Pätzold: "Wir investieren brutal viel"

In der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga ist der FC Ingolstadt 04 der mit Abstand beste Aufsteiger. Das Team von Trainer Roberto Pätzold (39) rangiert sechs Spieltage vor Saisonende auf dem vierten Platz und hat mit dem Abstieg nichts mehr zu tun. Im DFB.de-Interview spricht Pätzold mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über das hervorragende Abschneiden.

DFB.de: Fünf Siege in Folge und Tabellenplatz vier nach 20 Spieltagen stehen in der aktuellen Bilanz. Mal Hand aufs Herz: Müssen Sie sich manchmal kneifen, Herr Pätzold?

Roberto Pätzold: Ganz so überraschend kommt das für mich nicht. Wir hatten uns neben dem Klassenverbleib vorgenommen, uns in allen Bereichen weiterzuentwickeln. Das ist uns bisher sehr gut gelungen. Wir haben auch schon in der Hinrunde gut gepunktet. Die aktuelle Serie ist natürlich Wahnsinn. Ein wenig Glück gehört durchaus dazu. Wir rufen jedoch auch Woche für Woche unsere Leistung ab.

DFB.de: Die beiden anderen Aufsteiger Stuttgarter Kickers und FSV Frankfurt belegen Abstiegsplätze. Ihr Team hatte offenbar weniger Anpassungsprobleme.

Pätzold: Es ist häufig so, dass Neulinge in der Bundesliga ihre Probleme bekommen. Wir haben den Vorteil, dass viele Spieler der Aufstiegsmannschaft Jung-Jahrgänge waren und damit bereits auf einige Erfahrungen im U 19-Bereich zurückgreifen konnten. Kaum einer unserer Spieler konnte allerdings zuvor auf Einsätze in der A- oder B-Junioren-Bundesliga zurückblicken. Bei den Zugängen haben wir unter anderem explizit darauf geachtet. Denn für unsere Mannschaft ist es das Größte, in der höchsten U 19-Spielklasse antreten zu dürfen. Das setzt noch einmal zusätzliche Kräfte frei.

DFB.de: Was zeichnet Ihre Mannschaft noch aus?

Pätzold: Zusammenhalt und Teamfähigkeit, die aus einer vorbildlichen Mentalität resultieren. Wir investieren brutal viel in unser Spiel, legen regelmäßig eine hohe Laufbereitschaft an den Tag. Mit dieser Intensität können wir auch namhafte Gegner vor Probleme stellen.

DFB.de: Ab welchem Zeitpunkt wussten Sie, dass es eine gute Saison wird?

Pätzold: Schon sehr früh. Trotz eines schwierigen Auftaktprogramms hatten wir schon nach vier Spieltagen sieben Zähler auf dem Konto. Außerdem hat sich unsere Mannschaft extrem lernfähig präsentiert. Wir wollten unbedingt die Duelle mit den direkten Konkurrenten für uns entscheiden. Die restlichen Partien haben wir als Bonusspiele angesehen. Damit sind wir stets gut gefahren.

DFB.de: Bei 16 Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone ist hinter dem Klassenverbleib längst ein Haken gemacht, oder?

Pätzold: Vor allem die Art und Weise, wie wir uns momentan präsentieren, gibt uns Sicherheit. Es kann einfach nicht passieren, dass wir jetzt die übrigen sechs Begegnungen verlieren.

DFB.de: Wie groß ist der Vorteil der Planungssicherheit im Hinblick auf die nächste Saison?

Pätzold: Wenn man mit möglichen Zugängen spricht, ist die sichere Qualifikation für eine weitere Bundesligasaison ein wichtiges Argument.

DFB.de: Der FC Ingolstadt 04 hat im Nachwuchsbereich in den vergangenen Jahren insgesamt Boden auf die Konkurrenz gutgemacht. Wo sehen Sie noch Luft nach oben?

Pätzold: Es gibt immer etwas zu verbessern. Im Vergleich zu Schwergewichten wie etwa Bayern München, Borussia Dortmund oder RB Leipzig können wir im infrastrukturellen Bereich sicher zulegen. Doch beschweren werde ich mich nicht. Wir können in Ingolstadt unter sehr guten Bedingungen arbeiten. Nicht umsonst spielen U 19, U 17 und U 16 in der jeweils höchstmöglichen Spielklasse. Diesen Status wollen wir gerne beibehalten.

DFB.de: Wegen Ihrer Ausbildung zum Fußball-Lehrer waren Sie in dieser Saison nicht permanent bei Ihrer Mannschaft. Wie haben Sie die Doppelbelastung gemeistert?

