Cinel: "Alle Halbfinalisten haben das Zeug für die Meisterschaft"

NRW-Duell im Halbfinale um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft. West-Staffelsieger FC Schalke 04 trifft heute (ab 17 Uhr, live bei Sky) im Hinspiel im Gelsenkirchener Parkstadion auf Vizemeister Fortuna Düsseldorf. Das Rückspiel findet am Sonntag (ab 13.15 Uhr) statt. Im DFB.de-Interview spricht S04-Trainer Onur Cinel (36) mit Mitarbeiter Ralf Debat über Duelle mit einem alten Bekannten.

DFB.de: Die U 17 des FC Schalke 04 hat sich erstmals seit 2017 wieder als Meister der West-Staffel für die Endrunde um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft qualifiziert. Was bedeutet Ihnen dieser Erfolg, Herr Cinel?

Onur Cinel: Ich habe mich vor allem sehr für die Jungs gefreut, für deren Ausbildung und Entwicklung wir verantwortlich sind. Durch die Corona-Pandemie haben sie zwei Jahre lang zahlreiche Trainingseinheiten und Wettkämpfe verpasst. Jetzt dürfen sie - während die Saison für viele Teams schon beendet ist - durch unsere beiden Endrundenpartien gegen Fortuna Düsseldorf und unser Halbfinale im Westfalenpokal gegen den SC Preußen Münster noch mindestens drei Partien auf hohem Niveau bestreiten, in denen es richtig um etwas geht. Das sind wichtige Erfahrungen, die sie weiterbringen.

DFB.de: Ihre Mannschaft stand schon nach dem vorletzten Spieltag als Teilnehmer an der Endrunde fest. War es Ihnen dennoch wichtig, durch den 3:0-Heimsieg gegen Fortuna Köln auch den Staffelsieg zu holen?

Cinel: Auf jeden Fall! Die Meisterschaft ist immer noch der ehrlichste Titel, da hier keine Auslosungen oder Gruppenphasen eine Rolle spielen. Wer am Ende der Saison in der Tabelle ganz oben steht, ist auch der verdiente Meister. Die gesamte Knappenschmiede und alle Mitarbeiter können stolz darauf sein. Eine Westdeutsche Meisterschaft für Schalke 04 ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

DFB.de: Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Gründe für das starke Abschneiden in dieser Spielzeit?

Cinel: Es ist in erster Linie der Erfolg einer geschlossenen Mannschaft - im wahrsten Sinne des Wortes. Wir haben die wenigsten Gegentore aller Mannschaften kassiert und auch die meisten Treffer erzielt. Dennoch hat unser erfolgreichster Torschütze Niklas Dörr mit zehn Saisontoren gerade einmal die Hälfte der Treffer des Bochumers Mohammad Mahmoud, der die Torjägerliste in der West-Staffel anführt, auf dem Konto. Das sagt schon viel über die Ausgeglichenheit in unserem Team aus. Hinzu kommt schon eine gewisse Reife, mit der die Mannschaft ihre Spiele bestreitet.

DFB.de: Im Halbfinale geht es in Hin- und Rückspiel gegen den zweiten Vertreter der Staffel West, Fortuna Düsseldorf. Finden Sie das gut, weil Sie den Gegner dadurch schon besser kennen, oder wäre Ihnen ein Duell mit dem Titelträger aus der Staffel Nord/Nordost oder Süd/Südwest lieber gewesen?

Cinel: Um ganz ehrlich zu sein, hätte ich mich schon gefreut, auf einen uns noch unbekannten Gegner aus einer anderen Staffel zu treffen. Zu einem K.o.-Duell, das als Hin- und Rückspiel ausgetragen wird, gehört ja eigentlich auch immer eine kleine Reise. (lacht) Wir nehmen die Auslosung aber so, wie sie ist, und werden alles geben, um dann möglichst im Finale noch ein K.o.-Spiel bestreiten zu dürfen.

DFB.de: Nach den Eindrücken des bisherigen Saisonverlaufs: Gibt es einen Favoriten auf den nationalen Titel?

Cinel: Alle vier Mannschaften, die im Halbfinale dabei sind, haben meiner Meinung nach das Zeug, die Meisterschaft für sich zu entscheiden.

DFB.de: Das reguläre Ligaspiel gegen die Fortuna endete 0:0. Was sagt das über die beiden anstehenden Halbfinalduelle aus?

Cinel: Beide Mannschaften bewegen sich absolut auf Augenhöhe und liegen extrem nah beieinander. Die Düsseldorfer haben die Meisterschaft nur zwei Punkte hinter uns abgeschlossen und mussten - genau wie wir - nur eine Niederlage hinnehmen. Auch wenn es sich vielleicht langweilig anhört: Die Chancen stehen 50:50.

DFB.de: Wo sehen Sie die besonderen Stärken des Gegners?

