Ostfriesland obenauf: SpVg Aurich mischt Bundesliga auf

Drei Spiele, drei Siege: Die SpVg Aurich gehört in der Staffel Nord/Nordost der B-Juniorinnen-Bundesliga zu den positiven Überraschungen. Die Mannschaft von Trainer Stefan Wilts setzte sich zunächst 1:0 beim Aufsteiger 1. FC Neubrandenburg durch. Danach folgte auch in den Partien beim SV Meppen (2:1) und gegen Hannover 96 (1:0) jeweils die optimale Ausbeute.

"Wir sind mit dem Start mehr als zufrieden", meint daher auch Trainer Wilts im Gespräch mit DFB.de - und untertreibt eher noch. "Wir hatten uns aus den ersten drei Spielen vier Punkte als Ziel vorgenommen, im Optimalfall auf sechs Zähler gehofft." Und dennoch traut er seinem Team sogar noch mehr zu: "Wir sind noch nicht da, wo wir sein könnten. Die Automatismen können noch besser greifen, die Feinabstimmung noch besser werden."

Durch Aufstieg der Frauen bessere Perspektive bieten

Schließlich hatte die SpVg Aurich, rund 77 Kilometer nordwestlich von Oldenburg im Ostfriesland gelegen, die inzwischen schon vierte Spielzeit nach dem erstmaligen Aufstieg in die höchste B-Juniorinnen-Spielklasse im Jahr 2018 mit einigen Änderungen am Kader in Angriff genommen. Insgesamt hatte das Team 14 Abgänge zu verzeichnen. Mit Sophie Musal rückt nur eine Spielerin zur Frauenmannschaft der SpVg auf, die in der fünftklassigen Landesliga Weser-Ems in der Staffel A an den Start geht.

"Es wären mit großer Sicherheit noch mehr Spielerinnen geblieben, wenn wir mit unserem Frauenteam schon jetzt eine bessere Perspektive bieten könnten", sagt Stefan Wilts, der 2011 als Trainer eben dieser Mannschaft in Aurich begonnen hatte und seit 2014 auch Abteilungsleiter für Frauen- und Mädchenfußball ist. "Diesen Unterschied zwischen den beiden Teams wollen wir verkleinern", kündigt er an. "Daher haben wir uns vor zwei Jahren das Ziel gesetzt, in die Oberliga Niedersachsen aufzusteigen." Zuletzt bremste auch die Corona-Pandemie dieses Vorhaben aus.

"Ein Stück weit wie Eltern für Spielerinnen sein"

Damit sich die Spielerinnen der B-Juniorinnen in Aurich gut aufgehoben fühlen, betreibt die SpVg einen hohen Aufwand. So stehen den Mädchen fünf Wohngemeinschaften mit insgesamt 18 Plätzen, ähnlich einem Internat, zur Verfügung. Dazu besteht zu zwei Schulen eine Kooperation, damit die Ausbildung mit dem Fußball gut verbunden werden kann.

"Wir wollen, dass sich die Spielerinnen bei uns nicht nur sportlich, sondern auch im privaten Bereich wohl fühlen", betont Stefan Wilts. "Das bedeutet für uns auch, ein Stück weit wie Eltern für sie zu sein. Da fließt dann auch schon mal die eine oder andere Träne, wenn Spielerinnen uns verlassen." So etwa auch bei Alia Redant, die im Sommer zur U 20 des VfL Wolfsburg gewechselt ist.

Beim Kader - darunter in diesem Sommer 16 Zugänge - setzt die SpVg "so gut es geht" auf Spielerinnen aus der Region. "Drei Mädels sind aus dem eigenen Nachwuchs aufgerückt. Drei Spielerinnen stammen aus der näheren Umgebung von Aurich, insgesamt acht kommen mit dem PKW zum Training", berichtet der Trainer.

