Peter: "Brennen darauf, wieder zu spielen"

Endlich geht es wieder los. Die deutsche U 19-Frauen-Nationalmannschaft hat aufgrund der Corona-Pandemie seit März 2020 kein Spiel mehr bestritten. Nun tritt sie in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2022 in einem Miniturnier in Russland am morgigen Mittwoch (ab 11 Uhr) gegen Slowenien, gegen Russland am Samstag (ab 11 Uhr) und gegen Belgien am kommenden Dienstag (21. September, ab 11 Uhr) an. DFB.de sprach im Vorfeld der Partien mit DFB-Trainerin Kathrin Peter über die kommenden Aufgaben und eine Vorbereitung in Pandemie-Zeiten.

DFB.de: Kathrin Peter, nach langer Corona-Pause finden endlich wieder Länderspiele Ihrer U 19-Nationalmannschaft statt. Worauf freuen Sie sich am meisten?

Kathrin Peter: Es ist ein großartiges Gefühl, endlich wieder gemeinsam mit den Mädels auf dem Platz zu stehen. Wir haben viel miteinander gesprochen. Ich merke, dass die Spielerinnen auf die angehenden Qualifikationsspiele total fokussiert sind. Alle im Team brennen darauf, dass es endlich wieder losgeht, dementsprechend freuen wir uns auf die bevorstehenden Aufgaben.

DFB.de: Corona zwang das Team zu einer langen Pause und ist nun altersbedingt komplett neu zusammengestellt. Welche Aufgaben kamen auf Sie als Trainerin zu?

Peter: Es ging vor allem darum, die Spielerinnen kennenzulernen, nachdem wir den Kader neu übernommen haben. Wir möchten wissen, mit welchen Menschen wir es zu tun haben, wie sie ticken, was sie bewegt. Nur so ist eine ganzheitliche Betreuung möglich. Das lief in Corona-Zeiten natürlich zum Großteil über Videokonferenzen. Zudem hatte ich die Möglichkeit, im Scouting der Frauen-Bundesliga und 2. Bundesliga unterwegs zu sein. So konnte ich Spieleindrücke mitnehmen und in Gesprächen mit den Spielerinnen und deren Trainer*innen herausfinden, wo Herausforderungen waren und darauf basierend dann zielgerichtet unsere Ausbildung anbieten.

DFB.de: Wie liefen die Videoschulungen ab?

Peter: Hier haben wir einen Mix aus Teambuilding und Schulung gemacht. Zum Beispiel haben wir gemeinsam das Spiel der Frauen-Nationalmannschaft gegen Norwegen geschaut und anschließend gemeinsam gekocht – via Videokonferenz. Die Spielerinnen haben im Nachgang dann positionsspezifisch in Gruppen einzelne Szenen themenbasiert herausgesucht und analysiert. Dadurch konnten wir Prinzipien herausarbeiten, die in der Frauen-Nationalmannschaft angewendet werden und die wir auf unser Spiel übertragen können. So konnten wir uns als Mannschaft weiterentwickeln. Natürlich haben wir aber auch individuell mit den Spielerinnen gearbeitet. Das war manchmal eine Herausforderung. Eine Spielerin war zum Beispiel in Neuseeland, ihr Trainer in Oregon/USA und wir in Deutschland. Da war es nicht leicht, einen Termin zu finden.

DFB.de: Es braucht also nicht nur auf dem Platz eine gewisse Kreativität, sondern auch in der Vorbereitung zu Pandemie-Zeiten.

Peter: Wir mussten schon sehr kreativ werden, um den Spielerinnen und den Anforderungen gerecht zu werden. Wir haben uns mit dem gesamten Staff immer wieder ausgetauscht und überlegt, wie man Lösungen, Hilfestellungen, Videos, Trainingsformen und vieles mehr gestalten kann. Das hat viel Zeit in Anspruch genommen. Aber so konnten wir auch individuell mit den Spielerinnen arbeiten und ihnen Hilfen anbieten. Zum Beispiel haben wir Übungen per Video aufgenommen und an die Spielerinnen geschickt. Diese haben sich wiederum selbst aufgenommen und uns die Ergebnisse gezeigt. So entstand ein kreativer Austausch untereinander. Wir haben auch mit Anna Lena Van der Felden von der DFB-Akademie eine virtuelle Ernährungsberatung inklusive eines Kochkurses gemacht. So haben wir viel Spaß gehabt und nebenbei aber auch Ernährungstipps sowie Anregungen zur Alltagsoptimierung, vor allem im Zeitmanagement bekommen. Natürlich haben wir auch diskutiert und sehr viel dabei gelernt.  

