Paulina Krumbiegel: "Wir werden als Topteam wahrgenommen"

Sieg im Verfolgerduell der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Die TSG Hoffenheim hat durch ein 5:2 gegen Bayer 04 Leverkusen den Anschluss an die Qualifikationsränge für die Champions League hergestellt. Der finale Treffer gelang der deutschen Nationalspielerin Paulina Krumbiegel. Im DFB.de-Interview spricht die 20-Jährige über die Bedeutung des Erfolgs und ihr Debüt für die DFB-Auswahl vor Kurzem.

DFB.de: Frau Krumbiegel, teilen Sie die Einschätzung, dass das 5:2 in Leverkusen ein richtungsweisender Erfolg war?

Paulina Krumbiegel: Ja, so würde ich diesen Erfolg auch einordnen. Bayer 04 hatte vor dem Duell einen Punkt mehr auf dem Konto und stand in der Tabelle vor uns. Durch diesen Sieg sind wir vorbeigezogen. Da zudem Turbine Potsdam am Freitag gegen Wolfsburg verloren hat, konnten wir unseren Rückstand auf den dritten Platz, der die Qualifikation für die Champions League bedeutet, auf drei Punkte verringern. Rang drei ist das Ziel, das wir uns vor der Saison gesetzt haben.

DFB.de: In der vergangenen Spielzeit haben Sie genau diese Position am Ende belegt.

Krumbiegel: Da lief von Anfang bis Ende nahezu alles perfekt. Wir wissen genau, dass es schwierig wird, dieses Ergebnis zu bestätigen. Aber wir stellen uns gerne dieser Herausforderung. Es ist auch deshalb komplizierter für uns, weil wir nicht mehr unterschätzt werden.

DFB.de: Ist dieses Standing der Lohn für die starken Leistungen in der vergangenen Saison?

Krumbiegel: Das denke ich schon. Unsere Gegner spielen tendenziell eher defensiv und lauern auf Konter. Gegen die meisten Konkurrenten müssen wir selbst das Spiel machen. Ich habe schon das Gefühl, dass wir als eines der Topteams wahrgenommen werden.

DFB.de: Nach einem komplizierten Start sind Sie jetzt wieder auf einem guten Weg.

Krumbiegel: Unsere ersten Spiele waren fast durchweg gegen die Spitzenmannschaften der Liga. Unsere Leistungen waren da zwar in Ordnung, aber gegen Wolfsburg, München und Potsdam haben wir dennoch nichts geholt. Gegen die anderen Gegner haben wir aber gepunktet.

DFB.de: Trotzdem gab es auch zuletzt Auf und Ab in den Leistungen – zum Beispiel im DFB-Pokal, als Sie gegen den Zweitligisten FC Ingolstadt erst in der Verlängerung gewonnen haben.

Krumbiegel: Man darf nicht vergessen, dass wir immer noch eine junge Mannschaft haben. Da sind Leistungsschwankungen meiner Meinung nach völlig normal. Gegen Ingolstadt haben wir uns viele Chancen erspielt, waren aber nicht effizient genug. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass wir unsere Lehren aus solchen Spielen ziehen. Im DFB-Pokal haben wir uns am Ende mit 4:2 durchgesetzt und stehen jetzt im Achtelfinale. Das ist der entscheidende Aspekt.

DFB.de: Gab es diese Leistungsschwankungen beim 5:2 gegen Leverkusen sogar innerhalb eines Spiels?

Krumbiegel: Wir haben letztlich verdient gegen einen gefährlichen Gegner gewonnen und sind zufrieden nach Hause gefahren. Die erste Halbzeit war sehr umkämpft, wir hatten dennoch Vorteile. Nach dem Wechsel sind wir schnell in Rückstand geraten, aber haben uns davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wir haben an unserer Spielidee festgehalten und sind dafür belohnt worden. Wir sind dann mit 3:1 in Führung gegangen, haben aber noch mal den Anschluss hinnehmen müssen und es dadurch unnötig spannend gemacht. Zum Schluss konnten wir die Entscheidung herbeiführen.

