Peter: "Bis zur Zwischenrunde verbessern"

Die deutschen U 19-Frauen haben trotz einer 1:2-Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen Österreich die Zwischenrunde in der EM-Qualifikation erreicht. Zuvor hatte die DFB-Auswahl die Ukraine mit 2:1 geschlagen und zum Auftakt Gastgeber Israel mit 5:0 in die Schranken gewiesen. Nach der abschließenden Niederlage belegt das Team von DFB-Trainerin Kathrin Peter den zweiten Tabellenplatz in ihrer Qualifikationsgruppe. Den Gruppensieg und eine noch bessere Ausgangsposition gingen dadurch an den Nachbarn aus Österreich. Dennoch zog Peter im DFB.de-Interview ein positives Fazit über die Länderspielphase in Israel.

DFB.de: Frau Peter, was überwiegt nach der Niederlage gegen Österreich. Die Freude über das Weiterkommen oder der Ärger über das letzte Spiel?

Kathrin Peter: Man freut sich selbstverständlich nie, wenn man ein Spiel verliert – gerade, wenn man klar die bessere Mannschaft war und dominant aufgetreten ist, so wie wir gegen Österreich. Wir sind momentan in einem Entwicklungsprozess mit einer neu formierten Mannschaft, die bereits jetzt gute Aktionen und Spiele gezeigt hat. Gleichzeitig haben wir auch erkannt, an welchen Stellschrauben wir jetzt drehen müssen. Unter dem Strich sind wir für die Zwischenrunde qualifiziert. Bis dahin wollen wir uns weiter verbessern und dann dort den ersten Platz erobern.

DFB.de: Sie haben den Kader schon angesprochen. Einige der Spielerinnen hatten bereits einige U 19-Länderspiele auf ihrem Konto, andere wiederum waren zum ersten Mal im Kreise der U 19. Wie haben Sie die Mannschaft erlebt?

Peter: Es sind allesamt tolle, motivierte Mädels, die sich weiterentwickeln möchten. Ich kann keiner absprechen, nicht in jedem Spiel alles gegeben zu haben, sodass die Arbeit mit der gesamten Mannschaft sehr angenehm war. Da die Spielerinnen aus dem Jahrgang 2005 aufgrund der gerade erst beendeten U 17-WM in Indien noch nicht zur Verfügung standen, sind wir als reine "Jahrgangsmannschaft" in die erste Qualifikationsrunde gestartet. Das war auch der Grund, warum Spielerinnen, die bisher in der zweiten Reihe standen, hier eine Chance erhalten haben.

DFB.de: Was nehmen Sie sonst noch von der Reise mit? Was haben Sie abseits der Hotels und Plätze gesehen?

Peter: Wir sind als Team auf und neben dem Platz sehr schnell zusammengewachsen. Der Last-Minute-Sieg gegen die Ukraine ist natürlich ein Erlebnis, das einen besonders zusammenschweißt. Vor dem Anpfiff sind wir als deutsche Nationalmannschaft in Israel Seite an Seite mit den Ukrainerinnen zu Fuß vom nahegelegenen Hotel zum Stadion gelaufen. Das sind Geschichten, die so nur der Fußball schreibt und mit dem gesellschaftspolitischen Hintergrund sehr eindrücklich sind. Wir waren in Jaffa und haben im dortigen Hafen einen wunderbaren Sonnenuntergang erlebt. Gleichzeitig war es beeindruckend, die Nähe der Altstadt und des modernen neuen Teils zu erkunden. In einem zweiten Ausflug durften wir Jerusalem erleben und die Grabeskirche sowie die Klagemauer sehen und vom Ölberg auf die Stadt blicken. Ich finde es bemerkenswert, dass die Spielerinnen sehr gut informiert waren und dieser Teil der Maßnahme von ihnen auch bewusst eingefordert wurde.

DFB.de: Um auf den sportlichen Teil zurückzukommen, wie schwer wiegt es, dass sie nun nicht mit der perfekten Ausgangssituation in die Zwischenrunde starten?

