Pokalsieger Kovac und "die Party danach"

Im vergangenen Sommer musste Niko Kovac noch gehörig um den Klassenverbleib zittern, Eintracht Frankfurt rettete sich erst in einer dramatischen Relegation gegen den 1. FC Nürnberg. Im Februar 2017 belegt das Team des früheren kroatischen Nationalspielers nicht nur den fünften Platz in der Bundesliga, sondern spielte sich auch ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Am heutigen Dienstag (ab 18.30 Uhr, live auf Sky), empfängt die Eintracht in der heimischen Commerzbank-Arena Arminia Bielefeld. Im exklusiven DFB.de-Interview spricht der 45-jährige Fußball-Lehrer mit Redakteur Tim Noller über emotionale Extreme als Bundesligatrainer, die Tücken des Konjunktivs und warum er im Viertelfinale zur Abwechslung mal auf Elfmeter verzichten könnte.

DFB.de: Eintracht Frankfurt befindet sich im oberen Tabellendrittel. Sind Sie selbst etwas überrascht, wie stark Ihr Team sich bislang präsentiert?

Niko Kovac: Mit diesem Ergebnis konnte man sicher nicht rechnen. Mich interessiert dabei weniger der Blick auf die Tabelle als die Entwicklung der Mannschaft grundsätzlich. Und die bereitet mir in der Tat sehr viel Freude.

DFB.de: Wie haben Sie die Mannschaft zurück in die Erfolgsspur geführt?

Kovac: Da gab es weder einen Zauberspruch noch das berühmte Handauflegen oder sonst etwas. Es war die bei allen vorhandene Bereitschaft zur harten Arbeit, die uns auf den richtigen Weg geführt hat. Während es dabei zum Ende der letzten Saison vorrangig um die Stabilität und Absicherung ging, wurde das Augenmerk seit Saisonbeginn verstärkt auch auf spielerische Feinheiten gelegt. Dies verbunden mit den wissenschaftlichen Aspekten, die meine Kollegen in die Arbeit einbringen, und dem grundsätzlichen Teamwork in der Trainer- und Betreuercrew hat den Grundstein gelegt.

DFB.de: Bis zur 66. Minute im Relegationsrückspiel gegen Nürnberg war Ihre Mannschaft virtuell noch abgestiegen. Können Sie den Druck beschreiben, der damals auf Ihnen lastete?

Kovac: Nein, das kann man nicht beschreiben. Aber ich bin ein grundsätzlich positiv denkender Mensch. Ich habe immer an meine Jungs geglaubt, dass sie das noch umbiegen. Und Glaube versetzt Berge.

DFB.de: Hätten Sie im Fall eines Abstiegs in der 2. Bundesliga weitergemacht?

Kovac: Die deutsche Sprache bietet schon gefährliche Feinheiten. Der Konjunktiv zum Beispiel. Jetzt fragen Sie mich etwas, was ich heute, zurückgelehnt leicht beantworten kann. Ja, hätte ich. Aber hätte denn der Verein mich gewollt? Ich rede eigentlich nur gerne über Dinge, die ich fassen kann, die ich beurteilen kann. Diesen Sachverhalt kann ich aus heutiger Sicht nicht greifen.



Im vergangenen Sommer musste Niko Kovac noch gehörig um den Klassenverbleib zittern, Eintracht Frankfurt rettete sich erst in einer dramatischen Relegation gegen den 1. FC Nürnberg. Im Februar 2017 belegt das Team des früheren kroatischen Nationalspielers nicht nur den fünften Platz in der Bundesliga, sondern spielte sich auch ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Am heutigen Dienstag (ab 18.30 Uhr, live auf Sky), empfängt die Eintracht in der heimischen Commerzbank-Arena Arminia Bielefeld. Im exklusiven DFB.de-Interview spricht der 45-jährige Fußball-Lehrer mit Redakteur Tim Noller über emotionale Extreme als Bundesligatrainer, die Tücken des Konjunktivs und warum er im Viertelfinale zur Abwechslung mal auf Elfmeter verzichten könnte.

DFB.de: Eintracht Frankfurt befindet sich im oberen Tabellendrittel. Sind Sie selbst etwas überrascht, wie stark Ihr Team sich bislang präsentiert?

Niko Kovac: Mit diesem Ergebnis konnte man sicher nicht rechnen. Mich interessiert dabei weniger der Blick auf die Tabelle als die Entwicklung der Mannschaft grundsätzlich. Und die bereitet mir in der Tat sehr viel Freude.

DFB.de: Wie haben Sie die Mannschaft zurück in die Erfolgsspur geführt?

Kovac: Da gab es weder einen Zauberspruch noch das berühmte Handauflegen oder sonst etwas. Es war die bei allen vorhandene Bereitschaft zur harten Arbeit, die uns auf den richtigen Weg geführt hat. Während es dabei zum Ende der letzten Saison vorrangig um die Stabilität und Absicherung ging, wurde das Augenmerk seit Saisonbeginn verstärkt auch auf spielerische Feinheiten gelegt. Dies verbunden mit den wissenschaftlichen Aspekten, die meine Kollegen in die Arbeit einbringen, und dem grundsätzlichen Teamwork in der Trainer- und Betreuercrew hat den Grundstein gelegt.

DFB.de: Bis zur 66. Minute im Relegationsrückspiel gegen Nürnberg war Ihre Mannschaft virtuell noch abgestiegen. Können Sie den Druck beschreiben, der damals auf Ihnen lastete?

Kovac: Nein, das kann man nicht beschreiben. Aber ich bin ein grundsätzlich positiv denkender Mensch. Ich habe immer an meine Jungs geglaubt, dass sie das noch umbiegen. Und Glaube versetzt Berge.

