Pappas: "Erst die Arbeit, dann der Spaß"

Die U 19 des Traditionsvereins Rot-Weiß Oberhausen aus der Regionalliga West hat in der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga den Klassenverbleib vor Augen. Drei Spieltage vor dem Saisonende beträgt der Vorsprung vor der Abstiegszone sieben Punkte. Im DFB.de-Interview spricht RWO-Trainer und Ex-Profi Dimitrios Pappas mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den Saisonendspurt.

DFB.de: Rot-Weiß Oberhausen könnte mit einem Sieg im Derby gegen den FC Schalke 04 am nächsten Spieltag bereits vorzeitig den Klassenverbleib perfekt machen. Wie schwer ist es für die U 19 eines Regionalligisten, sich in der höchsten deutschen Spielklasse zu behaupten, Herr Pappas?

Dimitrios Pappas: Wir wissen, dass wir in jeder Saison um den Klassenverbleib kämpfen. Die Qualität ist in vielen anderen Teams höher. Deshalb müssen wir umso mehr über mannschaftliche Geschlossenheit und extremen Willen unsere Punkte holen. Wenn der unbedingte Siegeswille da ist, kommt der Spaß von ganz alleine.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat die A-Junioren-Bundesliga für einen Verein wie Rot-Weiß Oberhausen, deren erste Mannschaft in der 4. Liga spielt?

Pappas: Die Durchlässigkeit zu den Profis ist größer, wenn der U 19-Nachwuchs in der Bundesliga spielt. Viele Spieler kommen gerne zu uns, weil sie für sich auch größere Chancen sehen. In der vergangenen Saison haben mit Mike Jordan, Rinor Rexha und Ahmet-Malik Uzun drei Spieler den Sprung in die erste Mannschaft geschafft.

DFB.de: Nach Ihrer Profikarriere zog es Sie auf die Trainerbank. Konnten Sie vom Fußball nicht loslassen?

Pappas: Dem Fußball habe ich so viel zu verdanken. Auch nach meiner Zeit als spielender Co-Trainer beim Oberligisten SSVg Velbert wollte ich unbedingt weitermachen. Meine jetzige Aufgabe als Nachwuchstrainer bereitet mir sehr viel Freude.

DFB.de: In Ihrer Premieren-Saison führten Sie RWO auf den siebten Tabellenplatz, aktuell steht Rang neun zu Buche. Was ist für Rot-Weiß Oberhausen im Saisonendspurt noch möglich?

Pappas: Wir haben noch drei Spiele und alles in der eigenen Hand. An erster Stelle steht die endgültige Sicherung des Klassenverbleibs. Unser Ziel ist es aber auch, dass uns möglichst keine Mannschaft mehr überholt und das wir eventuell noch Fortuna Düsseldorf von Platz acht verdrängen.

DFB.de: Was macht RWO gegenüber den Mitkonkurrenten wie Alemannia Aachen, Preußen Münster, SC Paderborn 07 oder ihrem Ex-Verein Rot-Weiss Essen anders?

Pappas: Wir haben vor jeder Saison nicht viel Zeit, unseren Kader zusammenzustellen. Viele Spieler kommen zu uns, die es bei anderen Bundesligavereinen nicht schaffen oder zuvor unterklassig gespielt haben. Wir laden alle zu einem Probetraining ein und stellen innerhalb wenigen Wocher unseren Kader zusammen. Wir sehen relativ schnell, ob ein Spieler die notwendigen Voraussetzungen mitbringt. Umso schöner ist es, wenn im Verlauf einer Saison die Weiterentwicklung zu erkennen ist.

DFB.de: Wer ist beim sogenannten "Speed-Scouting" noch dabei?

Pappas: Mit meinem Co-Trainer Benjamin Weigelt und Cheftrainer Mike Terranova führen wir nach jedem Sichtungslehrgang intensive Gespräche und sind dabei nicht immer einer Meinung. Wir sind gut befreundet und wir vertrauen uns blind.

DFB.de: Mit Benjamin Weigelt und Mike Terranova haben Sie für Rot-Weiß Oberhausen in der 2. Bundesliga gespielt. Was bedeutet Ihnen der Verein?

Pappas: Es ist ein Nehmen und Geben. RWO hat mir viel gegeben und ich will nun auch etwas zurückgeben. Der Verein bedeutet mir sehr viel, hat mir den Bau meines Hauses in Herten ermöglicht und vieles mehr.

DFB.de: Sie mussten sich als Profi alles hart erarbeiten, waren auf dem Platz eher Arbeiter als Techniker. Wie lautet Ihr Erfolgsgeheimnis im Umgang mit jungen Menschen?