Cinel: Die Spielweise der Fortuna ist ungemein intensiv. Das Team verteidigt leidenschaftlich und kontert gefährlich. Das zeichnet das Team schon während der gesamten Saison aus. Diese Mentalität lebt mein Trainerkollege Jens Langeneke vor, den ich von unserer gemeinsamen Ausbildung zum Fußball-Lehrer gut kenne.

DFB.de: Worauf wird es in den beiden Partien vor allem ankommen?

Cinel: Der mentale Aspekt wird eine entscheidende Rolle spielen, zumal das öffentliche Interesse an den Halbfinalspielen deutlich größer ist als im normalen Ligabetrieb - allein schon durch die Live-Übertragung im TV, aber auch durch die größeren Kulissen. Das ist eine Supersache, mit der die Jungs aber umgehen müssen.

DFB.de: Sehen Sie es als Vor- oder Nachteil an, zuerst zu Hause anzutreten?

Cinel: Es gehört zur Ausbildung, unabhängig von Ort, Zeit, Witterung, Platzverhältnissen oder den besonderen Rahmenbedingungen seine bestmögliche Leistung auf den Platz zu bringen. Wem das gelingt, der wird sich durchsetzen. Ich wünsche mir, dass wir geschlossen auftreten und der Fortuna ein intensives Duell liefern werden.

DFB.de: Wird es eine besondere Vorbereitung geben, oder läuft alles so ab wie sonst bei den Bundesligaspielen?

Cinel: Besonders ist die Tatsache, dass wir eine englische Woche absolvieren. Die Wege sind allerdings kurz, so dass wir auch erst am Spieltag nach Düsseldorf anreisen werden.

DFB.de: Spüren Sie eine besondere Vorfreude oder Anspannung bei Ihrem Team?

Cinel: Ich spüre bei den Jungs eine große Lust auf die Endrundenspiele. Sie haben sich diese Duelle hart erarbeitet und verdient. Jetzt wollen wir auch das Bestmögliche herausholen.

DFB.de: Die Schalker U 17 stand zuletzt vor genau 20 Jahren im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, holte damals durch ein 3:1 nach Verlängerung vor eigenem Publikum gegen den VfB Stuttgart den Titel. Auch diesmal hätte S04 Heimrecht. Sie hätten sicherlich nichts dagegen, wenn sich die Geschichte in diesem Jahr genauso wiederholen würde, oder?

Cinel: Ganz ehrlich: Darüber denke ich überhaupt nicht nach. Wir treffen jetzt in den beiden Halbfinalspielen auf einen sehr starken Gegner, der uns alles abverlangen wird. Nur darauf liegt unser Fokus.

[mspw]

NRW-Duell im Halbfinale um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft. West-Staffelsieger FC Schalke 04 trifft heute (ab 17 Uhr, live bei Sky) im Hinspiel im Gelsenkirchener Parkstadion auf Vizemeister Fortuna Düsseldorf. Das Rückspiel findet am Sonntag (ab 13.15 Uhr) statt. Im DFB.de-Interview spricht S04-Trainer Onur Cinel (36) mit Mitarbeiter Ralf Debat über Duelle mit einem alten Bekannten.

DFB.de: Die U 17 des FC Schalke 04 hat sich erstmals seit 2017 wieder als Meister der West-Staffel für die Endrunde um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft qualifiziert. Was bedeutet Ihnen dieser Erfolg, Herr Cinel?

Onur Cinel: Ich habe mich vor allem sehr für die Jungs gefreut, für deren Ausbildung und Entwicklung wir verantwortlich sind. Durch die Corona-Pandemie haben sie zwei Jahre lang zahlreiche Trainingseinheiten und Wettkämpfe verpasst. Jetzt dürfen sie - während die Saison für viele Teams schon beendet ist - durch unsere beiden Endrundenpartien gegen Fortuna Düsseldorf und unser Halbfinale im Westfalenpokal gegen den SC Preußen Münster noch mindestens drei Partien auf hohem Niveau bestreiten, in denen es richtig um etwas geht. Das sind wichtige Erfahrungen, die sie weiterbringen.

DFB.de: Ihre Mannschaft stand schon nach dem vorletzten Spieltag als Teilnehmer an der Endrunde fest. War es Ihnen dennoch wichtig, durch den 3:0-Heimsieg gegen Fortuna Köln auch den Staffelsieg zu holen?

Cinel: Auf jeden Fall! Die Meisterschaft ist immer noch der ehrlichste Titel, da hier keine Auslosungen oder Gruppenphasen eine Rolle spielen. Wer am Ende der Saison in der Tabelle ganz oben steht, ist auch der verdiente Meister. Die gesamte Knappenschmiede und alle Mitarbeiter können stolz darauf sein. Eine Westdeutsche Meisterschaft für Schalke 04 ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

DFB.de: Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Gründe für das starke Abschneiden in dieser Spielzeit?