DFB.de: Durch einen Treffer von Ihnen zum finalen 5:2.

Krumbiegel: Es tut gut, jetzt zum ersten Mal in dieser Saison getroffen zu haben. So kann es gerne weitergehen. Da fällt schon ein gewisser Druck von mir ab, den ich mir aber selbst mache.

DFB.de: Am kommenden Wochenende können Sie beim SC Sand nachlegen.

Krumbiegel: Klar ist, dass wir dort die nächsten drei Punkte holen wollen, um unsere Serie fortzusetzen. Klar ist aber auch, dass das die nächste sehr schwere Aufgabe wird. Sand ist vor allem in deren Stadion, immer sehr schwer zu spielen. Sie haben zwar erst sechs Punkte auf dem Konto, aber ich schätze sie stärker ein, als es ihr Tabellenplatz im Moment aussagt. Wir müssen wieder sehr konzentriert zu Werke gehen. Gleichzeitig bin ich aber davon überzeugt, dass wir mehr Qualität im Kader haben. Wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen, werden wir das Spiel gewinnen. Das muss unser Anspruch sein.

DFB.de: Sie waren kürzlich erstmals bei der Nationalmannschaft dabei. Was bedeutet Ihnen das?

Krumbiegel: Sehr viel. Das war ein großartiges Ereignis. Ich durfte beim 3:0 in Montenegro 90 Minuten auf dem Platz stehen. Für mich ist da ein Traum in Erfüllung gegangen. Ehrlich gesagt, kam die Nominierung für mich sehr überraschend. Ich habe in der Bundesliga noch nicht besonders viel Erfahrung gesammelt und hatte entsprechend nicht damit gerechnet, dass ich nominiert werde. Umso größer war die Freude.

DFB.de: Schade, dass dann die Partie gegen England ausgefallen ist.

Krumbiegel: Ja, schon. Aber es ist nicht zu ändern. Es sind im Moment sehr besondere Zeiten. Wir sind glücklich, dass wir überhaupt wieder Fußball spielen können. Das ist keine Selbstverständlichkeit.

[sw]

Sieg im Verfolgerduell der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Die TSG Hoffenheim hat durch ein 5:2 gegen Bayer 04 Leverkusen den Anschluss an die Qualifikationsränge für die Champions League hergestellt. Der finale Treffer gelang der deutschen Nationalspielerin Paulina Krumbiegel. Im DFB.de-Interview spricht die 20-Jährige über die Bedeutung des Erfolgs und ihr Debüt für die DFB-Auswahl vor Kurzem.

DFB.de: Frau Krumbiegel, teilen Sie die Einschätzung, dass das 5:2 in Leverkusen ein richtungsweisender Erfolg war?

Paulina Krumbiegel: Ja, so würde ich diesen Erfolg auch einordnen. Bayer 04 hatte vor dem Duell einen Punkt mehr auf dem Konto und stand in der Tabelle vor uns. Durch diesen Sieg sind wir vorbeigezogen. Da zudem Turbine Potsdam am Freitag gegen Wolfsburg verloren hat, konnten wir unseren Rückstand auf den dritten Platz, der die Qualifikation für die Champions League bedeutet, auf drei Punkte verringern. Rang drei ist das Ziel, das wir uns vor der Saison gesetzt haben.

DFB.de: In der vergangenen Spielzeit haben Sie genau diese Position am Ende belegt.

Krumbiegel: Da lief von Anfang bis Ende nahezu alles perfekt. Wir wissen genau, dass es schwierig wird, dieses Ergebnis zu bestätigen. Aber wir stellen uns gerne dieser Herausforderung. Es ist auch deshalb komplizierter für uns, weil wir nicht mehr unterschätzt werden.

DFB.de: Ist dieses Standing der Lohn für die starken Leistungen in der vergangenen Saison?

Krumbiegel: Das denke ich schon. Unsere Gegner spielen tendenziell eher defensiv und lauern auf Konter. Gegen die meisten Konkurrenten müssen wir selbst das Spiel machen. Ich habe schon das Gefühl, dass wir als eines der Topteams wahrgenommen werden.

