Nürnberg trotzt Meister FC Bayern Remis ab

Aufsteiger 1. FC Nürnberg sorgte am 10. Spieltag in der Google Pixel Frauen-Bundesliga für eine große Überraschung. Die Mannschaft von Trainer Thomas Oostendorp trotzte dem Tabellenführer und Titelverteidiger FC Bayern München ein 1:1 (0:1) ab und verkürzte mit dem zweiten Unentschieden nacheinander mit jetzt fünf Punkten den Rückstand zu einem Nichtabstiegsplatz auf einen Zähler.

Vor der großen Kulisse von 4149 Zuschauer*innen im Max-Morlock-Stadion brachte Nationalstürmerin Lea Schüller (11.) den Favoriten im ersten fränkisch-bayerischen Derby in der höchsten deutschen Spielklasse überhaupt 1:0 in Führung. Die Gäste aus der Landeshauptstadt waren auch über die gesamte Spielzeit recht dominant, der "Club" zeigte jedoch eine eindrucksvolle Defensivleistung und hielt die Partie jederzeit offen. Für den Ausgleich sorgte schließlich Angreiferin Medina Desic (72.), die einen Foulelfmeter wuchtig verwandelte. Danach verteidigte der FCN das Unentschieden leidenschaftlich, überstand mit Glück und Geschick auch die zehnminütige Nachspielzeit.

Der FC Bayern ist in dieser Saison zwar weiterhin ungeschlagen (sieben Siege, drei Remis), könnte nun aber noch vor der Winterpause von Platz eins verdrängt werden. Mit einem Heimsieg am Montag (ab 19.30 Uhr, live bei DAZN, MagentaSport und SPORT1) gegen den SV Werder Bremen würde DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg am FC Bayern vorbeiziehen.

FCN-Angreiferin Haim: "Damit nicht gerechnet"

"Einen Punkt gegen den FC Bayern zu holen, ist Wahnsinn. Damit haben wir nicht gerechnet", erklärte Mannheims Offensivspielerin Vanessa Haim. "München hat viel Druck gemacht, aber wir haben auch gut dagegengehalten. Wir haben bis zum Schluss gefightet, hatten am Ende sicherlich auch das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite."

Torschützin Medina Desic meinte: "Wir hatten in diesem Spiel nichts zu verlieren und sind jetzt überglücklich über den Punkt. Wir haben gegen eines der besten Teams der Welt ein Remis geholt. Beim Elfmeter habe ich mir sofort den Ball geschnappt und war mir sicher, dass ich treffen werde. Wir haben gezeigt, dass Nürnberg in die Bundesliga gehört."

Wegen "Königsklasse": Umstellungen beim FC Bayern

FCN-Trainer Thomas Oostendorp musste im Vergleich zum 0:0 im Aufsteigerduell bei RB Leipzig eine Veränderung in seiner Anfangsformation vornehmen. Für die gelbgesperrte Lara Schmidt lief Nadja Burkard von Beginn an auf. Verletzungsbedingt gehörten Weronika Kaczor (Rücken) und Kerstin Bogenschütz (Achillessehne) beim "Club" nicht zum Aufgebot.

Gleich fünf Umstellungen nahm dagegen Bayern-Trainer Alexander Straus aus Gründen der Belastungssteuerung nach dem 1:1 in der UEFA Women's Champions League gegen Ajax Amsterdam vor. Während Innenverteidigerin Magdalena Eriksson wegen eines Mittelfußbruches für mehrere Wochen ausfällt, nahmen Giulia Gwinn, Linda Dallmann, Sydney Lohmann und Sarah Zadrazil zunächst auf der Bank Platz. Dafür rückten Tuva Hansen, Tainara, Lina Magull, Franziska Kett und Samantha Kerr neu ins Team. Schließlich geht es für den FC Bayern schon am Mittwoch (ab 18.45 Uhr, live bei DAZN) in der "Königsklasse" weiter, wenn das Rückspiel in Amsterdam ansteht.

Lea Schüller nutzt Kristin Krammers Fehler eiskalt

Der FC Bayern übernahm von Beginn an die Initiative, drängte die Gastgeberinnen in die Defensive - und wurde auch schnell belohnt. Nach einem Freistoß von Nationalspielerin Lina Magull von der linken Seite bekam Nürnbergs Torhüterin Kristin Krammer die Kugel nicht richtig zu fassen und ließ sie aus den Fingern gleiten. Das nutzte Lea Schüller eiskalt aus und beförderte den Ball per Abstauber aus kurzer Entfernung zum 0:1 (11.) über die Linie.