Klassenverbleib in der Bundesliga im Fokus

Dass die SpVg Aurich als vergleichsweise kleiner Klub bereits ihre vierte Spielzeit in der B-Juniorinnen-Bundesliga Nord/Nordost bestreitet, hat sich laut Trainer Wilts - der seit 2015 als Geschäftsführer auch hauptamtlich im Verein beschäftigt ist - "deutlich über die Stadtgrenzen hinaus bemerkbar gemacht. So gehen Spielerinnen inzwischen bewusst auf uns zu. Angreiferin Elisabeth Steiner zum Beispiel hatte Probetrainings beim Hamburger SV und dem VfL Wolfsburg absolviert, entschied sich aber für uns."

Sportlich liegt der Fokus in Aurich - trotz des guten Saisonstarts - weiterhin auf dem Klassenverbleib. "Wenn uns das gelingt, haben wir schon einen ersten Gipfel erklommen. Wir können dann sagen: Wir haben uns in der B-Juniorinnen-Bundesliga etabliert."

In Wolfsburg vor Spitzenspiel noch unbesiegt

Den nächsten Schritt dahin kann die Mannschaft von Trainer Stefan Wilts am heutigen Samstag (ab 14 Uhr) im Spitzenspiel beim Tabellenführer VfL Wolfsburg (zwölf Punkte und 16:0 Tore aus vier Begegnungen) machen. "Wir sind die Partien gegen den VfL schon ganz unterschiedlich angegangen. Mal haben wir unsere Defensive dicht gemacht, mal haben wir alles auf die Karte Offensive gesetzt und sind beim 0:5 als klarer Verlierer vom Platz gegangen", erinnert sich Wilts.

"Diesmal gehen wir mit der Überzeugung in die Partie, dass wir nichts groß ändern müssen", gibt sich der Auricher Trainer kämpferisch. "Wir vertrauen auf das, was bislang schon gut geklappt hat. Wir sind körperlich gut dabei und haben bisher immer eine geschlossene Mannschaftsleistung abgeliefert. In unserem Kader haben wir aber auch Spielerinnen, die - sowohl offensiv als auch defensiv - Eins-gegen-Eins-Situationen für sich entscheiden können."

Mut machen dürfte auch die Statistik, dass die beiden bisherigen Bundesligapartien der SpVg Aurich in Wolfsburg jeweils mit Unentschieden endeten. "Vielleicht ist das ja ein gutes Omen", hofft Stefan Wilts.

[mspw]

Drei Spiele, drei Siege: Die SpVg Aurich gehört in der Staffel Nord/Nordost der B-Juniorinnen-Bundesliga zu den positiven Überraschungen. Die Mannschaft von Trainer Stefan Wilts setzte sich zunächst 1:0 beim Aufsteiger 1. FC Neubrandenburg durch. Danach folgte auch in den Partien beim SV Meppen (2:1) und gegen Hannover 96 (1:0) jeweils die optimale Ausbeute.

"Wir sind mit dem Start mehr als zufrieden", meint daher auch Trainer Wilts im Gespräch mit DFB.de - und untertreibt eher noch. "Wir hatten uns aus den ersten drei Spielen vier Punkte als Ziel vorgenommen, im Optimalfall auf sechs Zähler gehofft." Und dennoch traut er seinem Team sogar noch mehr zu: "Wir sind noch nicht da, wo wir sein könnten. Die Automatismen können noch besser greifen, die Feinabstimmung noch besser werden."

Durch Aufstieg der Frauen bessere Perspektive bieten

Schließlich hatte die SpVg Aurich, rund 77 Kilometer nordwestlich von Oldenburg im Ostfriesland gelegen, die inzwischen schon vierte Spielzeit nach dem erstmaligen Aufstieg in die höchste B-Juniorinnen-Spielklasse im Jahr 2018 mit einigen Änderungen am Kader in Angriff genommen. Insgesamt hatte das Team 14 Abgänge zu verzeichnen. Mit Sophie Musal rückt nur eine Spielerin zur Frauenmannschaft der SpVg auf, die in der fünftklassigen Landesliga Weser-Ems in der Staffel A an den Start geht.

"Es wären mit großer Sicherheit noch mehr Spielerinnen geblieben, wenn wir mit unserem Frauenteam schon jetzt eine bessere Perspektive bieten könnten", sagt Stefan Wilts, der 2011 als Trainer eben dieser Mannschaft in Aurich begonnen hatte und seit 2014 auch Abteilungsleiter für Frauen- und Mädchenfußball ist. "Diesen Unterschied zwischen den beiden Teams wollen wir verkleinern", kündigt er an. "Daher haben wir uns vor zwei Jahren das Ziel gesetzt, in die Oberliga Niedersachsen aufzusteigen." Zuletzt bremste auch die Corona-Pandemie dieses Vorhaben aus.

