Pokalfinale in Berlin: "Warnung vor inoffiziellen Ticketmärkten"

Das DFB-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion ist jedes Jahr eins der größten Fußballevents - bei dem folglich die Ticketnachfrage deutlich höher ist als das Angebot. Im DFB.de-Interview warnt Katja Sichtig, Senior Head of Admission Operations beim DFB, ausdrücklich vor den Gefahren von Zweitmarktanbietern und erklärt, worauf beim Ticketkauf für DFB-Veranstaltungen zu achten ist.

DFB.de: Frau Sichtig, seit 11. Februar läuft die Bewerbungsphase für Finaltickets. Wie ist die Nachfrage fürs große Spiel am 25. Mai 2019 bisher?

Katja Sichtig: Innerhalb der ersten 24 Stunden sind bereits 21.927 Anfragen bei uns eingegangen. Dieser Wert ist vergleichbar mit den Jahren zuvor. Hier können wir aber allen Fußballfans Entwarnung geben: Wann eine Ticketanfrage innerhalb des Bewerbungszeitraums eingeht, ist völlig egal. Hier gibt es kein Prinzip "First come, first serve". Der Bewerber am 11. Februar um 10 Uhr hat genauso eine Chance, Tickets zu erhalten wie der Bewerber am 22. Februar um 19.59 Uhr (also kurz vor Bewerbungsende; Anm. d. Red.).

DFB.de: Auch in diesem Jahr ist davon auszugehen, dass es mehr Bewerbungen als Tickets geben wird.

Sichtig: Das stimmt. Vergangenes Jahr sind rund 350.000 Ticketbewerbungen für den neutralen Bereich bei uns im DFB-Ticketshop eingegangen. In dieser Zahl sind die Anfragen bei den jeweiligen Finalisten also noch nicht inbegriffen.

DFB.de: Auch andere Plattformen im Internet locken mit DFB-Pokalfinaltickets. Was hat es mit diesen vermeintlich offiziellen Eintrittskarten auf sich?

Sichtig: Vor diesen Angeboten möchten wir ausdrücklich warnen. Die auf diesen Plattformen angebotenen Tickets werden dort nicht offiziell vom DFB angeboten, sondern es handelt sich um Tickets, die über offizielle Verkaufskanäle erworben und anschließend auf dem nicht autorisierten Zweitmarkt - oftmals zu "Mondpreisen - weiterverkauft werden. Dort werden sogar oft Tickets angeboten, obwohl diese noch gar nicht zugelost oder gar zugeteilt wurden, das heißt, der Käufer geht die Gefahr ein, dass die Tickets gar nicht lieferbar sind. Für einen Fan, der auf diesen Plattformen eine Karte erwirbt, ist die Echtheit des Tickets immer ungewiss, und oftmals kann die Verfügbarkeit des Angebots gar nicht gewährleistet werden. Sogar wenn man am Ende ein Ticket über solch ein Plattform erhält, besteht die Gefahr, dass man damit keinen Zutritt zum Stadion erhält. Wir können daher nur mit Nachdruck appellieren, sich an die offiziellen Anlaufstellen zu wenden: den DFB-Ticketshop und die im Finale stehenden Vereine.

DFB.de: Ist es denn erlaubt, erworbene Tickets auf einem Zweitmarkt weiterzuverkaufen?

Sichtig: Nein, ist es nicht. Im Rahmen der Allgemeinen Ticket Geschäftsbedingungen ist lediglich eine private Weitergabe in Einzelfällen, zum Beispiel im Falle von Krankheit, zulässig. Der sonstige Verkauf von Tickets an Dritte - egal ob über Plattformen im Internet oder über sonstige Verkaufskanäle - ist nicht nur nicht erlaubt, sondern stellt bei Großveranstaltungen wie dem Pokalfinale vor allem auch ein Sicherheitsrisiko dar. Sollte ein Ticket erworben werden und der gewünschte Verein nicht ins Finale kommen, besteht noch immer die Möglichkeit, fünf Tage, nachdem die Finalpaarung feststeht, das Ticket zurückzugeben.

