Osawe in Halle: Schnell zur Sache kommen

Zeigt's uns! DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Osayamen Osawe vom Halleschen FC. Der einzige Engländer der Liga lebt von seiner Schnelligkeit - und hat das schnellste Tor der laufenden Saison geschossen.

Die Parkplatzsuche am Vereinsgelände des Drittligisten Halleschen FC ist für Osayamen Osawe in der Regel schnell erledigt. Der Engländer mit nigerianischen Wurzeln stellt zumeist einfach sein Fahrrad ab und geht in die Kabine. Seit einem Unfall mit seinem weißen BMW verzichtet der 22-jährige Stürmer, der in der 3. Liga der einzige Spieler aus dem Mutterland des Fußballs ist, meistens auf die Autofahrten zu seiner nur fünf Minuten entfernten Wohnung in der Innenstadt. Mittlerweile ist Osawe auf ein modernes Zweirad umgestiegen. Zuvor war er auf einem Vehikel zum Training gekommen, das man eher bei älteren Damen vermuten würde. Sehr zur Freude seiner Mitspieler, die sich über den drolligen Anblick köstlich amüsierten.

Sechs Tore nach 13 Spielen

Die Stimmung ist blendend in Halle. Und das liegt nicht zuletzt an Osayamen Osawe selbst, der in seiner zweiten Spielzeit in Sachsen-Anhalt so richtig aufblüht. Seine Marke aus der Vorsaison (sieben Treffer bei 32 Einsätzen) hat er schon jetzt - nach nur 13 Spieltagen - fast erreicht. Sechs Tore stehen für den in Benin-City (Nigeria) geborenen Angreifer zu Buche - allein drei waren es beim jüngsten 6:2-Kantersieg gegen den SV Werder Bremen II.

Zusätzlich legte Osawe gegen den Neuling von der Weser zwei weitere Treffer auf. Kein Wunder, dass er bei der DFB.de-Abstimmung zum Spieler des Spieltages Rang eins belegte. "Gegen Bremen habe ich meinen ersten Dreierpack im Profibereich erzielt, zuvor war mir das als 15-Jähriger gelungen", sagt Osawe im Gespräch mit DFB.de nicht ohne Stolz. "Dass ich dann bei der Wahl vorne lag, hat mich zusätzlich gefreut."

Schütze des schnellsten Treffers der Saison

Für Aufsehen hatte Osayamen Osawe schon zu Saisonbeginn gesorgt. Im Spiel beim Aufsteiger 1. FC Magdeburg (1:2) markierte bereits nach 27 Sekunden den Führungstreffer für den HFC. Damit erzielte er das schnellste Tor der aktuellen Spielzeit. Für einen historischen Rekord reichte es jedoch nicht. In der Saison 2013/2014 war Daniel Frahn für seinen damaligen Arbeitgeber RB Leipzig (heute 1. FC Heidenheim) gegen die Zweitvertretung des VfB Stuttgart (3:1) bereits nach 8,6 Sekunden erfolgreich.

Von seiner Schnelligkeit lebt Osawe. Gerade auf den ersten Metern macht dem 1,81 Meter großen Offensivspezialisten kaum jemand etwas vor. Bei seinen Stationen in England, den Blackburn Rovers, Accrington Stanley, Hyde United und Southport FC, konnte er dennoch nie richtig Fuß fassen. "Ich war zwar schnell, hatte im technischen Bereich aber noch einige Luft nach oben", erinnert sich Osawe und spart auch nicht mit Selbstkritik. Nun will er jedes Training dazu nutzen, um sich "weiter zu verbessern".



Zeigt's uns! DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Osayamen Osawe vom Halleschen FC. Der einzige Engländer der Liga lebt von seiner Schnelligkeit - und hat das schnellste Tor der laufenden Saison geschossen.

Die Parkplatzsuche am Vereinsgelände des Drittligisten Halleschen FC ist für Osayamen Osawe in der Regel schnell erledigt. Der Engländer mit nigerianischen Wurzeln stellt zumeist einfach sein Fahrrad ab und geht in die Kabine. Seit einem Unfall mit seinem weißen BMW verzichtet der 22-jährige Stürmer, der in der 3. Liga der einzige Spieler aus dem Mutterland des Fußballs ist, meistens auf die Autofahrten zu seiner nur fünf Minuten entfernten Wohnung in der Innenstadt. Mittlerweile ist Osawe auf ein modernes Zweirad umgestiegen. Zuvor war er auf einem Vehikel zum Training gekommen, das man eher bei älteren Damen vermuten würde. Sehr zur Freude seiner Mitspieler, die sich über den drolligen Anblick köstlich amüsierten.

Sechs Tore nach 13 Spielen

Die Stimmung ist blendend in Halle. Und das liegt nicht zuletzt an Osayamen Osawe selbst, der in seiner zweiten Spielzeit in Sachsen-Anhalt so richtig aufblüht. Seine Marke aus der Vorsaison (sieben Treffer bei 32 Einsätzen) hat er schon jetzt - nach nur 13 Spieltagen - fast erreicht. Sechs Tore stehen für den in Benin-City (Nigeria) geborenen Angreifer zu Buche - allein drei waren es beim jüngsten 6:2-Kantersieg gegen den SV Werder Bremen II.

