Peter: "Florenz spielt wie eine typisch italienische Mannschaft"

Das Ziel ist eindeutig formuliert: Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg wollen wieder ins Finale der Champions League. Dazu müssen sie zunächst im Achtelfinale gegen den AC Florenz bestehen. Im Hinspiel heute (ab 19 Uhr) in Italien wollen die Wolfsburgerinnen das Fundament dafür legen.

Im DFB.de-Interview ordnet VfL-Verteidigerin Babett Peter die Chancen auf das Weiterkommen ein. Die 29 Jahre alte deutsche Nationalspielerin spricht außerdem über die komplizierte Situation an der Tabellenspitze in der Allianz Frauen-Bundesliga und erklärt, warum es ein gutes Zeichen ist, dass in Deutschland kaum noch klare Ergebnisse vorkommen.

DFB.de: Frau Peter, mit welchen Gefühlen gehen Sie in die Begegnungen gegen den AC Florenz?

Babett Peter: Ich freue mich auf die Spiele. Der Gegner hat einen guten Namen im europäischen Fußball. Ich persönlich hatte bis vor wenigen Tagen noch keine Informationen über den Frauenfußball beim AC Florenz, aber unser Trainerteam hat uns super vorbereitet. Wir haben viele Videos geschaut und wissen jetzt, was auf uns zukommt.

DFB.de: Was erwartet Sie denn?

Peter: Eine typisch italienische Mannschaft. Sehr gut in der Defensive und damit bestimmt nicht leicht zu spielen. Florenz hat sich in der ersten Runde gegen Fortuna Hjörring aus Dänemark durchgesetzt. Das ist durchaus beachtlich und sollte uns eine Warnung sein. Dennoch wollen wir natürlich unserer Favoritenrolle gerecht werden. Man darf aber nicht vergessen, dass es für Florenz wahrscheinlich die beiden größten Spiele in diesem Jahr sind. Die werden alles geben und vermutlich über sich hinauswachsen. Darauf sollten wir vorbereitet sein.

DFB.de: Ihre Bilanz in der bisherigen Champions-League-Saison ist beeindruckend. Gegen Atletico Madrid gab es im Hinspiel ein 3:0, das Rückspiel im eigenen Stadion haben Sie sogar mit 12:2 gewonnen. Wie ist das zu erklären?

Peter: Wir hatten einen guten Tag und haben unsere Chancen konsequent genutzt. Selbstverständlich ist ein solches Ergebnis aber natürlich auf diesem Niveau nicht mehr. Atletico ist immerhin aktueller spanischer Meister im Frauenfußball.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie nun in der Champions League?

Peter: Wir wollen das Finale erreichen. In der vergangenen Saison haben wir es nicht geschafft, weil wir etwas unglücklich im Viertelfinale am späteren Sieger Olympique Lyon gescheitert sind. Man braucht immer etwas Losglück, man muss aber auch gegen jeden Gegner bestehen, wenn man weit kommen will. Jetzt richtet sich unsere gesamte Konzentration zunächst auf das Hinspiel gegen Florenz, danach stehen zunächst die Bundesliga und das Duell gegen den 1. FFC Frankfurt im Fokus. Alles andere ist Zukunftsmusik.

DFB.de: In der Bundesliga haben Sie am vergangenen Wochenende beim SC Freiburg 0:1 und damit die Tabellenführung verloren.

Peter: Das ist doppelt bitter, weil wir eigentlich ein gutes Spiel gemacht haben. Vor allem in der zweiten Halbzeit hatten wir zahlreiche Gelegenheiten, die wir nicht nutzen konnten. Das war schon sehr, sehr ärgerlich. Aber es ist jetzt nicht mehr zu ändern. Wir müssen sehen, dass wir die Sache schnell korrigiert bekommen.

DFB.de: Es fällt auf, dass es an der Tabellenspitze sehr eng zugeht.

Peter: Aus meiner Sicht ist das ein absolutes Qualitätsmerkmal für den Frauenfußball in Deutschland. Wir sind hier auf einem sehr guten Weg, das Niveau wird immer besser. Auch gegen die vermeintlich schwächeren Teams gibt es keine leichten Siege mehr. Man muss Woche für Woche total konzentriert sein, sonst erlebt man eine böse Überraschung.

DFB.de: Wie ist diese Entwicklung zu erklären?

Peter: Der Frauenfußball in Deutschland entwickelt sich in die richtige Richtung. Viel mehr Mädchen als früher kommen zum Fußball und können von einer hervorragenden Ausbildung profitieren. Das hat zur Folge, dass die Qualität natürlich in der Breite steigt und auch die kleineren Vereine immer besser aufgestellt sind. Mittlerweile haben eigentlich alle Teams ein gutes Defensivkonzept, das man auch als Spitzenmannschaft erst mal knacken muss. Ich finde wirklich, dass es hier eine tolle Entwicklung gibt.

DFB.de: Macht es das für die Topklubs nicht kompliziert?

Peter: Es ist reizvoller und für die Zuschauer attraktiver. Und damit im Endeffekt auch für den Frauenfußball in Deutschland gut. Frankfurt, München, Freiburg und wir sind nur drei Zähler auseinander. Und dahinter kommen schon Essen und Potsdam. Ich kann mich noch gut erinnern, als regelmäßig nur zwei oder drei Vereine den Titel untereinander ausgespielt haben. Das ist zum Glück nicht mehr der Fall. So macht es uns allen viel mehr Spaß.