DFB.de: Mit welchen Maßnahmen versucht der DFB, diesen Plattformen entgegenzuwirken?

Sichtig: Wir arbeiten gemeinsam mit einer Anwaltskanzlei, die auffällige Angebote im Internet beobachtet und flächendeckend erfasst. Im Falle von Verstößen gegen unsere Allgemeinen Ticket Geschäftsbedingungen werden die Anbieter von der Kanzlei abgemahnt und aufgefordert, eine Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung abzugeben. Hierbei arbeiten wir auch eng mit den Finalisten zusammen. Im Zweifelsfall werden auf dem Zweitmarkt gehandelte Tickets zunächst einmal auf Verdacht gesperrt. Das bedeutet, der Käufer kommt nicht durch die Zutrittskontrolle in Berlin und wird an eine "Clearing-Stelle" verwiesen, um zu klären, ob er berechtigt ist, das Ticket in Anspruch zu nehmen. Hier kann es durchaus dazu kommen, dass der Eintritt ins Stadion verwehrt wird, ohne dass eine Rückerstattung des gezahlten Ticketpreises erfolgt.

DFB.de Wo können Fans auf einem sicheren Weg gültige Tickets erwerben?

Sichtig: Der DFB-Ticketshop und die Vereine der jeweiligen Finalisten sind die einzigen offiziellen Anlaufstellen. Alles andere ist mit den genannten Risiken verbunden. Wir möchten den Fan ausdrücklich davor warnen, alternative inoffizielle Ticketmärkte anzusteuern oder gar mehr Geld für ein Ticket zu zahlen, als es regulär auf der offiziellen Seite des DFB kostet.

DFB.de: Viele Fans erachten eine Ticketbewerbung als chancenlos. Was entgegnen Sie darauf?

Sichtig: Mit dem jährlichen Losverfahren wäre es schon mit sehr viel Glück verbunden, dass die Tickets mehrfach in Folge denselben Personen zugelost würden. Mit dem Zuteilungsverfahren möchten wir bestmöglich eine faire und chancengleiche Ticketvergabe gewährleisten.

[sal]

Das DFB-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion ist jedes Jahr eins der größten Fußballevents - bei dem folglich die Ticketnachfrage deutlich höher ist als das Angebot. Im DFB.de-Interview warnt Katja Sichtig, Senior Head of Admission Operations beim DFB, ausdrücklich vor den Gefahren von Zweitmarktanbietern und erklärt, worauf beim Ticketkauf für DFB-Veranstaltungen zu achten ist.

DFB.de: Frau Sichtig, seit 11. Februar läuft die Bewerbungsphase für Finaltickets. Wie ist die Nachfrage fürs große Spiel am 25. Mai 2019 bisher?

Katja Sichtig: Innerhalb der ersten 24 Stunden sind bereits 21.927 Anfragen bei uns eingegangen. Dieser Wert ist vergleichbar mit den Jahren zuvor. Hier können wir aber allen Fußballfans Entwarnung geben: Wann eine Ticketanfrage innerhalb des Bewerbungszeitraums eingeht, ist völlig egal. Hier gibt es kein Prinzip "First come, first serve". Der Bewerber am 11. Februar um 10 Uhr hat genauso eine Chance, Tickets zu erhalten wie der Bewerber am 22. Februar um 19.59 Uhr (also kurz vor Bewerbungsende; Anm. d. Red.).

DFB.de: Auch in diesem Jahr ist davon auszugehen, dass es mehr Bewerbungen als Tickets geben wird.

Sichtig: Das stimmt. Vergangenes Jahr sind rund 350.000 Ticketbewerbungen für den neutralen Bereich bei uns im DFB-Ticketshop eingegangen. In dieser Zahl sind die Anfragen bei den jeweiligen Finalisten also noch nicht inbegriffen.

DFB.de: Auch andere Plattformen im Internet locken mit DFB-Pokalfinaltickets. Was hat es mit diesen vermeintlich offiziellen Eintrittskarten auf sich?

