Pankratz und Hoffenheim:"Keine negativen Ausreißer mehr zulassen"

Es geht wieder los in der Allianz Frauen-Bundesliga. Täglich bis zum Saisonstart beleuchtet DFB.de einen anderen Klub. Heute: Leonie Pankratz und die TSG Hoffenheim. Im DFB.de-Interview spricht die 28 Jahre alte TSG-Kapitänin über den Saisonstart gegen den 1. FFC Turbine Potsdam am Sonntag, 16. September (ab 11 Uhr), ihre neue Rolle und ihre Stationen in Spanien, Portugal und in Island.

DFB.de: Frau Pankratz, seit dieser Saison sind Sie die Kapitänin der TSG Hoffenheim. Was wird sich dadurch in der anstehenden Saison für Sie ändern?

Leonie Pankratz: Ich denke, nicht sehr viel. In der vergangenen Saison habe ich schon zum Trio der Kapitäninnen gehört. Ich weiß also, was auf mich zukommt. Dass ich jetzt tatsächlich auch die Mannschaft auf den Platz führen werde, ist natürlich eine Ehre für mich. Ich freue mich riesig auf den ersten Spieltag und die anstehende Saison.

DFB.de: Haben sich damit auch Ihre Ansprüche an Sie selbst verändert?

Pankratz: Ich möchte natürlich noch mehr Führungsaufgaben übernehmen. Ich sehe mich in der Verantwortung, die jungen Spielerinnen an die Mannschaft heranzuführen und ihnen den Druck zu nehmen. Außerdem habe ich schon viele Höhen und auch einige Tiefen erlebt. Ich weiß also, dass man einerseits dem Boden bleiben sollte, wenn es gut läuft. Wenn es andererseits nicht läuft, möchte ich vorangehen und mit den Trainern analysieren, wo die Probleme sind. Wir können nur als Team erfolgreich sein. Das sollte allen bewusst sein.

DFB.de: Haben Sie schon eine Veränderung Ihres Stellenwerts innerhalb der Mannschaft feststellen können?

Pankratz: Für mich ist es eher ein fließender Übergang von der stellvertretenden Kapitänin zur Spielführerin. Meine Rolle wird sich dadurch nicht großartig ändern. Ich lege den Stellenwert nicht zu hoch, was das Amt angeht. Am Ende zählt sowieso nur, dass wir eine erfolgreiche Saison spielen. Und vor allem müssen wir aus den Erfahrungen des vergangenen Jahres unsere Lehren ziehen.

DFB.de: Welche sind das?

Pankratz: Unsere Leistungen waren zu schwankend. Die Hinrunde war gut. Nach der Winterpause hatten wir Probleme und haben unter anderem gegen die Absteiger aus Köln und Jena verloren. Die Rückrunde war schlecht, das muss man so klar formulieren. Am Ende waren wir dann mit dem Gesamtergebnis nicht ganz zufrieden. 25 Punkte sind nicht die Ausbeute, die wir uns vorgenommen hatten. Wir wissen, an welchen Stellschrauben wir drehen müssen, um es besser zu machen. Deshalb schauen wir positiv nach vorne.

DFB.de: Was waren die größten Problemstellen?

Pankratz: Wir müssen vor allem konstanter auftreten. Gegen die vermeintlich schwächeren Teams müssen wir gewinnen, und die Topteams wollen wir häufiger in Bedrängnis bringen. Hoffenheim geht jetzt in das sechste Jahr in der Allianz Frauen-Bundesliga - wir sind kein Neuling mehr. Diesen Anspruch müssen wir auch auf den Platz bringen. Wir wollen keine negativen Ausreißer mehr zulassen.

DFB.de: Was sind die größten Stärken der TSG in der neuen Serie?

Pankratz: Wir haben sicher nicht die ganz großen Namen im Kader. Dafür sind wir zusammen umso stärker, unsere Qualität ist das Kollektiv. Das ist allen bewusst, darauf müssen wir den Fokus legen.

DFB.de: 25 Punkte in der vergangenen Saison und Rang acht am Ende. Was ist in der neuen Saison konkret Ihr Ziel?

Pankratz: Darüber haben wir intern noch nicht gesprochen. Aber ich würde schon sagen, dass wir die 30-Punkte-Marke knacken können. Die Vorbereitung zeigt mir, dass wir eine gute Rolle spielen können.

DFB.de: Geht dann womöglich auch der Blick in Richtung Spitzengruppe?

Pankratz: Da bin ich etwas vorsichtig. Wenn man sich die Kader des FC Bayern München, VfL Wolfsburg oder von Turbine Potsdam anschaut, dann sieht man gegenüber uns in der individuellen Klasse schon noch einige Unterschiede. Wir wollen diese Klubs ärgern. Aber ob wir dauerhaft auf deren Niveau mitspielen können, daran glaube ich noch nicht so richtig. Ich lasse mich jedoch gerne eines Besseren belehren.

DFB.de: Zum Start ist direkt Turbine Potsdam zu Gast.

Pankratz: Da wollen wir punkten. Mindestens einen Zähler zu holen, sollte unser Anspruch sein.