Pappas: Wir wollen, dass unsere Spieler auf dem Platz wach sind und mit entsprechender Aggressivität in die Spiele gehen - ohne dabei unfair zu sein. Ich selbst bin erst mit 27 Jahren Profi geworden und musste viel lernen, um mich später durchzusetzen. Mein Motto lautet: Erst kommt die Arbeit, dann der Spaß.

DFB.de: Es sieht ganz danach aus, dass RWO auch in der nächsten Saison in der A-Junioren-Bundesliga spielen wird. Bleiben Sie auch als Trainer im Amt?

Pappas: Ich kenne unseren Präsidenten Hajo Sommers schon sehr lange. Wenn er mich fragt, ob ich weitermache und ich mit "Ja" antworte, ist die Sache geritzt. Wir eiern nicht rum, reden ganz offen und schließen Verträge per Handschlag.

DFB.de: Wäre es besonders schön, im Derby gegen den Titelaspiranten FC Schalke 04 am kommenden Sonntag, 28. April, den Klassenverbleib bereits endgültig perfekt zu machen?

Pappas: Wir hatten schon beim 1:1 in der Hinrunde gegen Schalke 04 für eine Überraschung gesorgt, hätten sogar gewinnen können. Wenn bei S04 wieder Jungprofi Ahmed Kutucu mitspielen würde, wäre das für unsere Spieler noch besser. Wenn ich jedoch im Abstiegskampf jeden Punkt bräuchte, würde ich mich nicht so sehr darüber freuen.

DFB.de: Ist der langjährige Schalker U 19-Trainer Norbert Elgert für Sie ein Vorbild?

Pappas: Die Arbeit, die Norbert Elgert über viele Jahre abliefert, ist schon überragend. Er weiß ganz genau, wie er mit seinen Spielern und mit jeder Situation umzugehen hat. Sein hohes Ansehen hat er sich auf Schalke ebenfalls hart erarbeitet. Er ist trotz seiner vielen Erfolge nicht arrogant und ich schätze seine Bodenständigkeit.

DFB.de: Mike Terranova ist mittlerweile Fußball-Lehrer. Ihr Vorgänger Mike Tullberg trainiert in der nächsten Saison die U 23 von Borussia Dortmund. Welche Ziele verfolgen Sie in Ihrer Trainerlaufbahn?

Pappas: Ich habe die A-Lizenz und strebe irgendwann auch mal die Ausbildung zum Fußball-Lehrer an. Am liebsten würde ich weiter im Nachwuchsbereich arbeiten.

[mspw]

Die U 19 des Traditionsvereins Rot-Weiß Oberhausen aus der Regionalliga West hat in der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga den Klassenverbleib vor Augen. Drei Spieltage vor dem Saisonende beträgt der Vorsprung vor der Abstiegszone sieben Punkte. Im DFB.de-Interview spricht RWO-Trainer und Ex-Profi Dimitrios Pappas mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den Saisonendspurt.

DFB.de: Rot-Weiß Oberhausen könnte mit einem Sieg im Derby gegen den FC Schalke 04 am nächsten Spieltag bereits vorzeitig den Klassenverbleib perfekt machen. Wie schwer ist es für die U 19 eines Regionalligisten, sich in der höchsten deutschen Spielklasse zu behaupten, Herr Pappas?

Dimitrios Pappas: Wir wissen, dass wir in jeder Saison um den Klassenverbleib kämpfen. Die Qualität ist in vielen anderen Teams höher. Deshalb müssen wir umso mehr über mannschaftliche Geschlossenheit und extremen Willen unsere Punkte holen. Wenn der unbedingte Siegeswille da ist, kommt der Spaß von ganz alleine.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat die A-Junioren-Bundesliga für einen Verein wie Rot-Weiß Oberhausen, deren erste Mannschaft in der 4. Liga spielt?

Pappas: Die Durchlässigkeit zu den Profis ist größer, wenn der U 19-Nachwuchs in der Bundesliga spielt. Viele Spieler kommen gerne zu uns, weil sie für sich auch größere Chancen sehen. In der vergangenen Saison haben mit Mike Jordan, Rinor Rexha und Ahmet-Malik Uzun drei Spieler den Sprung in die erste Mannschaft geschafft.

DFB.de: Nach Ihrer Profikarriere zog es Sie auf die Trainerbank. Konnten Sie vom Fußball nicht loslassen?

Pappas: Dem Fußball habe ich so viel zu verdanken. Auch nach meiner Zeit als spielender Co-Trainer beim Oberligisten SSVg Velbert wollte ich unbedingt weitermachen. Meine jetzige Aufgabe als Nachwuchstrainer bereitet mir sehr viel Freude.

DFB.de: In Ihrer Premieren-Saison führten Sie RWO auf den siebten Tabellenplatz, aktuell steht Rang neun zu Buche. Was ist für Rot-Weiß Oberhausen im Saisonendspurt noch möglich?

