Osieck: Zum großen Triumph fehlen die Tore

Von 1987 bis 1990 war Holger Osieck im Trainerteam der deutschen Nationalmannschaft tätig und feierte als Assistent an der Seite von Deutschlands Teamchef Franz Beckenbauer mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1990 in Italien seinen wohl größten sportlichen Erfolg. Danach sorgte der gebürtige Duisburger mit Kanada für eine große Überraschung. Als Cheftrainer führte er im Februar 2000 die Nordamerikaner zum Gewinn des Gold Cups, der Kontinental-Meisterschaft der Verbände aus Nord- und Mittelamerika.

Fast wäre Osieck am Samstag ein weiterer historischer Sieg gelungen, diesmal bei der Asien-Meisterschaft. Osieck aber scheiterte denkbar knapp. Mit der Nationalmannschaft von Australien unterlag er in Doha im Finale des Asien-Cups gegen Japan mit 0:1 (0:0) nach Verlängerung.

Seit seinem Amtsantritt im vergangenen Herbst hat Osieck den "Socceroos" viel beigebracht - doch zumindest im Endspiel des Turniers in Katar, wo 2022 die Weltmeisterschaft stattfinden soll, erwiesen sich seine Spieler in einem entscheidenden Punkt als Anfänger. "Du gewinnst kein Spiel, wenn du kein Tor schießt", sagte der 62 Jahre alte Trainer, und er bekannte: "Sie können sich vorstellen, dass wir enttäuscht sind. Wir hatten unsere Chancen, aber leider haben wir sie nicht nutzen können." Ins Tor traf alleine Tadanari Lee (109.), der "Blaue Samurai" war in der 98. Minute eingewechselt worden.

Siegtor auf dem Fuß

Vor 37.174 Zuschauern im Khalifa-Stadion von Doha hatten die Australier den ersten Sieg beim "Asia Cup" freilich mehrfach auf dem Fuß, vor allem nach der Pause während der regulären Spielzeit. Glanzparaden des japanischen Torhüters Eiji Kawashima gegen Harry Kewell, ein von der Linie geschlagener Ball von Tim Cahill - den Socceroos boten sich in der Tat ausreichend Gelegenheiten für den historischen Erfolg, die Abschlussschwäche freilich "rächte sich", wie Osieck beklagte. Er sei stolz auf seine Spieler, sagte der deutsche Trainer nach dem Spiel, "aber die Stimmung in der Kabine ist nicht gerade großartig".

Lob hatte Osieck auch für Rekordsieger Japan übrig - die Blauen Samurai gewannen das Turnier des asiatischen Kontinentalverbandes, dem Australien seit 2006 angehört, zum vierten Mal. "Sie sind definitiv auf einem guten Weg", sagte Osieck über die Japaner: "Wie die Koreaner kommt bei ihnen eine neue Generation nach oben, einige der jungen Spieler haben es schon nach Europa geschafft." Er hätte in diesem Zusammenhang jene drei Bundesliga-Profis erwähnen können, die nach dem Ausfall von Shinji Kagawa vom Tabellenführer Borussia Dortmund noch zur Endspielformation der Japaner gehörten.

Japan im entscheidenden Moment cleverer

"Wir haben ein sehr junges Team", bestätigte der japanische Trainer Alberto Zaccheroni, und diese junge Mannschaft um die Bundesliga-Profis Atsudo Uchida (Schalke 04), Shinji Okazaki (VfB Stuttgart) und Makoto Hasebe (VfL Wolfsburg) erwies sich im Endspiel im entscheidenden Moment als cleverer. Ein "Geschenk" nannte der australische Mannschaftskapitän Lucas Neill den Treffer nach einer Fehleinschätzung von Linksverteidiger David Carney. Osieck sah es ein bisschen anders. "Wenn Du deine Chancen nicht nutzt und deinem Gegner nur eine Chance lässt und er sie nutzt, ist das eben der Unterschied in so einem Spiel."