DFB.de: Danach geht es nach Frankfurt, dann kommt Essen. Ein komplizierter Start.

Pankratz: Auf jeden Fall. Aber wir haben in der Vorbereitung gute Ergebnisse erzielt. Und das macht uns wirklich Hoffnung, dass wir gegen diese Klubs bestehen können. Wir sind gierig nach Punkten. Aus unserer Sicht kann es endlich wieder losgehen. Die Pause und die Vorbereitung waren lang genug.

DFB.de: Ihre Vita liest sich durchaus interessant. Sie haben in Spanien, Portugal und Island gespielt. Was nehmen Sie persönlich von diesen Stationen mit?

Pankratz: Ich konnte Erfahrungen sammeln, die mir heute sehr helfen, sportlich wie privat. Ich habe ganz verschiedene Arten von Fußball kennenlernen können. In den genannten Ländern wird teilweise auf ganz andere Schwerpunkte Wert gelegt. Sportlich hat es mich sehr geprägt. Und auch persönlich möchte ich es nicht missen. Ich habe viele nette Menschen und andere Nationalitäten kennenlernen können. Ich bin offen, was neue Kulturen angeht.

DFB.de: Kann man eine dieser Stationen herausnehmen?

Pankratz: Vom landschaftlichen Aspekt her ist Island unübertroffen. Allerdings würde ich Portugal insgesamt noch etwas mehr hervorheben wollen. Wir waren sportlich erfolgreich und haben mit dem Boavista FC erstmals den Pokal holen können. Parallel habe ich dort studiert. Das war eine sehr intensive Zeit.

DFB.de: Ist Hoffenheim jetzt zu Ihrer Heimat geworden?

Pankratz: Ich bin jetzt mit kürzeren Unterbrechungen seit 2010 hier in der Gegend. Ich fühle mich superwohl. Ich glaube, wenige Vereine in Deutschland haben so hervorragende Bedingungen wie die TSG. Ich bin in gewisser Weise stolz, dass ich das Trikot von Hoffenheim tragen und damit den Klub repräsentieren kann.

DFB.de: Ist Ihre Abenteuerlust damit vorerst gestillt?

Pankratz: Kurzfristig schon, momentan ist ein Wechsel überhaupt kein Thema. Aber bei mir ist es häufig so, dass mich die Lust auf eine Veränderung ganz plötzlich packt. Deshalb will ich niemals nie sagen. Aber im Moment fühle ich mich absolut wohl hier. Wir spielen jetzt gemeinsam die neue Saison. Was danach kommt, werden wir dann sehen.

[sw]

Es geht wieder los in der Allianz Frauen-Bundesliga. Täglich bis zum Saisonstart beleuchtet DFB.de einen anderen Klub. Heute: Leonie Pankratz und die TSG Hoffenheim. Im DFB.de-Interview spricht die 28 Jahre alte TSG-Kapitänin über den Saisonstart gegen den 1. FFC Turbine Potsdam am Sonntag, 16. September (ab 11 Uhr), ihre neue Rolle und ihre Stationen in Spanien, Portugal und in Island.

DFB.de: Frau Pankratz, seit dieser Saison sind Sie die Kapitänin der TSG Hoffenheim. Was wird sich dadurch in der anstehenden Saison für Sie ändern?

Leonie Pankratz: Ich denke, nicht sehr viel. In der vergangenen Saison habe ich schon zum Trio der Kapitäninnen gehört. Ich weiß also, was auf mich zukommt. Dass ich jetzt tatsächlich auch die Mannschaft auf den Platz führen werde, ist natürlich eine Ehre für mich. Ich freue mich riesig auf den ersten Spieltag und die anstehende Saison.

DFB.de: Haben sich damit auch Ihre Ansprüche an Sie selbst verändert?

Pankratz: Ich möchte natürlich noch mehr Führungsaufgaben übernehmen. Ich sehe mich in der Verantwortung, die jungen Spielerinnen an die Mannschaft heranzuführen und ihnen den Druck zu nehmen. Außerdem habe ich schon viele Höhen und auch einige Tiefen erlebt. Ich weiß also, dass man einerseits dem Boden bleiben sollte, wenn es gut läuft. Wenn es andererseits nicht läuft, möchte ich vorangehen und mit den Trainern analysieren, wo die Probleme sind. Wir können nur als Team erfolgreich sein. Das sollte allen bewusst sein.

DFB.de: Haben Sie schon eine Veränderung Ihres Stellenwerts innerhalb der Mannschaft feststellen können?

Pankratz: Für mich ist es eher ein fließender Übergang von der stellvertretenden Kapitänin zur Spielführerin. Meine Rolle wird sich dadurch nicht großartig ändern. Ich lege den Stellenwert nicht zu hoch, was das Amt angeht. Am Ende zählt sowieso nur, dass wir eine erfolgreiche Saison spielen. Und vor allem müssen wir aus den Erfahrungen des vergangenen Jahres unsere Lehren ziehen.

DFB.de: Welche sind das?