DFB.de: Nach einem komplizierten Start sind Sie jetzt wieder auf einem guten Weg.

Krumbiegel: Unsere ersten Spiele waren fast durchweg gegen die Spitzenmannschaften der Liga. Unsere Leistungen waren da zwar in Ordnung, aber gegen Wolfsburg, München und Potsdam haben wir dennoch nichts geholt. Gegen die anderen Gegner haben wir aber gepunktet.

DFB.de: Trotzdem gab es auch zuletzt Auf und Ab in den Leistungen – zum Beispiel im DFB-Pokal, als Sie gegen den Zweitligisten FC Ingolstadt erst in der Verlängerung gewonnen haben.

Krumbiegel: Man darf nicht vergessen, dass wir immer noch eine junge Mannschaft haben. Da sind Leistungsschwankungen meiner Meinung nach völlig normal. Gegen Ingolstadt haben wir uns viele Chancen erspielt, waren aber nicht effizient genug. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass wir unsere Lehren aus solchen Spielen ziehen. Im DFB-Pokal haben wir uns am Ende mit 4:2 durchgesetzt und stehen jetzt im Achtelfinale. Das ist der entscheidende Aspekt.

DFB.de: Gab es diese Leistungsschwankungen beim 5:2 gegen Leverkusen sogar innerhalb eines Spiels?

Krumbiegel: Wir haben letztlich verdient gegen einen gefährlichen Gegner gewonnen und sind zufrieden nach Hause gefahren. Die erste Halbzeit war sehr umkämpft, wir hatten dennoch Vorteile. Nach dem Wechsel sind wir schnell in Rückstand geraten, aber haben uns davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wir haben an unserer Spielidee festgehalten und sind dafür belohnt worden. Wir sind dann mit 3:1 in Führung gegangen, haben aber noch mal den Anschluss hinnehmen müssen und es dadurch unnötig spannend gemacht. Zum Schluss konnten wir die Entscheidung herbeiführen.

DFB.de: Durch einen Treffer von Ihnen zum finalen 5:2.

Krumbiegel: Es tut gut, jetzt zum ersten Mal in dieser Saison getroffen zu haben. So kann es gerne weitergehen. Da fällt schon ein gewisser Druck von mir ab, den ich mir aber selbst mache.

DFB.de: Am kommenden Wochenende können Sie beim SC Sand nachlegen.

Krumbiegel: Klar ist, dass wir dort die nächsten drei Punkte holen wollen, um unsere Serie fortzusetzen. Klar ist aber auch, dass das die nächste sehr schwere Aufgabe wird. Sand ist vor allem in deren Stadion, immer sehr schwer zu spielen. Sie haben zwar erst sechs Punkte auf dem Konto, aber ich schätze sie stärker ein, als es ihr Tabellenplatz im Moment aussagt. Wir müssen wieder sehr konzentriert zu Werke gehen. Gleichzeitig bin ich aber davon überzeugt, dass wir mehr Qualität im Kader haben. Wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen, werden wir das Spiel gewinnen. Das muss unser Anspruch sein.

DFB.de: Sie waren kürzlich erstmals bei der Nationalmannschaft dabei. Was bedeutet Ihnen das?

Krumbiegel: Sehr viel. Das war ein großartiges Ereignis. Ich durfte beim 3:0 in Montenegro 90 Minuten auf dem Platz stehen. Für mich ist da ein Traum in Erfüllung gegangen. Ehrlich gesagt, kam die Nominierung für mich sehr überraschend. Ich habe in der Bundesliga noch nicht besonders viel Erfahrung gesammelt und hatte entsprechend nicht damit gerechnet, dass ich nominiert werde. Umso größer war die Freude.

DFB.de: Schade, dass dann die Partie gegen England ausgefallen ist.

Krumbiegel: Ja, schon. Aber es ist nicht zu ändern. Es sind im Moment sehr besondere Zeiten. Wir sind glücklich, dass wir überhaupt wieder Fußball spielen können. Das ist keine Selbstverständlichkeit.

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