Dynamo Dresden hat am 16. Spieltag die Rückkehr des 1. FC Kaiserslautern an die Zweitliga-Tabellenspitze verhindert. Die Sachsen behielten in einer rassigen Begegnung gegen die favorisierten Pfälzer mit 3:2 (1:1) die Oberhand. Im zweiten Spiel des Tages setzte sich der SV Sandhausen dank Nicky Adler mit 2:0 (2:0) beim FC Ingolstadt durch.
Die mit elf Treffern aus drei Spielen torhungrigen "Roten Teufel" taten sich in Dresden anfangs schwer und ließen sich vom Tabellen-16. in einem Kampfspiel den Schneid abkaufen. Dynamo war der Führung ein Stück weit näher und verpasste sie bei einer Doppelchance durch Anthony Losilla und Christoph Menz (19.) nur knapp. Lauterns Torwart Tobias Sippel war aus kürzester Distanz jeweils auf dem Posten.
Kurz vor der Pause war er nach einem mustergültigen Konter jedoch machtlos. Nach einem mustergültigen Sololauf über rund 60 Meter von Idir Ouali brauchte Tobias Kempe den Ball zur verdienten Dresdener Führung nur noch einschieben (41.). Diese hielt aber nur wenige Minuten. Dresdens Benjamin Kirsten konnte einen flatternden Freistoß von Chris Löwe nur nach vorne abprallen lassen. Olivier Occean verwertete zum 1:1-Pausenstand.
Dresden kommt eindrucksvoll zurück
Dresden kehrte zwar schwungvoller auf das Spielfeld zurück, doch die Kräfte schwanden zusehends. Hatten die Sachsen noch Glück, dass Occean aus fünf Metern frei über das Kirsten-Gehäuse köpfte (61.) und dann per Seitfallzieher knapp verpasste (70.), musste Kirsten in der 73. Minute nach einem Treffer von Marcel Gaus erneut hinter sich greifen. Einen harten Schuss von Mohamadou Idrissou hatte der Dynamo-Torwart zuvor erneut nicht festhalten können.
Als Dresden auf der Verliererstraße zu sein schien, baute FCK-Verteidiger Jan Simunek die Gastgeber mit einem kapitalen Aufbaufehlpass wieder auf. Ouali sagte danke (78.), doch nicht genug: Aus der Drehung brachte Zlatko Dedic Dynamo mit einem abgefälschten Schuss aus rund 15 Metern sogar mit 3:2 in Führung. Kaiserslautern drückte vergeblich auf den Ausgleich und musste im neunten Spiel unter Trainer Kosta Runjaic die erste Niederlage hinnehmen. Lautern bleibt auf Platz zwei (28 Punkte), Dynamo (19 Punkte) verbessert sich auf die 14. Position.
Adler wird zu Sandhausens Überflieger
Verhältnismäßig kleine Namen, zunächst verhältnismäßig großer Unterhaltungswert in Ingolstadt: Beim Duell der beiden DFB-Pokalachtelfinalisten FCI und Sandhausen entwickelte sich vom Anpfiff an ein munteres Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten. Als der zuletzt viermal ungeschlagene Gastgeber das Heft in die Hand zu nehmen schien, schlug es aber im Kasten von FCI-Torwart Ramazan Özcan ein. Ein Gewaltschuss von Nicky Adler, der schon beim jüngsten 3:2-Heimerfolg gegen den SC Paderborn getroffen hatte, landete aus 30 Metern genau im rechten Torwinkel (16.).
Der Distanzknaller sorgte für den Bruch im Ingolstädter Spiel. Nach vorne lief nicht mehr viel zusammen, die Kurpfälzer erspielten sich kleinere Gelegenheiten. Zum zweiten Streich des 28-Jährigen musste jedoch ein Freistoß herhalten. Eine butterweiche Hereingabe von Julian Schauerte brachte Adler im Zentrum ohne große Gegenwehr mit dem Fuß unter (39.).
Die "Schanzer" kamen mit Elan aus der Kabine zurück und nisteten sich zunehmend in der Sandhäuser Hälfte ein. Zunächst wackelte das Netz nach einem Schuss aus spitzem Winkel von Christian Eigler - aber nur von außen (47.). Mit dem Zwei-Tore-Polster im Rücken machte es sich die Mannschaft von Trainer Alois Schwartz am eigenen Strafraum bequem und beschränkte sich geschickt bis zum Spielende auf die Verteidigung. Mit dem zweiten Auswärtssieg der Saison kletterte Sandhausen mit nun 23 Punkten in die obere Tabellenhälfte auf den siebten Platz, Ingolstadt (17 Punkte) rutscht auf Relegationsplatz 16 ab.