DFB.de: Hätten Sie im Fall eines Abstiegs in der 2. Bundesliga weitergemacht?

Kovac: Die deutsche Sprache bietet schon gefährliche Feinheiten. Der Konjunktiv zum Beispiel. Jetzt fragen Sie mich etwas, was ich heute, zurückgelehnt leicht beantworten kann. Ja, hätte ich. Aber hätte denn der Verein mich gewollt? Ich rede eigentlich nur gerne über Dinge, die ich fassen kann, die ich beurteilen kann. Diesen Sachverhalt kann ich aus heutiger Sicht nicht greifen.

###more###

DFB.de: Der Job eines Bundesligatrainers ist unheimlich vielseitig. Nach ungefähr einem Jahr: Was wich am deutlichsten von Ihren Erwartungen im Vorfeld ab?

Kovac: Da ich ja nun nicht so vollends unerfahren in diesen Job gekommen bin, hat mich - ganz ehrlich - nicht viel überrascht. Der Job selbst ist auch gar nicht so vielfältig. Der Aufgabenbereich ist vielfältig. Diesen teile ich mir aber mit meinen Kollegen. Deshalb wehre ich mich auch immer ein wenig, allein in die Sonne gestellt zu werden. Wir sind ein Team, das in enger Abstimmung einen guten Job macht. Jeder in seinem Aufgaben- und Spezialgebiet.

DFB.de: Nur ein halbes Jahr nach dem dramatischen Relegationsduell werden Sie von allen Seiten mit Lob überhäuft. Wie emotional und kräftezehrend sind diese Extreme als Trainer in der Bundesliga?

Kovac: Wenn man ein Umfeld hat, das in der Beurteilung der eigenen Person sachlich bleibt, ist das alles nicht so schwer. Ich bin heute der Gleiche wie vor einem Jahr.

DFB.de: Auch im DFB-Pokal liegen Freud und Leid sehr nah zusammen. Wie reizvoll ist für Sie dieser Wettbewerb?

Kovac: Es gibt ja den schönen Spruch: Der Pokal führt auf dem kürzesten Weg nach Europa. Ich liebe die Herausforderungen, die die Pokalspiele darstellen. Ich finde, das ist ein toller Wettbewerb.

DFB.de: Als Spieler durften Sie den DFB-Pokal 2003 mit dem FC Bayern in die Höhe stemmen. Welche Erinnerungen haben Sie noch an diesen Erfolg?

Kovac: Es ist ein besonderer Saison-Höhepunkt. Nicht nur das Spiel. Auch die Party danach...

DFB.de: Werden Sie versuchen, Ihren Spielern die Gefühle von damals zu vermitteln - als Motivationsspritze?

Kovac: Das könnte passieren, wenn wir im Halbfinale stehen. Jetzt, vor dem Viertelfinale, wäre das zu weit gedacht.

DFB.de: Was benötigt es, um im DFB-Pokal erfolgreich zu sein?

Kovac: In erster Linie erfolgreichen Fußball. Aber natürlich auch Losglück.

###more###

DFB.de: Möchten Sie den Pokaltriumph als Trainer wiederholen?

Kovac: Soll ich diese Frage jetzt mit Nein beantworten?

DFB.de: Könnte das schon in dieser Saison gelingen? Welche Ziele verfolgen Sie mit der Eintracht im Pokal?

Kovac: Wir stehen im Viertelfinale. Da gebietet es der Respekt vor dem Gegner - auch wenn es in unserem Fall ein Zweitligist ist, was uns die Favoritenrolle aufdrängt -, sich mit nichts anderem zu beschäftigen als mit diesem Spiel.

DFB.de: Gegen Magdeburg und Ingolstadt musste die Eintracht beide Male ins Elfmeterschießen, zeigte dann aber Nervenstärke vom Punkt. Sehen Sie das als Stärke, die im weiteren Verlauf der Pokalsaison noch entscheidend werden kann?

Kovac: Auch hier gibt es ja den Spruch, dass man das Glück nicht strapazieren sollte. In Hannover war es ein Elfmeter, den unser Torwart hielt, der uns weiterbrachte. Ganz ehrlich: Ich kann auf weitere Elfmeter gerne verzichten.

DFB.de: Im Achtelfinale geriet die Eintracht gegen Hannover zunächst in Rückstand, drehte die Partie jedoch. Wie haben Sie das Spiel gesehen?

Kovac: Wir haben gegen einen starken Gegner in dessen Stadion auf einem unmöglich schlechten Platz ein sehr gutes Spiel geboten. Das hat mir schon sehr gut gefallen.

DFB.de: Ist es ein Vorteil, dass Sie im Viertelfinale wieder vor heimischen Publikum antreten werden?

Kovac: Unsere Fans in noch größerer Anzahl als bei einem Auswärtsspiel im Rücken, unser Stadion, kein Reisestress. Natürlich ist das ein Vorteil. Wir sind Losfee Mark Forster da schon sehr dankbar und haben ihn auch eingeladen. Leider musste er aus terminlichen Gründen absagen. Er möchte aber, wenn wir weiterkommen, das Halbfinale besuchen.

DFB.de: Wie wollen Sie die Partie angehen?

Kovac: Wir müssen das Heft gleich in die Hand nehmen. Ich erwarte einen defensiven Gegner, weshalb ein frühes Tor hilfreich wäre. Aber das ist es eigentlich immer.

DFB.de: Olympiastadion Berlin, 27. Mai 2017, ausverkauftes Haus - wie klingt das in Ihren Ohren?

Kovac: Das kommt auf die beiden beteiligten Mannschaften an.

###more###