Pappas: Wir haben noch drei Spiele und alles in der eigenen Hand. An erster Stelle steht die endgültige Sicherung des Klassenverbleibs. Unser Ziel ist es aber auch, dass uns möglichst keine Mannschaft mehr überholt und das wir eventuell noch Fortuna Düsseldorf von Platz acht verdrängen.

DFB.de: Was macht RWO gegenüber den Mitkonkurrenten wie Alemannia Aachen, Preußen Münster, SC Paderborn 07 oder ihrem Ex-Verein Rot-Weiss Essen anders?

Pappas: Wir haben vor jeder Saison nicht viel Zeit, unseren Kader zusammenzustellen. Viele Spieler kommen zu uns, die es bei anderen Bundesligavereinen nicht schaffen oder zuvor unterklassig gespielt haben. Wir laden alle zu einem Probetraining ein und stellen innerhalb wenigen Wocher unseren Kader zusammen. Wir sehen relativ schnell, ob ein Spieler die notwendigen Voraussetzungen mitbringt. Umso schöner ist es, wenn im Verlauf einer Saison die Weiterentwicklung zu erkennen ist.

DFB.de: Wer ist beim sogenannten "Speed-Scouting" noch dabei?

Pappas: Mit meinem Co-Trainer Benjamin Weigelt und Cheftrainer Mike Terranova führen wir nach jedem Sichtungslehrgang intensive Gespräche und sind dabei nicht immer einer Meinung. Wir sind gut befreundet und wir vertrauen uns blind.

DFB.de: Mit Benjamin Weigelt und Mike Terranova haben Sie für Rot-Weiß Oberhausen in der 2. Bundesliga gespielt. Was bedeutet Ihnen der Verein?

Pappas: Es ist ein Nehmen und Geben. RWO hat mir viel gegeben und ich will nun auch etwas zurückgeben. Der Verein bedeutet mir sehr viel, hat mir den Bau meines Hauses in Herten ermöglicht und vieles mehr.

DFB.de: Sie mussten sich als Profi alles hart erarbeiten, waren auf dem Platz eher Arbeiter als Techniker. Wie lautet Ihr Erfolgsgeheimnis im Umgang mit jungen Menschen?

Pappas: Wir wollen, dass unsere Spieler auf dem Platz wach sind und mit entsprechender Aggressivität in die Spiele gehen - ohne dabei unfair zu sein. Ich selbst bin erst mit 27 Jahren Profi geworden und musste viel lernen, um mich später durchzusetzen. Mein Motto lautet: Erst kommt die Arbeit, dann der Spaß.

DFB.de: Es sieht ganz danach aus, dass RWO auch in der nächsten Saison in der A-Junioren-Bundesliga spielen wird. Bleiben Sie auch als Trainer im Amt?

Pappas: Ich kenne unseren Präsidenten Hajo Sommers schon sehr lange. Wenn er mich fragt, ob ich weitermache und ich mit "Ja" antworte, ist die Sache geritzt. Wir eiern nicht rum, reden ganz offen und schließen Verträge per Handschlag.

DFB.de: Wäre es besonders schön, im Derby gegen den Titelaspiranten FC Schalke 04 am kommenden Sonntag, 28. April, den Klassenverbleib bereits endgültig perfekt zu machen?

Pappas: Wir hatten schon beim 1:1 in der Hinrunde gegen Schalke 04 für eine Überraschung gesorgt, hätten sogar gewinnen können. Wenn bei S04 wieder Jungprofi Ahmed Kutucu mitspielen würde, wäre das für unsere Spieler noch besser. Wenn ich jedoch im Abstiegskampf jeden Punkt bräuchte, würde ich mich nicht so sehr darüber freuen.

DFB.de: Ist der langjährige Schalker U 19-Trainer Norbert Elgert für Sie ein Vorbild?

Pappas: Die Arbeit, die Norbert Elgert über viele Jahre abliefert, ist schon überragend. Er weiß ganz genau, wie er mit seinen Spielern und mit jeder Situation umzugehen hat. Sein hohes Ansehen hat er sich auf Schalke ebenfalls hart erarbeitet. Er ist trotz seiner vielen Erfolge nicht arrogant und ich schätze seine Bodenständigkeit.

DFB.de: Mike Terranova ist mittlerweile Fußball-Lehrer. Ihr Vorgänger Mike Tullberg trainiert in der nächsten Saison die U 23 von Borussia Dortmund. Welche Ziele verfolgen Sie in Ihrer Trainerlaufbahn?

Pappas: Ich habe die A-Lizenz und strebe irgendwann auch mal die Ausbildung zum Fußball-Lehrer an. Am liebsten würde ich weiter im Nachwuchsbereich arbeiten.

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