Pizarro vor BVB-Duell: "Wir können für eine Überraschung sorgen"

DFB.de: Es liegt in der Natur eines Fußballspielers, immer von Anfang an spielen zu wollen. Sie kommen bei Werder zwar in den meisten Spielen zum Einsatz, meist allerdings als Einwechselspieler. Sehen Sie das mit 40 Jahren heute lockerer als früher?

Pizarro: Nein, ich will immer von Anfang an auf dem Platz stehen. Wäre dieser Wille nicht da, würde ich nicht mehr Fußball spielen. Ich warte auf meine Chance und bin fit.

DFB.de: Genauso fit wie früher?

Pizarro: Die Regenation dauert etwas länger als früher. Aber ich bin fit.

DFB.de: Sie haben unter vielen großen Trainern wie Ottmar Hitzfeld, Pep Guardiola, Thomas Schaaf, Jose Mourinho oder Jupp Heynckes gespielt. Wer hat Sie am meisten beeindruckt?

Pizarro: Jeder Trainer hat seine eigene Art. Aber Pep Guardiola war sicherlich einer der besten Trainer. Sein Training war etwas Besonderes. Ich habe viel von ihm gelernt, weil er taktisch sehr diszipliniert arbeitet. Sein Motto war: Die beste Defensive besteht darin, selber den Ball zu haben.

DFB.de: Jose Mourinho ist ein ähnlich populärer Trainer, wurde bei Manchester United aber freigestellt. Sie haben unter ihm beim FC Chelsea gespielt. Welche Erinnerungen haben Sie an den selbsternannten "Special One"?

Pizarro: Damals war er einer der besten Trainer der Welt. Das ist er auch heute noch. Was ihn so stark gemacht hat, war sein gutes Verhältnis zu seinen Spielern. Er war stark darin, ihnen Selbstvertrauen zu vermitteln.

DFB.de: Nach Ihrer ersten Zeit in Bremen zwischen 1999 und 2001 sind Sie viermal an die Weser zurückgekehrt. Was macht diesen Verein für Sie zu einer Herzensangelegenheit?

Pizarro: Einfach alles. Als ich damals von meiner Heimat Peru nach Europa kam, wurde ich super aufgenommen. Die Menschen sind hier alle sehr nett. Ich war sofort in diesen Verein verliebt. Wir haben viel zusammen erlebt. Hier fühle ich mich zu Hause.

DFB.de: Wie groß schätzen Sie die Chance ein, dass Sie nächste Saison noch immer in Bremen Fußball spielen werden?

Pizarro: Das weiß ich noch nicht. Erst mal muss ich abwarten, wie ich mich zum Ende der Saison körperlich fühle und wie der Verein plant.

DFB.de: Für die Zeit nach Ihrer Karriere haben Sie eine Trainertätigkeit bereits ausgeschlossen, eine Funktion im Management hingegen nicht. Würden Sie gerne wie Tim Borowski bei Werder ein internes Ausbildungsprogramm durchlaufen?

Pizarro: Ich habe immer gesagt, dass ich dem Fußball verbunden bleiben möchte. Das ist es, was ich kann und worin ich die meiste Erfahrung habe. Was genau ich nach meiner aktiven Karriere machen werde, muss ich mir noch überlegen.

[oj]


Claudio Pizarro ist mit acht Finalteilnahmen im DFB-Pokal Rekordhalter. Um noch mal Finalluft zu schnuppern, müsste er mit dem SV Werder Bremen zunächst das DFB-Pokalachtelfinale bei Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund am heutigen Dienstag (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) gewinnen. Im DFB.de-Interview spricht der 40 Jahre alte Stürmer mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Topspiel.

DFB.de: Herr Pizarro, ist ein Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund das schwerste Los, das der SV Werder Bremen bekommen konnte?

Claudio Pizarro: Ja, ich glaube schon. Momentan spielt Dortmund den besten Fußball in der Bundesliga. Sie machen viele Tore, haben eine starke Offensive und spielen gegen uns auch noch zu Hause. Aber auch wir spielen einen guten Fußball und können vielleicht für eine Überraschung sorgen.

DFB.de: Glauben Sie, dass Borussia Dortmund Ihrem Ex-Verein Bayern München in der Bundesliga nun dauerhaft Paroli bieten kann?

Pizarro: Der Fußball ist sehr dynamisch. Momentan spielen die Dortmunder einen guten Fußball. Möglicherweise gelingt das auch dauerhaft. Entscheidend wird sein, dass sie mit dem Druck umgehen können. Wenn sie das schaffen, werden sie in diesem Jahr Meister und können dauerhaft ein Konkurrent zu den Bayern sein.

DFB.de: Sie sind Rekordhalter in punkto DFB-Pokalfinalteilnahmen. Achtmal standen Sie in Berlin im Aufgebot, siebenmal haben Sie gespielt. Welches Finale war für Sie das schönste?

Pizarro: Das ist schwer zu sagen. Aber wenn Sie mich so fragen: Ich stand mit Werder dreimal im Finale, zweimal haben wir verloren, einmal im Jahre 2009 gewonnen (1:0 gegen Bayer Leverkusen; Anm. d. Red.). Das war für den Verein und für mich etwas ganz Besonderes. Daher würde ich dieses Finale nennen.

DFB.de: Früher haben Sie mit dem SV Werder in der Champions League oder im UEFA-Cup-Finale gespielt. Ist es möglich, dass Bremen in den nächsten Jahren wieder eine ähnliche Rolle spielen kann wie damals?

