Oldenburgs Starke nach Premierentor: "Projekt reizt mich sehr"

Offensivspieler Manfred Starke (31) erzielte zum Saisonauftakt beim 1:1 im Derby gegen den SV Meppen das historische erste Tor für den VfB Oldenburg in der eingleisigen 3. Liga. Dabei kam der Zugang vom FSV Zwickau erst als "Joker" ins Spiel. Im DFB.de-Interview spricht der Nationalspieler von Namibia mit Mitarbeiter Ralf Debat über sein Debüt im VfB-Trikot, seine Erfahrung und Schwester Sandra.

DFB.de: Gleich in Ihrem ersten Ligaspiel für den VfB Oldenburg trafen Sie gegen den SV Meppen zum 1:1-Endstand. Haben Sie sich Ihr Pflichtspieldebüt so vorgestellt, Herr Starke?

Manfred Starke: In etwa schon. (lacht) Grundsätzlich wollen wir zwar nach Möglichkeit jedes Spiel gewinnen und das war gegen Meppen auch durchaus möglich. Gerade in der Schlussphase hätten wir die Partie in Überzahl noch für uns entscheiden können. Unter dem Strich können wir aber mit dem Ergebnis ganz gut leben. Da Wichtigste war für uns, dass wir gezeigt haben, dass wir in der 3. Liga definitiv mithalten können.

DFB.de: Es war der erste Treffer des VfB Oldenburg überhaupt in der eingleisigen 3. Liga. Ist Ihnen bewusst, dass Sie sich in die Geschichtsbücher des Vereins eingetragen haben?

Starke: Ich weiß zwar, dass der VfB sehr lange nicht mehr im Profifußball vertreten war. Diese Tatsache hatte ich aber nicht auf dem Schirm. Umso schöner ist es, gleich im ersten Saisonspiel zu treffen.

DFB.de: Haben sich die Mannschaftskollegen für Ihr Tor revanchiert?

Starke: Wie jeder andere neue Spieler musste ich erst einmal einen Einstand geben. Die Prämie des Teams kommt dann vielleicht noch. (lacht)

DFB.de: Waren Sie ein wenig enttäuscht, dass Sie nicht in der Startformation standen?

Starke: Überhaupt nicht. Ich kann mich ganz gut einschätzen und weiß selbst, dass ich noch nicht bei 100 Prozent bin. Wegen der recht späten Verpflichtung hatte ich nur zweieinhalb Wochen der Vorbereitung mitgemacht, so dass ich noch etwas Nachholbedarf habe. Mannschaftstraining ist eben durch nichts zu ersetzen. Von daher war die Entscheidung des Trainers völlig in Ordnung. Ich bin froh, dass ich dem Team nach meiner Einwechslung mit dem Tor helfen konnte.

DFB.de: Wie bewerten Sie den Saisonauftakt insgesamt?

Starke: Wie schon gesagt: Ich bin davon überzeugt, dass in unserer Mannschaft genügend Qualität und auch Mentalität steckt, um sich in dieser Liga zu behaupten und am Ende den Klassenverbleib zu erreichen.

DFB.de: Sie kennen die 3. Liga schon von Ihren vorherigen Stationen beim FC Hansa Rostock, beim FC Carl Zeiss Jena, beim 1. FC Kaiserslautern und beim FSV Zwickau sehr gut. Worauf wird es ankommen?

Starke: Entscheidend wird sein, dass wir auch in Phasen, in denen es nicht so läuft, die Ruhe bewahren und einfach weitermachen. Ich habe es mal in Jena erlebt, als wir wenige Wochen vor dem Saisonende acht Punkte Rückstand hinter einem Nichtabstiegsplatz lagen. Wir haben jedoch weiter an uns geglaubt und es am Ende noch geschafft.

DFB.de: Warum hatten Sie sich in diesem Sommer zu einem Wechsel zum VfB Oldenburg entschieden?

Starke: Die Gespräche mit dem Sportlichen Leiter Sebastian Schachten und Trainer Dario Fossi waren sehr gut. Das Projekt, mit dem VfB die erste Saison seiner Historie in der eingleisigen 3. Liga zu bestreiten, hat mich sehr gereizt.

DFB.de: Während Ihrer Karriere haben Sie jetzt 202 Spiele in der 3. Liga absolviert. Damit gehören Sie zu den erfahrensten Spielern im Kader. Kommt Ihnen dadurch innerhalb der Mannschaft eine besondere Rolle zu?

