Pokalsieger Eickel: "Kampf um Klassenverbleib für uns nichts Neues"

Der größte Erfolg einer A-Junioren-Mannschaft in der Vereinsgeschichte von Eintracht Braunschweig liegt gerade einmal fünf Monate zurück. Dank eines 3:0 gegen den FC Carl Zeiss Jena im Finale um den DFB-Vereinspokal der Junioren in Berlin holte die Mannschaft von Eintracht-Trainer Sascha Eickel erstmals den Titel.

In die neue Saison allerdings sind die Niedersachsen in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga alles andere als optimal gestartet. Im Pokal gab es das frühe Aus, in der Liga belegt die Eintracht aktuell einen Abstiegsrang. Im DFB.de-Interview spricht Sascha Eickel mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die Verarbeitung des Pokalerfolgs, die Bedeutung von Fehlern und das Gastspiel heute (ab 13 Uhr) bei Spitzenreiter HSV

DFB.de: Aus den vergangenen fünf Partien holte die Eintracht nur einen Punkt. Warum läuft es nicht rund, Herr Eickel?

Sascha Eickel: Zum einen ziehen sich individuelle Fehler wie ein roter Faden durch die Saison. Hinzu kommt, dass wir vorne unsere Chancen nicht effektiv genug nutzen. Außerdem haben wir mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Unsere vergangenen drei Gegner hießen aber auch Hertha BSC, VfL Wolfsburg und RB Leipzig. Alle diese Mannschaften haben den Anspruch, weit oben mitzuspielen. Für uns war die Wahrscheinlichkeit eher gering, da etwas mitzunehmen.

DFB.de: Was war beim jüngsten 1:4 gegen Leipzig ausschlaggebend?

Eickel: Schon nach 15 Minuten lagen wir 0:2 hinten. Erneut waren es individuelle Fehler, die zu den Gegentoren geführt haben. Danach hatten wir zwei gute Möglichkeiten zum Anschlusstreffer, aber die haben wir nicht genutzt. Unter dem Strich waren die Leipziger vor allem die effektivere Mannschaft.

DFB.de: Wieviel Sorgen bereitet Ihnen die Tabellensituation?

Eickel: Auch wenn wir jetzt gut dastehen würden: Es wäre so früh in der Saison nur eine Momentaufnahme. Entscheidend ist, wo wir am letzten Spieltag stehen. Ich bin überzeugt, dass wir nach 26 Spieltagen über dem Strich rangieren und in der Bundesliga bleiben.

DFB.de: Was muss Ihre Mannschaft besser machen, um konstanter zu punkten?

Eickel: Wir arbeiten im Training akribisch daran, die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, dass Fehler ein zweites Mal passieren. Fehler sind für mich im Juniorenfußball gleichbedeutend mit Lernmöglichkeiten. Wir benötigen außerdem eine konsequentere Chancenverwertung. Optimal wäre es, wenn wir konstant auf die bestmögliche Mannschaft zurückgreifen könnten. Das war bisher kaum möglich. Zum Beispiel fehlte uns mit unserem Kapitän Leon Bürger zu Saisonbeginn ein wichtiger Spieler. Wir sind nicht in der Lage, unsere Leistungsträger eins zu eins zu ersetzen.

DFB.de: Hatten Sie schon vorher mit einer schwierigen Saison gerechnet?

Eickel: Die vergangene Spielzeit war mit dem Pokalsieg überragend. In der Liga waren wir allerdings schon damals im unteren Mittelfeld zu finden. Für uns ist es nichts Neues und auch nicht so verwunderlich, im Rennen um den Klassenverbleib zu stecken. Allerdings ist die Ausbeute mit sieben Punkten aus neun Spielen mager. Mit ein bis zwei Siegen mehr hätte ich schon gerechnet.



Der größte Erfolg einer A-Junioren-Mannschaft in der Vereinsgeschichte von Eintracht Braunschweig liegt gerade einmal fünf Monate zurück. Dank eines 3:0 gegen den FC Carl Zeiss Jena im Finale um den DFB-Vereinspokal der Junioren in Berlin holte die Mannschaft von Eintracht-Trainer Sascha Eickel erstmals den Titel.

In die neue Saison allerdings sind die Niedersachsen in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga alles andere als optimal gestartet. Im Pokal gab es das frühe Aus, in der Liga belegt die Eintracht aktuell einen Abstiegsrang. Im DFB.de-Interview spricht Sascha Eickel mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die Verarbeitung des Pokalerfolgs, die Bedeutung von Fehlern und das Gastspiel heute (ab 13 Uhr) bei Spitzenreiter HSV

DFB.de: Aus den vergangenen fünf Partien holte die Eintracht nur einen Punkt. Warum läuft es nicht rund, Herr Eickel?

Sascha Eickel: Zum einen ziehen sich individuelle Fehler wie ein roter Faden durch die Saison. Hinzu kommt, dass wir vorne unsere Chancen nicht effektiv genug nutzen. Außerdem haben wir mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Unsere vergangenen drei Gegner hießen aber auch Hertha BSC, VfL Wolfsburg und RB Leipzig. Alle diese Mannschaften haben den Anspruch, weit oben mitzuspielen. Für uns war die Wahrscheinlichkeit eher gering, da etwas mitzunehmen.