Pankratz: Unsere Leistungen waren zu schwankend. Die Hinrunde war gut. Nach der Winterpause hatten wir Probleme und haben unter anderem gegen die Absteiger aus Köln und Jena verloren. Die Rückrunde war schlecht, das muss man so klar formulieren. Am Ende waren wir dann mit dem Gesamtergebnis nicht ganz zufrieden. 25 Punkte sind nicht die Ausbeute, die wir uns vorgenommen hatten. Wir wissen, an welchen Stellschrauben wir drehen müssen, um es besser zu machen. Deshalb schauen wir positiv nach vorne.

DFB.de: Was waren die größten Problemstellen?

Pankratz: Wir müssen vor allem konstanter auftreten. Gegen die vermeintlich schwächeren Teams müssen wir gewinnen, und die Topteams wollen wir häufiger in Bedrängnis bringen. Hoffenheim geht jetzt in das sechste Jahr in der Allianz Frauen-Bundesliga - wir sind kein Neuling mehr. Diesen Anspruch müssen wir auch auf den Platz bringen. Wir wollen keine negativen Ausreißer mehr zulassen.

DFB.de: Was sind die größten Stärken der TSG in der neuen Serie?

Pankratz: Wir haben sicher nicht die ganz großen Namen im Kader. Dafür sind wir zusammen umso stärker, unsere Qualität ist das Kollektiv. Das ist allen bewusst, darauf müssen wir den Fokus legen.

DFB.de: 25 Punkte in der vergangenen Saison und Rang acht am Ende. Was ist in der neuen Saison konkret Ihr Ziel?

Pankratz: Darüber haben wir intern noch nicht gesprochen. Aber ich würde schon sagen, dass wir die 30-Punkte-Marke knacken können. Die Vorbereitung zeigt mir, dass wir eine gute Rolle spielen können.

DFB.de: Geht dann womöglich auch der Blick in Richtung Spitzengruppe?

Pankratz: Da bin ich etwas vorsichtig. Wenn man sich die Kader des FC Bayern München, VfL Wolfsburg oder von Turbine Potsdam anschaut, dann sieht man gegenüber uns in der individuellen Klasse schon noch einige Unterschiede. Wir wollen diese Klubs ärgern. Aber ob wir dauerhaft auf deren Niveau mitspielen können, daran glaube ich noch nicht so richtig. Ich lasse mich jedoch gerne eines Besseren belehren.

DFB.de: Zum Start ist direkt Turbine Potsdam zu Gast.

Pankratz: Da wollen wir punkten. Mindestens einen Zähler zu holen, sollte unser Anspruch sein.

DFB.de: Danach geht es nach Frankfurt, dann kommt Essen. Ein komplizierter Start.

Pankratz: Auf jeden Fall. Aber wir haben in der Vorbereitung gute Ergebnisse erzielt. Und das macht uns wirklich Hoffnung, dass wir gegen diese Klubs bestehen können. Wir sind gierig nach Punkten. Aus unserer Sicht kann es endlich wieder losgehen. Die Pause und die Vorbereitung waren lang genug.

DFB.de: Ihre Vita liest sich durchaus interessant. Sie haben in Spanien, Portugal und Island gespielt. Was nehmen Sie persönlich von diesen Stationen mit?

Pankratz: Ich konnte Erfahrungen sammeln, die mir heute sehr helfen, sportlich wie privat. Ich habe ganz verschiedene Arten von Fußball kennenlernen können. In den genannten Ländern wird teilweise auf ganz andere Schwerpunkte Wert gelegt. Sportlich hat es mich sehr geprägt. Und auch persönlich möchte ich es nicht missen. Ich habe viele nette Menschen und andere Nationalitäten kennenlernen können. Ich bin offen, was neue Kulturen angeht.

DFB.de: Kann man eine dieser Stationen herausnehmen?

Pankratz: Vom landschaftlichen Aspekt her ist Island unübertroffen. Allerdings würde ich Portugal insgesamt noch etwas mehr hervorheben wollen. Wir waren sportlich erfolgreich und haben mit dem Boavista FC erstmals den Pokal holen können. Parallel habe ich dort studiert. Das war eine sehr intensive Zeit.

DFB.de: Ist Hoffenheim jetzt zu Ihrer Heimat geworden?

Pankratz: Ich bin jetzt mit kürzeren Unterbrechungen seit 2010 hier in der Gegend. Ich fühle mich superwohl. Ich glaube, wenige Vereine in Deutschland haben so hervorragende Bedingungen wie die TSG. Ich bin in gewisser Weise stolz, dass ich das Trikot von Hoffenheim tragen und damit den Klub repräsentieren kann.

DFB.de: Ist Ihre Abenteuerlust damit vorerst gestillt?

Pankratz: Kurzfristig schon, momentan ist ein Wechsel überhaupt kein Thema. Aber bei mir ist es häufig so, dass mich die Lust auf eine Veränderung ganz plötzlich packt. Deshalb will ich niemals nie sagen. Aber im Moment fühle ich mich absolut wohl hier. Wir spielen jetzt gemeinsam die neue Saison. Was danach kommt, werden wir dann sehen.

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