Ottmar Walter feierte am Samstag seinen 80. Geburtstag

Am Samstag wurde der langjährige Nationalspieler Ottmar Walter 80 Jahre alt. Walter galt zwar immer als der "kleine Bruder" des "großen Fritz", doch auch der "Kleine" ist ein ganz "Großer" des deutschen Fußballs. Und wie es sich für einen "Helden von Bern" gehört wurde der Weltmeister von 1954 vom Deutschen Fußball-Bund (DFB), "seinem Klub" 1. FC Kaiserslautern und seiner Heimatstadt am Sonntag gebührend gefeiert.

Die Laudatio auf den Jubilar hielt DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder. Mayer-Vorfelder: "Ich freue mich, einen der `Helden von Bern´ zu ehren, der mich vor allem durch seine Spielweise und seine Bescheidenheit immer tief beeindruckt hat. Trotz einer Kriegsverletzung brachte er es zu sportlichen Höchstleistungen. Das verdient unseren höchsten Respekt."

Geehrt wurde Walter für eine großartige Karriere im Dress der deutschen Nationalmannschaft und der "Roten Teufel". Das vierte Kind eines Lauterer Gastwirts spielte seit seinem achten Lebensjahr für den FCK. Als 18-Jähriger, mitten im zweiten Weltkrieg, stand Walter beim 7:1-Sieg der Pfälzer gegen den Erzrivalen Waldhof Mannheim in einem Vorrundenspiel um die deutsche Meisterschaft zum ersten Mal auf der großen Fußball-Bühne. Danach wurde der Stürmer zur Marine eingezogen und in dieser Zeit mit Holstein Kiel 1943 zum ersten Mal Deutscher Meister.

Der Krieg hinterließ allerdings seine negativen Spuren bei Walter. Der Pfälzer wurde bei der Invasion der Allierten verwundet und musste fortan mit drei Splittern im Knie spielen. Diese Verwundung war es auch, die ihn letztlich nach 21 Länderspielen (10 Tore) mit dem krönenen WM-Gewinn 1954 sowie 275 Punktspielen für den FCK (295 Tore) und zwei weiteren Meisterschafts-Erfolgen 1951 und 1953 zum Karriere-Ende im Jahr 1959 zwang. "Er hat meistens nach Verletzungen wieder zu früh angefangen", erinnert sich Walters Frau Anneliese, mit der er seit 57 Jahren verheiratet ist und seit 1950 in seinem Haus am Fuß des Betzenbergs wohnt.

Auch heute noch machen die Auswirkungen der Verwundung sowie der zahlreichen Verletzungen dem ansonsten gesundheitlich fit wirkenden Walter zu schaffen, und hätten fast die Geburtstags-Party gefährdet. "Ich brauche eine neue Kniegelenkprotese. Das ist dann die dritte, mit der ich hoffentlich die nächsten zehn bis zwanzig Jahre überlebe. Dazu muss ich drei Wochen ins Krankenhaus und dann drei Wochen zur Reha. Ich wollte es noch vor dem Geburtstag machen, aber es musste verschoben werden, weil im Krankenhaus das nötige Gerät fehlte", erklärt Walter, der nach seiner aktiven Karriere als städtischer Angestellter arbeitete.

Walter regelmäßig zu Gast beim FCK

Doch selbst die Knieprobleme halten Walter nicht davon ab, regelmäßig den Betzenberg zu erklimmen. "Wenn ich da bin, besuche ich mit meiner Frau immer die Heimspiele. Es ist immer noch ein Nervenkitzel", meint das frühere Allroundtalent im Sturm und macht sich große Sorgen um das im Abstiegskampf stehende Team: "Den Spielern muss bewusst sein, dass Fußball ein Mannschaftsspiel ist, und sie sollten sich entsprechend verhalten. Zu unserer Zeit wussten alle, um was es geht. Das war unser Plus."

Walter brennt auf Nordlandreise und WM-Spiele 2006

Vor seinem anstehenden Jubeltag hatte Walter indes noch zwei Wünsche für seine Zukunft: "Mein größter Wunsch ist eine Nordlandreise mit dem Schiff. Ich war während des Krieges auf einem Torpedoboot und würde die Küsten Norwegens gerne noch einmal sehen." Diesen Wunsch erfüllte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder dem Jubilar am Sonntag, indem er ihm und seiner Frau Anneliese einen Reisegutschein überreichte.

Einen weiteren Wunsch will Walter sich im Jahr 2006 erfüllen. "Ich brenne darauf, die WM-Spiele auf dem Betzenberg miterleben zu dürfen. Die WM in Kaiserslautern sehe ich auch als kleines Dankeschön dafür, was wir für den deutschen Fußball geleistet haben. Am WM-Sieg 1954 waren immerhin fünf FCK-Spieler beteiligt."