Sichtig: Vor diesen Angeboten möchten wir ausdrücklich warnen. Die auf diesen Plattformen angebotenen Tickets werden dort nicht offiziell vom DFB angeboten, sondern es handelt sich um Tickets, die über offizielle Verkaufskanäle erworben und anschließend auf dem nicht autorisierten Zweitmarkt - oftmals zu "Mondpreisen - weiterverkauft werden. Dort werden sogar oft Tickets angeboten, obwohl diese noch gar nicht zugelost oder gar zugeteilt wurden, das heißt, der Käufer geht die Gefahr ein, dass die Tickets gar nicht lieferbar sind. Für einen Fan, der auf diesen Plattformen eine Karte erwirbt, ist die Echtheit des Tickets immer ungewiss, und oftmals kann die Verfügbarkeit des Angebots gar nicht gewährleistet werden. Sogar wenn man am Ende ein Ticket über solch ein Plattform erhält, besteht die Gefahr, dass man damit keinen Zutritt zum Stadion erhält. Wir können daher nur mit Nachdruck appellieren, sich an die offiziellen Anlaufstellen zu wenden: den DFB-Ticketshop und die im Finale stehenden Vereine.

DFB.de: Ist es denn erlaubt, erworbene Tickets auf einem Zweitmarkt weiterzuverkaufen?

Sichtig: Nein, ist es nicht. Im Rahmen der Allgemeinen Ticket Geschäftsbedingungen ist lediglich eine private Weitergabe in Einzelfällen, zum Beispiel im Falle von Krankheit, zulässig. Der sonstige Verkauf von Tickets an Dritte - egal ob über Plattformen im Internet oder über sonstige Verkaufskanäle - ist nicht nur nicht erlaubt, sondern stellt bei Großveranstaltungen wie dem Pokalfinale vor allem auch ein Sicherheitsrisiko dar. Sollte ein Ticket erworben werden und der gewünschte Verein nicht ins Finale kommen, besteht noch immer die Möglichkeit, fünf Tage, nachdem die Finalpaarung feststeht, das Ticket zurückzugeben.

DFB.de: Mit welchen Maßnahmen versucht der DFB, diesen Plattformen entgegenzuwirken?

Sichtig: Wir arbeiten gemeinsam mit einer Anwaltskanzlei, die auffällige Angebote im Internet beobachtet und flächendeckend erfasst. Im Falle von Verstößen gegen unsere Allgemeinen Ticket Geschäftsbedingungen werden die Anbieter von der Kanzlei abgemahnt und aufgefordert, eine Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung abzugeben. Hierbei arbeiten wir auch eng mit den Finalisten zusammen. Im Zweifelsfall werden auf dem Zweitmarkt gehandelte Tickets zunächst einmal auf Verdacht gesperrt. Das bedeutet, der Käufer kommt nicht durch die Zutrittskontrolle in Berlin und wird an eine "Clearing-Stelle" verwiesen, um zu klären, ob er berechtigt ist, das Ticket in Anspruch zu nehmen. Hier kann es durchaus dazu kommen, dass der Eintritt ins Stadion verwehrt wird, ohne dass eine Rückerstattung des gezahlten Ticketpreises erfolgt.

DFB.de Wo können Fans auf einem sicheren Weg gültige Tickets erwerben?

Sichtig: Der DFB-Ticketshop und die Vereine der jeweiligen Finalisten sind die einzigen offiziellen Anlaufstellen. Alles andere ist mit den genannten Risiken verbunden. Wir möchten den Fan ausdrücklich davor warnen, alternative inoffizielle Ticketmärkte anzusteuern oder gar mehr Geld für ein Ticket zu zahlen, als es regulär auf der offiziellen Seite des DFB kostet.

DFB.de: Viele Fans erachten eine Ticketbewerbung als chancenlos. Was entgegnen Sie darauf?

Sichtig: Mit dem jährlichen Losverfahren wäre es schon mit sehr viel Glück verbunden, dass die Tickets mehrfach in Folge denselben Personen zugelost würden. Mit dem Zuteilungsverfahren möchten wir bestmöglich eine faire und chancengleiche Ticketvergabe gewährleisten.

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