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Von 1987 bis 1990 war Holger Osieck im Trainerteam der deutschen Nationalmannschaft tätig und feierte als Assistent an der Seite von Deutschlands Teamchef Franz Beckenbauer mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1990 in Italien seinen wohl größten sportlichen Erfolg. Danach sorgte der gebürtige Duisburger mit Kanada für eine große Überraschung. Als Cheftrainer führte er im Februar 2000 die Nordamerikaner zum Gewinn des Gold Cups, der Kontinental-Meisterschaft der Verbände aus Nord- und Mittelamerika.

Fast wäre Osieck am Samstag ein weiterer historischer Sieg gelungen, diesmal bei der Asien-Meisterschaft. Osieck aber scheiterte denkbar knapp. Mit der Nationalmannschaft von Australien unterlag er in Doha im Finale des Asien-Cups gegen Japan mit 0:1 (0:0) nach Verlängerung.

Seit seinem Amtsantritt im vergangenen Herbst hat Osieck den "Socceroos" viel beigebracht - doch zumindest im Endspiel des Turniers in Katar, wo 2022 die Weltmeisterschaft stattfinden soll, erwiesen sich seine Spieler in einem entscheidenden Punkt als Anfänger. "Du gewinnst kein Spiel, wenn du kein Tor schießt", sagte der 62 Jahre alte Trainer, und er bekannte: "Sie können sich vorstellen, dass wir enttäuscht sind. Wir hatten unsere Chancen, aber leider haben wir sie nicht nutzen können." Ins Tor traf alleine Tadanari Lee (109.), der "Blaue Samurai" war in der 98. Minute eingewechselt worden.

Siegtor auf dem Fuß

Vor 37.174 Zuschauern im Khalifa-Stadion von Doha hatten die Australier den ersten Sieg beim "Asia Cup" freilich mehrfach auf dem Fuß, vor allem nach der Pause während der regulären Spielzeit. Glanzparaden des japanischen Torhüters Eiji Kawashima gegen Harry Kewell, ein von der Linie geschlagener Ball von Tim Cahill - den Socceroos boten sich in der Tat ausreichend Gelegenheiten für den historischen Erfolg, die Abschlussschwäche freilich "rächte sich", wie Osieck beklagte. Er sei stolz auf seine Spieler, sagte der deutsche Trainer nach dem Spiel, "aber die Stimmung in der Kabine ist nicht gerade großartig".

Lob hatte Osieck auch für Rekordsieger Japan übrig - die Blauen Samurai gewannen das Turnier des asiatischen Kontinentalverbandes, dem Australien seit 2006 angehört, zum vierten Mal. "Sie sind definitiv auf einem guten Weg", sagte Osieck über die Japaner: "Wie die Koreaner kommt bei ihnen eine neue Generation nach oben, einige der jungen Spieler haben es schon nach Europa geschafft." Er hätte in diesem Zusammenhang jene drei Bundesliga-Profis erwähnen können, die nach dem Ausfall von Shinji Kagawa vom Tabellenführer Borussia Dortmund noch zur Endspielformation der Japaner gehörten.

Japan im entscheidenden Moment cleverer

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"Wir haben ein sehr junges Team", bestätigte der japanische Trainer Alberto Zaccheroni, und diese junge Mannschaft um die Bundesliga-Profis Atsudo Uchida (Schalke 04), Shinji Okazaki (VfB Stuttgart) und Makoto Hasebe (VfL Wolfsburg) erwies sich im Endspiel im entscheidenden Moment als cleverer. Ein "Geschenk" nannte der australische Mannschaftskapitän Lucas Neill den Treffer nach einer Fehleinschätzung von Linksverteidiger David Carney. Osieck sah es ein bisschen anders. "Wenn Du deine Chancen nicht nutzt und deinem Gegner nur eine Chance lässt und er sie nutzt, ist das eben der Unterschied in so einem Spiel."

Einen kleinen Grund zur Freude haben die Australier immerhin. In vier Jahren sind sie Gastgeber des Asien-Cups.