Osnabrück-Kapitän Heider: "Unseren zwölften Mann ausnutzen"

Vom sechsten Rang auf einen direkten Aufstiegsplatz: Der VfL Osnabrück hat vor dem 38. Spieltag in der 3. Liga heute (ab 13.30 Uhr) die beste Ausgangslage, um der SV 07 Elversberg in die 2. Bundesliga zu folgen. Kapitän Marc Heider könnte seine Karriere mit dem Aufstieg beenden. Im DFB.de-Interview spricht der 37 Jahre alte Angreifer mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Saisonfinale.

DFB.de: Nach dem SV Wehen Wiesbaden und dem 1. FC Saarbrücken hat auch Dynamo Dresden im Rennen um die vorderen Tabellenplätze am vorletzten Spieltag wichtige Punkte liegengelassen. Wie haben Sie das 1:4 beim SV Meppen verfolgt, Herr Heider?

Marc Heider: Ich hatte mir das Spiel zu Hause mit meiner Familie angeschaut. Für mich gehört es dazu, in der Situation zu verfolgen, was einer der Konkurrenten macht. Dass es dann so gelaufen ist, war für uns natürlich super. Allerdings wartet auf uns im abschließenden Heimspiel mit der U 23 von Borussia Dortmund noch eine Aufgabe, die wir bewältigen müssen.

DFB.de: Ging nach der Partie in Meppen auch eine Nachricht an Ihre ehemaligen Osnabrücker Teamkollegen Marcos Alvarez und David Blacha raus, die mittlerweile für den SVM am Ball sind?

Heider: Mit Marcos telefoniere ich tatsächlich fast täglich. Er ist ein echt lockerer und angenehmer Typ und meinte nach dem Spiel, dass wir jetzt auch noch den letzten Schritt durchziehen sollen. Selbst nach seinem Abschied aus Osnabrück ist seine Verbundenheit zum VfL weiterhin groß.

DFB.de: Noch vor wenigen Tagen hatte es der VfL nicht mehr in der eigenen Hand, den Aufstieg zu realisieren. Mal ehrlich: Hätten Sie im Vorfeld gedacht, dass der 2:0-Auswärtserfolg beim FC Viktoria Köln eine solche Bedeutung haben könnte?

Heider: Uns war klar, dass wir - unabhängig von den anderen Ergebnissen - unbedingt gewinnen sollten, um am 38. Spieltag auf jeden Fall noch eine Chance zu haben. Es hat sich wieder einmal ausgezahlt, dass wir topfit sind und über 90 Minuten alles aus uns herausholen können. Unsere Stärke nach Standardsituationen war für uns der Dosenöffner. Unser Co-Trainer Tim Danneberg stellt uns immer super auf die ruhenden Bälle ein.

DFB.de: Mit Ihrem 314. und letzten Spiel in der 3. Liga können Sie nun den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt machen. Hätte es überhaupt ein besseres Drehbuch geben können?

Heider: Wenn wir es auch zu Ende schreiben und umsetzen, dann auf keinen Fall. (lacht) Zugegeben: Nach 18 Jahren im Profifußball fällt es mir nicht leicht, meine Laufbahn zu beenden. Es war aber klar, dass dieser Moment irgendwann kommen würde. Gemeinsam mit meiner Familie und Freunden bin ich zum Entschluss gekommen, dass der Zeitpunkt nach dieser Saison der richtige ist. Bei den Verantwortlichen um Geschäftsführer Michael Welling spüre ich eine große Wertschätzung für meine vielen Jahre in Osnabrück. Daher werde ich auch sehr gerne dem Verein im Marketingbereich erhalten bleiben.

DFB.de: Auch eine "Saisonverlängerung" mit der Relegation ist noch möglich. Wollen Sie das nach den Erfahrungen in Ihrer Karriere unbedingt vermeiden?

Heider: Es war sehr bitter, jeweils in der Relegation mit Holstein Kiel den Aufstieg zu verpassen und mit dem VfL Osnabrück aus der 2. Bundesliga abzusteigen. Wenn wir jetzt die Möglichkeit haben, den Aufstieg direkt zu schaffen, wollen wir diese Chance natürlich nutzen. Ich muss aber auch sagen: Wenn wir den gesamten Saisonverlauf betrachten, wäre die Relegationsteilnahme ebenfalls ein Erfolg. In solchen Spielen ist alles möglich.