DFB.de: Was bedeutet es für die Spielerinnen, dass unter anderem die Europameisterschaft 2020 wegen Corona abgesagt wurde?

Peter: Die Europameisterschaft oder Weltmeisterschaft sind Turniere, bei denen die Spielerinnen reifen und sich mit den besten internationalen Spielerinnen ihrer Altersstufe messen können. Durch die Absage gibt es gewisse Bereiche, in denen keine Entwicklung stattfinden konnte, beziehungsweise Entwicklungsprozesse verlangsamt wurden. Gerade im Übergang zur A-Nationalmannschaft geben diese großen Turniere die Möglichkeiten sich zu zeigen, Erfahrungen zu sammeln und den nächsten Schritt zu gehen. Ich denke schon, dass die Turniere den Jahrgängen viel gegeben hätten.

DFB.de: Der neue Qualifikationsmodus für die Europameisterschaft 2022 ist angelehnt an die Nations League der Herren und findet im Rahmen von Miniturnieren statt. Wie finden Sie den Modus?

Peter: Ich finde den Modus sehr gut, denn er ist wichtig für die gesamte Entwicklung des Frauenfußballs im U-Bereich. Die "kleineren" Nationen haben nicht mehr nur eine paar wenige Spiele und sind dann raus, sondern alle haben die Chance, in der zweiten Qualifikationsrunde dabei zu sein und sich mit Nationen mit ähnlichem Leistungsniveau zu messen. Ich sehe das entsprechend sehr positiv. Uns gibt der Turniermodus die Möglichkeit, dass wir uns durch eine gute Platzierung in eine tolle Ausgangsposition für die nächste Qualifikationsrunde bringen können.

DFB.de: Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft in den kommenden Spielen?

Peter: Die Mädels haben in ihren Vereinen eine super Vorbereitung gehabt und sind gut in die neue Saison gestartet. Von daher erwarte ich, dass wir fit und fokussiert sind. Natürlich möchten wir alle drei Partien gewinnen und guten Fußball zeigen. Allerdings muss sich die Mannschaft auch erstmal zusammenfinden, da wir so noch nie zusammengespielt haben. Wir werden sehen, wie lange dieser Prozess dauert. Dementsprechend hoffe ich, dass sich die Mannschaft von Spiel zu Spiel steigert und eine gute Entwicklung über den Verlauf des Miniturniers nehmen wird.

DFB.de: Kann man in dieser Frühphase schon davon sprechen, dass es einen Kern von Spielerinnen gibt, die besonders im Fokus stehen, die das Team anleiten sollen auf dem Platz?

Peter: Natürlich gibt es einen Kreis von Spielerinnen, die etwas mehr Verantwortung übernehmen sollen, weil sie etwas erfahrener sind. Insgesamt kommt es aber auf alle Spielerinnen an. Gerade bei so einem intensiven Spielplan mit drei Spielen innerhalb kurzer Zeit wird jede Spielerin gebraucht.

DFB.de: Kommen wir zu den Gegnerinnen. Auch Belgien, Russland und Slowenien haben seit langer Zeit keine Spiele mehr gehabt. Wie schätzen Sie die Teams ein?

Peter: Wir haben wenig bis keine Informationen über unsere Gegnerinnen, weil diese eben auch so lange nicht spielen konnten. Also schauen wir auf uns, auf unsere Stärken und unsere Entwicklung.

DFB.de: Was haben Sie sich als Ziel vorgenommen für die drei Spiele?

Peter: Wir wollen als Mannschaft zusammenfinden, gut in die Qualifikation reinkommen und uns von Spiel zu Spiel steigern. Mein Ziel ist es, besser zu werden und eine Entwicklung innerhalb der Mannschaft festzustellen – bestenfalls mit drei Siegen.