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Am Samstag wurde der langjährige Nationalspieler Ottmar Walter 80 Jahre alt. Walter galt zwar immer als der "kleine Bruder" des "großen Fritz", doch auch der "Kleine" ist ein ganz "Großer" des deutschen Fußballs. Und wie es sich für einen "Helden von Bern" gehört wurde der Weltmeister von 1954 vom Deutschen Fußball-Bund (DFB), "seinem Klub" 1. FC Kaiserslautern und seiner Heimatstadt am Sonntag gebührend gefeiert.



Die Laudatio auf den Jubilar hielt DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder. Mayer-Vorfelder: "Ich freue mich, einen der `Helden von Bern´ zu ehren, der mich vor allem durch seine Spielweise und seine Bescheidenheit immer tief beeindruckt hat. Trotz einer Kriegsverletzung brachte er es zu sportlichen Höchstleistungen. Das verdient unseren höchsten Respekt."



Geehrt wurde Walter für eine großartige Karriere im Dress der deutschen Nationalmannschaft und der "Roten Teufel". Das vierte Kind eines Lauterer Gastwirts spielte seit seinem achten
Lebensjahr für den FCK. Als 18-Jähriger, mitten im zweiten Weltkrieg, stand Walter beim 7:1-Sieg der Pfälzer gegen den Erzrivalen Waldhof Mannheim in einem Vorrundenspiel um die deutsche Meisterschaft zum ersten Mal auf der großen
Fußball-Bühne. Danach wurde der Stürmer zur Marine eingezogen und in dieser Zeit mit Holstein Kiel 1943 zum ersten Mal Deutscher Meister.


Der Krieg hinterließ allerdings seine negativen Spuren bei Walter. Der Pfälzer wurde bei der Invasion der Allierten verwundet und musste fortan mit drei Splittern im Knie
spielen. Diese Verwundung war es auch, die ihn letztlich nach 21 Länderspielen (10 Tore) mit dem krönenen WM-Gewinn 1954 sowie 275 Punktspielen für den FCK (295 Tore) und zwei weiteren Meisterschafts-Erfolgen 1951 und 1953 zum Karriere-Ende im Jahr 1959 zwang. "Er hat meistens nach Verletzungen wieder zu früh angefangen", erinnert sich Walters Frau Anneliese, mit der er seit 57 Jahren verheiratet ist und seit 1950 in seinem Haus am Fuß des Betzenbergs wohnt.


Auch heute noch machen die Auswirkungen der Verwundung sowie der zahlreichen Verletzungen dem ansonsten gesundheitlich fit wirkenden Walter zu schaffen, und hätten fast die Geburtstags-Party gefährdet. "Ich brauche eine neue Kniegelenkprotese. Das ist dann die dritte, mit der ich hoffentlich die nächsten zehn
bis zwanzig Jahre überlebe. Dazu muss ich drei Wochen ins Krankenhaus und dann drei Wochen zur Reha. Ich wollte es noch vor dem Geburtstag machen, aber es musste verschoben werden, weil im Krankenhaus das nötige Gerät fehlte", erklärt
Walter, der nach seiner aktiven Karriere als städtischer Angestellter arbeitete.



Walter regelmäßig zu Gast beim FCK


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Doch selbst die Knieprobleme halten Walter nicht davon ab, regelmäßig den Betzenberg zu erklimmen. "Wenn ich da bin, besuche ich mit meiner Frau immer die Heimspiele. Es ist immer noch ein Nervenkitzel", meint das frühere Allroundtalent im
Sturm und macht sich große Sorgen um das im Abstiegskampf stehende Team: "Den Spielern muss bewusst sein, dass Fußball ein Mannschaftsspiel ist, und sie sollten sich entsprechend verhalten. Zu unserer Zeit wussten alle, um was es geht.
Das war unser Plus."


Walter brennt auf Nordlandreise und WM-Spiele 2006


Vor seinem anstehenden Jubeltag hatte Walter indes noch zwei Wünsche für seine Zukunft: "Mein größter Wunsch ist eine Nordlandreise mit dem Schiff. Ich war während des Krieges auf einem Torpedoboot und würde die Küsten Norwegens gerne noch einmal sehen." Diesen Wunsch erfüllte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder dem Jubilar am Sonntag, indem er ihm und seiner Frau Anneliese einen Reisegutschein überreichte.



Einen weiteren Wunsch will Walter sich im Jahr 2006 erfüllen. "Ich brenne darauf, die WM-Spiele auf dem
Betzenberg miterleben zu dürfen. Die WM in Kaiserslautern sehe ich auch als kleines Dankeschön dafür, was wir für den deutschen Fußball geleistet haben. Am WM-Sieg 1954 waren immerhin fünf FCK-Spieler beteiligt."