Peter: Das hängt ein bisschen auch von der Auslosung ab. Wir hoffen auf ein wenig Losglück, jedoch hat man in der Zwischenrunde sowieso den Druck, Gruppenerster zu werden. Wer auf dem Papier die etwas bessere oder schlechtere Mannschaft ist, spielt mit dieser Ausgangssituation auf dem Platz eine kleinere Rolle. Wir nehmen also, was kommt. Welches Potenzial in der Mannschaft steckt, haben wir gesehen. Außerdem kommen in der Zwischenrunde noch die Mädels des Jahrgangs 2005 dazu, die diese Maßnahme aufgrund der U 17-WM ausgesetzt haben. Wir hatten diesmal noch nicht den kompletten Kader zur Verfügung und denken, dass wir mit diesen Ergänzungen noch stärker sein werden.

DFB.de: Das Spiel gegen die Ukraine und das gegen Österreich waren von den Spielanteilen und der Struktur recht ähnlich – wenn auch mit unterschiedlichem Ausgang. Welche Erkenntnisse ziehen Sie daraus?

Peter: Auf der einen Seite eine Menge positiver Dinge. Wir haben eine gute Moral in der Truppe. Die Mädels kämpfen von der ersten bis zur letzten Minute mit allem, was sie haben und erarbeiten sich so zahlreiche Chancen. Auch spielerisch gab es immer wieder Momente, die wir uns genau so vorstellen. Andererseits wissen wir, dass wir vor allem an der Art und Weise, wie wir im letzten Drittel agieren, arbeiten müssen. Gegen Mannschaften, die sehr tief stehen und hauptsächlich darauf bedacht sind, das gegnerische Spiel zu unterbinden, müssen wir uns noch steigern. Vor allem in technischen Bereichen wie Präzision im Passspiel, dem ersten Kontakt und einem sauberen Abschluss sind wir noch nicht auf dem Niveau, wo wir hinwollen. So belohnen wir uns oft nicht für Situationen, die wir von hinten gut aufgebaut haben. Außerdem haben wir in der Motivation, unbedingt das Tor machen zu wollen, die Verteidigung teilweise vernachlässigt. Einfache Gegentore, wie das gegen die Ukraine und das Zweite gegen Österreich, sind dafür exemplarisch – auch daran werden wir intensiv arbeiten.

DFB.de: Erwarten Sie in der nächsten Runde wieder so tiefstehende Gegner?

Peter: Es gibt sicherlich viele Nationen, die gegen Deutschland dieses taktische Mittel wählen. In der zweiten Qualifikationsrunde werden wir aber gewiss auch eine Mannschaft in der Gruppe haben, die mehr mit uns Fußball spielen möchte. In Lostopf drei und vier warten dann wieder Teams, die eher defensiv eingestellt sein werden.

DFB.de: Mit Clara Fröhlich und Cora Zicai durften sich zwei ihrer Spielerinnen über eine Fritz-Walter-Medaille freuen. Sie durften Ihnen die Nachricht überbringen, wie sehr haben Sie sich mit ihnen gefreut?

Peter: Das freut mich unwahrscheinlich und diese Auszeichnungen sind auch absolut verdient! Sie haben gerade im letzten Jahr eine sehr gute Entwicklung genommen und sind innerhalb dieser Mannschaft stark in ihrer Persönlichkeit gewachsen. Beide haben die Fritz-Walter-Medaille als Ansporn gesehen, sich weiterzuentwickeln und in der Mannschaft noch mehr Verantwortung zu übernehmen. Das ganze Team hat sich mit Clara und Cora gefreut.

DFB.de: Wie geht es für Sie und das Trainerteam im Anschluss weiter?

Peter: Wir gehen jetzt zunächst in die Analyse und werden unsere Themen mit den Mädels konkret bearbeiten. Da wir uns erst im Februar wieder bei einer Maßnahme sehen werden, ist die Zeit für jede Spielerin sehr wichtig, um individuell den nächsten Schritt zu machen. Dabei sind wir stets im engen Austausch mit ihnen und den Vereinen.