[bd]

Endlich geht es wieder los. Die deutsche U 19-Frauen-Nationalmannschaft hat aufgrund der Corona-Pandemie seit März 2020 kein Spiel mehr bestritten. Nun tritt sie in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2022 in einem Miniturnier in Russland am morgigen Mittwoch (ab 11 Uhr) gegen Slowenien, gegen Russland am Samstag (ab 11 Uhr) und gegen Belgien am kommenden Dienstag (21. September, ab 11 Uhr) an. DFB.de sprach im Vorfeld der Partien mit DFB-Trainerin Kathrin Peter über die kommenden Aufgaben und eine Vorbereitung in Pandemie-Zeiten.

DFB.de: Kathrin Peter, nach langer Corona-Pause finden endlich wieder Länderspiele Ihrer U 19-Nationalmannschaft statt. Worauf freuen Sie sich am meisten?

Kathrin Peter: Es ist ein großartiges Gefühl, endlich wieder gemeinsam mit den Mädels auf dem Platz zu stehen. Wir haben viel miteinander gesprochen. Ich merke, dass die Spielerinnen auf die angehenden Qualifikationsspiele total fokussiert sind. Alle im Team brennen darauf, dass es endlich wieder losgeht, dementsprechend freuen wir uns auf die bevorstehenden Aufgaben.

DFB.de: Corona zwang das Team zu einer langen Pause und ist nun altersbedingt komplett neu zusammengestellt. Welche Aufgaben kamen auf Sie als Trainerin zu?

Peter: Es ging vor allem darum, die Spielerinnen kennenzulernen, nachdem wir den Kader neu übernommen haben. Wir möchten wissen, mit welchen Menschen wir es zu tun haben, wie sie ticken, was sie bewegt. Nur so ist eine ganzheitliche Betreuung möglich. Das lief in Corona-Zeiten natürlich zum Großteil über Videokonferenzen. Zudem hatte ich die Möglichkeit, im Scouting der Frauen-Bundesliga und 2. Bundesliga unterwegs zu sein. So konnte ich Spieleindrücke mitnehmen und in Gesprächen mit den Spielerinnen und deren Trainer*innen herausfinden, wo Herausforderungen waren und darauf basierend dann zielgerichtet unsere Ausbildung anbieten.

DFB.de: Wie liefen die Videoschulungen ab?

Peter: Hier haben wir einen Mix aus Teambuilding und Schulung gemacht. Zum Beispiel haben wir gemeinsam das Spiel der Frauen-Nationalmannschaft gegen Norwegen geschaut und anschließend gemeinsam gekocht – via Videokonferenz. Die Spielerinnen haben im Nachgang dann positionsspezifisch in Gruppen einzelne Szenen themenbasiert herausgesucht und analysiert. Dadurch konnten wir Prinzipien herausarbeiten, die in der Frauen-Nationalmannschaft angewendet werden und die wir auf unser Spiel übertragen können. So konnten wir uns als Mannschaft weiterentwickeln. Natürlich haben wir aber auch individuell mit den Spielerinnen gearbeitet. Das war manchmal eine Herausforderung. Eine Spielerin war zum Beispiel in Neuseeland, ihr Trainer in Oregon/USA und wir in Deutschland. Da war es nicht leicht, einen Termin zu finden.

DFB.de: Es braucht also nicht nur auf dem Platz eine gewisse Kreativität, sondern auch in der Vorbereitung zu Pandemie-Zeiten.

Peter: Wir mussten schon sehr kreativ werden, um den Spielerinnen und den Anforderungen gerecht zu werden. Wir haben uns mit dem gesamten Staff immer wieder ausgetauscht und überlegt, wie man Lösungen, Hilfestellungen, Videos, Trainingsformen und vieles mehr gestalten kann. Das hat viel Zeit in Anspruch genommen. Aber so konnten wir auch individuell mit den Spielerinnen arbeiten und ihnen Hilfen anbieten. Zum Beispiel haben wir Übungen per Video aufgenommen und an die Spielerinnen geschickt. Diese haben sich wiederum selbst aufgenommen und uns die Ergebnisse gezeigt. So entstand ein kreativer Austausch untereinander. Wir haben auch mit Anna Lena Van der Felden von der DFB-Akademie eine virtuelle Ernährungsberatung inklusive eines Kochkurses gemacht. So haben wir viel Spaß gehabt und nebenbei aber auch Ernährungstipps sowie Anregungen zur Alltagsoptimierung, vor allem im Zeitmanagement bekommen. Natürlich haben wir auch diskutiert und sehr viel dabei gelernt.  