[sw]

Das Ziel ist eindeutig formuliert: Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg wollen wieder ins Finale der Champions League. Dazu müssen sie zunächst im Achtelfinale gegen den AC Florenz bestehen. Im Hinspiel heute (ab 19 Uhr) in Italien wollen die Wolfsburgerinnen das Fundament dafür legen.

Im DFB.de-Interview ordnet VfL-Verteidigerin Babett Peter die Chancen auf das Weiterkommen ein. Die 29 Jahre alte deutsche Nationalspielerin spricht außerdem über die komplizierte Situation an der Tabellenspitze in der Allianz Frauen-Bundesliga und erklärt, warum es ein gutes Zeichen ist, dass in Deutschland kaum noch klare Ergebnisse vorkommen.

DFB.de: Frau Peter, mit welchen Gefühlen gehen Sie in die Begegnungen gegen den AC Florenz?

Babett Peter: Ich freue mich auf die Spiele. Der Gegner hat einen guten Namen im europäischen Fußball. Ich persönlich hatte bis vor wenigen Tagen noch keine Informationen über den Frauenfußball beim AC Florenz, aber unser Trainerteam hat uns super vorbereitet. Wir haben viele Videos geschaut und wissen jetzt, was auf uns zukommt.

DFB.de: Was erwartet Sie denn?

Peter: Eine typisch italienische Mannschaft. Sehr gut in der Defensive und damit bestimmt nicht leicht zu spielen. Florenz hat sich in der ersten Runde gegen Fortuna Hjörring aus Dänemark durchgesetzt. Das ist durchaus beachtlich und sollte uns eine Warnung sein. Dennoch wollen wir natürlich unserer Favoritenrolle gerecht werden. Man darf aber nicht vergessen, dass es für Florenz wahrscheinlich die beiden größten Spiele in diesem Jahr sind. Die werden alles geben und vermutlich über sich hinauswachsen. Darauf sollten wir vorbereitet sein.

DFB.de: Ihre Bilanz in der bisherigen Champions-League-Saison ist beeindruckend. Gegen Atletico Madrid gab es im Hinspiel ein 3:0, das Rückspiel im eigenen Stadion haben Sie sogar mit 12:2 gewonnen. Wie ist das zu erklären?

Peter: Wir hatten einen guten Tag und haben unsere Chancen konsequent genutzt. Selbstverständlich ist ein solches Ergebnis aber natürlich auf diesem Niveau nicht mehr. Atletico ist immerhin aktueller spanischer Meister im Frauenfußball.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie nun in der Champions League?

Peter: Wir wollen das Finale erreichen. In der vergangenen Saison haben wir es nicht geschafft, weil wir etwas unglücklich im Viertelfinale am späteren Sieger Olympique Lyon gescheitert sind. Man braucht immer etwas Losglück, man muss aber auch gegen jeden Gegner bestehen, wenn man weit kommen will. Jetzt richtet sich unsere gesamte Konzentration zunächst auf das Hinspiel gegen Florenz, danach stehen zunächst die Bundesliga und das Duell gegen den 1. FFC Frankfurt im Fokus. Alles andere ist Zukunftsmusik.

DFB.de: In der Bundesliga haben Sie am vergangenen Wochenende beim SC Freiburg 0:1 und damit die Tabellenführung verloren.

Peter: Das ist doppelt bitter, weil wir eigentlich ein gutes Spiel gemacht haben. Vor allem in der zweiten Halbzeit hatten wir zahlreiche Gelegenheiten, die wir nicht nutzen konnten. Das war schon sehr, sehr ärgerlich. Aber es ist jetzt nicht mehr zu ändern. Wir müssen sehen, dass wir die Sache schnell korrigiert bekommen.

DFB.de: Es fällt auf, dass es an der Tabellenspitze sehr eng zugeht.

Peter: Aus meiner Sicht ist das ein absolutes Qualitätsmerkmal für den Frauenfußball in Deutschland. Wir sind hier auf einem sehr guten Weg, das Niveau wird immer besser. Auch gegen die vermeintlich schwächeren Teams gibt es keine leichten Siege mehr. Man muss Woche für Woche total konzentriert sein, sonst erlebt man eine böse Überraschung.

DFB.de: Wie ist diese Entwicklung zu erklären?

Peter: Der Frauenfußball in Deutschland entwickelt sich in die richtige Richtung. Viel mehr Mädchen als früher kommen zum Fußball und können von einer hervorragenden Ausbildung profitieren. Das hat zur Folge, dass die Qualität natürlich in der Breite steigt und auch die kleineren Vereine immer besser aufgestellt sind. Mittlerweile haben eigentlich alle Teams ein gutes Defensivkonzept, das man auch als Spitzenmannschaft erst mal knacken muss. Ich finde wirklich, dass es hier eine tolle Entwicklung gibt.

DFB.de: Macht es das für die Topklubs nicht kompliziert?

Peter: Es ist reizvoller und für die Zuschauer attraktiver. Und damit im Endeffekt auch für den Frauenfußball in Deutschland gut. Frankfurt, München, Freiburg und wir sind nur drei Zähler auseinander. Und dahinter kommen schon Essen und Potsdam. Ich kann mich noch gut erinnern, als regelmäßig nur zwei oder drei Vereine den Titel untereinander ausgespielt haben. Das ist zum Glück nicht mehr der Fall. So macht es uns allen viel mehr Spaß.

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