Zusätzlich legte Osawe gegen den Neuling von der Weser zwei weitere Treffer auf. Kein Wunder, dass er bei der DFB.de-Abstimmung zum Spieler des Spieltages Rang eins belegte. "Gegen Bremen habe ich meinen ersten Dreierpack im Profibereich erzielt, zuvor war mir das als 15-Jähriger gelungen", sagt Osawe im Gespräch mit DFB.de nicht ohne Stolz. "Dass ich dann bei der Wahl vorne lag, hat mich zusätzlich gefreut."

Schütze des schnellsten Treffers der Saison

Für Aufsehen hatte Osayamen Osawe schon zu Saisonbeginn gesorgt. Im Spiel beim Aufsteiger 1. FC Magdeburg (1:2) markierte bereits nach 27 Sekunden den Führungstreffer für den HFC. Damit erzielte er das schnellste Tor der aktuellen Spielzeit. Für einen historischen Rekord reichte es jedoch nicht. In der Saison 2013/2014 war Daniel Frahn für seinen damaligen Arbeitgeber RB Leipzig (heute 1. FC Heidenheim) gegen die Zweitvertretung des VfB Stuttgart (3:1) bereits nach 8,6 Sekunden erfolgreich.

Von seiner Schnelligkeit lebt Osawe. Gerade auf den ersten Metern macht dem 1,81 Meter großen Offensivspezialisten kaum jemand etwas vor. Bei seinen Stationen in England, den Blackburn Rovers, Accrington Stanley, Hyde United und Southport FC, konnte er dennoch nie richtig Fuß fassen. "Ich war zwar schnell, hatte im technischen Bereich aber noch einige Luft nach oben", erinnert sich Osawe und spart auch nicht mit Selbstkritik. Nun will er jedes Training dazu nutzen, um sich "weiter zu verbessern".

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"Es läuft in allen Bereichen prima"

Die Zeit nach seinem Wechsel von Southport in das rund 1350 Kilometer entfernte Halle an der Saale war für den Torjäger nicht einfach: Unbekanntes Land, unbekannte Sprache, Freundin Casey-Jo und ihr Sohn Trystan aus Manchester nur zu Besuch. Darüber hinaus kam er zunächst unter dem damaligen Trainer Sven Köhler nicht so häufig wie erhofft zum Zug. Mittlerweile haben sich alle Probleme in Wohlgefallen aufgelöst. "Es läuft in allen Bereichen prima", sagt Osawe, der in einer Dreizimmerwohnung lebt. So häufig wie möglich kommen Freundin und Stiefkind Trystan zu Besuch - oder Osawe fliegt auf die Insel.

Nur mit der deutschen Sprache tut sich Osayamen Osawe nach wie vor schwer. "Es ist nicht einfach für mich", meint der in Manchester aufgewachsene Kicker, dessen typisch britischer Akzent bei jedem deutschen Satz zum Vorschein kommt. Dank regelmäßiger Unterrichtsstunden verbessert sich Osawe aber auch dabei immer mehr.

Sportlicher Höhenflug unter Neu-Trainer Böger

Sportlich könnte es aktuell kaum besser laufen. In der Torschützenliste rangiert der Hallenser gemeinsam mit dem Drittliga-Rekordhalter Anton Fink (jeweils sechs Saisontreffer) vom Chemnitzer FC auf Rang drei. Davor liegen nur Justin Eilers (elf Tore) vom Spitzenreiter Dynamo Dresden und Christian Beck (neun) vom Aufsteiger 1. FC Magdeburg. "Ich möchte der Mannschaft mit meinen Toren helfen, die Torschützenliste spielt für mich dabei keine Rolle", stellt Osayamen Osawe klar. "Ich ärgere mich nach jedem Spiel, in dem ich treffe, die Mannschaft aber verliert."

Am Sonntag (ab 15 Uhr, live im MDR Fernsehen) kommt es zum direkten Duell zwischen Rekordschütze Fink (insgesamt 92 Treffer) und Osawe, wenn der CFC auf den HFC trifft. Dann kann Halle die Ausbeute unter dem neuen Trainer Stefan Böger weiter in die Höhe schrauben. Unter der Regie des ehemaligen DFB-Trainers und Nachfolgers von Sven Köhler gab es fünf Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage aus sieben Partien. Damit hat der HFC nach schwachem Start den Anschluss an die Spitzengruppe hergestellt, ist momentan Sechster.

Eine Entscheidung darüber, wie es mit Osawe nach Saisonende weitergeht, ist noch nicht gefallen. Verein und Berater befinden sich in Verhandlungen. Fakt ist, dass der Kontrakt des Stürmers im Sommer ausläuft. "Ich fühle mich aktuell sehr wohl beim HFC, konzentriere mich darauf, was auf dem Platz passiert", sagt Osawe, der mit weiteren Toren seine Bewerbungsunterlagen noch weiter auffrischen kann.