DFB.de: Was war beim jüngsten 1:4 gegen Leipzig ausschlaggebend?

Eickel: Schon nach 15 Minuten lagen wir 0:2 hinten. Erneut waren es individuelle Fehler, die zu den Gegentoren geführt haben. Danach hatten wir zwei gute Möglichkeiten zum Anschlusstreffer, aber die haben wir nicht genutzt. Unter dem Strich waren die Leipziger vor allem die effektivere Mannschaft.

DFB.de: Wieviel Sorgen bereitet Ihnen die Tabellensituation?

Eickel: Auch wenn wir jetzt gut dastehen würden: Es wäre so früh in der Saison nur eine Momentaufnahme. Entscheidend ist, wo wir am letzten Spieltag stehen. Ich bin überzeugt, dass wir nach 26 Spieltagen über dem Strich rangieren und in der Bundesliga bleiben.

DFB.de: Was muss Ihre Mannschaft besser machen, um konstanter zu punkten?

Eickel: Wir arbeiten im Training akribisch daran, die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, dass Fehler ein zweites Mal passieren. Fehler sind für mich im Juniorenfußball gleichbedeutend mit Lernmöglichkeiten. Wir benötigen außerdem eine konsequentere Chancenverwertung. Optimal wäre es, wenn wir konstant auf die bestmögliche Mannschaft zurückgreifen könnten. Das war bisher kaum möglich. Zum Beispiel fehlte uns mit unserem Kapitän Leon Bürger zu Saisonbeginn ein wichtiger Spieler. Wir sind nicht in der Lage, unsere Leistungsträger eins zu eins zu ersetzen.

DFB.de: Hatten Sie schon vorher mit einer schwierigen Saison gerechnet?

Eickel: Die vergangene Spielzeit war mit dem Pokalsieg überragend. In der Liga waren wir allerdings schon damals im unteren Mittelfeld zu finden. Für uns ist es nichts Neues und auch nicht so verwunderlich, im Rennen um den Klassenverbleib zu stecken. Allerdings ist die Ausbeute mit sieben Punkten aus neun Spielen mager. Mit ein bis zwei Siegen mehr hätte ich schon gerechnet.

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DFB.de: Würde ein Abstieg die Nachwuchsarbeit in Braunschweig weit zurückwerfen?

Eickel: Für uns ist es sehr wichtig, uns Woche für Woche mit den besten Mannschaften messen zu können. Es muss unser Anspruch sein, in der Klasse zu bleiben.

DFB.de: Im DFB-Vereinspokal der Junioren war diesmal durch das 1:2 bei Schalke 04 schon in der ersten Runde Endstation. Wie groß war die Enttäuschung?

Eickel: Wir haben es den Schalkern extrem schwergemacht. Es war ein spannender Pokalfight mit einem - zugegebenermaßen - verdienten Sieger. Wir waren gegen eine der besten Mannschaften Deutschlands der klare Außenseiter. Dennoch waren wir selbstverständlich enttäuscht, als Titelverteidiger schon nach der ersten Runde auszuscheiden.

DFB.de: Am Ende der vergangenen Spielzeit durften Sie den DFB-Vereinspokal der Junioren in Empfang nehmen. Wie lange haben Sie benötigt, um diesen Erfolg einzuordnen?

Eickel: Manchmal muss ich mich noch kneifen. Bei uns im Nachwuchsleistungszentrum hängen Bilder und andere Erinnerungsstücke an der Wand. Wenn ich daran vorbeikomme, muss ich immer lächeln. Erst nach der Sommerpause war mir einigermaßen klar, was für einen historischen Erfolg wir dort gelandet haben.

DFB.de: Wie viele Spieler aus der Pokalsiegermannschaft sind übriggeblieben?

Eickel: Ungefähr die Hälfte unseres Kaders war in Berlin dabei. Die meisten dieser Spieler sind in dieser Saison vom Ergänzungs- zum Stammspieler gereift.

DFB.de: Ist es vielleicht auch normal, dass es für junge Spieler schwierig ist, nach so einem großen Erfolg gleich wieder daran anzuknüpfen?

Eickel: Es war in der Tat nicht ganz so einfach, sich wieder auf den Alltag einzustellen. Auf der anderen Seite ist es eine gute Lektion zu wissen, dass ein einmaliger Erfolg nicht automatisch garantiert, dass es so gut weiterläuft.

DFB.de: Nächster Gegner ist heute Tabellenführer Hamburger SV. Ist es vielleicht genau das richtige Spiel, um wieder in die Spur zu kommen?

Eickel: Das kann sein. Wir fühlen uns in der Außenseiterrolle in der Regel sehr wohl. Ich erinnere mich zum Beispiel an unser 3:0 gegen den Tabellenzweiten Werder Bremen. Die Partie beim HSV ist für uns eine Herausforderung und eine große Möglichkeit, eine positive Überraschung zu schaffen.

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