Starke: Ich bin nicht der einzige Spieler mit etwas mehr Erfahrung. Dazu gehören beispielsweise auch unser Kapitän Max Wegner oder Marcel Appiah. Dennoch sehe ich es auch als eine meiner Aufgaben an, die jüngeren Spieler zu unterstützen, wo ich kann.

DFB.de: Mit dem Fußballspielen hatten Sie noch in Ihrem Geburtsland Namibia angefangen. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?

Starke: Das ist mit der heutigen Zeit gar nicht mehr zu vergleichen. Damals haben wir in Namibia nicht für Vereine gespielt, sondern für unsere jeweilige Schule. Das war wie eine AG, hatte aber auch den Vorteil, dass alle Kinder schon früh mit dem Fußball in Berührung gekommen sind. Inzwischen hat sich aber auch in Namibia der Klubfußball etabliert.

DFB.de: Sie sind Ihrem Heimatland nach wie vor eng verbunden. Es stehen sogar sieben Länderspiele für Namibia in Ihrer Vita. Ist die Nationalmannschaft noch ein Thema für Sie?

Starke: Das ist immer wieder mal ein Thema. Mit dem früheren HSV-Profi Collin Benjamin, der seit kurzer Zeit Nationaltrainer ist, bin ich im Austausch. Von daher würde ich es nicht ausschließen, noch einmal für Namibia zu spielen. Auf der anderen Seite will es aber auch gut überlegt sein, denn der Aufwand ist doch mit zehnstündigen Flügen sehr hoch. Außerdem hat die 3. Liga nicht immer spielfrei, wenn FIFA-Abstellungsperioden anstehen.

DFB.de: Ihre Schwester Sandra stand sechsmal für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Feld. Ist das eine einmalige Konstellation?

Starke: Das kann gut möglich sein. Ich habe zumindest keinen ähnlichen Fall mit Bruder und Schwester auf dem Schirm. Die Boateng-Brüder haben aber mit Deutschland und Ghana ja sogar mal gegeneinander gespielt. Das wird bei uns nicht passieren. (lacht)

DFB.de: Da Sandra beim Doublesieger VfL Wolfsburg spielt, ist die Entfernung zwischen Ihnen beiden durch den Wechsel nach Oldenburg jetzt nicht mehr allzu groß, oder?

Starke: Das stimmt und ist für uns beide eine schöne Sache. Erst vor ein paar Tagen waren wir gemeinsam für einen Kurztrip an der Nordsee.

DFB.de: Auch wenn Sandra nicht dabei ist: Wie verfolgen Sie aktuell die Europameisterschaft in England?

Starke: Zunächst einmal finde ich es sehr gut, dass die EM und damit der gesamte Frauenfußball eine so hohe Aufmerksamkeit bekommt. Natürlich wäre es für mich noch intensiver, wenn Sandra im EM-Kader wäre. Aber auch so drücke ich natürlich den deutschen Mädels die Daumen. Schließlich sind auch zahlreiche Wolfsburger Teamkolleginnen oder ehemalige Mitspielerinnen von Sandra in England dabei.

DFB.de: Für Sie steht schon an diesem Mittwoch das nächste Duell mit dem SV Meppen auf dem Programm. Diesmal geht es in Meppen um den Einzug in das Viertelfinale des Verbandspokals von Niedersachsen. Wird die Ligapartie da noch eine Rolle spielen?

Starke: Das glaube ich nicht. Grundsätzlich ist es schon eine kuriose Situation, innerhalb von nur vier Tagen zweimal gegen denselben Gegner anzutreten. Unsere Motivation ist aber extrem hoch, denn nur mit einem Sieg können wir die Chance wahren, in der nächsten Saison im DFB-Pokal dabei zu sein und nicht - wie am kommenden Wochenende - tatenlos zuschauen zu müssen. Mit dem VfB Oldenburg im DFB-Pokal zu spielen, wäre definitiv eine coole Sache.

DFB.de: In der 3. Liga geht es am 6. August mit der Partie beim TSV 1860 München weiter. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Starke: Die "Löwen" haben ein Topteam zusammen, werden am Saisonende sicherlich weit oben in der Tabelle zu finden sein. Von daher können wir in München befreit aufspielen und haben nichts zu verlieren.