Cinel: Es ist in erster Linie der Erfolg einer geschlossenen Mannschaft - im wahrsten Sinne des Wortes. Wir haben die wenigsten Gegentore aller Mannschaften kassiert und auch die meisten Treffer erzielt. Dennoch hat unser erfolgreichster Torschütze Niklas Dörr mit zehn Saisontoren gerade einmal die Hälfte der Treffer des Bochumers Mohammad Mahmoud, der die Torjägerliste in der West-Staffel anführt, auf dem Konto. Das sagt schon viel über die Ausgeglichenheit in unserem Team aus. Hinzu kommt schon eine gewisse Reife, mit der die Mannschaft ihre Spiele bestreitet.

DFB.de: Im Halbfinale geht es in Hin- und Rückspiel gegen den zweiten Vertreter der Staffel West, Fortuna Düsseldorf. Finden Sie das gut, weil Sie den Gegner dadurch schon besser kennen, oder wäre Ihnen ein Duell mit dem Titelträger aus der Staffel Nord/Nordost oder Süd/Südwest lieber gewesen?

Cinel: Um ganz ehrlich zu sein, hätte ich mich schon gefreut, auf einen uns noch unbekannten Gegner aus einer anderen Staffel zu treffen. Zu einem K.o.-Duell, das als Hin- und Rückspiel ausgetragen wird, gehört ja eigentlich auch immer eine kleine Reise. (lacht) Wir nehmen die Auslosung aber so, wie sie ist, und werden alles geben, um dann möglichst im Finale noch ein K.o.-Spiel bestreiten zu dürfen.

DFB.de: Nach den Eindrücken des bisherigen Saisonverlaufs: Gibt es einen Favoriten auf den nationalen Titel?

Cinel: Alle vier Mannschaften, die im Halbfinale dabei sind, haben meiner Meinung nach das Zeug, die Meisterschaft für sich zu entscheiden.

DFB.de: Das reguläre Ligaspiel gegen die Fortuna endete 0:0. Was sagt das über die beiden anstehenden Halbfinalduelle aus?

Cinel: Beide Mannschaften bewegen sich absolut auf Augenhöhe und liegen extrem nah beieinander. Die Düsseldorfer haben die Meisterschaft nur zwei Punkte hinter uns abgeschlossen und mussten - genau wie wir - nur eine Niederlage hinnehmen. Auch wenn es sich vielleicht langweilig anhört: Die Chancen stehen 50:50.

DFB.de: Wo sehen Sie die besonderen Stärken des Gegners?

Cinel: Die Spielweise der Fortuna ist ungemein intensiv. Das Team verteidigt leidenschaftlich und kontert gefährlich. Das zeichnet das Team schon während der gesamten Saison aus. Diese Mentalität lebt mein Trainerkollege Jens Langeneke vor, den ich von unserer gemeinsamen Ausbildung zum Fußball-Lehrer gut kenne.

DFB.de: Worauf wird es in den beiden Partien vor allem ankommen?

Cinel: Der mentale Aspekt wird eine entscheidende Rolle spielen, zumal das öffentliche Interesse an den Halbfinalspielen deutlich größer ist als im normalen Ligabetrieb - allein schon durch die Live-Übertragung im TV, aber auch durch die größeren Kulissen. Das ist eine Supersache, mit der die Jungs aber umgehen müssen.

DFB.de: Sehen Sie es als Vor- oder Nachteil an, zuerst zu Hause anzutreten?

Cinel: Es gehört zur Ausbildung, unabhängig von Ort, Zeit, Witterung, Platzverhältnissen oder den besonderen Rahmenbedingungen seine bestmögliche Leistung auf den Platz zu bringen. Wem das gelingt, der wird sich durchsetzen. Ich wünsche mir, dass wir geschlossen auftreten und der Fortuna ein intensives Duell liefern werden.

DFB.de: Wird es eine besondere Vorbereitung geben, oder läuft alles so ab wie sonst bei den Bundesligaspielen?

Cinel: Besonders ist die Tatsache, dass wir eine englische Woche absolvieren. Die Wege sind allerdings kurz, so dass wir auch erst am Spieltag nach Düsseldorf anreisen werden.

DFB.de: Spüren Sie eine besondere Vorfreude oder Anspannung bei Ihrem Team?

Cinel: Ich spüre bei den Jungs eine große Lust auf die Endrundenspiele. Sie haben sich diese Duelle hart erarbeitet und verdient. Jetzt wollen wir auch das Bestmögliche herausholen.

DFB.de: Die Schalker U 17 stand zuletzt vor genau 20 Jahren im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, holte damals durch ein 3:1 nach Verlängerung vor eigenem Publikum gegen den VfB Stuttgart den Titel. Auch diesmal hätte S04 Heimrecht. Sie hätten sicherlich nichts dagegen, wenn sich die Geschichte in diesem Jahr genauso wiederholen würde, oder?

Cinel: Ganz ehrlich: Darüber denke ich überhaupt nicht nach. Wir treffen jetzt in den beiden Halbfinalspielen auf einen sehr starken Gegner, der uns alles abverlangen wird. Nur darauf liegt unser Fokus.

###more###