Mit der Führung im Rücken blieben die Münchnerinnen tonangebend. Der "Club" hielt jedoch gut dagegen und ließ bis zur Pause nur noch wenige klare Tormöglichkeiten zu. Vor allem aus dem Spiel heraus kam der FCB kaum einmal zum Abschluss. Dennoch hatte der FCN das Glück, nicht mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Kabinen gehen zu müssen. Nach einer Ecke von Lina Magull nahm Lea Schüller den Ball direkt, traf aber nur die Oberkante der Latte.

Medina Desic beim Strafstoß zum Ausgleich nervenstark

Auch nach der Pause änderte sich am Spielverlauf nur wenig. Der FC Bayern fand gegen die massive Nürnberger Defensive nur selten ein Durchkommen, der "Club" setzte auf Konter und tauchte auch immer häufiger in der gegnerischen Hälfte auf.

Bei einem FCN-Angriff kam die quirlige Offensivspielerin Vanessa Haim nach einem Ellbogeneinsatz von Bayern-Kapitänin Glodis Perla Viggosdottir im Strafraum zu Fall und Schiedsrichterin Sina Diekmann (Essen) entschied auf Strafstoß. Mit einem wuchtigen Flachschuss ins linke Eck überwand Medina Desic Bayern-Torhüterin Maria-Luisa Grohs zum 1:1 (72.). Für Desic war es das erste Bundesligator.

Bayern-Trainer Alexander Straus brachte nur wenige Minuten nach dem Ausgleich mit Pernille Harder noch eine zusätzliche Angreiferin, um den Druck noch zu erhöhen. Für die dänische Nationalspielerin, die wegen einer Innenbandverletzung lange Zeit pausieren musste, war es der erste Einsatz seit mehr als zwei Monaten.

In der Schlussphase häuften sich die Chancen. Vor allem über die rechte Seite, auf der die ebenfalls eingewechselte Giulia Gwinn immer wieder für Schwung und gefährliche Flanken sorgte, wurden zahlreiche Aktionen vorbereitet. Sydney Lohmann setzte einen Hackentrick am Tor vorbei, Giulia Gwinn schoss drüber, Jovana Damnjanovic scheiterte am Außenposten, Kristin Krammer war gegen Tainara, Linda Dallmann und Sydney Lohmann auf dem Posten. Außerdem rettete Nastassja Lein auf der Torlinie. Auch zehn Minuten Nachspielzeit verstrichen ohne weiteren Treffer. Der Jubel beim 1. FC Nürnberg und seinen Fans war nach dem Abpfiff riesengroß.

[mspw]

Aufsteiger 1. FC Nürnberg sorgte am 10. Spieltag in der Google Pixel Frauen-Bundesliga für eine große Überraschung. Die Mannschaft von Trainer Thomas Oostendorp trotzte dem Tabellenführer und Titelverteidiger FC Bayern München ein 1:1 (0:1) ab und verkürzte mit dem zweiten Unentschieden nacheinander mit jetzt fünf Punkten den Rückstand zu einem Nichtabstiegsplatz auf einen Zähler.

Vor der großen Kulisse von 4149 Zuschauer*innen im Max-Morlock-Stadion brachte Nationalstürmerin Lea Schüller (11.) den Favoriten im ersten fränkisch-bayerischen Derby in der höchsten deutschen Spielklasse überhaupt 1:0 in Führung. Die Gäste aus der Landeshauptstadt waren auch über die gesamte Spielzeit recht dominant, der "Club" zeigte jedoch eine eindrucksvolle Defensivleistung und hielt die Partie jederzeit offen. Für den Ausgleich sorgte schließlich Angreiferin Medina Desic (72.), die einen Foulelfmeter wuchtig verwandelte. Danach verteidigte der FCN das Unentschieden leidenschaftlich, überstand mit Glück und Geschick auch die zehnminütige Nachspielzeit.

Der FC Bayern ist in dieser Saison zwar weiterhin ungeschlagen (sieben Siege, drei Remis), könnte nun aber noch vor der Winterpause von Platz eins verdrängt werden. Mit einem Heimsieg am Montag (ab 19.30 Uhr, live bei DAZN, MagentaSport und SPORT1) gegen den SV Werder Bremen würde DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg am FC Bayern vorbeiziehen.

FCN-Angreiferin Haim: "Damit nicht gerechnet"

"Einen Punkt gegen den FC Bayern zu holen, ist Wahnsinn. Damit haben wir nicht gerechnet", erklärte Mannheims Offensivspielerin Vanessa Haim. "München hat viel Druck gemacht, aber wir haben auch gut dagegengehalten. Wir haben bis zum Schluss gefightet, hatten am Ende sicherlich auch das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite."

