losgeht. Die Vorfreude ist riesengroß", schwärmt Jesper Verlaat, der sich beim SV Waldhof "längst angekommen" fühlt.

Zum einen kannte er sich wegen der geringen Entfernung zu seinem bisherigen Arbeitgeber (knapp 25 Kilometer) schon einigermaßen in der Stadt Mannheim aus. Zum anderen bestritt der technisch beschlagene Abwehrspieler auch in der 3. Liga kein Neuland, da er zwischen 2015 und 2018 bereits 78 Partien für die U 23 des SV Werder Bremen in der dritthöchsten deutschen Spielklasse bestritten hatte.

Die Gründe für seine Rückkehr in die 3. Liga liegen beim Blick auf die Einsatzstatistik der beiden vergangenen Jahre auf der Hand. War er in seiner Premierensaison in Sandhausen noch nahezu gesetzt (29 Einsätze), kam Verlaat in der abgelaufenen Spielzeit unter Cheftrainer Uwe Koschinat praktisch gar nicht mehr zum Zug (drei Partien). Erst an den letzten beiden Spieltagen durfte er noch jeweils über 90 Minuten ran. "Ich will unbedingt wieder spielen und der Mannschaft auf dem Platz helfen", begründet er den Wechsel zum SV Waldhof. "Dass ich noch dazu die Chance bekommen habe, für einen so großen Traditionsverein aufzulaufen, ist umso schöner."

"3. Liga ist in jedem Jahr eine Wundertüte"

Mit Prognosen, in welche Richtung es in der kommenden Saison in der Meisterschaft gehen könnte, hält sich Jesper Verlaat vorerst zurück. "Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die 3. Liga in jedem Jahr wie eine Wundertüte ist. Da ist nahezu alles möglich", meint der Lockenkopf.

Klar ist aber auch: Nach der starken Premierenspielzeit, die der SV Waldhof als Neuling in der Liga hingelegt hatte (Platz neun, aber lange Zeit im Aufstiegsrennen dabei), will das Team des neuen Trainers Patrick Glöckner (für Bernhard Trares) an die "gezeigten Leistungen anknüpfen", wie es Zugang Verlaat formuliert.

Von Skripnik und Votava zum Verteidiger umgeschult

Dass Jesper genau wie einst Vater Frank seinen Platz in der Innenverteidigung gefunden hat, war nicht geplant. "Ich habe als Stürmer begonnen, bin dann nach und nach weiter nach hinten gerückt", sagt Jesper Verlaat, der nach seiner Anfangszeit beim FC Oberneuland in Bremen (als Papa Frank für den SV Werder in der Bundesliga kickte) durch die berufsbedingten Umzüge der Familie nach Österreich und Portugal für den Nachwuchs von Admira Wacker, Sturm Graz, FC Ferreiras und CD Odiaxere am Ball war.

Erst als Jesper Verlaat selbst im U 17-Alter zum SV Werder Bremen wechselte, schulten ihn dort der spätere Cheftrainer Viktor Skripnik und der langjährige Bundesligaprofi Mirko Votava zum Abwehrspieler um. "Das war wohl keine so schlechte Idee", erklärt Jesper mit einem Augenzwinkern: "Es hat sofort gut funktioniert und ich habe mich auf der Position direkt wohlgefühlt."

Vater Frank gibt wertvolle Tipps

Ruhe am Ball, gutes Pass- und Stellungsspiel, physische Präsenz und Ausstrahlung waren Attribute, die den niederländischen Nationalspieler Frank Verlaat auch bei seinen weiteren Profistationen bei Ajax Amsterdam (unter anderem Europapokalsieger der Pokalsieger), Lausanne Sport, AJ Auxerre (Pokalsieger in Frankreich), Austria Wien und Sturm Graz ausgezeichnet hatten. Und es sind Eigenschaften, die auch Sohn Jesper auf den Platz zu bringen versteht. Gute Gene eben.

Angenehmer Nebeneffekt: "Da mein Vater früher auf derselben Position gespielt hat, kann er mir natürlich noch besser Tipps geben und mich unterstützen", berichtet Jesper: "Dabei schaut er sehr sachlich auf mein Spiel. Man merkt eben, dass er jede Menge Ahnung vom Fußball hat." Beruflich hat Frank Verlaat allerdings einen etwas anderen Weg eingeschlagen, ist jetzt im Bereich der Sportversicherungen tätig.

Obwohl seine Eltern nach wie vor in Portugal leben und er selbst gerade einmal ein Jahr lang in den Niederlanden gewohnt hatte (während des zweiten Ajax-Engagements von Vater Frank 1999/2000), schlägt Jespers Herz komplett für Oranje. "Holland ist und bleibt unsere Heimat. Wir freuen uns immer sehr darauf, dort Weihnachten und Silvester mit der gesamten Familie zu verbringen", schwärmt er.

Wiedersehen im DFB-Pokal mit Florian Bruns

Umgekehrt wird seine Familie auch die Daumen drücken, wenn Jesper Verlaat mit dem SV Waldhof Mannheim im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg für Furore sorgen möchte. Dabei wird er einen alten Bekannten treffen, denn bei Werder Bremen arbeitete er mehrere Jahre mit Christian Streichs aktuellem Assistenten Florian Bruns (41) zusammen: Erst als Mitspieler bei der U 23, dann als Co-Trainer von Alexander Nouri.

"Florian ist ein Super-Typ, menschlich und fachlich überragend", lobt Jesper Verlaat, fügt aber gleich hinzu: "Zu seinem Geburtstag habe ich ihm geschrieben, dass wir uns hoffentlich im DFB-Pokal sehen. Als wir uns dann endgültig durch den 4:1-Finalsieg im Verbandspokal gegen den FC Nöttingen qualifiziert hatten, kam ein Smiley zurück. Jetzt hoffe ich, dass wir nach unserem Duell Grund zum Lachen haben."

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