[lh]

Die deutschen U 19-Frauen haben trotz einer 1:2-Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen Österreich die Zwischenrunde in der EM-Qualifikation erreicht. Zuvor hatte die DFB-Auswahl die Ukraine mit 2:1 geschlagen und zum Auftakt Gastgeber Israel mit 5:0 in die Schranken gewiesen. Nach der abschließenden Niederlage belegt das Team von DFB-Trainerin Kathrin Peter den zweiten Tabellenplatz in ihrer Qualifikationsgruppe. Den Gruppensieg und eine noch bessere Ausgangsposition gingen dadurch an den Nachbarn aus Österreich. Dennoch zog Peter im DFB.de-Interview ein positives Fazit über die Länderspielphase in Israel.

DFB.de: Frau Peter, was überwiegt nach der Niederlage gegen Österreich. Die Freude über das Weiterkommen oder der Ärger über das letzte Spiel?

Kathrin Peter: Man freut sich selbstverständlich nie, wenn man ein Spiel verliert – gerade, wenn man klar die bessere Mannschaft war und dominant aufgetreten ist, so wie wir gegen Österreich. Wir sind momentan in einem Entwicklungsprozess mit einer neu formierten Mannschaft, die bereits jetzt gute Aktionen und Spiele gezeigt hat. Gleichzeitig haben wir auch erkannt, an welchen Stellschrauben wir jetzt drehen müssen. Unter dem Strich sind wir für die Zwischenrunde qualifiziert. Bis dahin wollen wir uns weiter verbessern und dann dort den ersten Platz erobern.

DFB.de: Sie haben den Kader schon angesprochen. Einige der Spielerinnen hatten bereits einige U 19-Länderspiele auf ihrem Konto, andere wiederum waren zum ersten Mal im Kreise der U 19. Wie haben Sie die Mannschaft erlebt?

Peter: Es sind allesamt tolle, motivierte Mädels, die sich weiterentwickeln möchten. Ich kann keiner absprechen, nicht in jedem Spiel alles gegeben zu haben, sodass die Arbeit mit der gesamten Mannschaft sehr angenehm war. Da die Spielerinnen aus dem Jahrgang 2005 aufgrund der gerade erst beendeten U 17-WM in Indien noch nicht zur Verfügung standen, sind wir als reine "Jahrgangsmannschaft" in die erste Qualifikationsrunde gestartet. Das war auch der Grund, warum Spielerinnen, die bisher in der zweiten Reihe standen, hier eine Chance erhalten haben.

DFB.de: Was nehmen Sie sonst noch von der Reise mit? Was haben Sie abseits der Hotels und Plätze gesehen?

Peter: Wir sind als Team auf und neben dem Platz sehr schnell zusammengewachsen. Der Last-Minute-Sieg gegen die Ukraine ist natürlich ein Erlebnis, das einen besonders zusammenschweißt. Vor dem Anpfiff sind wir als deutsche Nationalmannschaft in Israel Seite an Seite mit den Ukrainerinnen zu Fuß vom nahegelegenen Hotel zum Stadion gelaufen. Das sind Geschichten, die so nur der Fußball schreibt und mit dem gesellschaftspolitischen Hintergrund sehr eindrücklich sind. Wir waren in Jaffa und haben im dortigen Hafen einen wunderbaren Sonnenuntergang erlebt. Gleichzeitig war es beeindruckend, die Nähe der Altstadt und des modernen neuen Teils zu erkunden. In einem zweiten Ausflug durften wir Jerusalem erleben und die Grabeskirche sowie die Klagemauer sehen und vom Ölberg auf die Stadt blicken. Ich finde es bemerkenswert, dass die Spielerinnen sehr gut informiert waren und dieser Teil der Maßnahme von ihnen auch bewusst eingefordert wurde.

DFB.de: Um auf den sportlichen Teil zurückzukommen, wie schwer wiegt es, dass sie nun nicht mit der perfekten Ausgangssituation in die Zwischenrunde starten?