[mspw]

Offensivspieler Manfred Starke (31) erzielte zum Saisonauftakt beim 1:1 im Derby gegen den SV Meppen das historische erste Tor für den VfB Oldenburg in der eingleisigen 3. Liga. Dabei kam der Zugang vom FSV Zwickau erst als "Joker" ins Spiel. Im DFB.de-Interview spricht der Nationalspieler von Namibia mit Mitarbeiter Ralf Debat über sein Debüt im VfB-Trikot, seine Erfahrung und Schwester Sandra.

DFB.de: Gleich in Ihrem ersten Ligaspiel für den VfB Oldenburg trafen Sie gegen den SV Meppen zum 1:1-Endstand. Haben Sie sich Ihr Pflichtspieldebüt so vorgestellt, Herr Starke?

Manfred Starke: In etwa schon. (lacht) Grundsätzlich wollen wir zwar nach Möglichkeit jedes Spiel gewinnen und das war gegen Meppen auch durchaus möglich. Gerade in der Schlussphase hätten wir die Partie in Überzahl noch für uns entscheiden können. Unter dem Strich können wir aber mit dem Ergebnis ganz gut leben. Da Wichtigste war für uns, dass wir gezeigt haben, dass wir in der 3. Liga definitiv mithalten können.

DFB.de: Es war der erste Treffer des VfB Oldenburg überhaupt in der eingleisigen 3. Liga. Ist Ihnen bewusst, dass Sie sich in die Geschichtsbücher des Vereins eingetragen haben?

Starke: Ich weiß zwar, dass der VfB sehr lange nicht mehr im Profifußball vertreten war. Diese Tatsache hatte ich aber nicht auf dem Schirm. Umso schöner ist es, gleich im ersten Saisonspiel zu treffen.

DFB.de: Haben sich die Mannschaftskollegen für Ihr Tor revanchiert?

Starke: Wie jeder andere neue Spieler musste ich erst einmal einen Einstand geben. Die Prämie des Teams kommt dann vielleicht noch. (lacht)

DFB.de: Waren Sie ein wenig enttäuscht, dass Sie nicht in der Startformation standen?

Starke: Überhaupt nicht. Ich kann mich ganz gut einschätzen und weiß selbst, dass ich noch nicht bei 100 Prozent bin. Wegen der recht späten Verpflichtung hatte ich nur zweieinhalb Wochen der Vorbereitung mitgemacht, so dass ich noch etwas Nachholbedarf habe. Mannschaftstraining ist eben durch nichts zu ersetzen. Von daher war die Entscheidung des Trainers völlig in Ordnung. Ich bin froh, dass ich dem Team nach meiner Einwechslung mit dem Tor helfen konnte.

DFB.de: Wie bewerten Sie den Saisonauftakt insgesamt?

Starke: Wie schon gesagt: Ich bin davon überzeugt, dass in unserer Mannschaft genügend Qualität und auch Mentalität steckt, um sich in dieser Liga zu behaupten und am Ende den Klassenverbleib zu erreichen.

DFB.de: Sie kennen die 3. Liga schon von Ihren vorherigen Stationen beim FC Hansa Rostock, beim FC Carl Zeiss Jena, beim 1. FC Kaiserslautern und beim FSV Zwickau sehr gut. Worauf wird es ankommen?

Starke: Entscheidend wird sein, dass wir auch in Phasen, in denen es nicht so läuft, die Ruhe bewahren und einfach weitermachen. Ich habe es mal in Jena erlebt, als wir wenige Wochen vor dem Saisonende acht Punkte Rückstand hinter einem Nichtabstiegsplatz lagen. Wir haben jedoch weiter an uns geglaubt und es am Ende noch geschafft.

DFB.de: Warum hatten Sie sich in diesem Sommer zu einem Wechsel zum VfB Oldenburg entschieden?

Starke: Die Gespräche mit dem Sportlichen Leiter Sebastian Schachten und Trainer Dario Fossi waren sehr gut. Das Projekt, mit dem VfB die erste Saison seiner Historie in der eingleisigen 3. Liga zu bestreiten, hat mich sehr gereizt.

DFB.de: Während Ihrer Karriere haben Sie jetzt 202 Spiele in der 3. Liga absolviert. Damit gehören Sie zu den erfahrensten Spielern im Kader. Kommt Ihnen dadurch innerhalb der Mannschaft eine besondere Rolle zu?