DFB.de: Was hat Ihr Team in diese Ausgangslage gebracht?

Heider: Die drei Spiele vor der Winterpause waren Schlüsselmomente. Obwohl wir dabei beim FSV Zwickau sogar nach 3:4 verloren haben, waren diese Partien für uns das Signal, was wir als Einheit erreichen können. Wir sind noch mehr zusammengewachsen, das hat man dann auch in den anschließenden Spielen gemerkt.

DFB.de: Vor dem Saisonfinale sind vier Aufstiegsaspiranten nur durch einen Punkt getrennt. In der Endabrechnung könnte daher auch die Tordifferenz eine entscheidende Rolle spielen. Wie wollen Sie das Heimspiel gegen die U 23 von Borussia Dortmund angehen?

Heider: Wir bereiten uns - wie auch auf die vorherigen Partien - gewissenhaft vor, und dann gibt es nur eine Marschrichtung: Alles raushauen, was in uns steckt. Die Dortmunder U 23 spielt eine sehr gute Saison und verfügt über viele talentierte Jungs, für die die Kulisse etwas Besonderes sein wird. Wir haben die volle Unterstützung der Bremer Brücke. Den Vorteil, dass die Fans unser zwölfter Mann sind, gilt es auszunutzen.

DFB.de: Wollen Sie während Ihres Spiels über die Zwischenstände in den anderen Stadien informiert werden?

Heider: Zunächst zählt allein, dass wir uns auf unser Spiel konzentrieren und unsere Aufgaben gegen Dortmund erledigen. Erst wenn wir da auf einem guten Weg sind, kann es nützlich sein, über das Geschehen auf den anderen Plätzen Bescheid zu wissen.

DFB.de: Werden in diesem "Herzschlagfinale" die Nerven eine noch größere Rolle spielen, als es ohnehin schon der Fall ist?

Heider: Drucksituationen gehören im Fußball immer dazu. Jeder Sportler hat schließlich den Antrieb, so erfolgreich wie möglich zu sein. Für uns ist es aber kein belastendender, sondern ein positiver Druck. Wir können die Saison mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga zu einem ganz besonderen Abschluss bringen.

[mspw]

Vom sechsten Rang auf einen direkten Aufstiegsplatz: Der VfL Osnabrück hat vor dem 38. Spieltag in der 3. Liga heute (ab 13.30 Uhr) die beste Ausgangslage, um der SV 07 Elversberg in die 2. Bundesliga zu folgen. Kapitän Marc Heider könnte seine Karriere mit dem Aufstieg beenden. Im DFB.de-Interview spricht der 37 Jahre alte Angreifer mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Saisonfinale.

DFB.de: Nach dem SV Wehen Wiesbaden und dem 1. FC Saarbrücken hat auch Dynamo Dresden im Rennen um die vorderen Tabellenplätze am vorletzten Spieltag wichtige Punkte liegengelassen. Wie haben Sie das 1:4 beim SV Meppen verfolgt, Herr Heider?

Marc Heider: Ich hatte mir das Spiel zu Hause mit meiner Familie angeschaut. Für mich gehört es dazu, in der Situation zu verfolgen, was einer der Konkurrenten macht. Dass es dann so gelaufen ist, war für uns natürlich super. Allerdings wartet auf uns im abschließenden Heimspiel mit der U 23 von Borussia Dortmund noch eine Aufgabe, die wir bewältigen müssen.

DFB.de: Ging nach der Partie in Meppen auch eine Nachricht an Ihre ehemaligen Osnabrücker Teamkollegen Marcos Alvarez und David Blacha raus, die mittlerweile für den SVM am Ball sind?

Heider: Mit Marcos telefoniere ich tatsächlich fast täglich. Er ist ein echt lockerer und angenehmer Typ und meinte nach dem Spiel, dass wir jetzt auch noch den letzten Schritt durchziehen sollen. Selbst nach seinem Abschied aus Osnabrück ist seine Verbundenheit zum VfL weiterhin groß.

DFB.de: Noch vor wenigen Tagen hatte es der VfL nicht mehr in der eigenen Hand, den Aufstieg zu realisieren. Mal ehrlich: Hätten Sie im Vorfeld gedacht, dass der 2:0-Auswärtserfolg beim FC Viktoria Köln eine solche Bedeutung haben könnte?