DFB.de: Was bedeutet es für die Spielerinnen, dass unter anderem die Europameisterschaft 2020 wegen Corona abgesagt wurde?

Peter: Die Europameisterschaft oder Weltmeisterschaft sind Turniere, bei denen die Spielerinnen reifen und sich mit den besten internationalen Spielerinnen ihrer Altersstufe messen können. Durch die Absage gibt es gewisse Bereiche, in denen keine Entwicklung stattfinden konnte, beziehungsweise Entwicklungsprozesse verlangsamt wurden. Gerade im Übergang zur A-Nationalmannschaft geben diese großen Turniere die Möglichkeiten sich zu zeigen, Erfahrungen zu sammeln und den nächsten Schritt zu gehen. Ich denke schon, dass die Turniere den Jahrgängen viel gegeben hätten.

DFB.de: Der neue Qualifikationsmodus für die Europameisterschaft 2022 ist angelehnt an die Nations League der Herren und findet im Rahmen von Miniturnieren statt. Wie finden Sie den Modus?

Peter: Ich finde den Modus sehr gut, denn er ist wichtig für die gesamte Entwicklung des Frauenfußballs im U-Bereich. Die "kleineren" Nationen haben nicht mehr nur eine paar wenige Spiele und sind dann raus, sondern alle haben die Chance, in der zweiten Qualifikationsrunde dabei zu sein und sich mit Nationen mit ähnlichem Leistungsniveau zu messen. Ich sehe das entsprechend sehr positiv. Uns gibt der Turniermodus die Möglichkeit, dass wir uns durch eine gute Platzierung in eine tolle Ausgangsposition für die nächste Qualifikationsrunde bringen können.

DFB.de: Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft in den kommenden Spielen?

Peter: Die Mädels haben in ihren Vereinen eine super Vorbereitung gehabt und sind gut in die neue Saison gestartet. Von daher erwarte ich, dass wir fit und fokussiert sind. Natürlich möchten wir alle drei Partien gewinnen und guten Fußball zeigen. Allerdings muss sich die Mannschaft auch erstmal zusammenfinden, da wir so noch nie zusammengespielt haben. Wir werden sehen, wie lange dieser Prozess dauert. Dementsprechend hoffe ich, dass sich die Mannschaft von Spiel zu Spiel steigert und eine gute Entwicklung über den Verlauf des Miniturniers nehmen wird.

DFB.de: Kann man in dieser Frühphase schon davon sprechen, dass es einen Kern von Spielerinnen gibt, die besonders im Fokus stehen, die das Team anleiten sollen auf dem Platz?

Peter: Natürlich gibt es einen Kreis von Spielerinnen, die etwas mehr Verantwortung übernehmen sollen, weil sie etwas erfahrener sind. Insgesamt kommt es aber auf alle Spielerinnen an. Gerade bei so einem intensiven Spielplan mit drei Spielen innerhalb kurzer Zeit wird jede Spielerin gebraucht.

DFB.de: Kommen wir zu den Gegnerinnen. Auch Belgien, Russland und Slowenien haben seit langer Zeit keine Spiele mehr gehabt. Wie schätzen Sie die Teams ein?

Peter: Wir haben wenig bis keine Informationen über unsere Gegnerinnen, weil diese eben auch so lange nicht spielen konnten. Also schauen wir auf uns, auf unsere Stärken und unsere Entwicklung.

DFB.de: Was haben Sie sich als Ziel vorgenommen für die drei Spiele?

Peter: Wir wollen als Mannschaft zusammenfinden, gut in die Qualifikation reinkommen und uns von Spiel zu Spiel steigern. Mein Ziel ist es, besser zu werden und eine Entwicklung innerhalb der Mannschaft festzustellen – bestenfalls mit drei Siegen.

###more###