Torschützin Medina Desic meinte: "Wir hatten in diesem Spiel nichts zu verlieren und sind jetzt überglücklich über den Punkt. Wir haben gegen eines der besten Teams der Welt ein Remis geholt. Beim Elfmeter habe ich mir sofort den Ball geschnappt und war mir sicher, dass ich treffen werde. Wir haben gezeigt, dass Nürnberg in die Bundesliga gehört."

Wegen "Königsklasse": Umstellungen beim FC Bayern

FCN-Trainer Thomas Oostendorp musste im Vergleich zum 0:0 im Aufsteigerduell bei RB Leipzig eine Veränderung in seiner Anfangsformation vornehmen. Für die gelbgesperrte Lara Schmidt lief Nadja Burkard von Beginn an auf. Verletzungsbedingt gehörten Weronika Kaczor (Rücken) und Kerstin Bogenschütz (Achillessehne) beim "Club" nicht zum Aufgebot.

Gleich fünf Umstellungen nahm dagegen Bayern-Trainer Alexander Straus aus Gründen der Belastungssteuerung nach dem 1:1 in der UEFA Women's Champions League gegen Ajax Amsterdam vor. Während Innenverteidigerin Magdalena Eriksson wegen eines Mittelfußbruches für mehrere Wochen ausfällt, nahmen Giulia Gwinn, Linda Dallmann, Sydney Lohmann und Sarah Zadrazil zunächst auf der Bank Platz. Dafür rückten Tuva Hansen, Tainara, Lina Magull, Franziska Kett und Samantha Kerr neu ins Team. Schließlich geht es für den FC Bayern schon am Mittwoch (ab 18.45 Uhr, live bei DAZN) in der "Königsklasse" weiter, wenn das Rückspiel in Amsterdam ansteht.

Lea Schüller nutzt Kristin Krammers Fehler eiskalt

Der FC Bayern übernahm von Beginn an die Initiative, drängte die Gastgeberinnen in die Defensive - und wurde auch schnell belohnt. Nach einem Freistoß von Nationalspielerin Lina Magull von der linken Seite bekam Nürnbergs Torhüterin Kristin Krammer die Kugel nicht richtig zu fassen und ließ sie aus den Fingern gleiten. Das nutzte Lea Schüller eiskalt aus und beförderte den Ball per Abstauber aus kurzer Entfernung zum 0:1 (11.) über die Linie.

Mit der Führung im Rücken blieben die Münchnerinnen tonangebend. Der "Club" hielt jedoch gut dagegen und ließ bis zur Pause nur noch wenige klare Tormöglichkeiten zu. Vor allem aus dem Spiel heraus kam der FCB kaum einmal zum Abschluss. Dennoch hatte der FCN das Glück, nicht mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Kabinen gehen zu müssen. Nach einer Ecke von Lina Magull nahm Lea Schüller den Ball direkt, traf aber nur die Oberkante der Latte.

Medina Desic beim Strafstoß zum Ausgleich nervenstark

Auch nach der Pause änderte sich am Spielverlauf nur wenig. Der FC Bayern fand gegen die massive Nürnberger Defensive nur selten ein Durchkommen, der "Club" setzte auf Konter und tauchte auch immer häufiger in der gegnerischen Hälfte auf.

Bei einem FCN-Angriff kam die quirlige Offensivspielerin Vanessa Haim nach einem Ellbogeneinsatz von Bayern-Kapitänin Glodis Perla Viggosdottir im Strafraum zu Fall und Schiedsrichterin Sina Diekmann (Essen) entschied auf Strafstoß. Mit einem wuchtigen Flachschuss ins linke Eck überwand Medina Desic Bayern-Torhüterin Maria-Luisa Grohs zum 1:1 (72.). Für Desic war es das erste Bundesligator.

Bayern-Trainer Alexander Straus brachte nur wenige Minuten nach dem Ausgleich mit Pernille Harder noch eine zusätzliche Angreiferin, um den Druck noch zu erhöhen. Für die dänische Nationalspielerin, die wegen einer Innenbandverletzung lange Zeit pausieren musste, war es der erste Einsatz seit mehr als zwei Monaten.

In der Schlussphase häuften sich die Chancen. Vor allem über die rechte Seite, auf der die ebenfalls eingewechselte Giulia Gwinn immer wieder für Schwung und gefährliche Flanken sorgte, wurden zahlreiche Aktionen vorbereitet. Sydney Lohmann setzte einen Hackentrick am Tor vorbei, Giulia Gwinn schoss drüber, Jovana Damnjanovic scheiterte am Außenposten, Kristin Krammer war gegen Tainara, Linda Dallmann und Sydney Lohmann auf dem Posten. Außerdem rettete Nastassja Lein auf der Torlinie. Auch zehn Minuten Nachspielzeit verstrichen ohne weiteren Treffer. Der Jubel beim 1. FC Nürnberg und seinen Fans war nach dem Abpfiff riesengroß.

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