Pätzold: In erster Linie habe ich durch meine Frau im privaten und meine beiden Co-Trainer im sportlichen Bereich eine hervorragende Unterstützung und Entlastung erfahren. Außerdem hat der mannschaftliche Erfolg mir die Sache natürlich sehr erleichtert. Ich konnte stets relativ entspannt nach Hennef fahren. Dennoch war die Zeit sehr intensiv. Die zahlreichen Fahrten von Bayern nach Nordrhein-Westfalen waren nicht ohne. Ich freue mich, jetzt wieder mehr Zeit für unsere Mannschaft und auch für meine Familie zu haben.

DFB.de: Wie lautet Ihr Fazit zum DFB-Lehrgang in Hennef?

Pätzold: Die Zeit an der Hennes-Weisweiler-Akademie war absolut gewinnbringend. Die Ausbildung fand auf hohem Niveau statt, die Ausbilder waren sehr kompetent und vor allem der Austausch mit den anderen Teilnehmern war überaus interessant. Ich habe viele neue Impulse bekommen, die mein Denken als Trainer beeinflusst haben.

DFB.de: Warum wollten Sie die Lizenz als Fußball-Lehrer erwerben?

Pätzold: Zum einen wollte ich mich persönlich weiterentwickeln. Zum anderen ging es für mich darum, die höchstmögliche Lizenz zu erwerben, um irgendwann die Chance zu haben, im Profibereich zu arbeiten.

DFB.de: Sie waren interimsweise schon einmal Trainer der ersten Mannschaft in der 2. Bundesliga. Hat Ihnen diese Zeit Lust auf mehr gemacht?

Pätzold: Selbstverständlich. Die Woche war spannend und lehrreich. Leider ging das Heimspiel gegen den Hamburger SV 1:2 verloren.

DFB.de: Nächster Gegner in der Liga ist am 30. März Tabellenführer VfB Stuttgart. Im Hinspiel gab es ein 0:1. Was muss der FCI diesmal besser machen?

Pätzold: Das wird ein komplett anderes Spiel. Stuttgart will Platz eins verteidigen, wir können völlig unbekümmert aufspielen. Zu Beginn der Rückrunde hatten wir uns vorgenommen, in jeder Partie ein besseres Ergebnis zu erzielen als in der Hinrunde. Dafür werden wir auch gegen den VfB alles geben.

[mspw]

In der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga ist der FC Ingolstadt 04 der mit Abstand beste Aufsteiger. Das Team von Trainer Roberto Pätzold (39) rangiert sechs Spieltage vor Saisonende auf dem vierten Platz und hat mit dem Abstieg nichts mehr zu tun. Im DFB.de-Interview spricht Pätzold mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über das hervorragende Abschneiden.

DFB.de: Fünf Siege in Folge und Tabellenplatz vier nach 20 Spieltagen stehen in der aktuellen Bilanz. Mal Hand aufs Herz: Müssen Sie sich manchmal kneifen, Herr Pätzold?

Roberto Pätzold: Ganz so überraschend kommt das für mich nicht. Wir hatten uns neben dem Klassenverbleib vorgenommen, uns in allen Bereichen weiterzuentwickeln. Das ist uns bisher sehr gut gelungen. Wir haben auch schon in der Hinrunde gut gepunktet. Die aktuelle Serie ist natürlich Wahnsinn. Ein wenig Glück gehört durchaus dazu. Wir rufen jedoch auch Woche für Woche unsere Leistung ab.

DFB.de: Die beiden anderen Aufsteiger Stuttgarter Kickers und FSV Frankfurt belegen Abstiegsplätze. Ihr Team hatte offenbar weniger Anpassungsprobleme.

Pätzold: Es ist häufig so, dass Neulinge in der Bundesliga ihre Probleme bekommen. Wir haben den Vorteil, dass viele Spieler der Aufstiegsmannschaft Jung-Jahrgänge waren und damit bereits auf einige Erfahrungen im U 19-Bereich zurückgreifen konnten. Kaum einer unserer Spieler konnte allerdings zuvor auf Einsätze in der A- oder B-Junioren-Bundesliga zurückblicken. Bei den Zugängen haben wir unter anderem explizit darauf geachtet. Denn für unsere Mannschaft ist es das Größte, in der höchsten U 19-Spielklasse antreten zu dürfen. Das setzt noch einmal zusätzliche Kräfte frei.

DFB.de: Was zeichnet Ihre Mannschaft noch aus?

Pätzold: Zusammenhalt und Teamfähigkeit, die aus einer vorbildlichen Mentalität resultieren. Wir investieren brutal viel in unser Spiel, legen regelmäßig eine hohe Laufbereitschaft an den Tag. Mit dieser Intensität können wir auch namhafte Gegner vor Probleme stellen.