Peter: Das hängt ein bisschen auch von der Auslosung ab. Wir hoffen auf ein wenig Losglück, jedoch hat man in der Zwischenrunde sowieso den Druck, Gruppenerster zu werden. Wer auf dem Papier die etwas bessere oder schlechtere Mannschaft ist, spielt mit dieser Ausgangssituation auf dem Platz eine kleinere Rolle. Wir nehmen also, was kommt. Welches Potenzial in der Mannschaft steckt, haben wir gesehen. Außerdem kommen in der Zwischenrunde noch die Mädels des Jahrgangs 2005 dazu, die diese Maßnahme aufgrund der U 17-WM ausgesetzt haben. Wir hatten diesmal noch nicht den kompletten Kader zur Verfügung und denken, dass wir mit diesen Ergänzungen noch stärker sein werden.

DFB.de: Das Spiel gegen die Ukraine und das gegen Österreich waren von den Spielanteilen und der Struktur recht ähnlich – wenn auch mit unterschiedlichem Ausgang. Welche Erkenntnisse ziehen Sie daraus?

Peter: Auf der einen Seite eine Menge positiver Dinge. Wir haben eine gute Moral in der Truppe. Die Mädels kämpfen von der ersten bis zur letzten Minute mit allem, was sie haben und erarbeiten sich so zahlreiche Chancen. Auch spielerisch gab es immer wieder Momente, die wir uns genau so vorstellen. Andererseits wissen wir, dass wir vor allem an der Art und Weise, wie wir im letzten Drittel agieren, arbeiten müssen. Gegen Mannschaften, die sehr tief stehen und hauptsächlich darauf bedacht sind, das gegnerische Spiel zu unterbinden, müssen wir uns noch steigern. Vor allem in technischen Bereichen wie Präzision im Passspiel, dem ersten Kontakt und einem sauberen Abschluss sind wir noch nicht auf dem Niveau, wo wir hinwollen. So belohnen wir uns oft nicht für Situationen, die wir von hinten gut aufgebaut haben. Außerdem haben wir in der Motivation, unbedingt das Tor machen zu wollen, die Verteidigung teilweise vernachlässigt. Einfache Gegentore, wie das gegen die Ukraine und das Zweite gegen Österreich, sind dafür exemplarisch – auch daran werden wir intensiv arbeiten.

DFB.de: Erwarten Sie in der nächsten Runde wieder so tiefstehende Gegner?

Peter: Es gibt sicherlich viele Nationen, die gegen Deutschland dieses taktische Mittel wählen. In der zweiten Qualifikationsrunde werden wir aber gewiss auch eine Mannschaft in der Gruppe haben, die mehr mit uns Fußball spielen möchte. In Lostopf drei und vier warten dann wieder Teams, die eher defensiv eingestellt sein werden.

DFB.de: Mit Clara Fröhlich und Cora Zicai durften sich zwei ihrer Spielerinnen über eine Fritz-Walter-Medaille freuen. Sie durften Ihnen die Nachricht überbringen, wie sehr haben Sie sich mit ihnen gefreut?

Peter: Das freut mich unwahrscheinlich und diese Auszeichnungen sind auch absolut verdient! Sie haben gerade im letzten Jahr eine sehr gute Entwicklung genommen und sind innerhalb dieser Mannschaft stark in ihrer Persönlichkeit gewachsen. Beide haben die Fritz-Walter-Medaille als Ansporn gesehen, sich weiterzuentwickeln und in der Mannschaft noch mehr Verantwortung zu übernehmen. Das ganze Team hat sich mit Clara und Cora gefreut.

DFB.de: Wie geht es für Sie und das Trainerteam im Anschluss weiter?

Peter: Wir gehen jetzt zunächst in die Analyse und werden unsere Themen mit den Mädels konkret bearbeiten. Da wir uns erst im Februar wieder bei einer Maßnahme sehen werden, ist die Zeit für jede Spielerin sehr wichtig, um individuell den nächsten Schritt zu machen. Dabei sind wir stets im engen Austausch mit ihnen und den Vereinen.

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