Starke: Ich bin nicht der einzige Spieler mit etwas mehr Erfahrung. Dazu gehören beispielsweise auch unser Kapitän Max Wegner oder Marcel Appiah. Dennoch sehe ich es auch als eine meiner Aufgaben an, die jüngeren Spieler zu unterstützen, wo ich kann.

DFB.de: Mit dem Fußballspielen hatten Sie noch in Ihrem Geburtsland Namibia angefangen. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?

Starke: Das ist mit der heutigen Zeit gar nicht mehr zu vergleichen. Damals haben wir in Namibia nicht für Vereine gespielt, sondern für unsere jeweilige Schule. Das war wie eine AG, hatte aber auch den Vorteil, dass alle Kinder schon früh mit dem Fußball in Berührung gekommen sind. Inzwischen hat sich aber auch in Namibia der Klubfußball etabliert.

DFB.de: Sie sind Ihrem Heimatland nach wie vor eng verbunden. Es stehen sogar sieben Länderspiele für Namibia in Ihrer Vita. Ist die Nationalmannschaft noch ein Thema für Sie?

Starke: Das ist immer wieder mal ein Thema. Mit dem früheren HSV-Profi Collin Benjamin, der seit kurzer Zeit Nationaltrainer ist, bin ich im Austausch. Von daher würde ich es nicht ausschließen, noch einmal für Namibia zu spielen. Auf der anderen Seite will es aber auch gut überlegt sein, denn der Aufwand ist doch mit zehnstündigen Flügen sehr hoch. Außerdem hat die 3. Liga nicht immer spielfrei, wenn FIFA-Abstellungsperioden anstehen.

DFB.de: Ihre Schwester Sandra stand sechsmal für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Feld. Ist das eine einmalige Konstellation?

Starke: Das kann gut möglich sein. Ich habe zumindest keinen ähnlichen Fall mit Bruder und Schwester auf dem Schirm. Die Boateng-Brüder haben aber mit Deutschland und Ghana ja sogar mal gegeneinander gespielt. Das wird bei uns nicht passieren. (lacht)

DFB.de: Da Sandra beim Doublesieger VfL Wolfsburg spielt, ist die Entfernung zwischen Ihnen beiden durch den Wechsel nach Oldenburg jetzt nicht mehr allzu groß, oder?

Starke: Das stimmt und ist für uns beide eine schöne Sache. Erst vor ein paar Tagen waren wir gemeinsam für einen Kurztrip an der Nordsee.

DFB.de: Auch wenn Sandra nicht dabei ist: Wie verfolgen Sie aktuell die Europameisterschaft in England?

Starke: Zunächst einmal finde ich es sehr gut, dass die EM und damit der gesamte Frauenfußball eine so hohe Aufmerksamkeit bekommt. Natürlich wäre es für mich noch intensiver, wenn Sandra im EM-Kader wäre. Aber auch so drücke ich natürlich den deutschen Mädels die Daumen. Schließlich sind auch zahlreiche Wolfsburger Teamkolleginnen oder ehemalige Mitspielerinnen von Sandra in England dabei.

DFB.de: Für Sie steht schon an diesem Mittwoch das nächste Duell mit dem SV Meppen auf dem Programm. Diesmal geht es in Meppen um den Einzug in das Viertelfinale des Verbandspokals von Niedersachsen. Wird die Ligapartie da noch eine Rolle spielen?

Starke: Das glaube ich nicht. Grundsätzlich ist es schon eine kuriose Situation, innerhalb von nur vier Tagen zweimal gegen denselben Gegner anzutreten. Unsere Motivation ist aber extrem hoch, denn nur mit einem Sieg können wir die Chance wahren, in der nächsten Saison im DFB-Pokal dabei zu sein und nicht - wie am kommenden Wochenende - tatenlos zuschauen zu müssen. Mit dem VfB Oldenburg im DFB-Pokal zu spielen, wäre definitiv eine coole Sache.

DFB.de: In der 3. Liga geht es am 6. August mit der Partie beim TSV 1860 München weiter. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Starke: Die "Löwen" haben ein Topteam zusammen, werden am Saisonende sicherlich weit oben in der Tabelle zu finden sein. Von daher können wir in München befreit aufspielen und haben nichts zu verlieren.

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