DFB.de: Ab welchem Zeitpunkt wussten Sie, dass es eine gute Saison wird?

Pätzold: Schon sehr früh. Trotz eines schwierigen Auftaktprogramms hatten wir schon nach vier Spieltagen sieben Zähler auf dem Konto. Außerdem hat sich unsere Mannschaft extrem lernfähig präsentiert. Wir wollten unbedingt die Duelle mit den direkten Konkurrenten für uns entscheiden. Die restlichen Partien haben wir als Bonusspiele angesehen. Damit sind wir stets gut gefahren.

DFB.de: Bei 16 Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone ist hinter dem Klassenverbleib längst ein Haken gemacht, oder?

Pätzold: Vor allem die Art und Weise, wie wir uns momentan präsentieren, gibt uns Sicherheit. Es kann einfach nicht passieren, dass wir jetzt die übrigen sechs Begegnungen verlieren.

DFB.de: Wie groß ist der Vorteil der Planungssicherheit im Hinblick auf die nächste Saison?

Pätzold: Wenn man mit möglichen Zugängen spricht, ist die sichere Qualifikation für eine weitere Bundesligasaison ein wichtiges Argument.

DFB.de: Der FC Ingolstadt 04 hat im Nachwuchsbereich in den vergangenen Jahren insgesamt Boden auf die Konkurrenz gutgemacht. Wo sehen Sie noch Luft nach oben?

Pätzold: Es gibt immer etwas zu verbessern. Im Vergleich zu Schwergewichten wie etwa Bayern München, Borussia Dortmund oder RB Leipzig können wir im infrastrukturellen Bereich sicher zulegen. Doch beschweren werde ich mich nicht. Wir können in Ingolstadt unter sehr guten Bedingungen arbeiten. Nicht umsonst spielen U 19, U 17 und U 16 in der jeweils höchstmöglichen Spielklasse. Diesen Status wollen wir gerne beibehalten.

DFB.de: Wegen Ihrer Ausbildung zum Fußball-Lehrer waren Sie in dieser Saison nicht permanent bei Ihrer Mannschaft. Wie haben Sie die Doppelbelastung gemeistert?

Pätzold: In erster Linie habe ich durch meine Frau im privaten und meine beiden Co-Trainer im sportlichen Bereich eine hervorragende Unterstützung und Entlastung erfahren. Außerdem hat der mannschaftliche Erfolg mir die Sache natürlich sehr erleichtert. Ich konnte stets relativ entspannt nach Hennef fahren. Dennoch war die Zeit sehr intensiv. Die zahlreichen Fahrten von Bayern nach Nordrhein-Westfalen waren nicht ohne. Ich freue mich, jetzt wieder mehr Zeit für unsere Mannschaft und auch für meine Familie zu haben.

DFB.de: Wie lautet Ihr Fazit zum DFB-Lehrgang in Hennef?

Pätzold: Die Zeit an der Hennes-Weisweiler-Akademie war absolut gewinnbringend. Die Ausbildung fand auf hohem Niveau statt, die Ausbilder waren sehr kompetent und vor allem der Austausch mit den anderen Teilnehmern war überaus interessant. Ich habe viele neue Impulse bekommen, die mein Denken als Trainer beeinflusst haben.

DFB.de: Warum wollten Sie die Lizenz als Fußball-Lehrer erwerben?

Pätzold: Zum einen wollte ich mich persönlich weiterentwickeln. Zum anderen ging es für mich darum, die höchstmögliche Lizenz zu erwerben, um irgendwann die Chance zu haben, im Profibereich zu arbeiten.

DFB.de: Sie waren interimsweise schon einmal Trainer der ersten Mannschaft in der 2. Bundesliga. Hat Ihnen diese Zeit Lust auf mehr gemacht?

Pätzold: Selbstverständlich. Die Woche war spannend und lehrreich. Leider ging das Heimspiel gegen den Hamburger SV 1:2 verloren.

DFB.de: Nächster Gegner in der Liga ist am 30. März Tabellenführer VfB Stuttgart. Im Hinspiel gab es ein 0:1. Was muss der FCI diesmal besser machen?

Pätzold: Das wird ein komplett anderes Spiel. Stuttgart will Platz eins verteidigen, wir können völlig unbekümmert aufspielen. Zu Beginn der Rückrunde hatten wir uns vorgenommen, in jeder Partie ein besseres Ergebnis zu erzielen als in der Hinrunde. Dafür werden wir auch gegen den VfB alles geben.

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