"Ein Stück weit wie Eltern für Spielerinnen sein"

Damit sich die Spielerinnen der B-Juniorinnen in Aurich gut aufgehoben fühlen, betreibt die SpVg einen hohen Aufwand. So stehen den Mädchen fünf Wohngemeinschaften mit insgesamt 18 Plätzen, ähnlich einem Internat, zur Verfügung. Dazu besteht zu zwei Schulen eine Kooperation, damit die Ausbildung mit dem Fußball gut verbunden werden kann.

"Wir wollen, dass sich die Spielerinnen bei uns nicht nur sportlich, sondern auch im privaten Bereich wohl fühlen", betont Stefan Wilts. "Das bedeutet für uns auch, ein Stück weit wie Eltern für sie zu sein. Da fließt dann auch schon mal die eine oder andere Träne, wenn Spielerinnen uns verlassen." So etwa auch bei Alia Redant, die im Sommer zur U 20 des VfL Wolfsburg gewechselt ist.

Beim Kader - darunter in diesem Sommer 16 Zugänge - setzt die SpVg "so gut es geht" auf Spielerinnen aus der Region. "Drei Mädels sind aus dem eigenen Nachwuchs aufgerückt. Drei Spielerinnen stammen aus der näheren Umgebung von Aurich, insgesamt acht kommen mit dem PKW zum Training", berichtet der Trainer.

Klassenverbleib in der Bundesliga im Fokus

Dass die SpVg Aurich als vergleichsweise kleiner Klub bereits ihre vierte Spielzeit in der B-Juniorinnen-Bundesliga Nord/Nordost bestreitet, hat sich laut Trainer Wilts - der seit 2015 als Geschäftsführer auch hauptamtlich im Verein beschäftigt ist - "deutlich über die Stadtgrenzen hinaus bemerkbar gemacht. So gehen Spielerinnen inzwischen bewusst auf uns zu. Angreiferin Elisabeth Steiner zum Beispiel hatte Probetrainings beim Hamburger SV und dem VfL Wolfsburg absolviert, entschied sich aber für uns."

Sportlich liegt der Fokus in Aurich - trotz des guten Saisonstarts - weiterhin auf dem Klassenverbleib. "Wenn uns das gelingt, haben wir schon einen ersten Gipfel erklommen. Wir können dann sagen: Wir haben uns in der B-Juniorinnen-Bundesliga etabliert."

In Wolfsburg vor Spitzenspiel noch unbesiegt

Den nächsten Schritt dahin kann die Mannschaft von Trainer Stefan Wilts am heutigen Samstag (ab 14 Uhr) im Spitzenspiel beim Tabellenführer VfL Wolfsburg (zwölf Punkte und 16:0 Tore aus vier Begegnungen) machen. "Wir sind die Partien gegen den VfL schon ganz unterschiedlich angegangen. Mal haben wir unsere Defensive dicht gemacht, mal haben wir alles auf die Karte Offensive gesetzt und sind beim 0:5 als klarer Verlierer vom Platz gegangen", erinnert sich Wilts.

"Diesmal gehen wir mit der Überzeugung in die Partie, dass wir nichts groß ändern müssen", gibt sich der Auricher Trainer kämpferisch. "Wir vertrauen auf das, was bislang schon gut geklappt hat. Wir sind körperlich gut dabei und haben bisher immer eine geschlossene Mannschaftsleistung abgeliefert. In unserem Kader haben wir aber auch Spielerinnen, die - sowohl offensiv als auch defensiv - Eins-gegen-Eins-Situationen für sich entscheiden können."

Mut machen dürfte auch die Statistik, dass die beiden bisherigen Bundesligapartien der SpVg Aurich in Wolfsburg jeweils mit Unentschieden endeten. "Vielleicht ist das ja ein gutes Omen", hofft Stefan Wilts.

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