Heider: Uns war klar, dass wir - unabhängig von den anderen Ergebnissen - unbedingt gewinnen sollten, um am 38. Spieltag auf jeden Fall noch eine Chance zu haben. Es hat sich wieder einmal ausgezahlt, dass wir topfit sind und über 90 Minuten alles aus uns herausholen können. Unsere Stärke nach Standardsituationen war für uns der Dosenöffner. Unser Co-Trainer Tim Danneberg stellt uns immer super auf die ruhenden Bälle ein.

DFB.de: Mit Ihrem 314. und letzten Spiel in der 3. Liga können Sie nun den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt machen. Hätte es überhaupt ein besseres Drehbuch geben können?

Heider: Wenn wir es auch zu Ende schreiben und umsetzen, dann auf keinen Fall. (lacht) Zugegeben: Nach 18 Jahren im Profifußball fällt es mir nicht leicht, meine Laufbahn zu beenden. Es war aber klar, dass dieser Moment irgendwann kommen würde. Gemeinsam mit meiner Familie und Freunden bin ich zum Entschluss gekommen, dass der Zeitpunkt nach dieser Saison der richtige ist. Bei den Verantwortlichen um Geschäftsführer Michael Welling spüre ich eine große Wertschätzung für meine vielen Jahre in Osnabrück. Daher werde ich auch sehr gerne dem Verein im Marketingbereich erhalten bleiben.

DFB.de: Auch eine "Saisonverlängerung" mit der Relegation ist noch möglich. Wollen Sie das nach den Erfahrungen in Ihrer Karriere unbedingt vermeiden?

Heider: Es war sehr bitter, jeweils in der Relegation mit Holstein Kiel den Aufstieg zu verpassen und mit dem VfL Osnabrück aus der 2. Bundesliga abzusteigen. Wenn wir jetzt die Möglichkeit haben, den Aufstieg direkt zu schaffen, wollen wir diese Chance natürlich nutzen. Ich muss aber auch sagen: Wenn wir den gesamten Saisonverlauf betrachten, wäre die Relegationsteilnahme ebenfalls ein Erfolg. In solchen Spielen ist alles möglich.

DFB.de: Was hat Ihr Team in diese Ausgangslage gebracht?

Heider: Die drei Spiele vor der Winterpause waren Schlüsselmomente. Obwohl wir dabei beim FSV Zwickau sogar nach 3:4 verloren haben, waren diese Partien für uns das Signal, was wir als Einheit erreichen können. Wir sind noch mehr zusammengewachsen, das hat man dann auch in den anschließenden Spielen gemerkt.

DFB.de: Vor dem Saisonfinale sind vier Aufstiegsaspiranten nur durch einen Punkt getrennt. In der Endabrechnung könnte daher auch die Tordifferenz eine entscheidende Rolle spielen. Wie wollen Sie das Heimspiel gegen die U 23 von Borussia Dortmund angehen?

Heider: Wir bereiten uns - wie auch auf die vorherigen Partien - gewissenhaft vor, und dann gibt es nur eine Marschrichtung: Alles raushauen, was in uns steckt. Die Dortmunder U 23 spielt eine sehr gute Saison und verfügt über viele talentierte Jungs, für die die Kulisse etwas Besonderes sein wird. Wir haben die volle Unterstützung der Bremer Brücke. Den Vorteil, dass die Fans unser zwölfter Mann sind, gilt es auszunutzen.

DFB.de: Wollen Sie während Ihres Spiels über die Zwischenstände in den anderen Stadien informiert werden?

Heider: Zunächst zählt allein, dass wir uns auf unser Spiel konzentrieren und unsere Aufgaben gegen Dortmund erledigen. Erst wenn wir da auf einem guten Weg sind, kann es nützlich sein, über das Geschehen auf den anderen Plätzen Bescheid zu wissen.

DFB.de: Werden in diesem "Herzschlagfinale" die Nerven eine noch größere Rolle spielen, als es ohnehin schon der Fall ist?

Heider: Drucksituationen gehören im Fußball immer dazu. Jeder Sportler hat schließlich den Antrieb, so erfolgreich wie möglich zu sein. Für uns ist es aber kein belastendender, sondern ein positiver Druck. Wir können die Saison mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga zu einem ganz besonderen Abschluss bringen.

###more###