Pizarro: Das ist die Idee. Daher haben wir auch das Ziel ausgegeben, wieder international zu spielen. Früher hatten wir vielleicht etwas mehr Qualität im Verein. Wir waren es gewohnt, in der Champions League zu spielen. Das war zuletzt völlig anders. In den letzten zwei, drei Jahren ging es darum, den Klassenerhalt zu schaffen. Das lässt sich nicht von heute auf morgen ändern. Der Verein hatte Probleme, weil die Qualität der Spieler nicht die richtige war. Aber ich sehe uns jetzt auf einem guten Weg. Die Qualität der Spieler ist besser geworden. Wir haben die Möglichkeit, wieder dort hinzukommen, wo der Verein früher war.

DFB.de: Warum ist Florian Kohfeldt der richtige Trainer, um den SV Werder wieder zu einer Spitzenmannschaft zu formen?

Pizarro: Weil er hier auch die schwierigen Phasen miterlebt hat und genau weiß, wo etwas zu korrigieren ist. Er hat eine gute Mannschaft zusammengestellt. Wir standen nicht ohne Grund zu Saisonbeginn auf dem dritten Tabellenplatz. Leider konnten wir unsere Qualität nicht konstant abrufen. Aber der Trainer macht einen sehr guten Job.

DFB.de: Erinnert Sie die Spielphilosophie von Kohfeldt an die früheren Jahre des SV Werder?

Pizarro: Ja, unsere Mannschaft spielt sehr offensiv, funktioniert aber auch defensiv. Man kann nicht in jedem Spiel voll auf die Offensive setzen. Gegen einen Gegner wie Bayern München oder jetzt gegen Borussia Dortmund muss man hinten aufpassen und auch auf Konter setzen. Das Gute ist: Wir sind dazu in der Lage, verschiedene Systeme zu spielen. Das macht uns stark.

DFB.de: Ihr Mannschaftskamerad, der U 21-Nationalspieler Maximilian Eggestein, hat mit einem spektakulären Tor gegen Eintracht Frankfurt erneut für Aufsehen gesorgt, gilt ohnehin als eins der Zukunftsversprechen des deutschen Fußballs. Was zeichnet ihn aus?

Pizarro: Bei ihm war von Anfang an das viele Potenzial zu sehen. Er ist läuferisch stark, zudem ein sehr intelligenter Spieler, versteht viel von Taktik und kann mit beiden Füßen gut schießen. Er ist bereits jetzt ein sehr kompletter Spieler und hat eine gute Entwicklung genommen. In den nächsten Jahren wird er ein noch besserer Spieler werden.

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DFB.de: Es liegt in der Natur eines Fußballspielers, immer von Anfang an spielen zu wollen. Sie kommen bei Werder zwar in den meisten Spielen zum Einsatz, meist allerdings als Einwechselspieler. Sehen Sie das mit 40 Jahren heute lockerer als früher?

Pizarro: Nein, ich will immer von Anfang an auf dem Platz stehen. Wäre dieser Wille nicht da, würde ich nicht mehr Fußball spielen. Ich warte auf meine Chance und bin fit.

DFB.de: Genauso fit wie früher?

Pizarro: Die Regenation dauert etwas länger als früher. Aber ich bin fit.

DFB.de: Sie haben unter vielen großen Trainern wie Ottmar Hitzfeld, Pep Guardiola, Thomas Schaaf, Jose Mourinho oder Jupp Heynckes gespielt. Wer hat Sie am meisten beeindruckt?

Pizarro: Jeder Trainer hat seine eigene Art. Aber Pep Guardiola war sicherlich einer der besten Trainer. Sein Training war etwas Besonderes. Ich habe viel von ihm gelernt, weil er taktisch sehr diszipliniert arbeitet. Sein Motto war: Die beste Defensive besteht darin, selber den Ball zu haben.

DFB.de: Jose Mourinho ist ein ähnlich populärer Trainer, wurde bei Manchester United aber freigestellt. Sie haben unter ihm beim FC Chelsea gespielt. Welche Erinnerungen haben Sie an den selbsternannten "Special One"?

Pizarro: Damals war er einer der besten Trainer der Welt. Das ist er auch heute noch. Was ihn so stark gemacht hat, war sein gutes Verhältnis zu seinen Spielern. Er war stark darin, ihnen Selbstvertrauen zu vermitteln.

DFB.de: Nach Ihrer ersten Zeit in Bremen zwischen 1999 und 2001 sind Sie viermal an die Weser zurückgekehrt. Was macht diesen Verein für Sie zu einer Herzensangelegenheit?

Pizarro: Einfach alles. Als ich damals von meiner Heimat Peru nach Europa kam, wurde ich super aufgenommen. Die Menschen sind hier alle sehr nett. Ich war sofort in diesen Verein verliebt. Wir haben viel zusammen erlebt. Hier fühle ich mich zu Hause.

DFB.de: Wie groß schätzen Sie die Chance ein, dass Sie nächste Saison noch immer in Bremen Fußball spielen werden?

Pizarro: Das weiß ich noch nicht. Erst mal muss ich abwarten, wie ich mich zum Ende der Saison körperlich fühle und wie der Verein plant.

DFB.de: Für die Zeit nach Ihrer Karriere haben Sie eine Trainertätigkeit bereits ausgeschlossen, eine Funktion im Management hingegen nicht. Würden Sie gerne wie Tim Borowski bei Werder ein internes Ausbildungsprogramm durchlaufen?

Pizarro: Ich habe immer gesagt, dass ich dem Fußball verbunden bleiben möchte. Das ist es, was ich kann und worin ich die meiste Erfahrung habe. Was genau ich nach meiner aktiven Karriere machen werde, muss ich mir noch überlegen.

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